DE2323543A1 - Verfahren zur herstellung von anthrachinon-1-essigsaeure beziehungsweise estern derselben - Google Patents
Verfahren zur herstellung von anthrachinon-1-essigsaeure beziehungsweise estern derselbenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C66/00—Quinone carboxylic acids
- C07C66/02—Anthraquinone carboxylic acids
Description
Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon-1-essigsäui'e beziehungsweise Estern dei'selben
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon-1-essigsäure beziehungsweise Estern derselben. Diese
Verbindungen sind als Zwischenprodukte zur Herstellung von Farbstoffen, insbesondere Küpenfarbstoffen, wie es in den
italienischen Patentschriften 869 691 und 901 929 beschrieben
ist, brauchbar.
Es ist bekannt, Anthrachinon-i-essigsäureiiiethylester nach
der italienischen Patentschrift 860 016 durch eine Diels-Alder-Reaktion zwischen Naphthochinon und Pentadien-
-(2,4)-carbons3uresiethylester-(1) und anschließende Dehydrierung
herzustellen.
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Ferner ist es aus dem Schrifttum (Organic Reactions 11,
189 his 260) bekannt, Olefinverbindungen unter Verwendung; von
Acyldiazoniunihalogeniden (Chloriden und Bromiden) in Gegenwart
von Kupfer(II)-salzen als Katalysatoren in einem auf einen pH-V/ert von 3 bis 4- gepufferten Medium bei Temperaturen unterhalb
25°C (Meerwein-Reaktion) zu acylieren. Diese Umsetzung
geht nicht vonstatten, wenn die Diazoniumsalze HSO4" als
Anion haben.
Es ist auch die Hydrolyse beziehungsweise Alkoholyse von
Trihalogeniden mit H3SO4 (J. A. G. S. 71, 4- 148 [i94-0];
J. A. C. S. 72, 2 464 [1950]) bekannt. Es ist jedoch nichts
über eine Hydrolyse beziehungsweise Alkoholyse von Verbindungen
mit der Gruppe - C - Cl zu finden.
Es wurde nun uben^aschenderweise festgestellt, daß, wenn
ein Kupfer(l)-salz zu einer auf einer Temperatur von
25 bis 35 C (und unter Atmosphärendruck) gehaltenen Mischung
eines Anthrachinon-1-diazoniumsalzes, von 1,1-Dichloräthylen
und Wasser beziehungsweise Alkoholen zugegeben wird, die Reaktion unmittelbar unter Bildung von Stickstoff einsetzt und
das erhaltene Zwischenprodukt vollständig in Anthrachinon-1- -essigsäure beziehungsweise deren Ester überführt werden kann*
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon-1-essigsäure beziehungsweise Estern
derselben, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Anthrachinon-1-diazoniumsalz mit 1,1-Dichloräthylen in Gegenwart
von Kupfer(I)-salzen und V/asser beziehungsweise Alkoholen
bei Temperaturen von 25 bis 35 0 unter Atmosphärendruck nach
dem folgenden Reaktionsschema
— 3 _
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+ H2G = σν
,Cl -Cl
Cu -N.
Cu -N-
Cl
+aoii
Γι - C - OR
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worin X für HSO^. steht und R Wasserstoff beziehungsv/eise
Alkylreste mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeutet, umgesetzt
wird.
Die Vorteile der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik
sind sehr zahlreich. So ist die Umsetzung vom SeaktionsraedruLi
unabhängig und es ist daher nicht notwendig, den pH-Wert zu steuern beziehungsweise Puffersubstanzen zuzusetzen,
und ferner wird die Umsetzung durch die Gegenwax't von
Alkoholen nicht gehindert, was eine sehr wichtige Tatsache ist, indem es möglich ist, durch Arbeiten in einem alkoholischen
Medium unmittelbar die Ester der Anthrachinon-1-essigsäure
zu erhalten. Ein weiterer Vorteil von besonders überraschender Art ist die Möglichkeit, die Umsetzung zwischen
dem Anthrachinon-1-diazoniuinsal ζ und 1,I-Dicbloräthylen mit
HSO^" als salzbildendem Anion durchzuführen. Das Anthrachinon-1
-diazoniumsulfat ist leichter herstellbar und kann
auch in viel höiiere-r Reinheit erhalten \verden als die
Die Hydrolyse und Alkoholyse des Zwischenproduktes der
Formel II findet unmittelbar im Diasoniumsalzmedium ohne
jegliche Zusätze, wie HpSO^ , statt. Sie erfolgt nach dem
Aufhören der Stickstoffentwicklung zweckmäßigerweise durch
Erhitzen der Heaktionsmischung zur vollständigen überführung des Zwischenproduktes der Formel II in die Arithrachinon-1-
-essigsäure beziehungsweise deren Ester der Formel 1, wobei
sich diese aus der lieaktionsmischung in fester Form ausscheiden und dann durch Filtrieren isoliert werden können.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden nicht air-; Beschränkung
aufzufassenden Beispiele naher erläutert'.
3 0 3 8 4 7 / 1 1 δ Ί
Es wurden in einen'mit einem Thermometer, einem Rührer
und einem an seinem unteren Teil mit einem Schwefelsäure zur Kontrolle der Gasentwicklung enthaltenden Ventil verbundenen
Rückflußkühler versehenen Kolben 15 g (0,043 Mol) 97%-iges Anthrachinon-i-diazoniuinsulfat, 48,4 g (0,50 Mol)
1,1-Dichloräthylen und 100 cur 99?^-iges Methanol eingebracht.
Dann wurde die Mischung auf 30 C erhitzt und daraufhin wurde 0,2 g Kupfer(l)-chlorid zugemischt. Unmittelbar danach setzte
die Stickstoff en tv/icklung ein. Die Temperatur wurde durch von außen erfolgendes Kühlen in einem V/asserbad auf 30 bis
35°C gehalten, da die Reaktion exotherm war. Nach etwa 30 Minuten hörte die Stickstoffentwicklung auf und aus der Mischung
begann sich ein Methylesterniederschlag zu bilden. Daraufhin wurde die Mischung 30 Minuten lang gerührt und anschließend
wurde der Rückflußkühler entfernt und ein Destillieraufsatz aufgesetzt. Die Destillation wurde so lange
durchgeführt, bis die Temperatur der Dämpfe 65°0 erreichte.
7.
So wurden 60 cnr Destillat mit einem Gehalt an 32,5 E
1,1-Dichloräthylen erhalten, welche im Kreislauf zu einem darauffolgenden Arbeitsgang zurückgeführt wurden, nachdem sie
mit Methanol und 1,1-Dichloräthylen ergänzt worden sind.
Es wurde dann 30 Minuten lang unter Rückfluß zum Sieden
erhitzt und anschließend auf 200C abgekühlt, woz^auf der
Niederschlag abfiltriert und dann mit Methanol, einer verdünnten Ammoniaklösung und schließlich mit V/asser bis zur
Erreichung der neutralen Reaktion gewaschen wurde.
So y/urden 11,2 g 97»9/3-iger Anthrachinon-i-essigsUuremethyl
ester', was einer Ausbeute .von 98% der Theorie entspricht,
erhalten.
Eine aus Butanol kristallisierte beziehungsweise unter
- 6 309847/1151
Vakuum sublimierte Probe des Produktes schmolz bei 190,5
bis 0
Es wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung unter den dort angegebenen Betriebsbedingungen 15 S
(0,04-3 Mol) 97%-iges Anthrachinon-1-diazoniumsulfat, 48,4 g
(0,50 Mol) 1,1-Dichloräthylen, 100 cur 99,5?$-iges Äthanol
und 0,2 g Kupfer(I)-Chlorid miteinander umgesetzt.
In diesem PaIIe wurde die Destillation so lange durchgeführt,
bis die Temperatur der Dämpfe 78°C erreichte. So wurden 33 g 1,1-Dichloräthylen gewonnen und 10,8 g 83%-iger
Anthrachinon-i-essigsäureäthylester, was einer Ausbeute von
69,5% der Theorie entspricht, erhalten.
Eine durch Sublimieren unter Vakuum oder durch Kristallisieren aus Butanol gereinigte Probe des Produktes schmolz
bei 203,5 bis 204°C -
Die Elementaranalyse, das Ultrarotspektrum und das magnetische
Kernresonanzspektrum stimmten mit der Struktur der Verbindung überein.
Es wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung 15 g (0,043 Mol) 97%-iges Anthrachinon-1-diazoniumsulfat,
48,? g (0,50 Mol) 1,1-Dichloräthylen, 100 cra^ Aceton und
5 cm^ Wasser miteinander umgesetzt.
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Dann wurde die ganze Ivlischung auf 3O0C erhitzt und es
wurde ihr 0,2 g· Kupfer(I)-chlorid zugesetzt, ,"ährsnä der
Stickstoffentwicklung wurde die Temperatur auf 5ö bis 32 C
gehalten. Dann wurde die Mischung 30 LÜnuten lang auf 35°C
erhitzt, worauf die Masse destilliert wurde, bis die Temperatur
der Dämpfe 56°0 erreichte. So wurden 36»3 β 1»1-Sichloräthylen
gewonnen. Dann wurde' die Mischung auf 20 G abgekühlt und der niederschlag wurde abfiltriert. So wurden
8,0 s 95%-ige Anthrachinon-1-e'ssigsäure, was einer Ausbeute
von 65?ü der Theorie entspricht, erhalten.
Eine aus Bui;anol kristallisierte Probe des Produktes
schmolz bei 24S G.
Pa t e η t an κ pr-u on
30S847/11S1
Claims (1)
- PatentanspruchVerfahren zur Herstellung von Anthrachlnon-1-essigsäure beziehungsweise Estern derselben, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Anthrachinon-1-diazoniumsalz mit 1 ,1-Bichloräthylen in Gegenwart von Kupfer(I)-salzen und Wasser beziehungsweise Alkoholen bei Temperaturen von 25 bis 35°C unter Atmosphärendruck nach dem folgenden Reaktionsschema- 9 -309847/1161Cu-Cl ~N2-N.
2 ι ίι - O /cl O
!I- Cl O II +ROH+ROH O H^C - C - OR- 10309847/1151worin X für ESO^ steiat und 'R Wasserstoff beziehungsweise Alkylreste mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeutet, umsetzt.309847/1161
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