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Vorrichtung zum Entpacken von zu Rollballen preßverpackten Federkernen
Es ist bekannt, aus Federstahl bestehende Federkerne, z. B.
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für Matratzen, Polstermöbel 6d. dgl., mit Hilfe von besonderen Packmaschinen
zusammen mit Kreppapier od. dgl. unter Pressung zusammenzurollen und in Form von
verschnürten Rollballen zu verpacken. Jeder der so gebildeten Rollballen enthält
eine größere Anzahl von Federkernen, die zusammen mit dem Einwickelpapier eine spiralig
geschichtete, zylindrische Rolle von etwa der Breite der Federkerne, z. B. von 1500
mm, aufweisen. Durch geeignete Verschnürung sind diese Rollballen gegen ein Aufspringen
und Aufrollen gesichert. Der Vorteil einer derartigen Verpackung von Federkernen
besteht darin, daß sich die preßverpackten Rollballen wesentlich besser und vor
allem platzsparender lagern und schneller und einfacher transportieren lassen, als
horizontal übereinander geschichtete lose Federkerne.
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Schwierigkeiten bereitet jedoch das Entpacken derartiger Rollballen,
was bisher in der Weise geschieht, daß die Verschnürung gelöst und dann der Rollballen
abgerollt wird, was infolge der im Rollballen vorhandenen Federkraft mit beträchtlicher
Geschwindigkeit vor sich geht. Diese Art des Entpackens von Federkern-Rollballen
hat eine Reihe beträchtlicher Nachteile: Es muß eine etwa 20 m lange freie Bahn
als Abrollfläche zur Verfügung stehen; bis zur Weiterverarbeitung müssen die entpackten
Federkerne lose gestapelt werden und nehmen Raum in Anspruch; durch das plötzliche
Entspannen beim Abrollen zerreißt das Packpapier, wodurch sich die Federkerne ineinander
verhaken, was eine Deformation der Federkerne zur Folge hat; damit ist wie auch
durch das folgende Auseinanderhaken (von Hand) der noch unter Spannung stehenden
Federkerne eine erhöhte Unfallgefahr gegeben; das Verpackungsmaterial muß von Hand
mit erheblichem Zeitaufwand zusammengerollt bzw. zusammengefaltet werden und nimmt
dann noch ein großes Volumen in Anspruch.
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Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung
zum Entpacken von zusammen mit Kreppapier od. dgl. zu verschnürten Rollballen eingewickelten
und preßverpackten Fe&erkernen zu-schaffen, mit der sich der Entpackungsvorgang
unter Vermeidung der hierbei- bisher gegebenen Nachteile wesentlich vereinfachen
und verbessern, vor allem auch sicherer durchführen läßt.
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Die hierzu nach der Erfindung vorgesehene Entpackungs-Vorrichtung
zeichnet sich aus durch ein jeweils einen Rollballen aufnehmendes und diesen auch
nach Lösen der Verschnürung in seiner Rundform haltendes Entnahmegehäuse mit tangentialem
Austragsspalt, aus dem d'e verpackten Federkerne durch Betätigung einer vor und
oberhalb des Austragsspaltes angeordneten Abzugs- und Aufwickelvorrichtung für das
Einwickelpapier unter Drehung des Rollballens einzeln und unter stufenweiser Entspannung
entnehmbar sind.
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Die erfindungsgemäße Entpackungsvorrichtung erbringt u. a. folgende
Vorteile: Da jeweils nur ein Federkern dem Rollballen entnommen werden kann, läßt
sich der Entpackungsvorgang an den Weiterverarbeitungsvorgang anpassen; die erfindungsgemäße
Vorrichtun kann also direkt am Montageband aufgestellt werden, womit ein loses Aufstapeln
der Federkerne und ein damit verbundener Transport entfällt. Durch das langsame
Entspannen des Rollballens verhaken die Federkerne nicht ineinander, womit Deformation
und Unfallgefahr ausgeschaltet sind. Das anfallende Packpapier wird beim Entpackungsvorgang
gleichzeitig in je einer kleinen Rolle zusammengerollt, nimmt also nur kleinen Raum
ein und läßt sich bequem und leicht transportieren.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist vorgesehen, daß das Entnahmegehäuse im wesentlichen aus einer Wanne mit stirnseitigen
Führungswä.nden und einer in -Schließstellung mit der Wanne eine etwa zylindrische
Form ausbildenden oberen Abdeckung besteht, die in ihrer Schließstellung
in
Bezug auf die Wanne festlegbar bzw. verspannbar ist.
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Zweckmäßig ist dabei wenigstens eine der stirnseitigen Führungswände
in Bezug auf die Längsachse der Wanne verstellbar, so daß sich eine Anpassung an
unterschiedliche Breiten von Rollballen erreichen läßt. Vorteilhaft bildet die obere
Abdeckung zusammen mit einer sich von der Wanne nach außen erstreckenden Führungsplatte
den tangentialen Austragsspalt. Zweckmäßig ist die obere Abdeckung als ein Scharnierdeckel
ausgebildet.
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Wenngleich sich herausgestellt hat, daß das Drehen des Rollballens
im Entnahmegehäuse bei entsprechend glatter Ausbildung der Innenwände desselben
trotz des sich vor allem zu Beginn des Entpackungsvorgangs einstellenden starken
Reibungsdruckes durch das Abziehen des Einwickelpapiers ohne weiteres durchführbar
ist, kann es für bestimmte Fälle empfehlenswert sein, an oder in den Wänden der
Wanne und/oder deren oberer Abdeckung Gleit- oder Rollelemente, z. B. freidrehbare
Walzen od. dgl., vorzusehen, um die Reibung des Rollballens im Entnahmegehäuse weiter
herabzusetzen.
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Die Abzugs- und Aufwickelvorrichtung für das Einwickelpapier besteht
vorzugsweise aus einem sich über die Breite des Austragsspaltes erstreckenden Dorn
mit Klemmvorrichtung und ist vorzugsweise motorisch, z. B. über einen kleinen Elektromotor,
antreibbar, wenngleich auch ein einfacher Handantrieb (mit Handkurbel) -denkbar
und möglich ist.
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Vorteilhaft sind das von der Wanne und deren oberer Abdeckung gebildete
EntnahmegehQse sowie die Abzugs- und Aufwickelvorrichtung nebst Antrieb auf einem
gemeinsamen Grundgestell angeordnet und bilden eine transportable Einheit. Auf diese
Weise läßt sich die erfindungsgem§ße Vorrichtung leicht a die jeweils benötigten
Arbeitsstellen bringen.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist nachstehend
in Verbindung mit einer Zeichnung näher erläutert; in der Zeichnung zeigen: Fig.
1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Entpackungsvorrichtung; Fig. 2 eine
Draufsicht zu Fig. 1; Fig. 3 eine Seitenansicht und eine Draufsicht der Vorrich-und
4 tung nach Fig. 1 und 2, jedoch mit eingelegtem Rollballen bei Entnahme eines Federkerns
aus dem Rollballen Auf einem von zwei Längsträgern 1,2 und Querträgern3 gebildeten
Rahmen ist eine Wanne 4 fest aufgesetzt, z. B. aufgeschweißt,.
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und durch.Streben 5 in ihrer Lage auf dem Rahmen abgestUtzt. Die Wanne
4 hat einen etwa halbkreisförmigen Querschnitt, dessen Radius etwa dem Radius eines
üblichen Federkern-Rollballens im verschnürten Zustand entspricht. Zweckmäßig ist,
wie dargestellt, die Wanne über den lediglich halbkreisförmigen Querschnitt noch
so weit nach oben hochgezogen, daß sie den Federkern-Rollballen 6
(Fig.
3) mit etwa zwei Drittel seines kreisförmigen Querschnitts in sich aufnimmt.
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Die somit eine etwas mehr als halbzylindrische Form besitzende Wanne
4 hat eine Länge, die etwa der größten vorkommenden Länge von Federkern-Rollballen
6 entspricht, beispielsweise also eine Länge von 1500 mm. Sie weist an beiden Stirnseiten
Führungswände 7,8 auf, durch ein eingelegter Federkern-Rollballen 6 seitliche Führung
erhält. Wenigstens eine der stirnseitigen Führungswände 7,8 ist in Bezug auf die
Längsachse der Wanne 4 verstellbar ausgeführt, so daß eine Anpassung an unterschiedliche
Längen von Federkern-Rollballen 6 möglich ist.
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Vom oberen Rand der Wanne 4 erstreckt sich eine Führungsplatte 9 horizontal
nach außen, die zwischen zwei vertikalen Pfosten iO,1, die auf den Längsträgern
1,2 des Grundrahmens befestigt sind, seitlich oder auch über ihre ganze Breite abgestützt
ist.
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Oberhalb der Wanne 4 befindet sich eine obere Abdeckung 12, die so
geformt ist, daß sie in der dargestellten Schließstellung zusammen mit der Wanne
4 ein dem Querschnitt eines verschnürten Federkern-Rollballens 6 im wesentlichen
angepaßtes vntnahmegehäuse 13 mit tangentialen Austragsspalt 14 bildet, der sich
durch die FUhrungsplatte 9 und entsprechende Teile der Abdeckung 12 bis in den Bereich
zwischen den vertikalen Pfosten iO,il erstreckt. Bei der dargestellten Ausführung
hat hierzu die obere Abdeckung 12 einen sich horizontal zu den vertikalen Pfosten
10,1
erstre7kenden Bereich 12', mit dem sie durch Scharniere 15,16
an einer die oberen Enden der vertikalen Pfosten 10,11 miteinander verbindenden
Quertraverse 17 angelenkt ist. Die obere Abdeckung 12 ist damit als ein aus der
dargestellten Sehließstellun nach oben schwenbarer Scharnierdeckel ausgebildet.
Durch geeignete Mittel, wie bei 18 angedeutet, läßt sich die obere Abdeckung 12
in der Schließstellung mit der Wanne 4 verspannen bzw. an dieser festlegen, so daß
er seine dargestellte Schließstellung auch dann beibehält, wenn durch einen eingelegten
Federkern-Rollballen 6 von innen her Druck auf ihn ausgeübt wird. Diese Festlegung
der oberen Abdeckung 12 in Bezug auf die Wanne 4 läßt sich jedoch auch durch entsprechendes
Eigengewicht der-oberen Abdeckung erreichen.
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Am vorderen Ende der Längsträger 1,2 des Grundrahmens und damit im
Abstarid vor den vertikalen Pfosten 10,11 befinden sich zwei weitere vertikale Pfosten
19,20, die etwas höher als die Pfosten 10,11 sind und an ihren oberen Enden eine
im Ganzes mit 21 bezeichnete Abzugs- und Aufwickelvorrichtung tragen, die sich somit
im Abstand vor und oberhalb des tangentialen Austragsspaltes 14 des Entnahmegehäuses
13 befindet. Die Abzugs- und Aufwickelvorrichtung 21 besteht aus einem sich Aber
die Breite des Austragesspaltes 14 erstreckenden Dorn 22 mit Klemmvorrichtung 23
und ist über einen Elektromotor 24, der sich auf einer Traverse zwischen den Pfosten
10 und 19 befindet, über einen Riementrieb 25 antreibbar. Statt des motorischen
Antriebs könnte ein einfache Handantrieb mit Handkurbel vorgesehen sein. Die die
Abzugs- und
Aufwickelvorrichtung 21 tragenden vertikalen Pfosten
19, 20 sind zweckmäßig gegenüber den vertikalen Pfosten 10, 11 durch horizontale
Streben 26, 27 abgesteift.
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Im Bereich der die vertikalen Pfosten 10, 11 am oberen Ende verbindenden
Quertraverse 17 ist zweckmäßig noch eine fest oder auch drehbar gelagerte Führungsstange
28 vorgesehen, die sich quer über die Breite des Austragsschlitzes 14 erstreckt
und die eine das Einwickelpapier beim Aufwickeln auf die -Abzugs- bzw. AufWicke
-vorrichtung 21 von der Quertraverse 17 fernhaltende Führung für die Papierbahn
bildet. Stattdessen oder auch zusätzlich hierzu kann an der Unterseite der Traverse
17 eine Führungsfläche, wie bei 29 angedeutet, für das Packpapier vorgesehen sein.
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Die so nach dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
ausgeführte, mittels des von den Rahmenteilen 1, 2, 3, 5, 10, 11, 19, 20, 26, 27
gebildeten gemeinsamen Grundgestells als transportable Einheit ausgebildete Federkern-Entpackungsvorrichtung
arbei tet wie folgt: In das von der Wanne 4 und deren oberer Abdeckung 12 gebildete
Entnahme gehäuse wird der zu entpackende Federkern-Rollballen 6 bei geöffneter oberer
Abdeckung so eingelegt, daß sich das Abzugs- bzw. offnungsende des Rollballens 6
im Bereich des Austragsspaltes 14 befindet. Danach wird die Verschnürung gelöst;
der Rollballen springt dadurch nicht auf, weil dieser mit drei oder vier zusätzlichen
AuBenlagen des Einwickelpapiers umwickelt ist.
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Das Einwickelpapier 30 kann sogar soweit abgewickelt werden, daß es
durch den Austragsspalt 14 bis zur Abzugs- und Aufwickelvorric -tung
21
reicht und dort eingeklemmt werden kann. Danach wird die obere Abdeckung in die
dargestellte, gegebenenfalls besonders fixierte Schließstellung gebracht. Der Rollballen
6 befindet sich damit in einer seiner verschnürten und zusammengepreßten Gestalt
weiterhin entsprechenden Rundform im Entnahmegehäuse 13 und ist nunmehr zum Entpacken
bereit.
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Durch Antrieb der Abzugs- und Aufwickelvorrichtung 21 wird der Federkern-Rollballen
im Entnahmegehäuse 13 mittels des abgezogenen und zur Aufwicklung kommenden Einwickelpapiers
30 in Drehung versetzt, und zwar so lange, bis ein erster benötigter Federkern 31
einzeln unter stufenweiser Entspannung durch den Austragsspalt 14 in etwa horizontaler
Richtung, wie in Fig. 3 und 4 dargestellt, au der Vorrichtung nach vorn hin austritt
und beispielsweise bei 32 unmittelbar auf einen Arbeitstisch oder ein Förderband
gelangt.
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Durch entsprechende Betätigung des Antriebs der Abzugs- und Aufwickelvorrichtung
21 lassen sich so die einzelnen Federkerne 31 des Rollballens 6 zum jeweils gewünschten
bzw. benötigten Zeitpunkt einzeln aus dem Rollballen 6 entnehmen, womit dieser dann
unter gleichzeitiger Aufrollung des Packpapiers zu einer kleinen Papierrolle 33
auf der Abzugs- und Aufwickelvorrichtung 21 sukzess entpackt wird. Nach dem Entpacken
eines Rollballens 6 mittels der Vorrichtung bedarf es dann lediglich noch des Abziehens
der Papier rolle 33 von dem Dorn 22 der Abzugs- und Aufwickelvorrichtung 21, worauf
dann die Vorrichtung zur Aufnahme eines weiteren Rollballens 6 wieder bereit ist.