DE2323299A1 - Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von 1-isocyanato-3-(isocyanatomethyl)-3,5,5-trimethylcyclohexan - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von 1-isocyanato-3-(isocyanatomethyl)-3,5,5-trimethylcyclohexanInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C265/00—Derivatives of isocyanic acid
- C07C265/10—Derivatives of isocyanic acid having isocyanate groups bound to carbon atoms of rings other than six-membered aromatic rings
Description
Gelsenkirchen-Buer, den 4.5.1973
Veba-Chemie Aktiengesellschaft Gelsenkirchen-Buer
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von 1-Isocyanato-3-C isocyanatomethyl)-3»5 * 5-trimethylcyclohexan
Die DT-PS 1 202 785 beschreibt ein Verfahren zur chargenmäBigen
Herstellung von 1-Iscoyanato-3-(isocyanatomethyl)-3»5,5-trimethylcyolohexan
(auoh Isophorondiisocyanat oder IPDI genannt)
aus 1 -AiE.tno-3-( aminoraethyl )-3 P 5,5-triniethylcyclohexan {auch
Isophorondiamin oder IPD genannt) iurofe Phosgenierung.
Die Phosgenierung cycloaliphatiscber Diamine kann siach drei
Grundmethoden erfolgen» der Basen-,, Oarbamat- oder Hydro chlor id-Ilethods.
Die Basan-Phosgenierung vollzieht man in 2 Stufen. Zunächst wird
das Diamin in der Kälte (im O0C) mit übsrsehüssigeai Phosgen umgeiietzt,
wobei sin Gemisch von Carbamidaäurschlorid und Hydrochlorid
entsteht. (Das gleiche Reaktionsprodukt "bildet sich
unter Abgabe von C0?, wezm voa Oarbamat des Diamins ausgegangen
v^ird.) In der zweiten Reaktionsstufe * bai giner Temperatur von>
SO0C, entsteht dann a-xs dem Carbamylchlorid unter
HCl-Abspaltung das gewünschte Isooyanat, während die Aminhydrochlorid-Gruppe
durch "Heißpho3genierung" zum Isooyanat umgesetzt wird.
Die Phosgenierung eines cycloaliphatischen Dianins nach der
Carbainat-Hethode könnt2 beispielsweise wie folgt ausgeführt
v/erden:
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Die Lösung des Diamins, beispielsweise in ©-Dichlorbenzol,
wird zunächst mit CO2 gesättigt,. Dann läßt man unter intensivem
Rühren die entstandene Suspension bei O0G in ©ine vorgelegte
Phosgenlösung einfließen. Das Reaktionsgemisch wird auf die Temperatur von 16O°C erhitzt und dann so lange "bei dieser
Temperatur mit Phosgen behandelt, Ms eine kläre Lösung vorliegt,
was etwa 10 Stunden dauern
Geht man abweichend von der vorher beschriebenen Methode nach
der Hydrochlorid-Methode vom Diaaiin-Dihydrochlorid aus, kann
nur die Heißphosgenierung angewandt werdens weil das stabile
Salz in der Kälte praktisch nicht mit Phosgen reagierte
Die Phosgenierung wird allgemein"in inerten organischen Lösungs
mitteln, wie Aromaten, Chloraromaten und H^drearomaten vorge«
nommsn. Carbamate s Carbamylofeloride und Hydrochloride der
nichtarosatisolien Diamine sind in diesen Lösi^gsiElttäls.
praktisch unlöslich, sa daS si® in suspeis-iisrter Foms, sur
Reaktion gelangest
Allen vorher b#scliri83®si@a Y'srfaäytn ist -Si^ assofeliS
als Hauptreaktiea geKsIaaaa«
Ein salshes ¥srfaferen kgim natürlieö auöh kontinuierlich
ausgafülirt werden« indem maxi das Rsaktioasgemisofe eins Reins
hintereinander geacfealtetsr R-ahr'g©fäBe9 eins sogenannt®
!iRiihrkaskade5l3 durchlaufsa Iä3t. Egaondero bsi Lasgzeitreaktionen,
wi^ der Heißpaosgeai'frisigp ist dsi^ Einsatz einer
vielstuf igen Rtüirkaskade zur ¥srsi®iseruEg ies Tarweilzeitspektroms
geboten^ anderenfalls ysrringert sioh d-sr Durchsatz
bei d@3i noch ein voll aysraagiertas Produkt -schalten werden
kann.
Ein gemeinsames Kennzeichen dieser Phosgenierungsverfahren
ist die Verwendung einer möglichst dünnflüssigen Suspension als Reaktionsgemisch.
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Die Phosgenierung des IPD nach einem der genannten Verfahren
wird durch eine besondere, bei keinem anderen bekannten Diamin bisher beobachtete Eigenschaft sehr erschwert. Zu Beginn der
Heißphosgenierung verbinden sich die suspendierten Ausgangsprodukte (Carbamylchlorid-Hydrochlorid bzw. Dihydrochlorid)
dieser Reaktionsphase zu einer klebrigen Masse, die sich in Klumpen an der Reaktorwand oder am Rührer absetzt. Dieses
führt zu mechanischen Störungen, beispielsweise bilden sich Unwuchten am Rührwerk, oder es können sich Leitungen verstopfen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von IPDI zu
entwickeln, welches nicht nur die Vorzüge eines kontinuierlichen Prozesses besitzt, sondern es auch ermöglicht, in ein- ·
fächer Apparatur ohne die Störungen zu arbeiten, die bisher durch Verklumpung der Suspension auftraten.
Es Y/urde nun überraschenderweise gefunden, daß man die vorher
geschilderten Nachteile der bekannten Methoden bei einem Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von 1-Isocyanato-3-(isocyanatomethyl)-3,5,5-trimethylcyclohexan
durch Phosgenierung bei erhöhter Temperatur von vorgebildeten Derivaten des 1-Amino-(3-aminomethyl)-3,5,5-trimethylcyclohexans der
Formel
NH'R
CH2-NH-R
in der R CIH'H-, oder Cl-C- -Gruppierungen sind, dann vermeiden
kann, wenn man die Umsetzung der Suspension aus einem der vorgebildeten Derivate in einem inerten Lösungsmittel mit
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überschüssigem Phosgen bei einer Temperatur von 90 bis 1800C,
vorzugsweise 130 bis 16O°C, im bereits vorgebildeten 1-Isocyanato-3-(isocyanatomethyl
)-3,5,5-trimethylcyclohexan durchführt
und anschließend, gegebenenfalls nach durchgeführter Nachreaktion, das erhaltene Reaktionsgemisch nach Entgasung
auf bekannte Weise aufarbeitet.
Durch diese Verfahrensmaßnahme ist es weiterhin möglich, auf eine vielstufige Rührkaskade zu verzichten. Es hat sich gezeigt,
daß ein Hauptreaktor und ein wesentlich kleinerer Nachreaktor zur Durchführung der Umsetzung mit hohen Ausbeuten vollkommen
ausreichen, überraschend ist auch, daß aus der einen Rührstufe,
trotz ungünstiger Verweilzeitverteilung, ein nahezu ausreagiertes Produkt abgezogen werden kann, und zwar bei einer mittleren Verweilzeit,
die unter der Reaktionszeit des Chargenprozesses liegt, d.h. daß ein Durchsatz erzielt wird, der einer besseren Raum-Zeit-Ausbeute
als der im Chargenprozeß entspricht. Selbst unter so schonenden Bedingungen,wie einer Reaktionstemperatur von
1300C,liegt die mittlere Verweilzeit unter 5 Stunden. In chargenmäßiger
Reaktion, nach Auftreten der Vcrklumpung, sind bei der höheren Reaktions temperatur von 16O°C Reaktionszeiten bis zu
24 Stunden erforderlich, wie aus den Beispielen der DT-PS 1 202 785 ersehen werden kann. Auch wird durch das erfindungsgemäße
Verfahren unter milderen Bedingungen ein bedeutend reineres Produkt gewonnen. Auch die Ausbeute ist wesentlich erhöht.
Zur Durchführung dieses. Verfahrens kann man sich folgender Maßnahmen und Anordnung bedienen, die in der Figur für die
Carbamat-Methode wiedergegeben ist.
Über Leitung (1) wird dem Sättiger (2) unter intensiver Rührung kontinuierlich eine IPD-Lösung (z.B. IPD in Chlorbenzol) zugeführt.
Gleichzeitig wird über Leitung (3) CO2 im Überschuß bei
einer Temperatur von 0 bis 700C, vorzugsweise 20 bis 300C, eingeleitet.
Die entstandene Carbamat-Suspension fließt über
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Leitung (4) zur Kaltphosgenierung in den Vorreaktor (5)» wo sie
unter ebenfalls guter Rührung mit überschüssigem Phosgen über
Leitung (6) bei -10 bis +400C, vorzugsweise 20 bis 300C, in
Berührung gebracht wird. Das jetzt vorliegende Reaktionsgemisch (suspendiertes Carbamylchlorid-Hydrochlorid-Gemisch) gelangt
nun über Leitung (7) in den Hauptreaktor (8), wo es bei 90 bis 1800C, vorzugsweise 130 - 160 C, der Heißphosgenierung mit
überschüssigem Phosgen unterworfen wird. Nach einer gewissen mittleren Verweilzeit, die von der Größe des Reaktors (8) und
der Zudosiergeschwindigkeit bei (1) abhängig ist, gelangt das Produkt über Leitung (9) in den Nachreaktor (10), der unter
gleichen Bedingungen wie Reaktor (8) gefahren wird. Die Temperatur kann aber auch etwas höher als im Reaktor (8) sein.
Dort wird die Reaktion vervollständigt. Aus der nachgeschalteten Phosgen-Rückgewinnung (11) leitet man den Phosgenstrom über
Leitung (12) in (10) und über Leitung (13) in (8) im Gegenstrom zum Produktstrom em, Das überschüssige Phosgen des Reaktors (8)
wird über Leitung (14) erneut der Rückgewinnung (11) zugeführt. Das ebenfalls anfallende HCl und COp wird über Leitung (15) aus
aera System geschleust. Das Produkt wird über einen Überlauf
über Leitung (16) abgenommen und einer üblichen fraktionierten Destillation zur Aufarbeitung zugeführt.
Bei der Hydrochlorid-Methode entfällt der Vorreaktor (5). Im
Sättiger (2) erfolgt zunächst bei Temperaturen bis zu 90°C die Kydroohloridbildung. Die Hydrochlorid-Suspension fließt direkt
in den Hauptreaktor (8). Frischphosgen wird über Leitung (17) dem Hauptreaktor (8) oder über (12) zusammen mit r-ückgewonnenem
Phosgen durch Nachreaktor (10) und Leitung (13) dem Hauptreaktor (8) zugeleitet. Ansonsten entspricht die Heißphosgenierung
der des Carbamat-Verfahrens.
Bei der Basen-Methode entfällt dagegen der Sättiger (2). Die
Kaltphosgenierung wird mit höheren Phosgenüberschüssen im Vorreaktor
(5) durchgeführt. Hierzu muß neben dem FVischphosgen
ein Zweigstroa zurückgewonnenen Phosgens in den Vorreaktor
eingeleitet v/erden. Ansonsten verläuft die Heißphosgenierung
v/i a "buim Carbamat-Verfahren.
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Die nachstehenden Beispiele illustrieren das erfindungsgemäße Verfahren.
In einer Apparatur, wie vorher "beschrieben, wurden dem
Sättiger (2) m^t dem Volumen 0,5 1 bei 20 Ms 300C stündlich
"200 g IPD, gelöst in 1,5 1 Chlorbenzol, und 55 g CO2-GaS zugeführt.
Der Überlauf floß in den Vorreaktor (5) von 1,5 1 Inhalt, in den bei 300C 240 g Phosgen eingeleitet wurde. Die
Suspension gelangte dann durch (7) in den Hauptreaktor (8) mit 8 1 Reaktionsvolumen und Reaktortemperatur von 1300C. Der Roaktor
war zum Anfahren mit bereits vorgebildetem IPDI, gelöst in Chlorbenzol, gefüllt. Anschließend durchlief das Reaktionsgemisch
den Nachreaktor (10) von 1,5 1 Inhalt ebenfalls bei einer Temperatur von 1300C. Durch Nachreaktor und Hauptreaktor mirde
nacheinander gegen den Produktfluß ein Phosgens tr ent von 150 g/h
geleitet. Es wurde eine blanke, fast wasserhelle Lösung erhalten. Die Lösung wurde vor der Destillation sicherheitshalber
durch Einblasen von trockenem Stickstoff entgast. Die Abgase wurden der Phosgenrückführung zugeführt. Nach der dsstillativen
Aufarbeitung der anfallenden IPDI-Lösung in einer 50 cm Füllkörperkolonne
wurde stündlich im Mittel 256 g IPDI erhalten, was einer Ausbeute von 93 % der Theorie entsprach, bezogen auf
eingesetztes IPD. Der Gehalt an Chlorverbindungen im Rohprodukt lag bei 0,1 Gew.% und an nichtdestillierbarem Rückstand unter
2 Gew.%.
In dem Sättiger (2) von 0,5 1 Fassungsvermögen wurden stündlich
170 g IPD, gelöst in 1,5 1 o-Dichlorbenzol, mit 80 g HCl bei
600C unter intensiver Rührung umgesetzt. Das Gemisch wurde über
(7) direkt dem Hauptreaktor (8) zugeführt und durchfloß den
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Hauptreaktor (8) von 8 1 und den Nachreaktor (10) von 1,5 1 Inhalt, beide bei einer Reaktionstemperatur von 1600C. Gegen
den Produktfluß wurde nacheinander durch Nach- und Hauptreaktor ein Phosgenstrom von 250 g/h geleitet.
Die Aufarbeitung erfolgte wie unter 1 beschrieben.
Im Mittel fielen dabei stündlich 213 g IPDI an, was einer Ausbeute
von 96 % der Theorie entsprach, bezogen auf IPD. Im Rohprodukt waren 0,3 Gew.% Chlorverbindungen und weniger als
4 Gew,% nichtdestillierbarer Rückstand enthalten.
In einem Vorreaktor (5) von 1,5 1 Inhalt wurden.unter Kühlung
auf ca. 100C stündlich kontinuierlich 200 g IPD, gelöst in
1,5 1 Chlorbenzol, und 460 g Phosgen zur Reaktion gebracht.
Die Suspension floß über (7) anschließend in den Hauptreaktor (8) von 8 1 und Machreaktor (10) von 1,5 1 Volumen, beide bei einer
Reaktionstemperatur von 1300C. Durch Nach- und Hauptreaktor wurde
gegen den Produktstrom 150 g Phosgen pro Stunde geleitet. Das abfließende Reaktionsprodukt enthielt im Mittel stündlich
249 S IPDI, entsprechend einer Ausbeute von 95,5 % der Theorie,
ebenfalls bezogen auf eingesetztes IPD.
Im Rohprodukt waren 0,2 Gew.% Chlorverbindungen und ca. 4 Gew.#
nichtdestillierbarer Rückstand enthalten.
Bei diesen Methoden hat sich als zweckmäßig erwiesen, daß die dem Hauptreaktor stündlich zugeführten Volumina an Suspension
im Bereich von etwa einem Achtel bis einem Viertel des Reaktorvolumens liegt. Die effektiv zugeführton Mengen richten sich
nach der Reaktionstemperatur und dem Feststoffgehalt der
Suspension.
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Claims (1)
- Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von 1-Isocyanato-3-(i3ocyanatomethyl)-3,5,5-trimethylcyclohexan durch Phosgenierung bei erhöhter Temperatur von vorgebildeten Derivaten des 1-Amino-(3~aminomethyl)-3,5,5~trimethylcyclohexans der FormelCH2-MH*Rin der R ClH*H-, oder Cl-C- -Gruppierungen sind, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung der Suspension aus einem der vorgebildeten Derivate in einem inerten Lösungsmittel mit überschüssigem Phosgen bei einer Temperatur von 90 bis 1800C, vorzugsweise 130 bis 16O°C, im bereits vorgebildeten 1-Isocyanato-3-(isocyanatomethyl)-3,5,5-trimethylcyclohexan durchführt und anschließend, gegebenenfalls nach durchgeführter Nachreaktion, das erhaltene Reaktionsgemisch nach Entgasung auf bekannte Weise aufarbeitet.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hauptreaktion in einer Rührstufe vornimmt.Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß die stündlich zugeführten Volumina Suspension etwa ein Achtel bis ein Viertel des Reaktorvolumens betragen.dr.kn.-v/i409847/ 1111
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