DE2326988B2 - Chirurgisches instrument zur sterilisation von frauen durch tubenligatur - Google Patents
Chirurgisches instrument zur sterilisation von frauen durch tubenligaturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument
zur Sterilisation von Frauen durch Tubenligatur mit Hilfe einer durch ein Rohr eingeführten Greifzange zur
Temperaturapplikation.
Es sind chirurgische Zangen bekannt, die in einem Rohr geführt sind. Die Greifer werden durch einen
Draht gebildet, der in der Mitte der Länge um 180° C gebogen und mit der Biegestelle in das Rohr eingeführt
ist. Die Enden des Drahtes sind zusätzlich abgebogen. *5
um direkt als z. B. Haken zu wirken. Durch Kreuzung der beiden Greifer (Drahthälften) innerhalb des Rohres
sowohl in der Nähe der Enden als auch an der Biegestelle in der Mitte öffnen sich die Enden mit den
Haken beim Herausschieben des Greifers aus dem Rohr auf einem Bogen und schließen sich wieder beim
Hineinziehen. Diese bekannte chirurgische Zange besitzt keine Einrichtung zur Temperaturbehandlung
der herangezogenen Gewebeteiie (US-PS 21 37 710).
Ein Instrument für die Durchführung der Tubenligatür
ist bekannt unter dem Namen Semmzange. Die Tubenligatur (allso der Verschluß der Eileiter) mit Hilfe
der Semmzange erfolgt in der Weise, daß — nach Einführung eines Trokars durch die Bauchdecke — mit
Hilfe der durch den Trokar eingeführten Zange die Eileiter nacheinander an mehreren Stellen umfaßt und
durch Elektrokoagulation verschlossen werden. Bei einem derartigen Eingriff besteht die Gefahr von
Nachblutungen, da im Bereich der Behandlungsstelle liegende Gefäße infolge der notwendigen Stromableitung
bei der Elektrokoagulation brüchig werden können. Eine besondere ärztliche Überwachung der
Patientinnen nach einem derartigen Eingriff ist deshalb erforderlich. Die Durchführung der Tubenligatur erfolgt
in der Regel unter Sicht, und zwar mit Hilfe einer Optik, die ebenfalls durch einen Trokar eingeführt wird.
Während der Einschaltung des elektrischen Stromes findet jedoch eine Rauch- und Dampfentwicklung statt,
welche die Sicht stark beeinträchtigt und somit die Erfassung des Eileiters mit der Semmzange erschwert
und unbeabsichtigte Berührungen mit dem umliegenden Gewebe möglich macht.
Eine bekannte kryotechnische Klammer umfaßt das durch Kälte zu behandelnde Körperorgan, Blutgefäß
oder z. B. den Dickdarm. Die Klammerhälften, die an den Hebeln einer Zange befestigt sind, besitzen
Kühleinrichtungen, mit denen das umfaßte Gewebe gefroren wird. Diese Kälteeinrichtungen befinden sich
an den Innenwänden der Klammerhälften. Sie arbeiten in üblicher Weise mit einer Kälteflüssigkeit. Die
Klammerhälften können dem jeweils zu behandelnden Organ angepaßt sein und möglicherweise Schneidvorrichtungen
besitzen. Bei dem vorliegenden kryotechnischen Gerät handelt es sich immer um Klammerhälften,
die an den Hebeln einer Zange befestigt sind. Zum Umfassen des zu behandelnden Organs muß die Zange
geöffnet und wieder geschlossen werden. Diese Bewegung setzt viel Platz und bei inneren Organen eine
große Körperöffnung voraus. Das ist nachteilig und für den Patienten nicht ungefährlich (US-PS 33 69 55C).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein chirurgisches Instrument zur Sterilisation von Frauen
durch Tubenligatur zu schaffen, mit dem eine Sichtbehinderung bei der Behandlung nicht eintritt und die
Gefahr des Nachblutens nicht besteht
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Instrument als ein zentrales Rohr aufweisende
Sonde mit tiefkühlbarem Sondenkopf und hohlkegelförmiger Mündung ausgebildet ist und daß innerhalb des
zentralen Rohres der Sonde die Greifer der Zange im eingezogenen Zustand im Bereich der Mündung liegen.
Mit Hilfe eines in dieser Weise ausgebildeten Instrumentes kann die Tubenligatur durch Einwirkung
von Kälte auf den Eileiter, also durch Nekrotisierung
des Eileiters, herbeigeführt werden. Die Gefahr der Schädigung von umliegenden Geweben durch elektrischen
Strom ist also beseitigt. Auch eine Dampf- und Rauchentwicklung findet während der Kälteeinwirkung
nicht statt, so daß Sichtbehinderungen nicht mehr bestehen Aufgrund der angegebenen Vorteile ist das
erfindungsgemäße Instrument insbesondere für Reihensterilisationen
geeignet, da auf ärztliche Überwachung nach dem Eingriff weitgehend verzichtet werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Instrument nach der Erfindung und
Fig.2 einen Schnitt durch das Instrument nach der
Linie II-II in Fig.1.
Die in den Figuren dargestellte Sonde 1 besteht aus dem Sondenkopf 2, dem Sondenschaft 3 und dem
Handgriff 4, welcher an seinem freien Ende mechanische 3 und elektrische 6 Anschlußmittel für die
Versorgung des Sondenkopfes 2 mit elektrischem Strom und Kühlmittel aufweist. Der Sondenschaft 3
weist ein zentrales Rohr 7 auf, in dem eine an sich bekannte Zange 8 untergebracht ist.
Die Zange 8 steht unter Wirkung des Federringes 9, der bestrebt ist, die Greifer 8' und 8" der Zange 8 in das
zentrale Rohr 7 hereinziehen (ausgezogen dargestellte Stellung). Durch Druck auf die Feder 9 in Richtung des
Pfeiles 10 kann die Zange 8 mit den Greifern 8' und 8" in die gestrichelt dargestellte Stellung gebracht werden.
Die Zuführung des Kältemittels erfolgt über die Zuführungsleitung U in die in dem Sondenkopf 2
untergebrachte Verdampferkammer 12. Zur Abführung des verdampften Kühlmittels ist die Rückführungsleitung
13 vorgesehen, welche die Zuführungsleitung 11 im Bereich des Handgriffes 4 koaxial umgibt. Mit 14 ist die
sowohl den Schaft 3 als auch den Handgriff 4 der Sonde umgebende Isolation — vorzugsweise Vakuumisolation
— bezeichnet.
Der Sondenkopf 2, der auch in F i g. 2 im Schnitt dargestellt ist, weist eine Verdampferkammer 12 mit
kreisförmigem Querschnitt auf, die zur Verbesserung der Kälteabgabe vorzugsweise mit Silberwolle gefüllt
ist. In die Verdampferkammer 12 mündet die Zuführungsleitung 11 für die flüssigen Kältemittel. Außerdem
ist die Verdampferkammer 12 an die Rückführungsleitung 13 für das verdampfte Kältemittel angeschlossen.
Zur Wiederaufheizung des Sondenkopfes 2 auf Körpertemperatur ist noch die elektrische Heizung 15
vorgesehen. Der Kontrolle der Temperatur des Sondenkopfes 2 dient der Temperaturfühler 16. Die
Greifer 8' und 8" der Zange 8 smd im eingezogenen Zustand von der Verdampferkammer 12 umgeben.
Die Tubenligatur wird in der Weise durchgeführt, daß
der Eileiter zunächst von den Greifern 8' und 8" ergriffen und zumindest teilweise in die vordere
Öffnung des kühlbaren Sondenkopfes 2 eingezogen
wird. Danach wird der Sondenkopf 2 gekühlt, was den Verschluß der Eileiter zur Folge hat Das Lösen der
Zange 8 erfolgt nach dem Wiederaufwärmen des Soridenkopfes 2 mit Hilfe der Heizung 15. Das zentrale
Rohr 7 weist im Bereich des Sondenkopfes 2 eine hohlkegelförmige Mündung 17 auf. Diese Maßnahme
erleichtert das Einziehen des Eileiters in das Rohr 7, wodurch der Kältetransport von der Verdampferkarnmer
12 auf den Eileiter verbessert wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Chirurgisches Instrument zur Sterilisation von Frauen durch Tubenligatur mit Hilfe einer durch ein Rohr eingeführten Greifzange zur Temperaturapplikation, dadurch gekennzeichnet, daß das Instrument als eine ein zentrales Rohr (7) aufweisende Sonde (1) mit tiefkühlbarem Sondenkopf (2) und hohlkegelförmiger Mündung (17) ausgebildet ist und <° daß innerhalb des zentralen Rohres (7) der Sonde (1) die Greifer (8', 8") der Zange (8) im eingezogenen Zustand im Bereich der Mündung (17) liegen.
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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