DE2024961A1 - Medizinisches Gerät - Google Patents
Medizinisches GerätInfo
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61B—DIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
- A61B17/00—Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
- A61B17/32—Surgical cutting instruments
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Description
■ , 69o3o
LEYBOLD HERAEUS GMBH & CO KG., Köln-Bayental. 2024961
Medizinisches Gerät
Die Erfindung betrifft ein medizinisches Gerät für die Trennung
von Gewebeverwachsungen in Körperhöhlen, bestehend aus einem mit einem Handgriff versehenen, rohrförmigen, wenigstens teilweise
als Wärmetauscher ausgebildeten und von einem Mantelrohr umgebenen, aus gut wärmeleitfähigem Material bestehenden Instrumententeil,
an dessen dem Handgriff abgewandten Stirnseite eine hakenartige Ausbildung angeordnet ist.
Gewebeverwachsungen der hier betreffenden Art, wie sie z. B. zwischen den Organen im Inneren der Bauchhöhle oder zwischen
einem solchen Organ und dem Hautgewebe vorkommen können, verursachen
beim Patienten erhebliche Schmerzen. Das einzige wirksame Mittel zum Trennen derartiger Verwachsungen war bisher der chirurgische
Eingriff.
Versuche, derartige Verwachsungen unter Anwendung einer Lokalanästhesie
mit einem sogenannten Thermokauter, wie er zum Trennen von LungenVerwachsungen an das Brustfell oder von Lungengeschwüren
verwendet wird, vorzunehmen, brachten keinen Erfolg. Da an der Brennstelle eine Sauerstoff-Atmosphäre vorhanden ist und da die
Stränge der Verwachsungen vorwiegend aus Fett bestehen, bildeten sich beim Trennen Säuren und Dämpfe in der Bauchhöhle, die ein
Weiterarbeiten unmöglich machten und schädliche Nebenerscheinungen
beim Patienten hervorriefen.
Es ist ferner versucht worden, die Gewebeverwachsungen durch lokales Vereisen und anschließendes Zerbrechen zu trennen. Hierbei
wurde ein mit einem Kältemittel im Wärmeaustausch stehender Ilaken aus gut wärmeleitfähigem Material verwendet, mit dem die
vereisten Stellen praktisch zerrissen wurden. Da derartige Ein-
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griffe unter Lokalanästhesie durchgeführt wurden und die mit den zu trennenden Gewebeteilen verwachsenden Organe nicht im
Bereich der betäubten Zone lagens hatte der Patient bexm xrennvorgang
unter starken Schmerzen zu leiden.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die geschilderten Nachteile zu vermeiden und ein Gerät für die Trennung von Gewebeverwachsungen
in Körperhöhlen anzugeben, welches eine weitgehend schmerslose Trennung bei Lokalanästhesie ermöglicht, Er=
findungsgemäss wird dazu vorgeschlagen, dass das Instrumenten·»
teil mit der hakenartigen Ausbildung zur Relativbewegung gegenüber dem Mantelrohr ausgebildet ist.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt9 dass das Instrumententeil innerhalb des Mantelrohres achsial verschiebbar gelagert
ist. In einer weiteren Ausbildung erscheint es zweckmäßig, dass das Mantelrohr auf dem Umfang* des feststehenden Instrumententeils mit der hakenartigen Ausbildung achsial verschiebbar gelagert
ist. Mit beiden Lösungsmöglichkeiten ist eine Scherbewegung an der Spitze des Instrumententeils erzielbar, welche eine für
den Patienten annähernd schmerzlose Durchtrennung der in vereister
Form vorliegenden Gewebestränge ermöglicht.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, die Verschiebung des Instrumententeils Über einen am Handgriff angeordneten Kniehebel·=
mechanismus durchzuführen„ Selbstverständlich kann auch jede
andere Lösung, aufgrund deren eine Verschiebewirkung erzielt wird
verwendet werden. Die Verschiebung des Mantelrohres z. B. kann zweckmässig über eine nasenartige Ausbildung an seinem dem Handgriff
zugewandten Ende erfolgen.
Es erscheint ferner vorteilhaft, dass die hakenartige Ausbildung des Instrumententeils die Stirnfläche des Hantelrohres in der
vorderen Verschiebeendlage überragt und zur Erreichung der hinteren Verschiebeendlage gegen Federdruck in das Mantelrohr einziehbar
ist. Bei der HerItcausführung mit dem verschiebbaren Mantelrohr
kann es zweckmäßig sein, dass die hakenartige Ausbildung
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des Instrumententeils in der hinteren Verschiebeendlage die Stirnfläche des Mantelrohres überragt und dass das Mantelrohr
zur Erreichung der vorderen Verschiebeendlage gegen Federdruck über die hakenartige Ausbildung hinaus verschiebbar ist.
Um die Vereisungswirkunp an der Stelle der Operation zu erzielen,
ist der hohle Innenraum.des Instrumententeils mit einem Kältemittelkreislauf
verbunden und ein Teil des Innenraumes als Verdampfungskammer
für das Kältemittel ausgebildet. In dem hohlen Innenraum des Instrumententeils ist ferner eine Heizeinrichtung
angeordnet, welche es erlaubt, auftretende Verklebungen zwischen den vereisten Gewebestrangteilen und dem Instrument ohne zusätzliche
Schmerzen für den Patienten mühelos zu lösen. Es erscheint ferner günstig, das Instrumententeil über nahezu seine gesamte
Längsausdehnung doppelwandig auszubilden und den dadurch gebildeten
Ringspalt zu evakuieren. Auf diese Weise werden Kältemittelverluste durch Abstrahlung an unerwünschten Stellen weitgehend
vermieden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt; es zeigt:
Fig. 1 eine Ausführung des Gerätes mit verschiebbarem Instrumententeil
im Schnitt;
Fig. 2 eine Ausführung des Gerätes mit verschiebbarem Mantelrohr im Schnitt.
In Fig. 1 ist das verschiebbare Instrumententeil 1 mit feststehendem
Mantelrohr 2 gezeigt. Das Mantelrohr 2 weist in seinem hinteren Teil eine Durchmessererweiterung auf, die als Handgriff
3 für den Operateur dient. Das Instrumententeil 1 ist zum größten Teil rohrförmig, mit einem durchgehenden hohlen Iimenraiän
11 ausgestaltet. Innerhalb dieses hohlen Innenraumes 11 ist konzentrisch zum Umfang des Instrumententeils ein Zuleitungsrohr
H für das flüssige Kältemittel angeordnet. Das Zuleitungsrohr' %
endet vor dem hakenseiti^en Ende des Instrumententeils, wodurch
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an der Spitze des hohlen Innenraumes eine Verdampfungskammer Ul
für das flüssige Kältemittel geschaffen wird. Das verdampfte Kältemittel wird durch den Ringspalt 11 zwischen dem Zuleitungsrohr 4 und der Innenwandung des Mantelrohres 2 aus de.m Instrumententeil abgeleitet. An der Spitze des Instrumententeils .1.
ist in wärmeleitender Verbindung mit dem Verdampfungsraum 41 ■_.
die hakenartige Ausbildung 12 angeordnet. Innerhalb des Ver- .. , dampfungsraumes 41 befindet sich ferner die Heizeinrichtung 5, ...
deren Versorgungsleitungen in der Zeichnung nicht dargestellt , sind. ■ .;.·,'· '--..χι
Am Handgriff 3 ist ein Khiehebelmechanismus 6 angeordnet, dessen
Verschiebehebel 61 über eine öffnung 31 im Mantelrohr 3 in einer
Ausnehmung 13 des Instrumententeils 1 gelagert ist. Das Ln,stru-* ;
mentente.il 1 ist an seinem hinteren Ende gegen eine Druckfeder 7 abgestützt. Es ist ferner in der gezeigten Darstellung doppelwandig
ausgebildet, wobei der dadurch erzeugte Ringspalt 14
evakuiert sein kann. Gegen die Arbeitsatmosphäre ist das Instru-mententeil 1 und das Mantelrohr 2 über die Dichtung 8 abgedich-.
tet.
Die in Fig. 2 dargestellte Ausführung entspricht in Bezug auf
die Versorgung des Instrumententeils der Darstellung in Fig. 1. Das in dieser Ausführung verschiebbar ausgebildete Mantelrohr 2
ist vom Handgriff 3 getrennt. Unmittelbar an den Handgriff 3 anschließend ist das Mantelrohr 2 stufenförmig verdickt, wobei
der Verschiebedruck über die Stufe 21 auf das Mantelrohr 2 ausgeübt wird. Im Inneren der stufenförmigen Verdickung 21, 22 ist
in einer·achsialen Ausnehmung eine Druckfeder 7 gelagert, welche
in Druckrichtung auf einer· am Instrumententeil 1 befindlichen
Nase 71 abgestützt ist.
Die Arbeit mit dem erfindungsgemässen Gerät soll wie folgt kurz
erläutert werden: Das Gerät wird zunächst mit der in der Zeichnung
nicht dargestellten Versorgungsapparatur für das flüssige !Kältemittel und die Heizung gekoppelt. Danach wird das Gerät über
nine Troka-Hülse druckdicht in die Körperhöhle eingeführt, in
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der sich das zu trennende Gewebe befindet. Mit der hakenartigen Ausbildung· 12 der Spitze des Instrumententeils wird der zu
trennende Gewebestrang oder ein Teil desselben umfasst. Nunmehr wird durch Öffnen eines Ventils in der Versorgungsapparatur über
das Zuleitungsrohr M- flüssiges Kältemittel in den Verdampfungsraum 41 geführt. Die hakenartige Ausbildung 12 der Spitze des"
Instrumententeils 1, die mit dem Verdampfungsraum kl in unmittel barer wärmeleitender Verbindung steht, wird kurzfristig auf die
Temperatur des flüssigen Kältemittels abgebildet und vereist dabei das vom Haken 12 erfasste Gewebeteil. Bei der Ausführung
des Gerätes mit verschiebbarem Instrumententeil 1 wird dieses über den dargestellten Kniehebelmechanismus oder ähnliche Bewegungen
verschoben, wobei der Haken 12 mit dem erfassten Gewebeteil ins Innere des Mantelrohres 2 gezogen wird. Dabei kappen
die Stirnflächen des Mantelrohres 2 in Verbindung mit den Seitenflächen des Hakens 12 das erfasste Gewebeteil ab.'Um möglicherweise
an dem Gerät angeklebte tiefgefrorene Gewebeteile oder Eiskristalle vom Gerät abzulösen und damit einen weiteren
Einsatz zu ermöglichen, wird die Zufuhr des flüssigen Kältemittels
kurzzeitig unterbrochen und die Heizung 5 eingeschaltet. Das Eindringen von Feuchtigkeit in den Zwischenraum zwischen
Mantelrohr 2 und Instrumententeil 1 wird durch die Ringdichtung 8 verhindert.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung erlaubt erstmals das weitgehend
schmerzlose Trennen von Gewebeverwachsungen in Körperhöhlen lokal, z. B. Laparaskopieren, durchzuführen. Das Gerät
kann dabei, bedingt durch die Möglichkeit des Umschaltens von Kühlen auf Heizen, mehrmals hintereinander eingesetzt werden,
ohne daß es aus der Körperhöhlung entfernt werden muß. Dadurch ergibt sich eine leichte Handhabung. Ferner wird durch das
Vereisen der zu trennenden Gewebestränge ein Bluten bei und unmittelbar nach dem Trennvorgang, bedingt durch mit zertrennte,
kapillarförmige Blutgefäße, ausgeschlossen. Durch den- Vereisungsvorgang
wird dazuhin das Gewebe des Stranges an der Trennstelle zerstört, so daß nach dem Wiederauftauen ein erneutes
Anwachsen und ein eventuelles Nachbluten verhindert wird.
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Claims (1)
1.j Medizinisches Gerät für die Trennung von Gewebeverwachsungen
""^ in Körperhöhlen, bestehend aus einem mit einem Handgriff versehenen,
rohrförmigen, wenigstens teilweise als Wärmetauscher ausgebildeten und von einem Mantelrohr umgebenen, aus gut warmeleitfähigem
Material bestehenden Instrumententeil, an dessen dem Handgriff abgewandten Stirnseite eine hakenartige Ausbildung
angeordnet ist, dadurch gekennzeich
net, dass das Instrumententeil mit der hakenartigen Ausbildung zur Relativbewegung gegenüber dem Mantelrohr ausgebildet ist.
2. Medizinisches Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, dass das Instrumententeil innerhalb des Mantelrohrs achsial verschiebbar gelagert ist,
3. Medizinisches Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das Mantelrohr auf dem Umfang
des feststehenden Instrumententeils achsial verschiebbar gelagert ist.
4. Medizinisches Gerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , dass das Instrumententeil
über einen am Handgriff angeordneten Kniehebelmechanismus verschiebbar ist.
5. Medizinisches Gerät nach Anspruch 1 und 3, dadurch
g ekennzeichnet, dass das Mantelrohr über eine nasenar-tige Ausbildung an seinem dem Handgriff zugewandten
Ende verschiebbar ist.
B. Medizinisches Gerät nach Anspruch 1, 2 und 4, ' dadurch gekennzeichnet , dass die hakenartige Ausbildung des Instrumententeils in der vorderen Verschiebeendlage
die Stirnfläche des Mantelrohres überragt und zur Erreichung der hinteren Verschiebeendlage gegen Federdruck in das Mantelrohr einziehbar ist. ·
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7. Medizinisches Gerät nach Anspruch 1, 3 und 5, dadurch
gekennzeichnet , dass die hakenartige Ausbildung des Instrumententeils in der hinteren Verschiebeendlage
die Stirnfläche des Mantelrohres überragt und dass das Mantelrohr zur Erreichung der vorderen Verschiebeendlage gegen
Federdruck über die hakenartige Ausbildung hinaus verschiebbar ist ■
8. Medizinisches Gerät nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, dass das Instrumententeil wahlweise kühl- und heizbar ist. ·
9. Medizinisches Gerät nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Instrumententeil über nahezu seine gesamte Längsausdehnung doppelwandig ausgebildet ist und dass der
dadurch gebildete Ringspalt evakuiert ist.
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Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702024961 DE2024961C3 (de) | 1970-05-22 | Medizinisches Gerät | |
CH203071A CH521750A (de) | 1970-05-22 | 1971-02-11 | Medizinisches Gerät |
GB1379071A GB1351846A (en) | 1970-05-22 | 1971-05-07 | Surgical tool |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702024961 DE2024961C3 (de) | 1970-05-22 | Medizinisches Gerät |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2024961A1 true DE2024961A1 (de) | 1971-12-02 |
DE2024961B2 DE2024961B2 (de) | 1977-05-12 |
DE2024961C3 DE2024961C3 (de) | 1978-01-05 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1351846A (en) | 1974-05-01 |
CH521750A (de) | 1972-04-30 |
DE2024961B2 (de) | 1977-05-12 |
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