DE2321983A1 - Verfahren zur gewinnung von intrazellularen stoffen von mikroben - Google Patents
Verfahren zur gewinnung von intrazellularen stoffen von mikrobenInfo
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Description
f iltitimlt
Münohenaa
Wltf cftniayartirala 41
Tel £06196
Societe des Produits Nestle 5 A*
in Vevey / Schweiz
Yerfahreii zur Gewinnung von intrazellularen
Stoffen von Mikroben
Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von intrazellularen Stoffen von Mikroben, wie z.B. Proteine,
Enzyme, Nukleinsäuren oder Pigmente.
Bei der industriellen Gewinnung dieser intrazellularen Stoffe, insbesondere der Proteine von Mikroben, ist im
allgemeinen eine Extraktion dieser Stoffe aus den Zellen der Mikroorganismen erforderlich. Bei dieser Extraktion
müssen die in den Mikrobenzellen enthaltenen Stoffe die Sperrschicht durchdringen, welche durch die Wand der
Zellenhülle gebildet wird, und es ist dabei häufig nötig, diese Zellenwand anzugreifen, um eine ausreichende Extraktionsausbeute
zu erzielen.
3098A6/09AB
Dies kann durch eine chemische oder enzymatisch^ Hydrolyse
der Stoffe, welche die Zellenwand bilden,
geschehen. Die chemische Hydrolyse, welche im allgemeinen in einer energischen Weise ausgeführt wird,
ruft häufig eine Verringerung des !Nährwerts der Proteine
hervor, die in Freiheit gesetzt werden sollen. Außerdem müssen bei e;Lner solchen chemischen Hydrolyse Hydrolysemittel
zugesetzt werden, die später wieder vom Produkt abgetrennt werden müssen. Die enzymatische Hydrolyse
erweist sich dagegen im allgemeinen als zu teuer, als daß sie im Rahmen eines industriellen Verfahrens verwendet
werden könnte.
Ein anderes bekanntes Verfahren besteht darin, daß man
zum Kulturmedium der Mikroorganismen ein Antibiotikum
in einer erhöhten Konzentration zugibt, um die Abgabe der intrazellularen Stoffe, insbesondere der Proteine,
direkt in das Kulturmedium zu fördern. Dieses Verfahren, bei welchem beträchtliche Mengen Antibiotika verwendet
werden müssen, ist aus wirtschaftlichen Gründen verhältnismäßig uninteressant und weist.außerdem den Nachteil
auf, daß die Wachstumskinetik des Mikroorganismus stark beeinträchtigt wird. Schließlich müssen bei diesem
Verfahren die abgegebenen Stoffe und das Kulturmedium getrennt werden, wobei letzteres beträchtliche Mengen
Ausgangsstoffe im Verhältnis zu den" Mengen der extrahierten
Stoffe enthält.
Ein anderes bekanntes Verfahren besteht darin, daß man die Zellenwände zerbricht, indem man die Zellen mechanischen
Krafteinwirkungen mit Hilfe von Zerkleinerungseinrichtungen unterwirft, wie z.B. mit speziellen Mühlen,
Homogenisatoren oder Ultraschalleinrichtungen. Die
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mechanische Widerstandsfähigkeit der Zellenwände ist aber derart groß, daß das Zerbrechen dieser Wände im
allgemeinen nur bei einem verhältnismäßig kleinen Teil der Zellen stattfindet. Dabei wird häufig im Rahmen
eines industriellen Verfahrens nur eine unzureichende Extraktionsausbeute erhalten.
Das vorliegende l/erfahren bezieht sich nunmehr auf ein
Verfahren zur Gewinnung von intrazellularen Stoffen von Mikroben, das besonders einfach ist und das die
Erzielung zufriedenstellender Ausbeuten gestattet. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
in einem geeigneten Nährmedium einen Mikroorganismus kultiviert, und zwar in Gegenwart mindestens eines
Antibiotikums in einer Menge, die ausreicht, die Zellenwände der Mikroorganismen zu schwächen, die aber nicht ausreicht,
das Wachsen des Mikroorganismus zu verhindern oder eine
Abgabe von intrazellularen Stoffen in das Kulturmedium
hervorzurufen, daß man hierauf die Wände mindestens eines
Teils der Zellen der Mikroorganismen zerbricht und daß man schließlich mindestens einen Teil der intrazellularen
Stoffe gewinnt.
Der Ausdruck "geeignetes Nährmedium" wird in dieser Beschreibung
für ein Medium verwendet, welches die zum Leben und zur Vermehrung der Zellen des Mikroorganismus
nötigen Stoffe enthält. Beispiele für solche Stoffe sind Quellen für.Kohlenstoff und Stickstoff, wie z.B.
Kohlehydrate und/oder Kohlenwasserstoffe, und stickstoffhaltige Stoffe, wie auch die Mineralsalze.
Das Nährmedium kann auch Wachstumsfaktoren enthalten, wie z.B. Vitamine, und auch Sauerstoff, sofern der Mikroorganismus
unter aeroben Bedingungen lebt und sich vermehrt .
309848/0945
Weiterhin bedeutet der Ausdruck "um die Wände der Zellen
des Mikroorganismus zu schwächen" in dieser Beschreibung,
daß in der Struktur und/oder der Geometrie der Wände Fehler hervorgerufen werden, die nicht in den Wänden von
Zellen existieren, welche in einem kein Antibiotikum enthaltendem Medium kultiviert worden sind, wobei diese
Fehler eine Verringerung der mechanischen Widerstandsfähigkeit der Zellen hervorrufen, ohne daß die Zellen-,
hülle aufgebrochen oder geöffnet wird.
Die auf diese Weise erhaltenen Mikrobenzellen werden
dann einer mechanischen Behandlung unterworfen, welche ein Zerbrechen der Zellenwände und eine Infreiheitsetzung
der in diesen Zellen enthaltenen Stoffe zur Folge hat. Es ist zwar nicht unbedingt erforderlich, aber es wird
bevorzugt, die Biomasse vom Kulturmedium vor der mechanischen Zerbrechungsbehandlung abzutrennen. Dieser
Vorgang, der in irgendeiner geeigneten Maßnahme bestehen kann, wie z.B. Dekantation, Filtration oder Zentrifugation,
gestattet eine beträchtliche Verringerung der im Verlaufe der Zerbrechungsbehandlung zu behandelnden Materialmengen.
Die auf diese Weise behandelte Zellenmasse, d.h. nach
dem mechanischen Zerbrechen der Zellenwände, kann für die Fabrikation einer Reihe von Produkten verwendet
werden, die sich von Klebstoffen und Harzen bis zu proteinhaltigen Nahrungsmitteln erstrecken. Beispielsweise
kann man die Bruchstücke der Zellenwände vom Protein
durch Zentrifugation abtrennen, nachdem letzteres nötigenfalls löslich gemacht worden ist, worauf· man dann das
■^rotein ausfällt, beispielsweise durch Ansäuern. Gemäß
einer Variante kann das Protein einer enzymatischen Hydrolyse unterworfen werden, welche die Herstellung von Peptiden
gestattet, die dann mit einer geeigneten Technik (Aus-
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fällung, Abtrennung, Waschung usw.) gewönneη werden. Die
Masse der zerkleinerten Zellen kann auch direkt verwendet werden, beispielsweise um durch Spinnen oder Extrusion
Formgegenstände herzustellen, wobei der pH entsprechend eingestellt wird, um das Protein löslich zu
machen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat sich bei Bakterien als besonders wirksam erwiesen. Beispielsweise hat sich gezeigt,
daß man eine einer Zerbrechungsbehandlung unterworfene
bakterielle Biomasse, die durch dieses Verfahren erhalten worden ist, ohne Schwierigkeiten durch Spinnen
in Proteinfasern überführen kann.
Eine zweckmäßige Konzentration an Antibiotikum im Kulturmedium, welche die Erzielung des gewünschten Effekts gestattet,
d.h. die Schwächung der Zellenwände des Mikroorganismus, ist eine Funktion der Natur'des Mikroorganismus
und der Natur des Antibiotikums. Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfordert also die Bestimmung
des Bereichs der Konzentrationen, welche bei dem verwendeten Mikroorganismus/Antibiotikum-System
zweckmäßig ist. Der obere Grenzwert dieses Bereichs kann für das in Betracht gezogene System dadurch bestimmt
werden, daß man die Konzentration des Antibiotikums im Kulturmedium mißt, bei der das Wachstum des
Mikroorganismus verhindert wird. Diese Verhinderung des Wachstums dauert im allgemeinen nach der Zugabe
des Antibiotikums zum Kulturmedium noch eine gewisse Zeit. Beispielsweise sind die Antibiotikumkonzentrationen
im Kulturmedium, bei denen das Wachstum aufhört, für das Bakterium Sarcina lutea 0,05 internationale Einheiten
für Penicillin G, 100 Jig/m.1 für D-Gycloserin
und 30^gAiI für Bacitracin, Die untere Grenze dieses
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Konzentrationsbereichs liegt im allgemeinen in der Größenordnung von 5% des Werts für die obere Grenze
dieses Bereichs. Bei Konzentrationen unter diesem Grenzwert . ist die Schwächung der Zellenwände unzureichend
und ergibt keinen wesentlichen Einfluß auf das Ausmaß der Zerbrechung der Zellen im Verlauf der
anschließenden Zerbrechungsbehandlung. Die Wahl der Konzentration'an Antibiotikum im Kulturmedium kann bei
einem in Betracht gezogenen Systems zwischen diesen beiden Grenzwerten erfolgen, und zwar entsprechend den speziellen
Forderungen des verwendeten Verfahrens. So kann man beispielsweise
eine Antibiotikumkonzentrationeauswählen, die im oberen Teil des brauchbaren Bereichs liegt, was
eine gewisse Verringerung der Wachstumsgeschwindigkeit des Mikroorganismus mit sich bringt, wobei gleichzeitig
eine beträchtliche Zunahme der Anzahl der zöücleinerten
Zellen bei einer bestimmten Zerkleinerungsenergie stattfindet (beispielsweise für einen gewissen Arbeitsdruck
bei einem Homogenisator). Wenn es dagegen erwünscht ist, die Wachstumskinetik des Mikroorganismus nicht wesentlich
zu beeinflussen, dann kann man schwächere Antibiotikumkonzentrationen verwenden, was bedeutet, daß man eine
höhere Zerbrechungsenergie als im vorhergehenden Fall verwenden muß, um eine Zerbrechungsquote in der gleichen
Größenordnung zu erzielen.
Gemäß einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird ein Mikroorganismus in einem geeigneten Nährmedium kultiviert, worauf dann die erhaltene Kultur in
ein Nährmedium, das sich in einem Fermentator befindet, eingebrächt
wird. Das Wachstums des Mikroorganismus wird dadurch unterhalten, daß man - im Medium insbesondere- eine
richtige Sauerstoffzufuhr sicherstellt und daß man das
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Medium auf eine geeignete Temperatur (im allgemeinen in der Größenordnung von 2C bis 500G) und auf einen geeigneten
pH-Wert (im allgemeinen zwischen 3»0 und 8,0)
hält.
Hierauf wird dem Kulturmedium ein Antibiotikum zugesetzt,
vorzugsweise während der Phase des exponentiellen Wachstums des Mikroorganismus, und zwar in einer
Menge, daß das Wachstum nicht gestoppt wird und daß die in den Zellen enthaltenen Proteine nicht in das Kulturmedium
abgegeben werden. In den meisten Fällen beeinflußt dieser Zusatz die Kinetik der "Vermehrung des Mikroorganismus
nur ganz leicht, und außerdem wird die daraus resultierende Wachstumsgeschwindigkeit um höchstens 20% herabgesetzt.
Die Kultivierung des Mikroorganismus unter diesen Bedingungen wird mehrere Stunden fortgesetzt, worauf dann
die Biomasse vom Kulturmedium, beispielsweise durch Zentrifugieren, Dekantieren oder Filtration, abgetrennt,
dann gewaschen und in eine wässrige Suspension gebrachtwird. Diese Suspension wird dann einer mechanischen Behandlung
unterworfen, beispielsweise durch Ultraschall oder mit Hilfe eines Homogenisators oder_ einer geeigneten
Mühle, wodurch die Zellenwände zerkleinert werden.
Gemäß einer Variante dieser ersten Ausführungsform kann man dem Kulturmedium ein Gemisch von mehreren Antiobiotika
in solchen Mengen zusetzen, daß die Vermehrung der Zellen nicht beeinträchtigt wird und daß die Zellenproteine
nicht' in das Kulturmedium abgegeben werden.
Gemäß einer zweiten Ausfuhrungsform des erfindungsgemaßen
Verfahrens wird die Kultivierung des Mikroorganismus durchgehend in einem Fermentator durchgeführt. Hierzu wird
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der Fermentator kontinuierlich mit einem geeigneten Nährmedium beschickt, das ein oder mehrere Antibiotika
enthält. Der Gehalt an Nährstoffen und die Beschickung
mit Nährstoffen dieses Mediums werden so eingestellt, daß das Wachstum des Mikroorganismus nicht unterbrochen
wird und daß die Zellenproteine nicht in das Kulturmedium abgegeben werden. Die Biomasse, die durch Zentrifugierung
des Abflusses des Fermentators abgetrennt wird, wird, vorzugsweise nach einer Waschung, in eine
wässrige Suspension gebracht, und nach einer bekannten Technik mechanisch behandelt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens, welches nicht auf die
dort beschriebenen Bedingungen beschränkt ist.
In diesen Beispielen sind die Mengen und Prozentangaben
in Gewicht ausgedrückt.
Man kultiviert das Bakterium Sarcina lutea in 1,5 1 eines sterilisierten wässrigen Nährmediums, dessen pH
vor der Sterilisierung auf 6,5 eingestellt wird. Die Zusammensetzung des Mediums ist wie folgt:
NH4Cl | 0,1 |
MgSO4.7H2O | 0,05. |
K|HE04 | 0,1 |
FeSO,.. 7Ho0 | 0,001 |
CaCl2 | 0,001 |
Pepton | 1,0 |
Hefeextrakt | 0,5 |
Saccharose | 0.^ |
309846/0945
destilliertes Wasser ad 100 %
Man führt diese Kultivierung 24 st bei 25°C unter aeroben Bedingungen in einer durch Rotation geschüttelten Flasche
durch. Hierauf impft man mit der erhaltenen Kultur 9 eines wässrigen Kulturmediums, das sich in einem 14 1
fassenden Fermentator befindet. Dieses Kulturmedium besitzt die gleiche Zusammensetzung wie das oben beschriebene
Medium, außer daß die Gehalte an Hefeextrakt und an Saccharose auf 1% bzw. 2% erhöht sind.
Das Wachstum der Bakterien im Fermentator wird bei einer Temperatur von 25°C unter Rühren des Kulturmediums
mit
mit einem Rührer, der sich/250 U/min dreht, durchgeführt, wobei eine Belüftung mit 7^/min bei atmosphärem Druck durchgeführt wird.
mit einem Rührer, der sich/250 U/min dreht, durchgeführt, wobei eine Belüftung mit 7^/min bei atmosphärem Druck durchgeführt wird.
Während der Phase des exponentieIlen Wachstums fügt
man dem Kulturmedium Penicillin G in einer Menge zu, daß die Konzentration an Penicillin 0,04- internationale
Einheiten je ml Kulturmedium beträgt.
Die Kultivierung der Bakterien führt man 9 st lang durch, worauf man die Bakterienzellen vom Kulturmedium durch
Zentrifugieren abtrennt. Die gewonnenen Zellen werden gewaschen und in Wasser suspendiert, und zwar in einer
Menge von 80 g Trockenstoffe/1 Wasser. Diese wässrige Suspension wird hierauf mechanisch in einem RIBI-Zerkleinerungsapparat
(hergestellt durch Ivan Sorvall Inc., Norwalk, Conn.) behandelt, und zwar bei einem Druck
zwischen 700 und 1000 at.
Die Menge der zerbrochenen Zellen, bestimmt durch Messung des in Freiheit gesetzten Stickstoffs, macht ungefähr 20%
der gesamten Anzahl der Zellen aus.
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Eine identische mechanische Behandlung, die mit Zellen
von Sarcina lutea, die unter den gleichen Bedingungen
kultiviert* worden sind, durchgeführt wird, aber unter
Abwesenheit von Antibiotikum ergibt nur ein Zerbrechen von 4% der Zellen.
Dagegen ergibt der Zusatz von Penicillin G zum Kulturmedium in einer Menge von 0,04 internationalen Einheiten
je ml Kulturmedium nur eine Zunahme der 'Verdoppelungszeit der Mikroorganismen um 10%. Es ist also ersichtlich,
daß dieser Zusatz auf die Kinetik der Vermehrung des Mikroorganismus nur einen geringen Einfluß ausübt.
Man kultiviert das Bakterium Bacillus megaterium in 0,5 1 eines wässrigen Nährmediums, dessen pH vor der
Sterilisation auf 6,5 eingestellt worden ist. Die -Zusammensetzung
des Mediums ist wie folgt:
JKH4O2HPO4 | 1 % |
K2HPO4 | 0,5 % |
Na2SO4 | 0,5 % |
MgSO4.7H2O | 0,4 % |
PeSO4.TH2O NaGl |
0,002% 0,002% |
Hefeextrakt | 0,025% |
durch Macerierüng von Mais erhaltene !Flüssigkeit |
0,025% |
Sacöharose | 2,0 % |
destilliertes Wasser ad | 100 % |
»6- |
Man führt die Incubation während 24 st bei 3O0O unter
aeroben Bedingungen mittels eiaes'Schüttlers durch.
Hierauf impft man mit 5% des erhaltenen Mediums 9 1
eines wässrigen Kulturmediums, das sich in einem 14 1
fassenden Fermentator befindet und die gleiche chemische
Zusammensetzung wie das Incubati onsme dium aufweist.
Das Wachsen der Bakterien wird bei einer Temperatur von
300G unter Rühren mit 250 U/minjunter einem Luftzusatz
von 7 Vmin und unter atmosphärischem Druck ausgeführt.
Während des exponent ie Ilen Wachstums fügt man dem Kulturmedium
4 yttg/ml Bacitracin zu.
"Nach einer 9 st dauernden Kultivierung unter diesen Bedingungen
trennt man die Bakterienzellen vom Kulturmedium durch Zentri£ugierung ab» Die gewonnenen Zellen» welche
gewaschen und in eine wässrige Suspension gebracht worden sind, werden wie in Beispiel 1 einer mechanischen Behandlung
unterworfen.
Die Menge der gebrochenen Zellen, die wie in Beispiel 1 bestimmt worden ist, beträgt 61% der Gesamtzahl der
Zellen. Eine identische mechanische Behandlung, die mit den Z§llen von Bazillus »egaterium durchgeführt wird,
welche unter den gleichen Bedingungen aber ohne Antibiotikum kultiviert worden sind, ergibt ein Zerbrechen
von 26% der Zellen..
.Beispiel 3
Man kultiviert ein Bakterium Micrococcus cerificans in
einem wässrigen Nährmedium, dessen Zusammensetzung wie folgt ist:
309846/0945
0,5 %
1\T_ QO ■ Γ\ ΓΙ θ/
JMa2b04 0,5 /o
MgSO4.7H2O 0,4 %
FeSO4.7H2O 0,002 %
NaCl 0,002 %
Hefeextrakt 0,025 %
durch Macerierung von
Mais erhaltene Flüssigkeit 0,025 %
Gemisch von linearen
C12~C20~Paraffinen 2'° 0//°
destilliertes Wasser ad 100 %
Man führt die Kultivierung in einem Fermentator bei 300C
unter aeroben Bedingungen durch und fügt dann während der Phase des exponentiellen Wachstums der Mikroorganismen
Cycloserin in einer Menge von 100 JJU& Cycloserin/ml Nährmedium
hinzu.
Nach einer 9-stündigen Kultivierung unter diesen Bedingungen'
werden die Zellen isoliert und mechanisch wie in Beispiel 1 behandelt. Die Mengen der zerbrochenen
Zellen sind bei einer in Gegenwart von Antibiotikum durchgeführten Kultivierung und bei einer ohne Antibiotikum
durchgeführten Kultivierung 75% bzw . 57%·
309848/09
Man führt eine kontinuierliche Kultivierung des Bakteriums Bacillus megaterium durch. Hierzu führt man in
einen Fermentator ein Medium ein, das durch Kultivierung des Bakteriums in dem in Beispiel 2 beschriebenen Medium
und unter den gleichen Bedingungen (ohne Zusatz von Antibiotikum) erhalten worden ist. Der Fermentator wird
kontinuierlich mit Nährstoffen beschickt, die sich in einem Nährmedium befinden, das mit dem vorhergehenden
identisch ist, dem aber Penicillin G in einer Menge von 1,5 internationalen Einheiten/ml zugesetzt worden ist.
Die durch Zentrifugierung des Abflusses des Fermentators
abgetrennte Biomasse wird gewaschen, in eine wässrige Suspension gebracht und mit Hilfe eines Manton-Gaulin-Homogenisators
unter einem Druck von 700 at behandelt.
Die mechanische Behandlung ergibt ein Zerbrechen von 65% der kultivierten Zellen, wogegen eine Behandlung
von Zellen des gleichen Organismus, die unter Abwesenheit eines Antibiotikums unter den gleichen Bedingungen
kultiviert worden sind, nur ein Zerbrechen von 20% der Zellen.ergibt.
Man führt eine kontinuierliche Kultivierung des Bakteriums
Sarcina lutea in dem in Beispiel 1 beschriebenen Kulturmedium durch. Das Kulturmedium, welches kontinuierlich
in den Fermentator eingeführt wird, enthält einen Gehalt an Penicillin G von 0,04 internationalen Einheiten/ml.
309846/0945
Die vom Abfluß des Reaktors abgetrennten Zellen, welche
gewaschen und in eine wässrige Suspension gebracht worden sind, werden wie in Beispiel 4- behandelt. 25% der Zellen
werden zerbrochen, wogegen nur 5% der Zellen zerbrochen
werden, die unter den gleichen Bedingungen behandelt aber in Abwesenheit eines Antibiotikums kultiviert worden
sind.
Man kultiviert das Bakterium Lactobacillus helveticus ATGC Ur. I58O7 unter anaeroben Bedingungen in einem Nährmedium,
welches aus einer Lösung von 6 Gew.-% der Feststoffe von
Magermilch und 0,1 Gew.-% der Macerierungsflüssigkeit von
Mais in entsalztem Wasser besteht, wobei diese Lösung 30 min
durch Erhitzen auf 1200G sterilisiert worden ist. Die
Kultivierung wird in einem 14 1 fassenden Fermentator
bei einer Temperatur von 42°C ausgeführt, wobei das Mischen durch langsamen Drehen des Eührers mit I5 U/min durchgeführt
wird und der pH-Wert des Mediums durch Zusatz einer
verdünnten wässrigen Lösung von Kaliumhydroxid auf 5>5 gehalten
wird. 5 st nach der Beimpfung des Kulturmediums mit dem Bakterium fügt man eine sterile Lösung von Penicillin
G in einer Menge zu, daß das Medium eine Konzentration von 0,03 internationalen Einheiten/ml enthält.
Hierauf führt man die Kultivierung 15 st- unter diesen
Bedingungen durch und entnimmt 9 1 von dem erhaltenen
Kulturmedium. Hierauf trennt man die Zellen von dem Kulturmedium durch Zentrifugation ab, wäscht diese dann und
bringt sie in eine wässrige Suspension. Diese wässrige Suspension wird mechanisch in einem Manton-Gaulin-Homogenisator
unter einem Druck von 700 at behandelt, wobei ein
309846/094$
einziger Homogenisieriingsvorgang durchgeführt wird. Diese
mechanische Behandlung ergibt ein Zerbrechen von 90% der
Zellen. Wenn die gleiche Behandlung auf 9 1 einer Suspension von Zellen des gleichen Mikroorganismus angewendet
wird, die durch Kultivierung in dem gleichen Medium und unter den gleichen Bedingungen aber ohne Zusatz von
Antibiotikum im Kulturmedium erhalten worden sind, dann zerbrechen nur 55% der Zellen.
Man kultiviert kontinuierlich das Bakterium Sarcina lutea
in einem wässrigen Mhrmadium, dessen Zusammensetzung wie
folgt ist:
HH4Cl | 0,1 |
MgSO4.7H2O | 0,05 |
K2HPO4 | 0,1 |
FeSO4.7H2O | 0,001 |
CaCl2 | 0,001 |
Pepton | 1,0 |
Hefeextrakt | 0,5 |
Saccharose | 1,5 |
destilliertes Wasser ad- | 100 |
Dieses Nährmedium, welches in den Fermentator kontinuierlich
eingeführt wird, besitzt einen Gehalt an Penicillin G von 0,04 internationalen Einheiten/ml. Die Kultivierung
wird bei einer Temperatur von 2£°C unter aeroben Bedingungen
und unter Rühren mit 400 U/min durchgeführt.
309846/0945
Die vom Abstrom des Reaktors abgetrennten Zellen, welche
gewaschen und in eine wässrige Suspension gebracht worden sind, werden mechanisch mit Hilfe eines Dyno-Mill-Homogenisators
in einer Menge von 5 l/st behandelt, wobei die Vorrichtung mit Glaskugeln eines Durchmessers von
0,2 mm ausgerüstet ist. 85% dieser Zellen werden zerbrochen.
Wird die gleiche mechanische Behandlung auf eine Suspension von Zellen angewendet, die unter den
gleichen Bedingungen aber ohne Antibiotikum kultiviert worden sind, dann zerbrechen nur 65% der Zellen.
309846/0945
Claims (1)
- 232Ί983Patentansprüche("f) Verfahren zur Herstellung von intrazellularen Stoffen von Mikroben, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Mikroorganismus in einem geeigneten Nährmedium in Gegenwart mindestens eines Antibiotikums kultiviert, dessen Ilenge ausreicht, die Zellenwände des Mikroorganismus zu schwächen, die aber nicht ausreicht, das Wachstum des Mikroorganismus zu unterbrechen und eine Abgabe von intrazellularen Stoffen in das Nährmedium, hervorzurufen, daß man hierauf die Wände mindestens eines Teils der Zellen des Mikroorganismus zerbricht und daß man schließlich mindestens einen Teil der intrazellularen Stoffe gewinnt.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zellen des Mikroorganismus "vom Nährmedium abtrennt, bevor man die Wände mindestens eines Teils der Zellen zerbricht.3· - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Antibiotikum dem Kulturmedium während der Phase des exponentieIlen Wachstums des Mikroorganismus zugibt.1Vm Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3> dadurch gekennzeichnet, daß man als Antibiotikum Penicillin G verwendet.309846/094523213835. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 "bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Antibiotikum Bacitracin verwendet.6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Antibiotikum Cycloserin verwendet.309846/0945
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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