DE4235602A1 - Laparoskopische Nähvorrichtung - Google Patents
Laparoskopische NähvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Her
stellung einer laparoskopisch-chirurgischen Naht, besteh
end aus einer durch eine Trokorhülse bzw. einen Nahtappli
kator an die Nähstelle heranführbaren chirurgischen Zange
mit einem starren Maulteil und einem schwenkbaren, durch
ein äußeres Griffteil auf- und zuklappbaren Maulteil,
einer chirurgischen Nadel mit einem am Kopf derselben ein
stückig angeschlossenen Faden und aus einem ebenfalls
durch den endoskopischen Nahtapplikator einführbaren Kno
tenschieber.
Es ist bekannt, Wunden in Körperhöhlen mittels eines zu
verknotenden Fadens zu vernähen. Zu derartigen Nähten ge
hören insbesondere die Uterusnaht, die Ovarialnaht, die Tu
bennaht und die Magen-Darmnaht. Bei einem solchen Nähvor
gang wird zunächst eine Nadel, an deren Kopf einstückig ein
Faden angeschlossen ist, über einen Nahtapplikator in die
Körperhöhle eingeführt. Sodann wird über einen weiteren
Nahtapplikator ein Nadelhalter mit seinem Arbeitsende
ebenfalls in die Körperhöhle eingeführt. Dabei besteht die
laparoskopische Nahtzange aus einem starren Maulteil und
einem schwenkbaren Maulteil, die an einem langen, rohrför
migen Schaft angeordnet sind. Das bewegbare Maulteil wird
von einem Stab betätigt, der durch den hohlen Schaft nach
außen geführt und dort mit einem Griffteil verbunden ist.
Mittels einer solchen Zange wird die eingeführte Nadel er
faßt und endoskopisch eine Naht erstellt, wobei eine der
artige Naht normalerweise nur aus einzelnen, miteinander
verknotenden Stichen besteht. Dabei erfolgt die Anlegung
des Knotens zunächst außerhalb der Körperhöhle und der ge
bildete Knoten wird dann über einen ebenfalls durch den
Nahtapplikator einführbaren Knotenschieber zur Nahtstelle
verschoben. Anschließend werden weitere Stiche durchge
führt, wobei gegebenenfalls nach der Erzeugung eines ver
knoteten Nahtstiches eine neue Nadel mit Faden verwendet
wird.
Das Erfassen der Nadel mit der laparoskopischen Zange und
das Einstechen derselben in die durch die Naht zu verbin
denden Teile des menschlichen Körpers sowie die eigent
liche Bildung der Naht sind umständlich und erfordern
einen nicht unbeachtlichen Aufwand an Geduld und Zeit.
Die vorbekannte Vorrichtung setzt zur Bewegung der Nadel
und zur Bildung der Naht darüber hinaus auch eine gewisse
Routine voraus. Der zum Verschieben des Knotens und damit
zum Abschließen der Naht eingesetzte Knotenschieber be
steht aus einem Stab, in dessen Mantelfläche ein axial
verlaufender Schlitz eingearbeitet ist. Durch diesen
Schlitz wird nun der Faden gezogen und dabei gleichzeitig
der außerhalb der Körperhöhle gebildete Knoten über die
Stirnfläche des Stabes nach innen geschoben. Dabei ist
nicht auszuschließen, daß der Faden den Schlitz verläßt
und der Knoten nicht mehr an der Stirnfläche des Knoten
schiebers anliegt. Dies führt dann zu einer unerwünsch
ten Belastung der Naht- bzw. Verbindungsstelle.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Herstellung einer chirurgischen Naht zu
schaffen, die einfach ausgebildet und einfach zu handha
ben ist und die ein sicheres und schnelles Bilden der Naht
einschließlich Verknoten des Fadens ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei
einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung vor
geschlagen, daß ein Maulteil nahe seinem freien Ende mit
einer in einen Fadenkanal übergehenden Bohrung zur steck
baren Aufnahme des Kopfes der Nadel versehen ist.
Durch eine derart ausgebildete Vorrichtung kann die Nadel
leicht und sicher und ohne Verwendung einer zusätzlichen
Zange in der Körperhöhle bewegt und zur Bildung der Naht
stiche geführt werden. Das Erfassen der miteinander zu
vernähenden Gewebeteile ist leicht durchzuführen und er
fordert keine besondere Routine.
Weitere Merkmale bzw. Ausgestaltungen einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2-10 offen
bart.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher er
läutert. Dabei zeigen
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Darstellung einer
Zange der Vorrichtung ,gemäß der Erfindung und
Fig. 2 einen Schnitt durch das Ende eines Knotenschie
bers.
In der Fig. 1 der Zeichnung ist von einer Vorrichtung zur
Herstellung einer chirurgischen Naht nur der Kopf einer
Zange 1 gezeigt, der aus einem starren Maulteil 2 und
einem bewegbaren bzw. schwenkbaren Maulteil 3 besteht. Da
bei befindet sich das starre Maulteil 2 in einer Ebene,
die parallel neben der Achse der Zange 1 verläuft. Das be
wegliche Maulteil 3 ist auf einer ortsfesten Achse 4 gela
gert und kann aus seiner offen gezeichneten Lage in Rich
tung des Pfeiles 5 und zurück bewegt werden. Dazu ist in
dem hohlen Schaft 6 der Zange 1 ein an sich bekanntes,
nicht dargestelltes Gestänge vorgesehen, welches an einem
Hebelarm des Maulteiles 3 angreift und von einem am ande
ren Ende der Zange 1 befindlichen Griffteil betätigt wer
den kann.
Das starre Maulteil 2 ist an seinem freien Ende an der
dem beweglichen Maulteil 3 zugewandten Seite mit einem
Höcker 7 versehen, in dem eine Bohrung 8 eingearbeitet
ist. Dabei verläuft diese Bohrung 8 unter einem Winkel von
etwa 60° zur inneren Fläche des starren Maulteiles 2. Be
darfsweise kann die Bohrung 8 auch unter einem anderen
Winkel zwischen 45° und 90° verlaufen, wobei jedoch ein
Winkel von 60° erhebliche Vorteile bietet, auf die weiter
unten noch eingegangen wird.
An das innere Ende der Bohrung 8 schließt sich ein Kanal 9
an, der in vorteilhafter Weise in seinem Querschnitt ge
ringfügig kleiner als die Bohrung 8 ausgebildet ist. Die
ser Kanal 9 verläuft zunächst zentrisch zur Bohrung 8 und
ist dann um etwa 90° abgewinkelt, wie dies in der Fig. 1
der Zeichnung gut zu erkennen ist.
Die Bohrung 8 dient zur Aufnahme einer chirurgischen Na
del 10, an deren Kopf 11 ein Faden 12 aus einem geeigneten
Werkstoff in an sich bekannter Weise angeschlossen ist.
Die Nadel 10 ist, wie dargestellt, gerade ausgebildet.
Durch die Schräglage der Bohrung 8 zeigt die Spitze 13 der
Nadel 10 in Richtung auf das freie Ende des bewegbaren
Maulteiles 3. Der Durchmesser der Bohrung 8 im Höcker 7
ist nun so gewählt, daß der Kopf 11 der Nadel 10 formflüs
sig und damit weitgehend spielfrei und führend von der
Bohrung 8 auf genommen werden kann. Für das Einstecken der
Nadel 10 in die Bohrung 8 ist es erforderlich, daß das
freie Ende des Fadens 12 zuerst durch die Bohrung 8 und
dann durch den gebogenen Kanal 9 gesteckt wird. Sobald der
Faden 12 aus dem Kanal 9 herausragt, kann an demselben die
Nadel 10 in die Bohrung 8 und damit in die in Fig. 1 ge
zeigte Lage gezogen und zusätzlich auch gehalten werden.
Dazu ist es lediglich erforderlich, daß auf den Faden 12
eine geringe Zugkraft ausgeübt wird.
Der Höcker 7 ist etwa mittig auf dem starren Maulteil 2
angeordnet und besitzt, senkrecht zur Zeichnungsebene,
eine Breite, die gut einem Drittel der Breite des Maultei
les 2 entspricht. Das bewegbare Maulteil 3 ist an seinem
freien Ende mit einer mittig angeordneten Aussparung ver
sehen, deren Breite geringfügig größer als die Breite des
Höckers 7 ist. Durch diese Aussparung besitzt das beweg
bare Maulteil 3 ein gabelförmig ausgebildetes Ende 14,
welches im zusammengeklappten Zustand den Höcker 7 um
schließt. Zusätzlich sind am gabelförmigen Ende 14 noch
Vorsprünge 15 vorgesehen, die entweder hakenförmig ausge
bildet sind oder eine verzahnte Oberfläche besitzen. Zur
Aufnahme dieser Vorsprünge 15 weist das starre Maulteil 2
entsprechend geformte Ausnehmungen auf, die jedoch in der
Zeichnung nicht dargestellt sind. Die Vorsprünge 15 er
leichtern das Erfassen von zu nähenden Gewebeteilen durch
die Nadel 10.
Die vorbeschriebene Vorrichtung ist so gestaltet, daß der
dargestellte Kopf der Zange 1 durch einen Nahtapplikator
in die Körperhöhle eingeführt und an den Nähort herange
führt werden kann. Dabei nimmt die Nadel 10 jedoch nicht
die in Fig. 1 gezeichnete Lage ein. Im starren Maulteil 2
ist in der dem bewegbaren Maulteil 3 zugewandten Fläche
eine nutartige Mulde 16 eingearbeitet, deren Querschnitt
und Länge so gewählt ist, daß sie die Nadel 10 aufnehmen
kann, wobei der Faden 12 bereits durch die Bohrung 8 und
den Kanal 9 gesteckt ist, so daß das andere Ende des Fa
dens 12 noch aus dem Endoskoptubus herausragt. Durch das
geschlossene bzw. zugeklappte Maulteil 3 ist die Nadel 10
in ihrer Lage in der Mulde 16 gesichert. Bedarfsweise kann
die Mulde 16 an ihrem dem Zapfen 4 zugewandten Ende eine
Aushöhlung 17 besitzen, in die die Spitze 13 der Nadel 10
bei der geschlossenen Zange 1 ragt. Dies sichert die Lage
der Nadel 10 in der Mulde 16 noch besser und schließt aus,
daß die Nadel 10 die Mulde 16 in unbeabsichtigter Weise
verlassen kann.
Sobald sich der Kopf der Zange 1 in der Körperhöhle befin
det, wird zunächst das bewegbare Maulteil 3 entgegen der
Richtung des Pfeiles 5 geöffnet und damit in seine Lage
gemäß Fig. 1 gebracht. Jetzt wird von außen an dem Fa
den 12 gezogen. Dies führt dazu, daß der Kopf 11 der Na
del 10 in die Bohrung 8 gleitet und dort der Nadel 10
einen sicheren Halt gibt. Wie bereits erwähnt, behält die
Nadel 10 durch geringfügiges Ziehen an dem Faden 12 ihre
stabile Lage in der Bohrung 8 und kann somit leicht zum
Erfassen und zum Durchstechen des zu nähenden bzw. zu ver
bindenden Gewebes verwendet werden. Durch die schräge Lage
der Nadel 10 können die zu verbindenden Gewebeteile zusam
mengezogen werden, wobei dieses Zusammenziehen bedarfswei
se noch durch das bewegbare Maulteil 3 unterstützt werden
kann.
Nach dem Durchstechen des Gewebes wird über den Faden 12
kein Zug mehr auf die Nadel 10 ausgeübt, so daß dieselbe
ihre Lage in der Bohrung 8 verlassen kann. Jetzt wird die
Zange 1 wieder zusammengeklappt und aus dem Nahtapplikator
herausgezogen. Damit wird gleichzeitig auch die Nadel 10
durchgezogen. Zwischen beiden außen befindlichen Enden des
Fadens 12 wird nun ein Knoten gebildet. Dabei ist dieser
Knoten so gestaltet, daß er auf einem Fadenteil nach innen
in die Körperhöhle geschoben werden kann, jedoch eine Be
wegung in die andere Richtung ausschließt. Zur Verschie
bung des Knotens besitzt die Vorrichtung einen Knoten
schieber 18, wie er in Fig. 2 dargestellt ist. Dieser Kno
tenschieber 18 besteht aus einem Stab mit einem kreisför
migen Querschnitt, in dessen Mantelfläche ein axial ver
laufender Schlitz 19 eingearbeitet ist. Die den Knoten
schiebende Stirnfläche 20 des Knotenschiebers 18 ist nun
konkav ausgebildet. Von der tiefsten Stelle dieser Stirn
fläche 20 führt nun ein schräg verlaufender Kanal 21 zu
dem Schlitz 19. Das Fadenteil, auf dem der gebildete Kno
ten verschoben wird, wird nun durch den Kanal 21 und dann
durch den Schlitz 19 geführt. Dies ergibt den großen Vor
teil, daß der gebildete Knoten seine Lage an der Stirn
fläche 20 des Knotenschiebers 18 beibehält und diese nie
mals verlassen kann. Dies stellt sicher, daß der Knoten
ohne Beeinträchtigung des durch den Faden 12 zusammenge
haltenen Gewebes bis zur Nahtstelle bewegt werden kann.
Nachdem der Knoten seine vorgegebene Lage erreicht hat,
wird der noch verbleibende Faden in an sich bekannter
Weise abgetrennt und, falls erforderlich, eine neue Naht
bzw. ein neuer Nahtstich in der beschriebenen Weise er
zeugt.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Herstellung einer laparoskopisch-chirur
gischen Naht, bestehend aus einer durch eine Trokorhül
se bzw. einen Nahtapplikator an die Nähstelle heran
führbaren chirurgischen Zange mit einem starren Maul
teil und einem schwenkbaren, durch ein äußeres Griff
teil auf- und zuklappbaren Maulteil, einer chirur
gischen Nadel mit einem am Kopf derselben einstückig
angeschlossenen Faden und aus einem ebenfalls durch den
endoskopischen Nahtapplikator einführbaren Knotenschie
ber,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Maulteil (2) nahe seinem freien Ende mit einer
in einen Fadenkanal (9) übergehenden Bohrung (8) zur
steckbaren Aufnahme des Kopfes (11) der Nadel (10) ver
sehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrung (8) unter einem Winkel von etwa 30°
bis 90° zum Maulteil (2) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrung (8) unter einem Winkel von 60° zum
Maulteil (2) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrung (8) im starren Maulteil (2) ausgebil
det ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Maulteil (2) mit einer nutartigen Mulde (16)
zur Aufnahme der Nadel (10) ausgestattet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mulde (16) in dem die Bohrung (8) aufweisenden
Maulteil (2) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mulde (16) an ihrem die Spitze (13) der Na
del (10) aufnehmenden Ende eine Aushöhlung (17) auf
weist.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das der Bohrung (8) gegenüberliegende Maulteil (3)
an seinem freien Ende gabelartig ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den freien Enden des gabelartigen Maulteiles (3)
hakenförmige Vorsprünge (15) ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-9,
mit einem stabartigen Knotenschieber, der in seiner
Mantelfläche einen axial verlaufenden Schlitz aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnfläche (20) des Knotenschiebers (18) kon
kav ausgebildet ist und von der tiefsten Stelle der
Stirnfläche (20) ein Kanal (21) zum Schlitz (19)
führt.
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