DE2323543C2 - Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonyl-1-essigsäure und deren Estern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonyl-1-essigsäure und deren EsternInfo
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- DE2323543C2 DE2323543C2 DE2323543A DE2323543A DE2323543C2 DE 2323543 C2 DE2323543 C2 DE 2323543C2 DE 2323543 A DE2323543 A DE 2323543A DE 2323543 A DE2323543 A DE 2323543A DE 2323543 C2 DE2323543 C2 DE 2323543C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C66/00—Quinone carboxylic acids
- C07C66/02—Anthraquinone carboxylic acids
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Anthrachinonyl-1-essigsäure und deren Estern. Diese Verbindungen sind als Zwischenprodukte zur
Herstellung von Farbstoffen, insbesondere Küpenfarbstoffen, wie es in der deutschen Offeniegungsschrift
20 38 637 beschrieben ist, brauchbar.
Es ist bekannt, Anthrachinonyl-1-essigsäuremethylester
nach der deutschen Offeniegungsschrift 20 10 665 durch eine Diels-Alder-Reaktion zwischen Naphthochinon
und Penta-2,4-dien-l-carbonsäuremethylester und anschließende Dehydrierung herzustellen.
Ferner ist es aus dem Schrifttum (Organic Reactions 11, 189 bis 260) bekannt, Olefinverbindungen unter
Verwendung von Acyldiazoniumhalogeniden (Chloriden und Bromiden) in Gegenwart von Kupfer(II)-salzen
als Katalysatoren in einem auf einen pH-Wert von 3 bis 4. gepufferten Medium bei Temperaturen unterhalb
25°C zu acylieren (Meerwein-Reaktion). Diese Umsetzung geht nicht vonstatten, wenn die Diazoniumsalze
HSO4- als Anion haben.
Es ist auch die Hydrolyse bzw. Alkoholyse von Trihalogeniden mit H2SO4 (J. Amer. Chem. Soc. 71,4 148
[1940]; J. Amer. Chem. Soc. 72, 2 464 [1950]) bekannt, jedoch nichts über eine Hydrolyse bzw. Alkoholyse von
Verbindungen mit der Gruppe
C!
/
— C-Cl
— C-Cl
SO4H
Es wurde nun überraschenderweise festgestellt, daß, wenn ein Kupfer(I)-salz zu einer auf einer Temperatur
von 25 bis 35° C und unter Atmosphärendruck gehaltenen Mischung von Anthrachinonyl-1-diazoniumhydrogensulfat, von 1,1-Dichloräthylen und entweder
von Wasser oder von Alkoholen zugegeben wird, die Reaktion unmittelbar unter Bildung von Stickstoff
einsetzt und Anthrachinonyl-1-essigsäure bzw. deren Ester entsteht.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonyl-l -essigsäure oder
deren Estern mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen im Alkylrest [Alkoholrest], welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
man zu Mischungen von Anthrachinonyl-1-diazoniumhydrogensulfat, von 1,1-Dichloräthylen und entweder
von Wasser oder von Alkoholen bei Temperaturen von 25 bis 35° C unter Atmosphärendruck Kupfer(I)-salze
zugibt und nach Aufhören der Stickstoffentwicklung gegebenenfalls nacherhitzt.
Die Umsetzung verläuft nach folgendem Reaktionsschema über das Zwischenprodukt II:
O N2 +
Cl
/
/
+ H1C =
Cl
Cu"
-N2
.HSO4
(H)
3, + ROH
H2C-C-OR
0)
wobei R Wasserstoff bzw. einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Die Vorteile der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik sind sehr zahlreich. So ist die Umsetzung vom
Reaktionsmedium (Azidität) unabhängig und es ist daher nicht notwendig, den pH-Wert zu steuern bzw.
Pnffersubstanzen zuzusetzen, und ferner wird die Umsetzung durch die Gegenwart von Alkoholen nicht
gehindert, was eine sehr wichtige Tatsache ist, da es
so möglich ist, durch Arbeiten in einem alkoholischen Medium unmittelbar die Ester der Anthrachinonyl-1-essigsäure
zu erhalten. Ein weiterer besonders überraschender Vorteil ist die Möglichkeit, die Umsetzung
zwischen dem Anthrachinonyl-1-diazoniumsalz und
5i 1,1-Dichloräthylen mit HSO4- als salzbildendem Anion
durchzuführen. Das Anthrachinonyl-1-diazoniumsulfat ist leichter herstellbar und kann auch in viel höherer
Reinheit erhalten werden als Anthrachinondiazoniumhalogenide.
Mt Die Hydrolyse oder Alkoholyse des Zwischenproduktes
der Formel II findet unmittelbar im Diazoniumsalzmedium ohne jegliche Zusätze, wie H2SO4, statt. Sie
erfolgt nach Aufhören der Stickstoffentwicklung zur vollständigen Überführung des Zwischenproduktes der
b1) Formel II in die Anthrachinonyl-1 -essigsäure bzw. deren
Ester, wobei sich diese aus der Reaktionsmischung in fester Form ausscheiden und dann durch Filtrieren
isoliert werden können.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert
Es wurden in einen Kolben, versehen mit Thermometer, Rührer und Rüclcflußkühler, der an seinem unteren
Teil mit einem Schwefelsäure zur Kontrolle der Gasentwicklung enthaltenden Ventil verbunden war,
15 g (0,043 Mol) 97°/oiges Anthrachinonyl-l-diazoniumsulfat,
48,4 g (0,50 Mol) 1,1-Dichloräthylen und 100 cm3 99%iges Methanol eingebracht Dann wurde auf 30° C
erhitzt und daraufhin 0,2 g Kupfer(I)-chlorid zugemischt Unmittelbar danach setzte die Stickstoffentwicklung
ein. Die Temperatur wurde durch von außen erfolgende Kühlung in einem Wasserbad auf 30 bis 35° C
gehalten, da die Reaktion exotherm war. Nach etwa 30 Minuten hörte die Stickstoffentwicklung auf und aus der
Mischung begann sich ein Methylesterniedersehlag zu bilden. Daraufhin wurde die Mischung 30 Minuten
gerührt und erschließend der Rückflußkühler entfernt und ein Desiiiiieraufsatz aufgesetzt Die Destillation
wurde so lange durchgeführt, bis die Temperatur der Dämpfe 65° C erreichte. So wurden 60 cm3 Destillat mit
einem Gehalt an 32,5 g 1,1-Dichloräthylen erhalten, welche zu einem darauffolgenden Arbeitsgang zurückgeführt
wurden, nachdem sie mit Methanol und 1,1-Dichloräthylen ergänzt worden waren.
Es wurden dann 30 Minuten unter Rückfluß zum Sieden erhitzt und anschließend auf 20° C abgekühlt,
worauf der Niederschlag abfiltriert und dann mit Methanol, verdünnter Ammoniaklösung und schließlich
mit Wasser bis zur Erreichung der neutralen Reaktion gewaschen wurde.
So wurden 11,2 g 97,9°/oiger Anthrachinonyl-1-essigsäuremethylester,
was einer Ausi sute von 98% der Theorie entspricht, erhalten.
Eine aus Butanol kristallisierte bzw. unter Vakuum sublimierte Probe des Produktes schmolz bei 190,5 bis
191,5° C.
Es wurden in der im Bei-piel 1 beschriebenen
Vorrichtung unter den dort angegebenen Bedingungen 15 g (0,043 Mol) 97%iges Anthrachinonyl-1 -diazoniumsulfat,
48,4 g (0,50 Mol) 1,1-Dichioräthylen, 100 cm3
99,5%iges Äthanol und 0,2 g Kupfer(I)-chlorid miteinander
umgesetzt
In diesem Falle wurde die Destillation ;o lange
ίο durchgeführt bis die Temperatur der Dämpfe 78°C
erreichte. So wurden 33 g 1,1-Dichloräthylen gewonnen sowie 10,8 g 83%iger Anthrachinonyl-1-essigsäureäthylester,
was einer Ausbeute von 69,5% der Theorie entspricht
Eine durch Sublimieren unter Vakuum oder durch Kristallisation aus Butanol gereinigte Probe des
Produktes schmolz bei 2033 bis 204° C.
Elementaranalyse, IR- und NMR-Spektrum stimmen mit der erwarteten Struktur der Verbindung überein.
Es wurden in der im r_ispiel 1 beschriebenen
Vorrichtung 15 g (0,043 Mol) 97%iges Anthrachinonyl-1-diazoniumsulfat
48,7 g (0,50 Mol), 1,1-Dichloräthylen, 100 cm3 Aceton und 5 cm3 Wasser miteinander vermischt.
Dann wurde auf 30°C erhitzt und 0,2 g Kupferchlorid zugesetzt Während der StickstoFfentwicklung
3ü wurde die Temperatur auf 30 bis 32° C gehalten. Dann
wurde die Misciiung 30 Minuten auf 35°C erhitzt, worauf destilliert wurde, bis die Temperatur der
Dämpfe 56°C erreichte. So wurden 36,3 g 1,1-Dichloräthylen gewonnen. Dann wurde auf 20° C abgekühlt und
der Niederschlag abfiltriert. So wurden 8,0 g 95%ige Anthrachinonyl-1. -essigsäure, was einer Ausbeute von
65% der Theorie entspricht, erhalten.
Eine aus Bulanol umkristallisierte Probe des Produktes schmolz bei 245° C.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonyl-1 essigsäure oder deren Estern mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, dadurch gekennzeichnet, daß man zu Mischungen von Anthrachinonyl-1-diazonium-hydrogensulfat, 1,1-Dichlorethylen und entweder Wasser oder Alkoholen bei Temperaturen von 25 bis 35° C unter Atmosphärendruck Kupfer(I)-salze zugibt und nach Aufhören der Stickstoffentwicklung gegebenenfalls nacherhitzt
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Non-Patent Citations (1)
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