-
Antriebsvorrichtung für einen Fernschreiber unter Verwendung eines
reversierenden Elektromotors Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für
einen Fernschreiber, Datenschreiber oder dergl. unter Verwendung eines reversierenden
Elektromotors, der insbesondere für den Start/Stop-Betrieb ausgelegt ist.
-
Bei Datenschreibern, Fernschreibern oder ähnlichen Geräten ist es
allgemein üblich, für mehrere Antriebsfunktionen einen gemeinsamen Antriebsmotor
zu verwenden.
-
Bei betriebsbereitem Gerät ist dieser Motor ständig in Betrieb. Bestinimte
Codezeichen oder Zeichenfolgen steuernnwe Start/Stop-Kupplungen, die zwischen Antriebsmotor
und zu betätigenden Funktionselementen geschaltet sind.
-
Ein Wechsel der Funktion geschieht nun durch Betätigen der Isllpplungen.
Bei Verwendung eines einzigen Motors für sämtliche Funktionen muß dieser nach der
leistungsintensivsten Funktion ausgelegt sein. Aus Gründen der Zuverlässigkeit und
der Schnelligkeit sollte aber jede Funktion optimal ausgeführt werden.
-
In Fernschreibern und Datengeräten ist es erforderlich, Vorschub-
oder Steuerfunktionen innerhalb gewisser Zykluszeiten auszuführen. Diese Zykluszeiten
bewegen sich meistens in der Größenordnung der Dauer eines Fernschreibzeichens.
Eine zur Verfügung stehende Zykluszeit soll vollständig zur Ausführung der entsprechenden
Funktion
benutzt werden, infolgedessen ist es notwendig, die entsprechenden
Vorbereitungs- bzw. Umschaltzeiten möglichst klein zu halten oder ganzzu vermeiden.
-
Aus der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 2 126 195 ist ein Wagenantrieb
für ein Schnelldruckwerk bekannt, bei dem eine umsteuerbare Fortschaltvorrichtung
in Form eines Schrittmotors ein antreibendes Drehteil schrittweise in einer normalen
Richtung so wie in der umgekehrten Richtung dreht, bei dem ein mit dem l;tagen gekoppeltes
Drehteil bei Drehung in einer ersten Richtung den Wagen in der Zeichensehreibrichtung
antreibt und bei den eine Kupplungsvorrichtung das antreibende Drehteil mit dem
angetriebenen Drehteil kuppelt, so daß letzteres bei Drehung des ersteren in der
normalen Richtung in der ersten Richtung gedreht wird, und bei Drehung des antreibenden
Drehteils in der umgekehrten Richtung ausgekuppelt wird.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Antrieb für Fernschreib- und
Datengeräte oder dergleichen vorzusehen, bei dem beim Wechsel der Funktionen innerhalb
einer Zykluszeit Vorbereitungs- bzw. Umschaltzeiten möglichst vermieden werden und
bei dem durch Abkehr von dem bisher üblichen Antrieb mit ständig laufendem Antriebsmotor,
Start/Stop-Kupplungen und Nockenwellen die Anzahl der mechanischen Funktionsteile
möglichst klein gehalten wird.
-
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß eine mit
reversierender Drehrichtung antreibende Einrichtung kraftschlüssig mit einer Mehrzahl
angetriebener Teile verbunden ist, wobei jedes der angetriebenen Teile einer von
der einen Antriebsrichtung des Motors abhängigen, von der anderen jedoch unabhängigen
Funktion
zugeordnet ist, und daß diese Unabhängigkeit der Funktionen
dadurch bewerkstelligt wird, daß mindestens zwischen dem antreibenden und einem
angetriebenen Teil ein drehrichtungsabhängiges Gesperre angebracht ist.
-
Dadurch daß jeder Drehrichtung des Antriebsmotors eine andere von
der ersten unabhängige Funktion zugeordnet wird,- ergeben sich für den Gesamtantrieb
vielfältige Vorteile: So können immer die Funktionen mit einem ungefähr gleich großen
Leistungsbedarf zusammengefaßt werden, was insbesondere für die optimale Auslegung
des Motors günstig ist. Die Zykluszeit steht durch das weitgehende Fehlen von Schaltgetrieben
und Nocken voll für die eigentliche Funktion zur Verfügung. Die Zeichenfolge eines
Fernschreibers läßt sich dadurch betrachtlich erhöhen.
-
Ein weiterer Vorteil ist die wesentlich leichtere elektronische Steuerung
und Regelung eines Fernschreibers,in der der Antrieb gemäß der Erfindung zur Anwendung
gelangt.
-
Durch Reduktion auf ein Minimum der mechanischen Teile ist er auch
kostengünstiger herstellbar und zuverlässiger i betrieb. Da die Kupplungen in erster
Linie ein mechanisches Verschleißteil darstellen, wird bei Anwendung der Erfindung
die Wartung wesentlich erleichtert.
-
In einem Fernschreiber ist es allgemein üblich, für den Wagenvorschub
und das Auslösen des Warenrücklaufes zwei Motoren zu verwenden. Bei Anwendung der
Erfindung läßt sich davon mindestens einer einsparen, und zwar durch Zuordnung von
einer Drehrichtung des Motors zum Wagenvorschub und der anderen Drehrichtung zum
Zeilenvorschub des Papierwagens. Zum Auslösen des Wagenrücklaufs wird dabei eine
Magnetklinke verwendet. Bei einer Anordnung dieser Art ist jeder Motor funktionsgerecht
eingesetzt
und dient insbesondere nicht dazu, irgendwelche Schaltbewegungen
auszuführen.
-
Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden nachfolgend beispielsweise beschrieben.
-
Es zeigen Fig. 1 eine Ausführungsform der Erfindung mit zwei Freiläufen,
Fig. 2 eine Ausltührungsform der Erfindung mit nur einem Freilauf, Fig. 3 eine Ausführungsform
der Erfindung mit einem Gesperre und Fig. 4 eine Ausführungsform der Erfindung mit
Schlingbandkupplungen.
-
Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform der Erfindung mit zwei
Freiläufen 3, 4 wird von einem reversierenden Elektromotor 1 betrieben. Dieser Motor
1 steht über eine Welle 2 in Verbindung mit den zwei Freiläufen 3 und 4.
-
Durch diese Anordnung ist jeder Drehrichtung des Motors eine unabhängige
Funktion zugeordnet und zwar derart, daß bei Drehung des Motors in Richtung a der
Freilauf 3 im Eingriff ist und über einen Riemenantrieb die Funktion A ausführen
kann. Gleichzeitig befindet sich der Freilauf 4 außer Eingriff und die Funktion
B wird nicht ausgeführt.
-
Ändert sich die Drehrichtung des Antriebs nach Richtung b, so ist
in diesem Falle der Freilauf 4 in Eingriff und der Freilauf 3 außer Eingriff. Um
in der zur Verfügung stehenden Zykluszeit möglichst große Umschalt- bzw. Vorbereitungszeiten
zu vermeiden, ist bei der Auswahl der Freiläufe oder der Schaltmittel darauf zu
achten, daß bereits kleinste Bewegungen des angreifenden Motors im entsprechenden
Drehsinn mitnehmen oder freigeben.
-
Fig. 2 zeigt eine Anordnung gemäß der Erfindung mit nur einem Freilauf
für die eine Funktion A und einer drehrichtungsunabhängigen Verbindung für die andere
Funktion B. Bei einer Anordnung dieser Art wird die Funktion B immer ausgeführt,
d.h. bei einem Richtungswechsel des Iiotors in Drehrichtung b ändert sich auch die
Drehrichtung des Riemens, wohingegen der Freilauf 3 wiederum nur bei der Drehrichtung
a des Motors in Eingriff ist. Bei solchen Anordnungen ist es wichtig, die Funktionen
B derart auszulegen, daß die Drehung in Gegenrichtung a, d.h. also die Ausführungen
der Funktion A sich auf diese Funktion B nicht schädlich auswirkt.
-
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung mit einem Gesperre.
Bei dieser Ausführungsform ist ein Gesperre 5 mit der antreibenden Welle 2 verbunden.
-
In dem Gesperre 5 sind zwei Klinken 6 und 7 beweglich gelagert, die
miteinander über ein elastisches Element 8 in Verbindung stehen. Diese Klinken 6,
7 sind auf zwei Nocken 9 und 10 federgefesselt, die über Riemenscheiben 16, 17 mit
den entsprechenden Riemen zur Ausführung der einzelnen Funktionen verbunden sind.
Die Nocken 9, 10 besitzen je einen Anschlag 11, der an der Flanke des Nockenberges
angeordnet ist, die der Drehrichtung der zugeordneten Funktion entgegengesetzt gerichtet
liegt.
-
Dreht sich der Motor in Richtung a, so rastet die Klinke 6 am Anschlag
11 des Nockens 9 ein und führt damit die Funktion A aus. Gleichzeitig gleitet die
Klinke 7 über den entsprechenden Nocken 10. Bei Drehung in Richtung b rastet die
Klinke 7 am Nocken 10 ein und führt damit die Funktion B aus. Jetzt gleitet-die
Klinke 6 über den Nocken 9. Die Funktion A ist in diesem Falle entkoppelt.
-
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung mit zwei Schlingbandkupplungen
12 und 13. Bei dieser Ausführungsform geschieht die Kopplung bzw. Entkopplung der
einzelnen Funktionen mit der antreibenden Welle 2 über Schlingbänder 12, 13. Diese
Bänder 12, 13 haben die Eigenschaft, daß sie bei Drehung in einer Richtung unterstützt
durch Friktions- und Bervowirkung mit dem antreibenden Teil eine kraftschlüssige
Verbindung eingehen, wogegen sie bei entgegengesetzter Drehrichtung die Verbindung
unterbrechen. Die Federn 12 und 13 stehen in Verbindung mit den wahlweise anzutreibenden
Riemenscheiben 14 und 15. Dreht sich nun die Antriebswelle 2 in Funktionsrichtung
a, so spannt sich die die Antriebswelle 2 umschließende Feder 12 durch Friktion
in Funktion richtung und, unterstützt durch Servowirkung, stellt sich auf diese
Weise eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Antriebswelle 2 und der Riemenscheibe
14 her.
-
Gleichzeitig wird das an der Welle 2 anliegende Ende der Feder 13
entgegen der Wickelrichtung der Feder bewegt. Diese dehnt sich aus und entkoppelt
auf diese Weise das Drehteil 15 mit der antreibenden Welle 2.
-
Dreht sich die Antriebsrichtung des I;lotors um, so spannt sich jetzt
die Feder 13 um die Welle 2 und die Feder 12 wird entspannt. Bei einer Anordnung
dieser Art ist ein sicherer Betrieb nur dann gewährleistet, wenn bei einer Drehrichtung
entgegen der entsprechenden Funktion an dem zugeordneten Drehteil 14 bzw. 15 eine
hemmend Kraft auftritt. Diese Hemmkraft dient dazu, die festgespannten Federn zu
lösen.
-
4 Patentanspruche 4 Figuren