DE2326330C3 - Verfahren zur Rückgewinnung von aus elektrophoretischen Tauchbädern ausgetragener Badflüssigkeit - Google Patents
Verfahren zur Rückgewinnung von aus elektrophoretischen Tauchbädern ausgetragener BadflüssigkeitInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
- C25D13/00—Electrophoretic coating characterised by the process
- C25D13/22—Servicing or operating apparatus or multistep processes
- C25D13/24—Regeneration of process liquids
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung
aus Elektrotauchbädern ausgetrt jener Badflüssigkeit
Bei der bekannten und in immer stärkerem Maße angewendeten Elektrotauchlackierung wird der gesamte
Inhalt der elektrischen Tauchwanne dauernd in Zirkulation gehalten und umgerührt Während der
Zirkulation und während des Umrührens gelangt die etwa 10% Festkörpergehalt aufweisende Flüssigkeit im
Rezirkulationskreis mit Hilfe einer Pumpe mit einer das Dreifache des Wannengehaltes betragenden Stundenleistung
durch ein Kantenspaltfilter und danach durch einen Wärmeaustauscher in die Tauchwanne zurück. Bei
der Elektrotauchlackierung wird ein Farbfilm von im allgemeinen 20-30 μιη Stärke unter der Wirkung des
Gleichstromfeldes auf der Oberfläche des Werkstückes abgeschieden. Die mit der aufgebrachten Schicht
überzogenen Werkstücke tragen beim Herausheben aus der elektrischen Tauchwanne auf ihren Oberflächen
einen Austragverlust von etwa 10 bis 40% pro Qudratmeter Badflüssigkeit bis zum Spülsystem mit
sich, wo die Badflüssigkeit von der Oberfläche des Werkstückes durch Flüssigkeitsstrahlspülen entfernt
wird.
Die abgewaschene Badflüssigkeit geht verloren, weil sie, von der Oberfläche des Werkstückes abgewaschen,
durch !Coagulations-, Reduktions- und Neutralisationsbehandlung in die Kanalisation gelangt. Die in dieser
Weise entstehenden Verluste verteuern das Elektrotauchlackierungsverfahren. Darüber hinaus bedeutet die
Neutralisation und Reinigung des Abwassers besondere Kosten. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß zum
Abspülen jedes Quadratmeters des Werkstückes im allgemeinen 150 bis 2001 Betriebswasser erforderlich
ist, dessen Beschaffung sehr oft Schwierigkeiten verursacht. Schließlich besteht eine weitere Schwierigkeit
darin, daß bisher im Laufe des Elektrotauchlackierungsverfahrens
im Betrieb der Elektrotauchlackierungsstraße
chemische Störungen eintreten, deren Ursachen und deren Lage unbekannt sind oder nicht
Zweck der Erfindung ist die Ausgestaltung eines Verfahrens zur Rückgewinnung der aus Elektrotauchbädern
ausgetragenen Badflüssigkeit, bei de*,' der
Festkörperanteil in der ausgetragenen Badflüssigkeit
to nicht verlorengeht und mit der Hilfe das Spülwasser vollkommen oder größtenteils erspart werden kann,
und die ferner die rechtzeitige Erkennung der im chemischen Betrieb der Bektrotauchlackierungsstraße
Störungen verursachenden Erscheinungen ermöglicht
Ausgegangen wird von einem Verfahren, bei der der
Strömungskreis, in dem die Badflüssigkeit zirkuliert, unter Oberdruck durch ein Membranfiltersystem
geleitet wird und der im Membranfiltersystem rückbleibende Festkörpergehalt durch den zirkulierenden
to Stromkreis in die Tauchwanne rückgeleitet wird.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, das Filtrat vor seinem Einleiten in eine Dusche 6, 6' durch einen,
den Rückstand des Festkörpergehaltes im Gleichstromfeld aus dem Filtrat abscheidenden Elektrokoagulator 4
2s geleitet wird, und daß das von seinem Festkörpergehalt
befreite Filtrat nach seinem Durchtritt durch einen Deionisator mit Kationen- und Anionenaustauschersäulen
5 zum ersten und nachfolgenden Spülen oberhalb der Wanne der aus der Tauchwanne 1 entnommenen
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Zirkulationshauptströmungskreis der Wanne angezapft
Mit Hilfe einer Pumpe, deren Leistung wenigstens das Dreifache des Wannengehaltes pro Stunde beträgt, wird
die Badflüssigkeit mit Oberdruck in ein rohrförmiges
oder flächenförmiges Membranfiltersystem geleitet Der Festkörpergehalt strömt abgesehen von einem
geringen Durchlässigkeitsverlust weiter in ein das Filtersystem bildendes Membranrohr, bzw. an der
Eintrittsseite des Membranfilters zur Tauchwanne. Das Filtrat und die sich im Filtrat befindlichen Anionen oder
sonstige Kationen sowie die fremden Anionen wären praktisch schon in das erste Spülsystem rückführbar, das
Filtrat ist aber noch mit Aionen und sonstigen Kationen sowie mit fremden Anionen und eventuell noch mit
Feststoffen verunreinigt, so daß gemäß der Erfindung das Filtrat erst durch einen Elektrokoagulator geleitet
wird, wo der Festkörperrückstand mit Hilfe des Gleichstromfeldes abgeschieden wird. Das von seinem
Festkörpergehalt schon befreite Filtrat gelangt jetzt durch einen Deionisator als Hauptstromkreis zu dem
Spüisystem (Dusche). In dem durch den Deionisator geleiteten Stromkreis wird das Filtrat durch Anionen-
und Kationenaustauschersäulen geführt Aus dem strömenden Filtrat scheiden sich im Deionisator all
diejenigen lonenverunreinigungen aus, die noch im Filtrat vorhanden sind. Folglich gelangt ein vollkommen
gereinigtes Filtrat entweder in das Spülsystem zurück oder für Dialysationszwecke zu den Kathodenzellen der
te Tauehwanne. Nach dem Spülen fließt die Spölflössigkeit
in das Tauchbad zurück, dessen Festkörpergehalt hierdurch verdünnt wird. Die von fremden Ionen
befreite, in die Wanne zurückgeleitete Spülflüssigkeit stabilisiert bedeutend die Badflüssigkeit der Tauchwanne.
Die lonenaustauschersäulen der Kationen- und Anionenaustauscherwiderstandskreise verfärben sich
infolge der Austauschreaktion nach gewisser Zeit durch
die fremden Substanzen, so daß sie regeneriert werden
müssen.
Im Falle der Kationenaustauschersäule wird die
Regeneration mit Salzsäure durchgeführt Das Salzsäureregenerat wird gemäß der Sandmayer-Reaktion
nach Beimischung von Natriumnitrit gekocht, um die in
seiner Hauptmasse befindlichen Amine vom Alkohol abzuscheiden. Die nach dem Ablauf der Reaktion
zurückbleibenden Hydroxyverbindungen verhindern die Nachweisung der eventuell vorhandenen Kationen
nicht
Die Regeneration der Anionenaustauschersäule wird mit NaOH durchgeführt Das stark alkalische Regenerat
der Säure kann vorteilhaft mit Barytwasser niedergeschlagen werden. Die Abscheidung des Filtrats wird mit
Silbernitrat durchgeführt, wonach die Chlorbestimmung folgen kann Der Niederschlag der Barytabscheidung
wird in bekannter Weise auf Carbonat, Bichromat, Phosphat Silikat und Sulfat d.h. im allgemeinen auf
diejenigen Ionen geprüft die vom Vorbehandlungssystem stammen.
Die obigen Prüfungen ermöglichen es, durch die Verunreinigungen bedingte Folgen zu verhindern, z. B.
daß die Ionen die Leitfähigkeit in der Elektrotauchwanne oder in der Färbungsstraße erhöhen. Durch diese
Prüfung kann also die genaue Bestimmung der Stelle und Methode des Eingriffes im Falle des Vorbehandlungsteiles
einer Färbungsstraße ermöglicht werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand eines Ausführungsbeispiels eingehend beschrieben. Die Leistung
soll pro Schicht einer Anlage für die Elektrotauchlackierung, z. B. 1400 m2 lackierte Oberfläche betragen.
Die Austragung aus der Eiektrotauchlackierungswanne beträgt infolge der Filmbildung 60 000 g, wobei der
ausgetragene Verlust etwa 12 000 g beträgt Auf eine Schicht bezogen beträgt also der Verlust 12 000 g, der
bisher mit dem Spülwasser in die Kanalisation abgeleitet wurde und verlorenging.
Erfindungtgemäß wird die Badflüssigkeit der Elektrotauchwanne
im Filter- und Rezirkulationshauptstromkreis mit einer Pumpenleistung umgewälzt, die das Dreibis
Fünffache des Wannengehaltes pro Stunde erreicht. Im Falle des Ausführungsbeispiels wird die Badflüssigkeit
mit Hilfe der Pumpe durch ein mit Überdruck eine alternative Schaltmöglichkeit bietendes Ventilsystem
auf die rohrförmige oder flächenförmige Membranfilterfläche
geleitet Die Flüssigkeit strömt im Laufe der Strömung durch das Membranfiltersystem — abgesehen
von einem 0,5-l,0%ig«?n Durchlässigkeitsverlust des
Festkörpergehalts — durch einen Wärmeaustauscher in die Tauchwanne zurück, wo sie den Verlust der in der
Wanne gebliebenen Badflüssigkeit ersetzt Das Filtrat, und damit die im Filtrat befindlichen Amine, die
eventuell eine «eitere Auflösung verursachenden Kationen und fremde Anionen könnten schon in das
Spülsystem rückgeleitet werden. Praktisch wird aber — wie schon erwähnt — das Filtrat durch Amine
(Kationen) und fremde Ionen und sogar durch manche Festkörperpartikeln verunreinigt, So daß das Filtrat
durch ejneii Elektrokoagulator geführt werden muß, wc
der Festkörperrückstand mit Hilfe eines Gleichstromfeldes vom Filtrat abgeschieden wird. Die vom
Elektrokoagulator austretenden, von den Festkörperpartikeln befreiten Filtrate werden nun durch einen
Deionisations-Ionenaustauscher gefühlt, wo sie im Hauptstromkreis nach dem Spülen eventuell auch zum
Dialysator geleitet werden.
ίο Aus der in der Rückströmung befindlichen deionisierten
Flüssigkeit scheidet sich im Deionisator diejenige fremde Ionenverunreinigung ab, die im Filtrat vorhanden
war. Daher fließt ein vollkommen gereinigtes Filtrat in das Spülsystem und/oder zum Dialysator zurück. Das
Spülen des aus dem Bad gehobenen Werkstücks geschieht entweder oberhalb der Wanne oder unter
Rückfluß die Wanne verlassend unmittelbar dann, wenn das Werkstück die in der Wanne befindliche Badflüssigkeit
verläßt Da der Festkörper gleichzeitig ein ausgezeichneter Klebstoff ist ist ei.i schnelles Spülen
binnen 10—20 Sekunden erforderlich, da iiie Schicht nur auf diese Weise von der Oberfläche des Werkstückes
entfernt und in die Elektrotauchwanne rückgeleitet werden kann.
Die ionenaustauschersäulen des Kationen- und Anionenaustauscher-Widerstandskreises können in bekannter
Weise regeneriert werden. Im Falle der Kationenaustauschersäure wird das Salzsäureregenerat
gemäß der Sandmayer-Reaktion nach der Beimischung vom Natriumnitrit gekocht so daß die Amine sich vom
Alkohol abscheiden. Die nach dem Ablauf der Reaktion rückbleibenden Hydroxyverbindungen verhindern nun
die analytische Prüfung der eventuell vorhandenen Kationen nicht
35' Das bei der Regeneration der Anionenaustauschersäule
rückbleibende alkalische Regenerat kann mit Barytwasser niedergeschlagen und danach das Filtrat
mit Silbernitrat abgeschieden und dessen Chlorgehalt bestimmt werden. Der Niederschlag der Barytabscheidung
kann im allgemeinen auf bekannte Weise auf Carbonat Bichromat, Phosphat Silikat und Sulfat
geprüft werden.
Die oben beschriebenen Prüfungen geben Informationen darüber, welche Ionen die Erhöhung der
elektrischen Leitfähigkeit der Badflüssigkeit oder die übrigen Störungen der Färbungsstraße verursachen.
Dementsprechend besteht ein großer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens darin, daß die genaue
Stelle und gleichzeitig die Methode des Eingriffes bestimmt werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, daß der bisher verlorengegangene, mit dem
Werkstück ausgetragene Austragungsverlust der Tauciiwanne beinahe vollkommen rückgewonnen werden
kann, während die Badflüssigkeit der Tauchwcnne kontinuierlich gereinigt und die Badflüssigkeii praktisch
nur durch eine solche Menge ersetzt wird, die für den sich auf der Oberfläche des Werkstückes bildenden Film
erforderlich ist.
Claims (3)
1. Verfahren zur Rückgewinnung von aus elektrophoretjschen Tauchbädern ausgetragener
Badflüssigkeit, bei der der Strömungskreis, in dem die Badflüssigkeit zirkuliert, unter Oberdruck durch
ein Membranfiltersystem geleitet wird und der im Membranfiltersystem rückbleibende Festkörpergehalt
durch den zirkulierenden Stromkreis in die Tauchwanne rückgeleitet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Filtrat vor seinem Einleiten in eine Dusche (6, 6') durch einen, den
Rückstand des Festkörpergehaltes im Gleichstromfeld aus dem Filtrat abscheidenden Elektroagulator
(4) geleitet wird, und daß das von seinem Festkörpergehalt befreite Filtrat nach seinem
Durchtritt durch einen Deionisator mit Kationen- und Anionenaustauschersäulen (5) zum ersten und
nachfolgendes Spülen oberhalb der Wanne der aus der Tauchwanne (1) entnommenen Werkstücke
verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deionisator (5) angezapft ist und die Flüssigkeit in die Badflüssigkeit rückgeleitet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch % dadurch gekennzeichnet,
daß die abgezapfte Flüssigkeit durch einen Dialysator (7) geleitet wird.
Applications Claiming Priority (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102018115289A1 (de) * | 2018-06-26 | 2019-05-23 | Eisenmann Se | Tauchlackieranlage und Verfahren zum Betreiben einer solchen |
Families Citing this family (2)
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AT395605B (de) * | 1990-03-26 | 1993-02-25 | Vianova Kunstharz Ag | Verfahren zur abwasserfreien badfuehrung bei anlagen zur kathodischen elektrotauchlackierung |
DE102007061504A1 (de) * | 2007-12-18 | 2009-06-25 | Henkel Ag & Co. Kgaa | Spülwasseraufbereitung in der Tauchlackierung mit vollständiger Rückführung von VE-Wasser in das Spülwassersystem |
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1972
- 1972-05-24 HU HU73HA931A patent/HU165928B/hu unknown
-
1973
- 1973-05-23 DE DE2326330A patent/DE2326330C3/de not_active Expired
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DE102018115289A1 (de) * | 2018-06-26 | 2019-05-23 | Eisenmann Se | Tauchlackieranlage und Verfahren zum Betreiben einer solchen |
Also Published As
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HU165928B (de) | 1974-12-28 |
DE2326330A1 (de) | 1973-12-06 |
DE2326330B2 (de) | 1977-08-11 |
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