DE2327067A1 - Aerosol - Google Patents
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Description
AEROSOL
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Aerosol auf
Basis gasförmiger Treibmittel. "
Der spezifische Unterschied zwischen Aerosolen auf Basis
gasförmiger und flüssiger Treibmittel - nach dem derzeitigen Stand der Technik - ergibt sich aus Folgendem:
Gase besitzen die Eigenschaft, unterhalb der kritischen
Temperatur durch Anwendung von Druck vom gasförmigen in den flüssigen Zustand überzugehen.
Die Gase, die heute als "flüssige" Treibmittel Verwendung
finden, wie z.B. die fluorierten Chlorkohlenwasserstoffe
oder reine Kohlenwasserstoffe, lassen eich bereits bei den
für Bruckgaspackungen zulässigen Drucken verflüssigen. Das in der Druckgaspackung enthaltene Treibmittel verteilt
eich somit in eine flüssige und eine gasförmige Phase.
Die flüssige Phase bildet die Druckreserve. Sinkt der
Druck im Moment des Versprühens, so verdampft sofort ein
Teil des flüssigen Gates und der ursprüngliche Druck
stellt sich, praktisch exakt wieder ein. Der Druck bleibt
innerhalb der Druckgaspackung von Beginn bis zur Entleerung
weitgehend konstant. Er ist allerdings Schwankungen unterworfen bei femperaturänderungen.' Bei Temperaturerhöhung .
steigt er an, bei Temperatursenkung tritt eine Druckverminderung
ein, die die Druckgaspackung nicht mehr einwandfrei funktionieren lässt. So zeigen die auf eine Arbeitstemperatur von 20 C ausgerichteten Druckgaspackungen mit
flüssigen Treibmitteln unterhalb 10 C ein wesentlich schlechteres -Sprühverhalten. Dies"kann insbesondere dann
sehr störend wirken, wenn Drucknasp.ackungeit'" aus. kühlan
■■■-■"- 9 ' ' '
409850/1116
Lagerräumen entnommen fernen. Die Angleichung der Temperatur
der Druckgasfüllung an die übliche Raumtemperatur von ca.
20 C kann mehrere Stunden dauern. Der Käufer betrachtet diese
Druckgaspackungen als fehlerhaft, obwohl eine relativ kurze Lagerung in 20
sprühen liesse.
sprühen liesse.
Lagerung in 20 bis 25 C warmem Wasser die Dosen wieder normal
Gase, die als gasförmige Treibmittel Verwendung finden, lassen sich bei den in handelsüblichen Druckgaspackungen
möglichen Druckvsrhältnissen nicht verflüssigen. Innerhalb
der Druckgaspackungen befinden sie sich weitgehend in Gasform oberhalb der zu versprühenden Lösung. Somit ist keine flüssige
Phase vorhanden, die bei Entnahme den Druckausgleich bewirken kann. Die Folge ist ein starker Druckabfall vom Beginn der
Applikation der, Dose bis zu den Applikationen bei nur geringem Füllungsgrad. Der Temperatureinfluss dagegen ist geringfügig.
Figur Ia und Ib stellt den Druckabfall eines handelsüblichen
Aerosols mit flüssigem Treibgas (handelsübliches Haarspray mit Wirbelsprühkopf ausgestattet) einem handelsüblichen Aerosol
mit gasförmigem Treibgas (handelsübliches Mehrzwecköl mit Wirbelsprühkopf ausgestattet) gegenüber. Figur Ia stellt den
absoluten Druckabfall, Figur Ib den prozentualen Druckabfall dar. Es wird deutlich, dass bei dem Aerosol mit gasförmigem
Treibmittel ein wesentlich stärkerer Druckabfall als bei dem Aerosol mit flüssigem Treibmittel eintritt.
Figur Ha und Hb stellt die Druckänderung von Aerosolen auf
Basis gasförmiger Treibmittel (handelsübliches Mehrzwecköl mit
Wirbelsprühkopf ausgestattet) und von Aerosolen auf Basis
flüssiger Treibmittel (handelsübliches Haarspray mit Wirbelsprilhkopf
ausgestattet) in Abhängigkeit von der Temperatur
bei einem Füllungegrad von 50% dar. Figur Ha stellt den absoluten
Druckabfall, Figur Hb den prozentualen Druckabfall dar. Hier ergibt sich ein deutlich geringfügiger Druckabfall mit
fallender Temperatur bei dem Aerosol auf Basis gasförmiger Trerbmittel im Vergleich zu dem Aerosol auf Ra^is flüssiger
Treibmittel.
409850/1116
Insgesamt gesehen bietet somit die Druckgaspackung; mit
flüssigem Treibmittel den Vorteil des konstanten Druckes
von der ersten bis zur letzten Applikation, nimmt dafür
aber den Nachteil einer starken Temperaturanfal1igkeit in
Ks'uf ι Die herkömml iche Druckgaspaekung mit gasförmigen
Treibmitteln dagegen hat den Vorteil der geringeren Anfälligkeit gegenüber Temperatur Schwankungen, nimmt dafür
aber den Nachteil des starken Druckabfalls von der ersten bis zur letzten Applikation in Kauf. Nach dem derzeitigen
Stand der Technik werden die Vorteile des flüssigen Treibgases in der Druckgaspaekung durchweg höher bewertet.
Es wurde gefunden, dass es möglich ist, unter weitgehender
Wahrung der Vorteile beider Systeme und weitgehender Ansechliessung
der Nachteile beider Systeme eine befriedigende Lösung zu finden. Die Lösung ergab sich durch das Auffinden
spezieller Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgeraische in
Kombination mit gasförmigen Treibmitteln, überraschenderweise
werden die gasförmigen Treibmittel in diesen Lösungsiaittelgemiechen
in so starkem Maße gelöst, dass sie sich praktisch wie ein flüssiges Treibgas verhalten und von der
ersten bis zur letzten Applikation wie ein flüssiges Treibgas eine Druckreserve darstellen. Gleichzeitig wird der
oben beschriebene Nachteil von flussigen Treibmitteln,
nämlich die starke Temperaturanfalligkeit, weitgehend vermieden.
Figur IHa und ITIb zeigt das Druckverhalten eines erfindungsgemässen
Aerosols It. Beispiel 1 in Abhängigkeit von
FUllungsgrad. Figur I1IIa stellt den absolut en Druckabfall ,
Figur IHb den prozentualen Druckabfall dar. Zum Vergleich sind in diesen Figuren die entsprechenden Kurven aus
Figur Ia bzw, Ib einem handelsüblichen Aerosol auf Basis
gasförmiger Treibmittel und von einen bandelsüblichen
Aerosol auf Basis flüssiger Treibmittel miraufReführt.
4CiS-SOM 116
Es ist deutlich erkennbar, dass das er f indung sgemäs se
Aerosol im Druck weniger abfällt als das herkömmliche Aerosol auf Basis gasförmiger Treibmittel; es ähnelt
im Druckabfall dem herkömmlichen Aerosol auf Basis flüssiger Treibmittel.
Figur IVa und IVb zeigt die Druckänderung des erfindungsgemässen
Aerosols It. Beispiel 1 in Abhängigkeit der Temperatur bei einem Füllungsgrad von 50%. Figur IVa stellt
den absoluten Druckabfall, Figur IVb den prozentualen Druckabfall dar. Im Vergleich hierzu sind 'die Kurven von
Ha und Hb mitaufgeführt, die die Druckänderung in Abhängigkeit
von der Temperatur bei einem Füllungsgrad von 50% eines handelsüblichen Aerosols auf Basis flüssiger Treibmittel
mit einem handelsüblichen Aerosol auf Basis gasförmiger
Treibmittel gegenüberstellen. Das erf indungsgerriässe
Aerosol zeigt eine prozentual geringfügigere Druckänderung
mit fallender Temperatur alff das handelsübliche Aerosol
auf Basis flussiger Treibmittel. Es weist im Gegensatz zu
letzterem auch bei O C noch einen arbeitsfähigen Druck auf.
Die günstige Sprühcharakteristik des erfindungsgemässen
Mittels wird bestätigt durch elektronische Messungen nach
der Messordnung der Firma Newman Green (SÖFW Jahrg. Nr.22,
1970, S. 788 - 793).
Neben den im Vorausgehenden beschriebenen anwendungstechnischen
Vorteilen hat das erfindungsgemässe Aerosolsystem
folgende Vorteile:
Es erlaubt die Herstellung wesentlich preisgünstigerer
Produkte. Es bietet die Möglichkeit, mit Lösungsmittelgassystemen
zu arbeiten, die gute Toxizitäts- und Verträglichkeitswerte
aufweisen und keine toxischen Zersetzungsprodukte ergeben.
Das Treibmittel des er f i ndungsgeain ssen Aerosol sys tens ,
Kohlendioxid ist als Bestandteil der Atmosphäre absolut
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ungiftig; es dient der Pflanze mit Wasser ziivx Aufbau ihrer
Kohlehydrate,
Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise solche mit
einer Verdunstungszahl von 1 bis 15 und einer Aufnahmefähigkeit
für das gasförmige Treibmittel von 1 bis 15Z: :
bei 20 C. Das Aufnahmevermögen bezieht sich auf einen
Sättigungsdruck von 6 Atü bei einer Dosenvolumenausnutzung
durch die Flüsaigkeitsphase von 7OZ,
Im einzelnen handelt es sich bei den vorgenannten Lösungsmitteln
bzw. Bestandteilen von Lösungsmittelgemischen um • l-iphati sehe und zykloaliphatische Kohlenwasserstoffe,
beispielsweise Isopar E (Kohlenwasserstoff G^-C^;- Siedebereich
bei 760 mm 116-142°) , aliphatische und zykloaliphatische Ketone, beispieleweise Aceton, aliphatische und
zykloaliphatisehe Alkohole, beispielsweise Isopropanol,
aliphatische und zykloaliphatische Halogen-Kohlenwasserstoffe, beispielsweise Methylenchlorid, aliphatische und
sykloaliphatische Mono- bzw. Polycarbonsäureester, beispielsweise
Essigsaureäthylester, aliphatische und zykloaliphatische
Kohlensäureester, beispielsweise Diäthylcarbonat.
Die im Folgenden aufgeführten Beicpeile beschreiben im
einzelnen das erfindungsgemässe Aerosol:
346 g eines Gemisches, bestehend aus
25 Gew. Z Methylenchlo/rid und 75 Gew.Z Aceton
werden in eine 18 oz Bodymaker-Aerosoldose gegeben. Die nose
wird mit einem handelsüblichen Ventil verclincht. Anschliessend
wird mit 29 g CO. begast. Dann wird ein handelsüblicher Wirbelsprühkopf
aufgesetzt.
-C-
4098 5 0/1116
Das Aerosol sys tem zeigt ein Druckgasverhalten, wie es in
den Figuren IHa, ITIb, IVa und IVb wiedergegeben ist.
Die Sprühcharakteristik nach der Messordnung von Newman Green
zeigt in der Temperaturabhängigkeit Vorteile gegenüber einem handelsüblichen Aerosol auf Basis flüssiger Treibmittel,
in der Abhängigkeit vom Füllvolumen Vorteile gegenüber einem handelsüblichen Aerosol auf Basis gasförmiger
Treibmittel.
Vorliegendes Aerosolsystem kann durch entsprechende Zusätze
zu dem Lösungsmittelgemisch als Haarspray, Deo-Spray, Raumspray usw. Verwendung finden.
Entsprechend Beispiel 1 wurde mit einem Gemisch, bestehend aus
25,0 Gew.! Methylenchlorid
37^5 Gew.Z Aceton
37,5 Gew.Z Xthylacetat
verfahren. Das Sprühverhalten und die SprUhcharakteristik
entsprechen weitgehend Beispiel 1.
Entsprechend Beispiel 1 wurde mit einem Gemisch, bestehend
25,0 Gew.Z Methylenchlorid
37,5 Gew.Z Aceton
37,5 Gew,Z Isopropylalkohol
verfahren. Da3 SprUhverhalten und die Sprühcharakteristik
entsprechen weitgehend Beispiel 1.
Entsprechend Beispiel 1 w,urde mit einem Gemisch, bestehend
aus
25,0 Cew.% Methylenchlorid
37,5 Gew.1 Aceton
.3-7,5 Gp.v.Z Äthylalkohol
.3-7,5 Gp.v.Z Äthylalkohol
409850/1116
verfahren* Das Sprühverhalten und die Sprühcharakteristik
entsprechen weitgehend Beispiel 1,
248 g eines Gemisches, bestehend aus
45,0 Gew.% Methylenchlorid
55,0 Gew.% Diäthylcarbonat
werden in eine 18 oz Bodymaker-Aerosoldose gegeben. Die
Dose wird mit einem handelsüblichen Ventil verelincht. Anschliessend wird mit 22 g CO begast» Dann wird ein
handelsüblicher Wirbelsprühkopf aufgesetzt. Das Sprühver-·
halten und die Sprühcharakteristik entsprechen weitgehend
Beispiel 1.
308 g eines Gemisches, bestehend aus '80,0 Gew.% Aceton
10,0 Gew.% Isopar E (Kohlenwasserstoff Cg-C ;
Siedebereich bei 76u mm 116-14 2°)
10,0 Gew.% Äthylacetat
werden in eine 18 oz Bodymaker-Aeroso.ldose gegeben. Die
Dose wird mit einem handelsüblichen Ventil verelincht.
Anschliessend wird mit 28 g C0„ begast. Dann wird ein handelsüblicher
Wirbelsprühkopf aufgesetzt. Das Sprühverhalten und die Sprühcharakteristik entsprechen weitgehend Beispie
1 1 .
409850/1116
Claims (3)
1.) Aus Druckgasbehältern zu versprühende Mischung von
Treibmittel und flüssigem oder cremeförmigem Erzeugnis, dadurch gekennzeichnet, dass einem in einem Druckgasbebälter
abgefüllten Lösungsmittel oder einem Gemisch
von Lösungsmittel mit einer Verduns tirgszahl von 1 bis
15 bis zu einem Sättigungsdruck von 6 atü 1 - 15% sich ganz oder überwiegend in dem· Lösungsmittel lösendes
Kohlendioxid aufgedrückt wird.
2.) Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Lösungsmittel Aceton und/oder Äthylacetat und/oder
Isopropylalkohol und/oder Äthylalkohol und/oder Diäthyl· carbonat und/oder Methylenchlorid und/oder Kohlenwasserstoffe
des Siedebereichs bei 760 mm von 116 bis 142 Verwendung finden.
3.) Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
ihm die für die Herstellung von Haar- und Körperspray bekannten Wirk- und Duftstoffe zugesetzt werden, die
dem Mittel dadurch die Eigenschaft eines Haar- oder Körpersprays verleihen.
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