DE2325869A1 - Verfahren zum herstellen eines silizium-elektronenemitters mit negativer effektiver elektronenaffinitaet - Google Patents
Verfahren zum herstellen eines silizium-elektronenemitters mit negativer effektiver elektronenaffinitaetInfo
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Description
Dipl.-lng. H. Sauenland · Dn.-lng. R. König · Dipl.-lng. K. Bergen
Patentanwälte . 4OOo Düsseldorf 30 . Cecilienallee ?s . Telefon 43S73a
21. Mai 1973
Unsere Akte: 28 491 B0
RGA Corporation, 30, Rockefeiler Plaza, New York, N0Y. 10020 (V0St0A.)
"Verfahren zum Herstellen eines Silizium-Elektronenemitters
mit negativer·effektiver Elektronenaffinität"
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Silizium-Elektronenemitters mit negativer effektiver
Elektronenaffinitätβ
Ein p-leitender Siliziumkristall, der durch Aufbringen
eines die Austrittsarbeit'reduzierenden Materials (z.Be
Cäsium und Sauerstoff) auf seine Oberfläche sensibilisiert ist, kann als Elektronenemitter wirkene Sensibilisierte
Siliziumkathoden können beispielsweise als langwellensensibilisierte Photokathoden, Sekundäremitter und Elektronen
erzeugende Kaltkathoden verwendet werdene
Ein Problem bei Siliziumkathoden besteht in der Schwierigkeit des Entfernens von Verunreinigungen aus der Ober-'
flächenzone des Kristalls und deren anderweitige Vorbereitung vor dem Aufbringen des Cäsiums und des Sauerstoffs.
Solche Vorbereitung ist wesentlich, um eirenegative
effektive Elektronenaffinitätscharakteristik in der Kathode zu erzielen. Wenn die negative effektive
Elektronenaffinität nicht erreicht wird, ist die Kathode zur kommerziellen Verwendung ungeeignet.
6 fu 309851/10B1
Gegenwärtig gilt es auf dem. Gebiet der Herstellung von
Siliziumkathoden generell als notwendig, daß die Behandlung des Siliziums vor dem Aufbringen von Cäsium und
Sauerstoff die Entfernung einiger Einzelschichten von
Silizium durch Kathodenzerstäubung, gefolgt von einem Temperprozeß bei hoher Temperatur umfaßt. Die Kathodenzerstäubung
erfolgt durch Beschüß mit inaktiven Gasionen.
pie Kathodenzerstäubung ist ein ziemlich langwieriger
Prozeß, der relativ komplizierte interne.Röhrenanordnungen,
z.B. ein besonderes Strahlsystem erforderlich machte Auchv das nach der Zerstäubung notwendige Tempern
führt häufig zu einer Verschlechterung der Übergangscharakteristik von Übergangsbauelementen, z.B. pn-Übergangs-Kaltkathoden
durch Dotierstoffdiffusion« Aus diesen Gründen hatte Silizium bisher keine große kommerzielle
Bedeutung für Kathoden in Elektronenröhren«, Aufgrund praktischer Erwägungen ist es notwendig, daß Kathoden
für Elektronenröhren nach der Montage im Röhrenkolben gereinigt werden. Ein Zerstäuben und Tempern würde geeignete
Röhrenstrukturen voraussetzen, welche im Röhren^ kolben angeordnet sind und bisher für Elektronenröhren
mit Siliziumkathoden im Handel nicht zur Verfügung stehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Siliziumkathode umfaßt ein kurzzeitiges Erhitzen des
Siliziums in Vakuum bis in die Nähe seines Schmelzpunktes, ein Sensibilisieren der emittierenden Oberfläche durch
Aufbringen einer Schicht aus die Austrittsarbeit reduzierendem Material, ein erneutes kurzzeitiges Erhitzen
auf.eine Temperatur unterhalb derjenigen des ersten Erwärmungsschrittes
und ein erneutes Sensibilisieren.
Mit Hilfe der angegebenen Erwärmungs- und Sensibilisierungsschritte
entfällt die Notwendigkeit der Zerstäubung
30985 1/105 1
und des Tempernss Die Erwärmungsschritte werden in geeigneter
Weise mit Hilfe der Einrichtung durchgeführt, die bereits für Elektronen emittierende Röhren benutzt
wird. Auf diese Weise, ermöglicht das erfindungsgemäße
Verfahren die Verwendung einer Kathode mit negativer effektiver Elektronenaffinität bei vorhandenen Elektronenröhrenausführungen
o
In der Zeichnung«, anhand der die Erfindung näher erläutert
wird, zeigt;
Figo 1 ein Verfahrensablaufdiagramm eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens ι und
Fig. 2 eine schematische Schnittansicht einer Photoröhre mit einer Siliziumkathode, die nach dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel des neuen Verfahrens hergestellt ist«,
Fig. 1 zeigt einen bevorzugten Ablauf des neuen Verfahrens zum Behandeln bzw« Herstellen einer reflektierenden Sili—
zium-Photokathode für eine Photoröhre 10, wie sie in Figo
2 gezeigt ist. Die in FIg9 2 dargestellte Photoröhre 10
hat einen durchsichtigen Röhrenkolben 12, in dessen Innenraum
eine Silizium-Photokathode 14 und eine die Anode bildende Ringelektrode 16 mit Abstand zueinander angeordnet
sindo Die Kathode 14 ist eine runde, p-leitende,
monokristalline Siliziumscheibe von etwa 2 cm Durchmesser und etwa 200 Mm. Dicke, deren emittierende Oberfläche
18 in der ßööj Miller-Kristallebene orientiert
ist. Die emittierende Oberfläche 18 ist mit einer die Austrittsarbeit reduzierenden Schicht 20 aus Cäsium
und Sauerstoff versehen. Elektrische Zuleitungen 21 sind an einander gegenüberliegende Kanten der Kathode 12
zur ohm'sehen Aufheizung der Kathode 12 angebracht» Der
Kolben wird mit Hilfe einer Pumpe 24 durch einen Absaugstutzen 22 fortlaufend evakuiert. Zwei in den Ab-
,3098 51/1OS1
saugstutzen 22 mündende Nebenkammern 26 und 28 enthalten Verbindungen, welche bei Erwärmung Cäsium bzw. Sauerstoff
freigeben. Die Pumpe 24 wird während des Gesamtprozesses ständig betrieben, um, ausgenommen während des Sensibilisierens,
ständig ein Vakuum in der Größenordnung von 10~ bis 10 Torr, gemessen durch einen Ionisationsmesser,
im Kolben aufrecht zu erhalten.
Nach einer vorläufigen Entgasung der gesamten Photoröhre 10 wird .die Kathode 14 zunächst für etwa 3 Sekunden auf
eine Temperatur von etwa 13000C durch ohm'sche Aufheizung
mit über die Zuleitungen 21 zugeführtem elektrischem Strom erhitzt. Fahrend der Erhitzung wird die Temperatur
durch Messung des Lichtaustritts aus dem Silizium mit einem Pyrometer überwacht. Sodann läßt man die Kathode 14 abkühlen. Nachdem das Silizium eine Temperatur von
angenähert 1000C erreicht hat, wird Cäsium aus der Cäsium-Nebenkammer
26 durch Erhitzen dieser Kammer freigesetzt, bis die Lichtemission der Kathode 14 ein Maximum durchlaufen
hat. Danach wird durch Erhitzen der Sauerstoff-Nebenkammer
28 Sauerstoff bei angenähert Zimmertemperatur freigesetzt, bis die Lichtemission ein Maximum erreichte
Wenn die Lichtempfindlichkeit niedriger als 2 Mikroampere pro Lumen ist, wird der erste Erhitzungsvorgang mit nachfolgendem Sensibilisierungsvorgang einmal
wiederholt. Dadurch wird die Lichtempfindlichkeit über diesen Wert erhöht. Das Cäsium und der Sauerstoff
bilden zusammen einen Teil der Enddicke der die Austrittsarbeit reduzierenden Schicht 20„ ,
Danach wird die Kathode I4erneut für 3 Sekunden erwärmt,
jetzt auf eine Temperatur von 10000C, und sodann auf
etwa 1000C abgekühlt. Die emittierende Oberfläche 18 wird erneut durch Freisetzen von Cäsium und Sauerstoff
aus den Nebenkammern 26 und 28 sensibilisiert. Diese Erhitzung bei niedrigerer Temperatur mit nachfolgender
851/105 1-
ORlGiHAL INSPECTED
Sensibilisierung wird so lange wiederholt, bis die Spitzenliehtempfindlichkeit
von der emittierenden Oberfläche erzielt wirdo
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Behandeln und Sensibilisieren des Siliziums führt zu einer negativen effektiven
Elektronenaffinität, ohne zusätzliche Anordnunger!, im
Inneren des Kolbens zum Zerstäuben zu benötigen und ohne einen langwierigen Temperschritt. Daher ist das erfindungsgemäße
Verfahren besonders geeignet., um eine Siliziumkathode
in vorhandenen, kommerziell verfügbaren Elektronen-Emissionsröhren bei nur geringfügigen Abwandlungen
der bisher üblichen Behandlung aufzubereiten. Eine derartige Siliziumkathode kann beispielsweise als Photokathode,
Sekundäremissionsdynode oder als kalte Kathode in einer Elektronenkanone verwendet werden,,
Der erste Erwärmungsvorgang bei der höheren Temperatur sollte innerhalb eines Bereichs von etwa 100° vom Schmelzpunkt
des Siliziums erfolgen, der bei etwa 14200C liegt*
Die Temperatur kann jedoch niedriger sein, sofern eine längere Erhitzungsdauer bei dieser Temperatur für die
zugehörige Kathodenanordnung zulässig ist«, So kann die
erste Erhitzungstemperatur im Bereich von etwa 1100°C
bis nahe an die Schmelztemperatur liegen, wie dies ohne Beschädigung des Siliziumkristalls aufgrund ungleichmäßiger
Erwärmung möglich ist„ Bei einer Silizium-Kathodenstruktur mit einem pn-übergang, z.B. einer Kaltkathode
mit in Durchlaßrichtung vorgespanntem pn-übergang, ist es erwünscht, die Erhitzungszeit minimal zu halten, um
unerwünschte Diffusion der p-leitenden Dotierstoffe an der dünnen Übergangszone der Kathode zu verhindern. In
einem solchen Fall wird vorzugsweise eine hohe Temperatur in der Nähe der Schmelztemperatur gewählt, um die
Erwärmungszeit auf etwa 5 Sekunden oder weniger zu be-
309851710Si
-ß- 2^25869
grenzen. Bei Silizium ohne Übergang kann es zweckmäßig
sein und ist es zulässig, eine Temperatur in der Größenordnung von 110O0G für die Dauer von etwa 1/2 Minute
zu wählen.
Die zweite Erwärmung sollte etwa 300 C unterhalb der
ersten Erwärmung oder im Bereich zwischen etwa 800 und etwa 100O0C erfolgen. Auch dabei sollte "die Erwärmung
kurzzeitig sein, und ihre Dauer sollte bei Vorhandensein eines Überganges minimalisiert werden,, Jedoch ist die
Zeit für die zweite Erwärmung weniger kritisch im Hinblick auf das Diffusionsproblem bei Vorhandensein eines
Übergangs, da die Temperatur niedriger ist« Die Sensibilisierung kann durch Aufbringen von Cäsium und Sauerstoff
oder Rubidium und Sauerstoff zur Erzielung einer negativen effektiven Elektronenaffinität erfolgen. Andere
die Austrittsarbeit reduzierende Materialien scheinen die Austrittsarbeit nicht so weit zu verringern, daß
sich eine negative effektive Elektronenaffinität ergibt.
Wenn die Lichtempfindlichkeit der Kathode nach der ersten Wärmebehandlung unterhalb von etwa 2 Mikroampere pro
Lumen liegt, ist es ratsam, die erste Wärmebehandlung zu wiederholen, da eine so niedrige Empfindlichkeit ein Zeichen
dafür ist, daß die Erwärmung nicht vollständig ausgereicht hat, um den Kristall zu präparieren«, Wenn die endgültige
Empfindlichkeit unterhalb von etwa 150 Mikroampere
pro Lumen liegt, kann es ebenfalls vorteilhaft sein, den gesamten Erwärmungs- und Sensibilisierungsvorgang zu wiederholen,
da zu erwarten ist, daß die endgültige Empfindlichkeit dadurch erhöht werden kann. Diese Wiederholungsschritte sind zwar generell zweckmäßig, werden jedoch
nicht als wesentlich betrachtet.
Bei dem bevorzugten Beispiel wurde die Siliziumtemperatur mit einem Pyrometer gemessen* Andere Einrichtungen,
309851/1051 OftlGMAL INSPECTED
ζ.Bo ein Thermoelement, können ebenfalls verwendet werden,.
Obwohl keine Sicherheit dafür gegeben ist, daß eine der verschiedenen Temperaturmeßvorrichtungen die absolute
Temperatur des Siliziums angibt, wird angenommen, daß die hier gemessene Temperatur innerhalb eines Temperaturbereichs
von 10° C um die absolute Temperatur des Siliziums liegt. Die optimale Temperatur schwankt etwas mit
der Zeit, in der das Silizium auf dieser Temperatur gehalten wird. Niedrigere Temperaturen machen in der Regel
eine größere Behandlungszeit erforderlich.
309851/10S1
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen eines Silizium-Elektroneneniitters
mit negativer effektiver Elektronenaffinität, dadurch ge kennzeichnet , daß
a) eine Siliziumkathode im Vakuum kurzzeitig zwischen
etwa 110O0C und etwa 142O0C erhitzt wird; danach
Td) eine elektronenemittierende Oberfläche der Siliziumkathode
durch Aufbringen eines die Austrittsarbeit reduzierenden Materials sensibilisiert wird; sodann
c) die Siliziumkathode im Vakuum auf eine Temperatur unterhalb der Temperatur der ersten Wärmebehandlung
erneut erhitzt wird; und
d) die Siliziumkathode durch Aufbringen einer Schicht aus die Austrittsarbeit reduzierendem Material
Sensibilisiert wird,,
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß die Temperatur während der ersten Wärmebehandlung etwa 130O0C beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur während der zweiten Wärmebehandlung etwa 10000C beträgt.
4« Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet , daß
das die Austrittsarbeit reduzierende Material aus der aus Cäsium plus Sauerstoff und Rubidium plus Sauerstoff
bestehenden Gruppe ausgewählt wirdo
309851/1051 ORIGINAL INSPECTED
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 Ms 4, dadurch gekennzeichnet,, daß
die Schritte c) und d) in dieser Reihenfolge so lange wiederholt werden, bis die Elektronenemission aus dem
Silizium einen Maximalwert erreicht.
6β Verfahren nach einem oder menreren der Ansprüche 1 Ms 4,
dadurch gekennzeichnet , daß
die Folge der Schritte a), b), c) und d) mindestens einmal wiederholt wird.
309851/1051
Jo
Leerseite
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