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Oberflächenbehandlungsanlage für relativ breite Bleche Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf -eine Oberflächenbehandiungsanlage für relativ breite
Bleche, bestehend aus wenigstens einer Beizstation, in welcher die Bleche einer
Beize ausgesetzt sind, einer Spülstation r in welcher die Bleche mit Wasser gewaschen
werden, und einer Trocknungsstation, in welcher die Bleche einem Trocknungsluftstrom
ausgesetzt sind, sowie einer Fördereinrichtung, mit welcher die Bleche entlang der
oder den Beizstationen, der Spülstation und der Trocknungsstation transportiert
werden.
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Relativ breite Bleche in Längen von 1,5 bis 6 m weisen nach dem Walzen
auf ihren Oberflächen Zunder auf, welcher vor der weiteren Verarbeitung entfernt
werden muß. Dabei werden in der Regel Sandstrahlverfahren verwendet, um den Großteil
des an den Oberflächen der Bleche haftenden Zunders zu entfernen. Um jedoch eine
gute Oberflächenqualität zu erreichen, erweist es sich in der Regel als notwendig,
eine Nachbehandlung mit Beizflüssigkeiten, -beispielsweise Säuren, vorzunehmen.
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Um diese Nachbehandlung durchzuführen, wurden die Bleche bisher in
geschichteter Form mit Zwischenlagen in verschiedene Beiz- und Spülbäder getaucht.
Es zeigt sich jedoch, daß bestimmte Stellen der Bleche aufgrund ihrer gegenseitigen
Berührung oder durch die Auflage auf den Zwischenlagern nicht in gewünschter Weise
mit den Beizflüssigkeiten in Berührung gelangen, so daß an bestimmten Stellen der
Bleche eine zufriedenstellende Endbehandlung nicht erreicht werden konnte.
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Demzufolge ist es Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Oberflächenbehandlungsanlage
für relativ breite Bleche zu schaffen, welche bei sehr raschem Durchsatz eine zufriedenstellende
und gleichmäßige Oberflächenbehandlung zuläßt, Erfindungsgemäß wird dies dadurch
erreicht, daß die Fördereinrichtung eine Mehrzahl von gegenüber der Horizontalen
leicht geneigten Tragwalzen aufweist, im Bereich deren tiefer liegenden Enden im
wesentlichen vertikal verlaufende Stütz-.
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walzen angeordnet sindr und daß die Beizstation und die Spülstation
mit Sprühdüsen versehen ist, durch welche eine Beaufschlagung der auf den Tragwalzen
geförderten Bleche von oben und unten her mit Beize bzw. Spülwasser erfolgt.
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Aufgrund der Tatsache, daß die einzelnen Bleche einzeln auf Tragwalzen
durch die einzelnen Beiz-, Spül-uld Trocknungsstationen durchbewegt werden, ergibt
sich eine vollkommen gleichmäßige Oberflächennachbehandlung, weil alle Qberflächenbereiche
der Bleche mit der Beizflüssigkeit in Berührung gelangen. Durch das Aufsprühen mit
Hilfe von Sprühdüsen anstelle des Eintauchens in einem Flüssigkeitsbad ergibt sich
ferner eine wesentlich intensivere Oberflächenbehandlung, so daß eine sehr intensive
Oberflächennachbehandlung gewährleistet ist.
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Die erfindungsgemäße Beizanlage kann ferner direkt anschließend an
eine Sandstrahlanlage angeordnet werden, wobei ein kontinuierlicher Transport der
Bleche gewährleistet ist, ohne daß dabei eine Umschichtung -vorgenommen werden müßte.
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Um zu verhindern, daß bei Änderung der Werkstoff zusensetzung der
Bleche große zeitaufwendige Umstellungen der erfindungsgemäßen Oberflächenbehandlungsanlage
vorgenommen werden müssen, erweist es sich als zweckmäßig, wenn der Ablauf der Beizstation
wahlweise-mit einem von mehreren verschiedenen Auffangbehältern verbindbar ist,
welche über entsprechende Sperrventile mit der die Sprühdüsen speisenden Pumpe verbunden
sind.
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Um Bleche verschiedener Qualität mit Hilfe einer derartigen Oberflächenbehandlungsanlage
in zufriedenstellender Weise behandeln zu können, erweist es s.ch als zweclcmäßig,
wenn drei Auffangbehälter vorgesehen sind, welche mit verschiedenen Beizflüssigkeiten,
wie Salzsäure, Schwefelsäure und-Mischsäure gefüilt sind.
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Um eine möglichst umweltfreundliche Arbeitsweise einer derartigen
Oberflächenbehandlungsanlage erreichen zu können, erweist es sich als vorteilhaft,
wenn die Beizstation und die Spülstation durch eine gemeinsame Haube abgedeckt sind.
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Die ERfindung soll nunmehr anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert und beschrieben werden, wobei auf die beigefügte Zeichnung Bezug genommen
ist. Es zeigen: Fig. 1-eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Oberflächenbehandlungsanlage,
Fig. 2 eine seitliche Ansicht der in Fig. 1 dargestellten Oberflächenbehandlungsanlage
und Fig. 3 eine Schnittansicht entlang der Linie III-III von Fig. -1.
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So wie man anhand der Fig. 1 bis 3 erkennen kann, besteht die erfindungsgemäße
Oberflächenbehandlungsanlage aus einer Beizstation 1, einer Spülstation 2, einer
Trocknungsstation 3 und einer Entladestation 4.
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Entlang dieser.vier Stationen 1 bis 4 sind eine Vielzahl von Tragwalzen
5, 6 angeordnet, welche gegenüber der Horizon-0 talen zwischen 5 und 10 geneigt
sind. Die auf den Tragwalzen 5, 6 geförderten Bleche 8 haben somit die Tendenz,
sich in einer Richtung zu verschieben. Im Bereich der tiefer liegenden Seite der
Tragwalzen 5, 6 sind in etwa vertikal angeordnete Stützwalzen 7 vorgesehen, mit
welchen eine Seitenführung der Bleche erreicht wird. Die Breite der Tragwalzen 5,
6 ist dabei derart gewählt, daß selbst relativ.breite Bleche 8 behandelt werden
können. Die einzelnen Tragwalzen 5, 6 werden mit Hilfe einer Kette 9 von einem Antriebsmotor
10 gleichmäßig angetrieben.
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Gemäß Fig. 3 sind innerhalb der Beizstation eine Vielzahl von-Sprühdüsen
11 vorgesehen, mit welchen die mit Hilfe der angetriebenen Tragwalzen 5, 6 geförderten
Bleche 8 von oben und unten mit Beizflüssigkeit besprüht werden. Im unteren Bereich
der
Beizstation 1 ist ein Ablauf 13 vorgesehen, von welchem eine sich gabelnde Rohrleitung
14 über Sperrventile 15, 16, 17 zu drei Auffangbehältern 18, 9, 20 führt. Die drei
Auffangbehälter 18, 19, 20 sind zweckmäßigerweise mit Salzsäure, Schwefelsäure und
Mischsäure für die Behandlung von verschiedenen Werkstoffen - wie Baustahl, Werkzeugstahl
und hochlegierten Edelstahl -'gefüllt. Die Auffangbehälter 18, 19, 20 sind über
weitere Sperrventile 21, 22, 23 mit einer gemeinsamen.Rohrleitung 24 verbunden,
die zu einer von einem Motor 25 angetriebenen Pumpe 26 führt. Die Pumpe 26 ist wiederum
über eine Rohrleitung 27 mit den einzelnen Sprühdüsen 11, 12 der Beizstation verbunden.
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Die Spülstation 2 ist direkt neben der Beizstation 1 angeordnet.
Sie weist ebenfalls eine Anzahl von Sprühdüsen 28, 29 auf r mit welchen die Bleche
8 besprüht werden Dermtere Bereich der Spülstation 2 ist als Auffangbehälter 30
ausgebildet, in welchem sich das Spülwasser sammelt. Von diesem Auffangbehälter
30 führt eine Rohrleitung 31 über ein Sperrventil 32 zu einer von einem Motor 33
angetriebenen Pumpe 34, welche wiederum über eine sich verzweigende Rohrleitung
35 mit den Sprühdüsen 28, 29 der Spülstation 2 verbunden ist. Die beiden letzten
Sprühdüsen 28', 29' der Sprühdüsen 28, 29 werden über ein Sperrventil 36 und eine
Rohrleitung 37 mit Frischwasser gespeist. Unterhalb dieser Sprühdüsen 28', 29' befindet
sich ein Abfangbehälterbereich 30', welcher mit Hilfe einer einen Überlauf bildenden
Trennwand 38 von dem eigentlichen Auffangbehälter 30 getrennt ist. Schließlich ist
in dem Auffangbehälter 30 in einer gewissen Höhe ein überlauf 39- vorgesehen, durch
welchen überschüssiges Spülwasser ablaufen kann.
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Direkt anschließend an die Spülstation 2 befindet sich die Trocknunysstation
3. Diese Trocknungsstation 3 besteht fim wesentlichen aus zwei oberhalb und unterhalb
der Bleche 8 angeordneten
flachen Kammern 39, 40, welche auf ihren
den Blechen 8 zugekehrten Seiten mit einer Anzahl von Öffnungen 40 versehen sind.
Die beiden Kammern 39, 40 sind über eine sich gabelnde Leitung 41 mit einem Heizaggregat
42 verbunden, welches wiederum mit einem von einem Motor 43 angetriebenen Luitgebläse
44 verbunden ist.
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Direkt neben der Trocknungsstation -3 ist die Entladestation 4 vorgesehen.
Diese Entladestation 4 ist mit einem Anschlag 45 versehen, gegen welchen die Bleche
8 zum Anschlag gelangen.
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Zusätzlich ist ein anhebbarer Quertransportmechanismus 46 vorhanden,
mit dessen Hilfe die Bleche 8 einer Rutsche 47 zugeführt werden können, Abschließend
sei bemerkt, daß die Beizstation 1 und die Spülstation 2 von einer gemeinsamen Haube
48 abgedeckt sind, so daß dieser Teil der erfindungsgeinäßen Oberflächenbehandlungsanlage
bis auf die Ein- und Austrittsöffnungen vollkommen geschlossen ist. Demzufolge braucht
nur eine geringe Absaugung und Auswaschung vorgenommen werden. Dabei erscheint es
erwähnenswert, daß aufgrund des Versehens einer derartigen Haube 48 die erf indungsgemäße
Oberflächenbehandlungsanlage sehr umweltfreundlich arbeitet, weil Bedienungspersonen
nicht in Berührung mit schädlichen Gasen gelangen können.
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Die erfindungsgemäße Oberf lächenbehandlungsanlage arbeitet wie folgt:
Die einzelnen Bleche 8 werden von einer nicht dargestellten Sandstrahlanlage über
die Tragwalzen 5, 6 der Oberflächenbehandlungsanlage - und zwar zuerst der Beizstation
1, anschließend der Spülstation 2 und der Trocknungsstation 3 md schließlich der
Entladestation 4 - zugeführt. Innerhalb der Beizstation 1 werden die Bleche 8 -
je nach Werkstoff - wahlweise mit Salzsäure,
Schwefelsäure oder
Mischsäure besprüht. Diese Säuren werden über die Pumpe 26 wahlweise von einem der
drei Auffangbehälter 18 bis 20 entnommen, wobei ein entsprechender Satz von Sperrventilen
15, 21; 16, 22; -17, 23 geöffnet werden muß.
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Da die einzelnen Bleche 8 kontinuierlich mit Hilfe der Tragwalzen
5, 6 weitertransportiert werden, erfolgt eine ganz gleichmäßige Besprühung der Oberflächen
der Bleche 8. Die abtropfende Beize fließt über den Ablauf- 13 zurück zu den Auffangbehältern
18 bis 20. Anschließend daran gelangen die Bleche 8 durch die Spülstation-2, in
welcher eine Beanfsehlagung mit Spülwasser vorgenommen wird, Die Sprühdüsen 28,
29 werden mit-Spülwasser gespeist, das dem im unteren Bereich der Spülstation 2
vorhandenen Auffangbehälter-30 entnommen wird. Bei dem im hinteren Bereich der Spülstation
2 aufgesprühten Spülwasser handelt es sich um Frischwasser, so daß die Säure vollkommen
von den Blechen 8 abgewaschen wird. Anschließend daran gelangen die Bleche 8 in
die Trocknungsstation 3, in welcher eine Beaufschlagung mit Trocknungsluft vorgenommen
wird, die mit Hilfe des Heizaggregates 42 auf eine gewünschte Temperatur gebracht
wird. Schließlich gelangen die Bleche 8 in die Entladestation, in welcher sie mit
Hilf-e des Quertransportmechanismus 46 der Rutsche 47 zugeführt werden.
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Abschließend sei bemerkt, daß die einzelnen Teile der erfindungsgemäßen
Oberflächenbehandlungsanlage insbesondere im Bereich der Beizstation vornehmlich
aus Kunststoffmaterial gefertigt sind, so daß die in den verschiedenen Auffangbehältern
18 bis 20 vorhandenen Säuren keine Zersetzung der einzelnen Elemente der Oberflächenbehandlungsanlage
hervorrufen können.