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Ligaturklemme
Die Erfindung betrifft ein Gerät für chirurgische Zwecke zum Fassen, Zusammendrücken und Abbinden eines Gegenstandes, vorzugsweise zum Abbinden durchtrennter Arterien mittels unlösbaren Doppelknotens an schwer erreichbaren Stellen in Körperhöhlen.
Zu diesem Zwecke wurde bereits ein Gerät vorgeschlagen, auf welchem mittels eines dachförmigen bzw. zylindrischen, vorne konisch zusammenlaufenden Schieberinges eine vorbereitete Fadenschlinge über die Spitze einer gewöhnlichen Arterienklemme vorgeschoben wird (österr. Patent Nr. 116195). Diese Konstruktion gestattet ebenso wie eine andere (brit. Patent Nr. 419087), welche übrigens bloss das Abbinden undurchtrennter Arterien bezweckt und erlaubt, nur das Zusammenziehen eines einfachen Knotens.
Eine weitere Konstruktion (deutsches Patent Nr. 453256) ermöglicht zwar das Abbinden durchtrennter Arterien und das Zusammenziehen eines Doppelknotens, erreicht jedoch diesen Zweck mit ganz anderen Mitteln und ist insbesondere für die Verwendung bei Operationen in Körperhöhlen ungeeignet.
Das gemäss der gegenständlichen Erfindung gebaute Gerät bezweckt hingegen ein zuverlässiges Erfassen und rasches Abbinden bereits durchtrennter Arterien an der Blutungsstelle mittels unlösbaren Doppelknotens, wobei auch die Erfassung tiefgelegener Arterien zuverlässig gewährleistet ist. Das erfindungsgemässe Instrument ist so gehalten, dass es auch bei Spezialoperationen (Thoracokaustik) wegen seines kleinen Durchmessers benützt werden kann und gegebenenfalls luftdicht in dem vorbereiteten Trokar abschliesst.
Die beiden Zeichnungen veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel der gegenständlichen Erfindung. Fig. 1 zeigt das Instrument im Längsschnitt und den Schnitt nach der Linie AB.
Fig. 2 zeigt die Seitenansicht des Vorderteils der zum Vorschieben einer vorbereiteten Doppelschlinge bestimmten Vorrichtung. Fig. 3 zeigt den gleichen Teil des Instrumentes wie Fig. 2, jedoch um 90 Q gedreht, Fig. 4 zeigt einen Schnitt des gleichen Teiles nach AB der Fig. 3, Fig. 5 a zeigt den Kopf des Instrumentes von vorne gesehen und die Fig. 5 b bis d zeigen die vor- bereitete Doppelschlinge und den daraus erfindungsgemäss entstehenden unlösbaren Doppel- knoten, u. zw. b bei vorgeschobenem inneren Rohr 3 und vorgeschobenem Dorn 14, c bei über das innere Rohr 3 vorgeschobenem äusseren Rohr 2 und vorgeschobenem Dorn 14 nach teilweisem Zurückziehen der Klinke 4, d nach Zurückziehen des Domes 14 und weiterem Zurückziehen der Klinke 4.
Das Gerät besteht aus einer langen, scherenartigen und arretierbaren Klemme 1, 10 und einer um dieselbe angeordnete, ungefähr nur halb so lange Vorrichtung 2, 3, 4, 5, 6,7, 12, 13, 14, 15, 16 zum Vorschieben und Zusammenziehen einer vorbereiteten Doppelschlinge eines Spezial-Bindfadens. Die zum Fassen des abzubindenden Gewebes bzw. Blutgefässes, dienende Klemme 1 wird durch die eingebaute Feder 26 offengehalten. Die Klemme wird durch Zusammendrücken der Griffe 10 geschlossen, indem der am Griff angebrachte Anschlag den im hohlen Klemmenschaft 8 untergebrachten Bolzen 17 vorschiebt.
Die Rückholung dieses Bolzens erfolgt beim Öffnen der Griffe durch die Feder 9.
Die Vorrichtung zum Vorschieben und Zusammenziehen einer Doppelschlinge besteht aus einem über die Klemme 1 bzw. über den Klemmenschaft 8 geschobenen inneren kürzeren Rohr 3 und einem äusseren längeren Rohr 2.
Mit dem inneren Rohr 3 ist an dem den Griffen zugekehrten Ende ein pistolenartiger hohler Schaft 6 starr verbunden. In diesem Schaft 6 ist ein beträchtlicher Teil des Mechanismus 5, 7, 13, 18, 21 untergebracht. Durch eine Klinke 5 wird unter Übertragung der Bewegung mittels eines Domes 21 das äussere Rohr 2 vorgeschoben, wodurch die vorbereitete Doppelschlinge über die Spitze der Klemme 1 hinaus abgestossen wird.
Eine Sperre 7 arretiert das Rohr 2 in der vorgeschobenen Stellung. Eine auf einer Halteplatte 18 angebrachte Feder 13 bewirkt, dass die gesamte über dem Klemmenschaft 8 angeordnete Apparatur durch Einschnappen der Feder 13 in die am Klemmenschaft 8 angebrachte Rast 19 arretiert wird. Diese Arretierung 13, 18, 19 wird durch Anheben der Feder 13 von Hand aus nach Bedarf wieder gelöst.
Der die vorbereitete Doppelschlinge bildende Spezialfaden 11 wird mit seinen beiden Enden in die Fadenklemme 12a und eine weitere, auf
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zu beiden Seiten eines am unteren Ende züngelartig ausgebildeten Hebels 4. Dieser Hebel bewirkt das Spannen des Fadens und somit gemäss Fig. 4 und 5 a bis d das Zusammenziehen zunächst des unteren, d. h. ersten Teiles der vorbereiteten Doppelschlinge. Dieser Hebel ist an einer Schelle 24 beweglich angebracht. Das weitere Zurückziehen der Klinke 4 bewirkt daher ein Mitnehmen des Ringes 20, der mit der zwischen den Rohren 2, 3 eingefügten Leiste 16 durch einen Stift 15 verbunden ist. Dieser Stift 15 durchbricht das äussere Rohr 2 im Schlitz 25.
Das vordere Ende der Leiste 16 ist zu dem Dom 14 ausgebildet, welcher beim Zusammenziehen des unteren, d. h. ersten Teiles der vorbereiteten Doppelschlinge das gleichzeitige Zusammenziehen des zweiten, d. h. oberen Teiles dieser Doppelschlinge verzögert bzw. verhindert. Durch dieses weitere Zurückziehen der Klinke 4 wird später auch das Zurückgleiten des Domes 14 bewirkt und damit auch die feste Zusammenziehung des zweiten, d. h. oberen Teiles der vorbereiteten Doppelschlinge des Fadens 11.
Damit ist dann die Herstellung eines unlösbaren Doppelknotens bewirkt (vgl. Fig. 5 c und d).
Der Zeitpunkt der Zurückziehung des Dornes 14 lässt sich mittels einer Regulierschraube 27 voroder rückverlegen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Ligaturklemme, bei welcher eine über einer scherenartigen feststellbaren Arterienklemme verschiebbare Vorrichtung das Vorschieben und
Zusammenziehen einer als Doppelknoten vor- bereiteten Ligatur über die abgeklemmte Arterie ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, dass die zum
Vorschieben und Zusammenziehen des vorbereiteten Doppelknotens dienende Vorrichtung aus zwei konzentrischen, ineinander längsverschiebbaren Rohren besteht, welche in ihrem
Inneren einen zum Schliessen der Arterienklemme dienenden, durch Druck auf die beiden scherenartigen Griffe beweglichen Bolzen enthält und Organe vorgesehen sind, um einen vorbereiteten Doppelknoten absatzweise abzustreifen und zusammenzuziehen.