DE1932981B2 - Verfahren zur biotechnischen herstellung eines enzyms lipase - Google Patents
Verfahren zur biotechnischen herstellung eines enzyms lipaseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Enzyms Lipase durch aerobes Züchten eines
Mikroorganismus in einem Nährmedium, das eine assimilierbare Kohlenstoff- und Stickstoff-Quelle enthält,
bei hierfür üblichen Züchtungsbedingungen und durch Isolierung des Enzyms aus dem Nährmedium.
Es ist bekannt, daß es eine große Anzahl von Lipase produzierenden Mikroorganismen gibt, wie beispielsweise
solche der Gattung Aspergillus, der Gattung Penicillinum, der Gattung Riiizopus, der Gattung
Mucor, der Gattung Absidia, der Gattung Candida, der Gattung Torulopsis, der Gattung Brettanomyces,
der Gattung Bacillus, der Gattung Streptococcus, der Gattung Pseudomonus, der Gattung Clostridium,
SoJerotinia, Trichosporon, jedoch haben die bisher bekannten Lipase produzierenden Mikroorganismen
den Nachteil, daß sie. wenn überhaupt, pflanzliche und insbesondere tierische Fette, speziell Emulsionen
von Schweinefett, als Substrat nur ungenügend verbrauchen können. Dies gilt insbesondere, wenn solche
Fette zusammen mit Detergentien als Substrat vorliegen. Nachteilig ist dies deshalb, weil seit einiger Zeit
Reinigungs- und Waschmittel mit Zusätzen von Enzymen, die zur Beseitigung der Fettstoffe dienen
sollen, vielfach Verwendung finden. Dazu werden in Detergentien und Fette enthaltenden Substraten aktive
Stoffe benötigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
solches beständiges und hochwirksames Enzym Lipase zu schaffen, das mittels eines in industriellem Maßstab
vorteilhaft durchführbaren Verfahrens unter Anwendung eines bisher dafür nicht bekannten Mikroorganismus
als Lipase-Produzent hergestellt werden kann.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren der eingangs genannten
Art zur Herstellung eines Enzyms Lipase durch aerobes Züchten eines Mikroorganismus in einem Nährmedium,
das eine assimilierbare Kohlenstoff- und Stickstoff-Quelle enthält, bei hierfür üblichen Züchtungsbedingungen
und durch Isolierung des Enzyms aus dem Nährmedium, das erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet
ist, daß man als Mikroorganismus Chromobacterium viscosum va.. ,.aralipolyticur·. KO
HATSU KEN KIN KI Nr. 137 (Hinterlegungsbeieichnungdes
Fermentation Research Institute, Agency of Industrial Science & Technology, Ministry of Intei
national Trade & Industry, Japan) oder Chrome bacterium viscosum ATCC 6918 oder Chromobac
terium violaceum ATCC 12472 einsetzt.
Bisher ist es nicht bekannt gewesen, daß mai
mittels Mikroorganismen der Gattung Chromo bacterium Lipase produzieren kann. Die Anmeldern
hat Lipase produzierende Mikroorganismen, die al: Substrat tierische oder pflanzliche Fette, speziel
Emulsionen von Schweinefett, verbrauchen können untersucht und geprüft, und dabei hat sie gefunden,
daß sich ein stark wirksames und beständiges Enzym Lipase produzieren läßt mit Einsatz eines Mikroorganismus,
der aus einer Schlammbodenprobe des an der Sardinenbank bei Numazu-shi, S^iizuoka-ken,
Japan, vorbeifließenden Flusses erhalten worden war.
Dieser Mikroorganismus hat folgende taxonomische Eigenschaften :
a) Wachstumsbediiigungeii:
(1) Mikroskopische Beobachtung Maß: 0,6 bis 1,2 μ,
Form: kurze Stäbchen,
Beweglichkeit: schwach,
Sporen: keine Sporulation:
Beweglichkeit: schwach,
Sporen: keine Sporulation:
(2) Charakteristiken der Kolonie Oberfläche: rund, konvex, glänzend und
viskos,
Färbung: fahl gelblichbraun, Pigment: nicht gebildet, Prüfmedium: a) Mannit-Hefeextrakt-Agar-Mediurn,
b) Glucose-Pepton-Medium,
c) Nähragar-Medium.
d) Kartoffelextrakt-Agar-Medium.
(3) Wachstumsbedingungen in verschiedenen Medien
Bouillon: Wachstum,
Bouillon-Agar-Medium: Wachstum, Glucose-Bouülon-Agar-Mediiim: gutes Wachstum,
Bouillon-Agar-Medium: Wachstum, Glucose-Bouülon-Agar-Mediiim: gutes Wachstum,
Gelatine'Medium: Wachstum, Aqua-Pepton-Medium: Wachstum,
Kartoffel-Medium: Wachstum, Lakmusmilch: Wachstum, Säurebildung:
b) Physiologische Eigenschaften
(1) Optimale Wachstumsbedingung, pH: 6,5,
Temperatur: 26°C,
aerob oder anaerob: aerob;
(2) Wachstumsbedingung
pH: 5,5 bis 9,0,
Temperatur: 5 bis 370C,
aerob oder anaerob: aerob;
Temperatur: 5 bis 370C,
aerob oder anaerob: aerob;
(3) Gramfärbung: negativ
(4) Säure-Beschleunigung: —
(5) Methylrot-Prüfung: —
(6) Voges-Proskauer-Reaktion: —
(7) Indol-Bildung: —
(8) Schwefelsäurebildung: —
(9) Ammoniakbildung: -|- (10) Nitratreduktion: -j-
1
(11) Katalasebildung: -f
(12) Gelatineverflüssigung: -<-
(13) Kaseinverflüssigung: -j-
(14) Stärkehydrolyse: —
(15) Verbrauch von Citrat: -\-
(16) Koagulierung von Milch: —
(17) Lakmusreduktion: -f
(18) Methylenblau-Reduktion: —
(19) Verbrauch von Ammoniumsalz und Harnstoff: —
c) Verbrauch von Kohlenstoff-Quellen
Arabinose | + | Raffinose |
Xylose | — | Sorbit |
Glucose | Inosit | |
Mannose | _|- | Glycerin |
Fructose | + | Saiicin |
Galactose | + | Inulin |
Lactose | — | Dextrin |
Maltose | — | Stärke |
Saccharose | + | Cellulose |
Trehalose | + |
Wenn man den Mikroorganismus mit diesen taxonomischen
Eigenschaften unter Bezugnahme auf »Manual for the identification of Medical Bacteria« von S. T.
Cowan und K. J. S t e e 1, Cambridge Univ. Press,
1965, hinsichtlich seiner taxonomischen Einordnung prüft, dann kann man im Hinblick auf die negative
Gramfärbung die Stäbchenform, die Beweglichkeit, das aerobe Wachstum, die positive Reaktion auf
Katalase, die negative Reaktion auf Oxidase und zur oxidativen Zersetzung von Zucker diesen Stamm als
zur Gattung Chromobacerium gehörig einstufen.
Wenn man die taxonomischen Eigenschaften dieses Chromobacteriums und die Kulturen, die zu der von
der American Type Culture Collection erhältlichen Gattung Chromobacterium gehören, vergleicht, dann
erhält man die Bestätigung, daß dieser Lipase produzierende Stamm ein Bakterium Chromobacterium
viscosum ist.
In der nachfolgenden Tabelle sind die Eigenschaften des, wie zuvor erwähnt, aus einer Schlammbodenprobe
des genannten Flusses in Japan erhaltenen Mikroorganismus und des Mikroorganismus Chrornobacterium
viscosum ATCC 6918 gegenübergestellt.
Stamm | |
Chromo | |
bacterium | |
viscosum | |
aus der | |
Schlamtn- | |
bodenprobc | |
aus Japan | |
Verflüssigung von Kasein .... | |
Verbrauch von | |
Citrat | |
Arabinose | -|- |
Lactose | |
Raffinose .. .. | |
Sorbit | |
Dextrin | _ |
Chromobacterium viscosum ATCC 6918
55
60
Diese beiden Stämme haben unabhängig von den aus der vorstehenden Tabelle erkennbaren Unterschieden
beträchtliche Ähnlichkeit hinsichtlich vieler anderer taxonomischer Eigenschaften, wie beispielsweise
die Charakteristiken auf zahlreichen Medien und die physiologischen Eigenschaften, und daher
weisen ditse Stämme weniger deutliche Unterschiede auf wie sonstige verschiedene Arten von Chromobacterium.
Entsprechend wird der aus der Schlammbodenprobe in Japan abgeschiedene Lipase produzierende
Stamm in der vorliegenden Beschreibung als Chromobacterium viscosum var. paralipolyticum bezeichnet.
Er wurde beim Fermentation Research Institute, Agency of Industrial Science & Technology,
Ministry of International Trade & Industry, Japan, hinterlegt und deren ständiger Kultur-Kollektion
unter der Hinterlegungsnummer KO HATSU KEN KIN KI Nr. 137 zugeordnet.
Es wurde gefunden, daß ebenso wie dieser Mikroorganismus auch die Mikroorganismen Chromobacterium
viscosum ATCC 6918 und Chromobacterium violaceum ATCC 12472 zur Verwendung beim erfindungsgemäßen Verfahren brauchbar sind und
das gewünschte Enzym Lipase zu produzieren vermögen.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt in der Weise, daß man das Nährmedium
mit einem der genannten Lipase produzierenden Chromobacterien-Stämme beimpft und dann die Kultur
einige Tage lang züchtet.
Nährmedien, die beim erfindungsgemäßen Verfahren für die Produktion von Lipase verwendet werden können,
müssen eine Lieferquelle für Kohlenstoff, beispielsweise Glucose, Saccharose, Lactose, Maltose,
lösliche Stärke, Stärke, Dextrin, Melassen od. dgl. enthalten; es muß darin auch eine Lieferquelle für
assimilierbaren Stickstoff vorhanden sein, wie beispielsweise Sojabohnenmehl, entfettetes Sojabohnenmehl,
Baumwollsaatmehl, Pepton, Fleischextrakt. Hefeextrakt, pulverisierte Trockenhefe, Kornquellwasser,
Maisquellwasser, Kaseinhydrolysat, Harnstofl oder Ammoniumsalz. In dem Medium ist weiterhin
vorteilhaft ein Salz, wie beispielsweise Magnesium-Calcium-, Kalium-Phosphat od. dgl. enthalten. Unc
es können ferner gewisse organische oder anorganisch« Substanzen, die für das Wachstum des Mikroorganismus
und/oder die Enzym-Produktion ν im Wert sind dem Medium zugesetzt werden.
Es wurde ferner gefunden, daß sich die Lipase· Produktion erhöhen läßt, wenn die erfindungsgemät
einzusetzenden Mikroorganismen in einem Mediun gezüchtet werden, das zusätzlich Öle und Fette enthält
Fine bevorzugte Ausführung des erfindungsgemäßei Verfahrens ist demzufolge eine Arbeitsweise, bei dei
man den die Lipase produzierenden Mikroorganis mus in einem solchen Medium züchtet, das Öle unc
Fette enthält, und dann das Enzym Lipase daraus iso liert.
Beispiele für Öle und Fette, die man beim erfindungs
gemäßen Verfahren dem Nährmedium zusetzen kann sind tierische und pflanzliche Fette und Öle, wii
beispielsweise Schweineschmalz, Rinderfett, Butter Waliischöl, Fischöl oder Olivenöl, Sojabohnenöi
Baumwollsaatöl, Sesamöl, Rapssaatöl, Erdnußöl Kokosnußöl, u. dgl. Diese Fette und Öle kann mai
in der geeigneten Menge, vorzugsweise in etwa 0,5 bi 5°/„, dem Medium zusetzen. Feste Fette, wie beispiels
weise Schweineschmalz, Rinderfell oder Butter, lassei sich durch Dampfsterilisation in dem Medium suspen
dieren, und daher können sie von den Lipase produ zierenden Mikroorganismen verbraucht werden.
Die Züchtung der beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Mikroorganismen kann in verschiedener
Weise, beispielsweise als Flüsrigkultur oder als Festkultur durchgeführt werden. Für die im
industriellen Maßstab durchzuführende Produktion ist die wirtschaftlichste Art der aerobe Submerskulturprozeß.
Zur Durchführung der Züchtung der für die Lipase-Produktion
gemäß der Erfindung benutzien Organismen-Stämme kann man die Züchtiingstemperatur
ganz allgemein über den Bereich ändern, in dem die Lipase produzierenden Mikroorganismen zu wachsen
vermögen und die Lipase produzieren können, vorzugsweise über den Bereich von 24 bis 280C. Die Zeitdauer
für die Züchtung liegt im allgemeinen bei 2 bis 6 Tagen, wenngleich diese Zeitspanne je nach dem im
Spedalfall benutzten Bedingungen variieren kann, und zu dem Zeitpunkt, an dem die Kultiirbrühe die
höchste Potenz an Lipase-Produktion zeigt, sollte das Züchten natürlich beendet werden.
Es ist unnötig, den pH-Wert des Mediums zu kontrollieren. Dieser pH-Wert ist in den meisten Fällen
konstant. Jedoch ist es vorteilhaft, ihn bei der Zubereitung des Mediums auf pH 6 bis 7 einzustellen.
Man kann die Isolierung der Lipase aus dem Nährmedium in einer üblichen für die Abtrennung und
Reinigung des Enzyms Lipase bekannten Weise vornehmen. Wenn es sich um eine feste Kultur handelt,
dann kann man eine Extraktion mit Wasser od. dgl. durchführen, entsprechend den bekannten Verfahren,
mit denen sich eine Extraktflüssigkeit gewinnen läßt. In den Fällen, in denen es sich um eine flüssige Kultur
handelt, kann man sich einer besonders vorteilhaften Arbeitsweise, wie beispielsweise Vakuumfiltration,
Zentrifugieren od. dgl. bekannter Methoden bedienen, wobei die gesamte Flüssigkeit filtriert wird, um die
Mycelien abzutrennen und ein Filtrat zu erhalten.
Zu diesem Extrakt oder Filtrat, das man konzentrieren
oder in nicht konzentrierter Form einsetzen kann, werden lösliche Salze, wie beispielsweise Kochsalz,
Ammoniumsulfat od. dgl., oder mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel, wie beispielsweise
Äthanol, Aceton od. dgl., hinzugegeben, um die Lipase auszufällen. Alternativ kann man das
Filtrat auch sprühtrocknen und dazu sekundäre Stabilisatoren, wie beispielsweise Malzdextrin, Lactose,
Carboxymethylcellulose, Polyäthylenglykol, Magermilch, Kasein, Sorbit od. dgl. zusetzen. Ferner gibt
es noch die weiteren Methoden der Lyophilisation, Absorption an Kationen- oder Anionenaustausch^-
harzen, Gelfiltration oder ähnliche Arbeitsweisen, die man ebenfalls benutzen kann.
Diese isolations- und Reinigungsschritte können entweder einzeln oder kombinativ eingesetzt werden,
und dabei erhält man das Enzympulver, das Lipase-Aktivität aufweist.
Die erfindungsgemäß gewonnene Lipase ist stabil und aktiv. In dieser Beziehung weist das rohe Lipasepulver,
das man wie nachstehend im Beispiel 1 beschrieben gewinnt, die folgenden Eigenschaften
auf:
Stabilität gegen verschiedene pH-Werte bei 20'C Jber 24 Stunden:
im Bereich von pH 4,0 bis 9,0 machte die verbleibende
Aktivität mehr als 80°/0 aus;
im Bereich von pH 3 bis 10 betrug sie mehr als 70%·
Optimaler pH-Wert:
Die Aktivität liegt in einem weiten pH-Bereic von 4,0 bis 9,0;
die maximale Aktivität liegt bei pH 6 bis 7.
die maximale Aktivität liegt bei pH 6 bis 7.
Die Aktivitätsrate betrug:
bei pH 6 = 100,
bei pH 4= 80,
bei pH 9 = 80,
bei pH 10 = 70,
bei pH 3 = 40.
Wärmestabilität nach 10 Minuten langer Behänd lung bei Temperaturen von 37 bis 95°C:
90% an Aktivität verblieb bei einer Temperatu; von weniger als 80°C;
60% blieb bei einer Temperatur von unterhalt 900C.
Optimale Temperatur: bei etwa 5O0C.
Optimale Temperatur: bei etwa 5O0C.
Die so erhaltene Lipase, die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt worden war, ist extrem stabil und aktiv, wie beispielsweise die rohen Proben
von durch Alkohol-Ausfäliung gewonnenem Enzym. Daher kann man das Enzym Lipase für eine Vielzahl
von Verwendungszwecken benutzen, beispielsweise als Digesm um, Reinigungsmittel, Mittel zur Abwasserklärung
u. dgl.
Die Zusammenstellung der Zersetzungsraten von rohem Lipasepulver, wie es bei dem zuvor beschriebenen
Alkohol-Ausfällungs-Verfahren gewonnen wird, ist in Tabelle I veranschaulicht (wobei die Zersetzungsrate von Olivenöl als 1,0 gesetzt ist).
Substrat | Zersetzungsrale |
Olivenöl Baumwollsaatöl Sesamsaatöl Sojabohnencl Erdnußöl Rapssaatöl Schweineschmalz Rinderfett Butter |
1,0 0,90 0,86 2,20 0,90 0,90 2,0 1,2 1,2 0,50 |
Tween 60 |
Versuchsmethode :
Zubereitung: 24 Volumteile Wasser 1 Volumteil Substrat 37,5 mg Lipasepulver je 1 g Substrat Bebrütet wurde 10 Stunden lang bei 30°C und pH 7,0.
Zubereitung: 24 Volumteile Wasser 1 Volumteil Substrat 37,5 mg Lipasepulver je 1 g Substrat Bebrütet wurde 10 Stunden lang bei 30°C und pH 7,0.
Die erfindungsgemäß gewonnene Lipase wird von Metallionen inhibiert, wie dies in der nachfolgenden
Tabelle II angezeigt ist:
Metall.'oi (IU 3 g lon/l)
Fe", Fe1 !', K1, Na1, Pb· ·,
Co+1, Mn", SiiH, Sn"+, Ba", Ca -ι '■
Co+1, Mn", SiiH, Sn"+, Ba", Ca -ι '■
Zn"-, Al+", Ni", Mg"-Cu+,
Cu"", Hg"
Jnhibi'crung
ο/
/II
unter 10
10 bis 20 mehr als 20
7 8
In den nachfolgenden Beispielen ist die angegebene 200C in einer rotierenden Schütteleinrichtung mi
ipase-Aktivität nach folgender Prüf methode geprüft 300 UpM gezüchtet. Es wurden 75 ml an Kultur
orden: filtrat gewonnen, die 11,5 Einheiten/ml an Lipase
_ ... , , τ ^1- ... , r, , bestimmt mit der Prüfmethode II, enthielten.
Prufmethode I. Olivenöl als Substrat 5 Zu der filtrierten Brühe wurde ÄthanoI bis zu einei
a) Reaktionsgemisch Alkoholkonzentration von 75% zugegeben, und e:
Enzym-Lösung 1 ml wurden 3,43 g an rohem Lipasepulver gewonnen.
pH 7,0, 0,1 m Phosphatpuffer 5 ml Die Potenz dieses Enzympulvers betrug 198 Ein
Olivenölemulsion 10 ml heiten/g, bestimmt mit der Prüfmethode II.
_. ... _,. ... , . . , , ίο Das so gewonnene rohe Lipasepulver zeigte Spurer
Die zuvor erwähnte Ohvenolemulsion wurde durch an proteaSe-Aktivität neben einer starken Lipase·
Homogems.erung eines Gemisches aus 80 ml e.ner Aktivität. ^.Amylase-, /9-AmyIase- und Lipoprotein-
2%igen wäßrigen Losung von Polyvinylalkohol ,ipase_Aktivität u. dgl. wurden nicht festgestellt.
und 20 ml eines Olivenöls (einer fur pharma-
kologische Zwecke in Japan benutzten Qualität) .
bei 5 bis 100C 10 Minuten lang mit einer Ge- 5 Beispiel 2
schwindigkeit von 11000 UpM zubereitet. Es wurde die im Bgispid 1 beschriebene Arbeits.
d) Arbeitsweise weise, jedoch ohne zusatz von Schweineschmalz.
Die Reaktion wurde 50 Minuten lang bei 37°C wiederholt, und man erhielt 26 g an rohem Lipase-
durchgeführt. Danach wurde die Emulsion durch 20 Pulver mit 15 Emheiten/g.
plötzliche Zugabe von 30 ml eines Gemisches aus
plötzliche Zugabe von 30 ml eines Gemisches aus
ÄthanoI und Aceton (1:1) zerstört. Dann wurde Beispiel 3
mit 0,05 nNaOH in Anwesenheit von Phenol- „ , ......... ... ,.
phthalein als Indikator titriert. . ps wurde wie im Be.sp.el 1 beschrieben gearbeitet
Es wurde auch eine Kontrollprobe an denaturier- 2S jedoch wurde an Stelle von Schweineschmalz Olivenöl
tem Enzym 10 Minuten lang bei 100°C erhitzt. verwendet. Dabei wurden 3,01 g an rohem Lipase-
Die Potenz wird gezeigt an Hand der Anzahl von Pulver gewonnen Die Aktivität des Enzympulvers,
ml, um die sich die Kontrollprobe und die oben- bestimmt nach der Prufmethode I, betrug 109 Ein-
erwähnten Proben bei der Titration unterscheiden heiten/g.
(wobei 1 ml 1 Einheit anzeigt). 3° B e i s ρ i e 1 4
Prufmethode II. Schweineschmalz als Substrat Es wurde wie im Beispiel 1 beschrieben gearbeitet,
. jedoch wurde an Stelle von Schweineschmalz Soja-
i) Reaktionsgemisch bohnenöl benutzt. Dabei wurden 3,32 g an rohem
Enzym-Lösung 1 ml 35 Lipasepulver gewonnen. Die Potenz dieses Enzyin-
0,1 m Phosphatpuffer (pH 7,0) 5 ml pulvers, bestimmt nach der Prüf methode I, betrug
Schweineschmalzemulsion 10 ml χοο Einheiten/g.
Die zuvor erwähnte Schweincschmalzemulsion B e i s d i e 1 5
wurde durch Homogenisieren eines Gemisches
aus 20 g geschmolzenem Schweineschmalz, 10 ml 40 20 Liter eines wäßrigen Mediums (pH 6,5), das aus
an Tween 60 und 70 ml Wasser 10 Minuten lang 2% Schweineschmalz, 2% Stärke, 2% entfettetem
mit 11000 UpM zubereitet. Sojabohnenpulver, 0,3% Ammoniumsulfat, 0,2%
) Arbeitsweise KH2PO4, 0,5 % CaCO3, 0,1 % MgSO4 · 7 H2O bestand
Das in ein L-Rohr eingefüllte Reaktionsgemisch und 5 rnj eines Antischaummittel* enthielt, wurden in
wurde in einem Monod-Schüttler 60 Minuten 4S ff ^luener-riascne a.s rermentierDenaiter e.ngelang
bei 400C geschüttelt, danach wurde die ^]it und 3P ΐ41,111116" lang bei 12° C stenIlsiert· Der
Emulsion durch plötzliche Zugabe von 30 ml Fermentierbehalter hatte e.n Fassungsvermögen von
eines Äthanol-Aceton-Gemisches (1:1) zerstört. 30 Litern. ... „,
Danach wurde mit 0,05 η NaOH in Anwesenheit w 1 Llter an Kulturmedium des genannten Chromovon
Phenolphthalein als Indikator titriert. Als 5° bactenum yiscosum var. parahpolyticum, das in dem
Kontrollprobe wurde 10 Minuten bei 1000C &*ic}en Medium 2 Tage lang bei 26 C gezüchtet
erhitztes denaturiertes Enzym verwendet. worden war, ™ide zum Beimpfen dazugegeben, und
Die Potenz wird an Hand der Anzahl von ml, ^IJ™ I T?ge Γ8 - 2^Ri"??u Bfluften mit
die als Unterschied zwischen der Kontrollprobe 20 lfMm· und Umrühren mit 300 UpM bebrütet Die
und der bei der Titration der Prüf probe verbrauch- 55 gewonnene Kulturbrühe hatte eme Lipase-Aküyität
ten ml erscheinen, angegeben (wobei 1 ml 1 Ein- von„8·3 Einheiten/ml. Die: Brühe wurde m 4001 an
h 't anzeigt) stenlisiertem waßngen Medium, das aus dem gleichen
Medium wie zuvor angegeben bestand, in einem
Beispiel 1 Fermentations-Behälter aus Edelstahl eingebracht
6o (100 ml an Antischaummittel wurden zugegeben). Es
ml eines wäßrigen Mediums (pH 6,5), das aus wurde 4 Tage lang bei 260C unter Belüftung mit
Schweineschmalz, 2% Stärke, 2% entfettetem 400 l/Min, und Rühren mit 300UpM gezüchtet, und
abohrjenpulver, 0,3% Ammoniumsulfati 0,2% dabei wurden 2651 an Kulturbrühe erhalten, nachdem
[JjPO4, 0,5% CaCOg und 0,1 % MgSO4- 7H^O zweimal mittels einer Sharples-Zentrifugc zentrifugiert
tandi- wurden in einen 500 ml Erlenmeyer-Kolben 65 worden war.
gebrächt^ 20 Minuten lang bei 120° C sterilisiert, Die Potenz der Brühe betrug, bestimmt nach der
in mit dem genannten Chromobacterium viscosum Prüfmethode Π, 13,0 Einheiten/ml.
. paralipolyticum beimpft und 4 Tage lang bei Weiterhin wurde dieses Filtrat durch Sprühkonzen-
. paralipolyticum beimpft und 4 Tage lang bei Weiterhin wurde dieses Filtrat durch Sprühkonzen-
ίο
trierung (Verdampfung 25 I/Std., Temperatur 300C)
auf 125 I konzentriert. Das so erhaltene Konzentrat wurde bei einer Einlaßtemperatur von 1200C und
einer Auslaßtemperatur von 70°C sprühgetrocknet, und es wurden 8,1 kg an rohem Lipasepulver erhalten.
Dieses zeigte eine Aktivität von 251 Einheiten/g, bestimmt nach der Prüfmethode II.
20 1 an flüssigem Medium (pH 6,5), bestehend aus 2% Schweineschmalz, 2% Stärke, 2% entfettetem
Sojabohnenmehl, 0,3% Ammoniumsulfat, 0,2% KH2PO1, 0,5% CaCO11, 0,1% MgSO4-7H2O und
5 ml Antischaummittel, wurden in eine 30 Liter fassende Leidener-FIaschc als Fermentier-Behälter eingefüllt.
Nach 30minutigem Sterilisieren bei 120°C wurde zum Beimpfen 1 Liter an wäßriger Kultur des genannten
Chromobacterium viscosum var. paralipolyticum, die 2 Tage lang bei 26°C in dem gleichen
Medium fermentiert worden war, beigegeben, und dann wurde 4 Tage lang bei 26 C unter Belüftungsbedingungen von 20 l/Min, und Umrühren mit
300 UpM kultiviert. Die Mycelien wurden abfiltriert, und es wurden 14,8 1 an Filtrat gewonnen, das eine
Lipase-Aktivität von 11,4 Einheiten/ml, bestimmt gemäß der Prüfmethode II, hatte.
490 g an Malzdextrin wurden dem Filtrat zugegeben. Danach wurde bei °iner Einlaßtemperatur von 1200C
und einer Auslaßtemperatur von 700C sprühgetrocknet, und es wurden 927 g an rohem Lipasepulver erhalten.
Die Aktivität dieses Enzympulvers betrug 126 Einheiten/g, bestimmt nach der zuvor beschriebenen
Prüfmethode.
Es wurde wie im -Beispiel 6 beschrieben gearbeitet, jedoch wurde an Stelle von Schweineschmalz Olivenöl
verwendet, und dabei wurden 15,6 1 an Kulturbrühe mit einer Lipase-Potenz von 5,9 Einheiten/ml, bestimmt
gemäß der Prüfmethode I, erhalten.
Diese Kulturbrühe wurde unter Verwendung einer schnell konzentrierenden Vorrichtung bei 30°C mit
einer Verdampfungsgeschwindigkeit von 25 I/Std. konzentriert, und es wurden 7,5 1 an Konzentrat (Lipase-Aktivität
11,0 Einheiten/ml) gewonnen. Dazu wurde Äthanol bis zu 75%iger Konzentration zugegeben,
und es wurden 495 g an rohem Lipasepulver daraus erhalten. Die Aktivität dieses Enzympulvers betrug
107 Einheiten/ml, bestimmt nach der gleichen zuvor beschriebenen Prüfmethode.
Aceton wurde tropfenweise zu 80 ml des Kulturfiltrats,
das wie im Beispiel 1 beschrieben gewonnen worden war, (Lipase-Aktivität 11,0 Einheiten/ml, bestimmt
nach der zuvor beschriebenen Prüfmethode II) bei 5°C zugegeben, bis die Aceton-Konzentration
30% betrug. Dann wurde durch Zentrifugieren mit 9000 UpM die Ausfällung abgetrennt. Die verbliebene
überstehende Flüssigkeit wurde in der gleichen Weise wie zuvor beschrieben behandelt, und dabei wurden
bei jeweils 60%iger und 80%iger Konzentration an Aceton die Ausfällungen abgetrennt.
Diese ausgefällten Produkte, die bei 30-, 60- und 80%iger Aceton-Konzentration isoliert worden waren,
wurden mit jeweils entsprechend 30-, 60- und 80%ig konzentriertem Aceton gewaschen, und die Waschlösungen
wurden getrennt aufbewahrt.
Die gleiche Arbeitsweise wurde nochmals wiederholt, und dann wurden die Ausfällungen im Vakuum getrocknet.
Die Aktivität und Ausbeute an trockenem Lipasepulver, die dabei erhalten wurden, waren folgende:
10 Aceton- Konzcnlialion CVn) |
Lipase-Aktivität (Einheit/g) |
Ausbeute (8) |
30 15 60 80 |
15 60 1530 |
1,03 0,70 0,31 |
Beispiel 9 20
Es wurde wie im Beispiel 1 beschrieben gearbeitet, jedoch wurde das genannte Chromobacterium viscosum
var. paralipolyticum durch Chromobacterium viscosum ATCC 6918 bzw. Chromobacterium violaceum
ATCC 12472 ausgetauscht, und dabei wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Chromobacterium | viscosum | Rohes Lipasepulver | Potenz | |
ATCC 6918 | Einheiten·!! | |||
30 | Chromobacterium | violaceum | Ausbeute | 38 |
ATCC 12472 | 1,3 g | |||
35 | ||||
1,5 g | ||||
35 | ||||
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Lipase ist verschieden von bekannten Lipaseii
und weist eine diesen gegenüber vorteilhaft unterschiedliche Wirkungsweise auf. Gegenüber einer aus
der USA.-Patentschrift 3 262 863 bekannten Lipse, produziert unter Verwendung des Mikroorganismu-Rhizopus
delemar, besteht der Vorteil der erfindungsgemäß hergestellten Lipase darin, daß die Anfälligkeit
gegen Inhibierung durch Eisen-Ionen wesentlich geringer ist. Die Aktivität der bekannten Lipase wird
bereits bei einem Gehalt an Fe++-Ionen von 5,0 ppm vollständig inhibiert, wohingegen die erfindungsgemäß
gewonnene Lipase durch 56 ppm Fe++-Ionen nur zu
weniger als 10% inhibiert wird. Dies ist ein erheblicher Fortschritt für die Praxis, denn die Einwirkung von
Eisen-Ionen fällt infolge der Lagerung und der Benutzung der Lipase in üblicherweise eisenhaltigen
Gefäßen ins Gewicht.
Gegenüber der aus der schweizerischen Patentschrift 433 162 bekannten Lipase, die mit den Mikroorganismen
Mucor Hiemalis, Mucor Racemosus, Mucor Mucedor, Rhizopus delemar, Rhizopus arrhizus und
Mortierella Alpina gewonnen werden kann, weist die erfindungsgemäß gewonnene Lipase den Vorteil einer
wesentlich höheren Wärmebeständigkeit auf.
Der Vorteil der erfindungsgemäß erhaltenen Lipase gegenüber aus Rhizopus arrhizus var. delemar erhaltener
bekannter Lipase, beschrieben in »Bulletin de la Socioto de Chimic Biologique« Tome XLVJiI, Nr. 6,
S. 747 bis 770, 1966, liegt für die erfindungsgemäß gewonnene Lipase in der geringeren Anfälligkeit
gegen Inhibierung durch Metall-Kationen, insbesondere Eisen-Ionen.
Der Vorteil der erfindungsgemäß hergestellten Lipase gegenüber der aus der französischen Patentschrift
1 490 099 bekannten, mittels eines Mikroorganismus der Gattung Pseudomocea gewonnenen
Lipase liegt in einer höheren Wärmestabilität und außerdem darin, daß die erfindungsgemäße Lipase
ihren optimalen Wirkungsbereich bei neutralem pH hat, während die bekannte Lipase ihr Wirkungsoptimum im hoch-alkalischen Bereich hat. Dies macht
die erfindungsgemäß gewonnene Lipase insbesondere für die Verwendung in Wasch- und Reinigungsmitteln
im neutralen Gebiet vorteilhaft.
Auch gegenüber der aus »Applied Microbiology« 16, S. 617 bis 619, 1968, bekannten Lipase. produziert
mittels des Mikroorganismus Mucor pusillus, zeichnet
sich die erfindungsgemäß hergestellte Lipase durch bessere Wärmebeständigkeit aus. Beim Erhitzen in
Acetat-Puffer (pH 5,5) bei 55°C über eine Zeitspanne
bis zu 60 Minuten betrug der Aktivitätsverlust bei der bekannten Lipase rund 38 %, während die erfindungs-12
gemäß hergestellte Lipase nur 10% ihrer Aktivitä einbüßte.
Darüber hinaus ist die erfindungsgemäß hergestellt! Lipase wegen ihrer Fähigkeit, auch schmalzhaltigi
Substrate verbrauchen zu können, sonstigen bekann ten Lipasen technisch überlegen. Dies wird in der
nachfolgend beschriebenen Vergleichsuntersuchunger illustriert.
Es wurden folgende Mikroorganismen für die Durch ίο führung der Versuche verwendet:
1. Candida cylindracea ATCC 14830 (vgl. mit USA,
Patentschrift 3 189 529).
2. Trichosporon heteromorphum ATCC 20001 (vgl mit französischer Patentschrift 1 489 553).
3. Aspergillus luchuensis AHU 7089 (vgl. mit USA. Patentschrift 2 480 090).
4. a) Aspergillus niger AHU 7015 (vgl. mit USA. Patentschrift 2 888 385, Beispiel 2).
b) Aspergillus oryzae AHU 7155 (vgl. USA, Patentschrift 2 888 385, Beispiel 1 und 3).
Für die Versuche wurden folgende Medien eingesetzt:
Medium (A) Stärke
Sojabohnenmehl
Ammoniumsulfat
MgSO4-7H2O
K2HPO1
Ammoniumsulfat
MgSO4-7H2O
K2HPO1
Medium (B)
Medium (C)
Medium (D)
Medium (E)
Medium (F)
Dextrin
Maisweichwasser
Ammoniumsulfat
CaCO3
Ammoniumsulfat
CaCO3
2°/o 0,17o
0,17o
0,5% 4%
l°/o
1,5% 100 ml, pH 7,0 in 500 ml Schüttelkolben
100 ml, pH 7,0 in 500 ml Schüttelkolben
(Beispiel 1 der USA.-Patentschrift 3 189 529) Stärke 2 7„
Sojabohnenmehl 2%
Ammoniumsulfat 0,1%
Kaliumdiphosphat 0,5%
Magnesiumsulfat 0,1%
(Beispiel 2 der USA.-Patentschrift 3 189 529) Xylose 2
Sojabohnenmehl 2%
Ammoniumsulfat 0,1 %
Magnesiumsulfat 0,1%
Kaliumdiphosphat 0,5%
(Beispiel 1 der französischen Patentschrift 1 489 553)
Sojabohnenöl 17o
Sojabohnenrückstand 2 %
Maisweichwasser 1 %
(Der pH-Wert wurde nicht justiert)
Schmalz
Baumwollsaat-Rücl:siat>4 3 %
MgSO4 0,01%
K2HPO4 0,2
50 ml, pH 7,2 in 500 ml Schüttelkolben
50 ml, pH 7,2 in 500 ml Schüttelkolben
50 ml, in 500 ml
Schüttelkolben
Schüttelkolben
100 ml in 500 ml
Schüttelkolben
Schüttelkolben
Die Prüfung der Lipase wurde wie folgt vorgenommen:
Als Prüfungsmethoden für die Lipase-Aktivität wurden die in der Beschreibung angegebenen Arbeitsweisen
verwendet, wobei geringfügige Abänderungen erfolgten. Es wurde wie folgt gearbeitet:
Prüfmethode I. Olivenöl als Substrat
a) Reaktionsgemisch
Enzymlösung 1 ml
0,1 m Phosphatpuffer (pH 7,0) 2 ml
Olivenölemulsion 5 ml
Die Olivenölemulsion wurde in der Weise hergestellt, daß zunächst ein Polyvinylalkohol-Gemisch (18,5 g
eines Polyvinylalkohole mit einem mittleren Vernetzungsgrad und 1,5 g eines Polyvinylalkohole mit
höherem Vernetzungsgrad) in 11 Wasser mechanisch verrührt und 1 Stunde lang auf 75 bis 850C erhitzt
wurde, bis vollständige Lösung erfolgt war. Nach dem Abkühlen wurden 75 ml dieser Polyvinylalkohol-Lösung
und 23 g Olivenöl bei 0 bis 5°C durch 10 Minuten langes Rühren mit 11000 UpM miteinander χο
emulgiert. Hierzu wurde ein Homogenisator aus Edelstahl benutzt. Die Emulsion wurde nach lstündigem
Stehenlassen an einem kalten Ort benutzt. Die Emulsion kann 1 Tag lang an einem solchen Ort stehen
bleiben, ohne daß sie instabil wird.
Der Phosphatpuffer wurde aus 39 ml einer 0,1 m Kaliumdihydrogenphosphat-Lösung und 61 ml einer
0,1 m Dinatriumhydrogenphosphat-Lösung durch Vermischen hergestellt, und der pH-Wert wurde unter
Verwendung eines Glaselektroden-pH-Meters auf 7,0 ao eingestellt.
b) Arbeitsweise
Die 2 ml des Phosphatpuffers und die 5 ml der Olivenölemulsion wurden in einem Prüfrohr mit
einem Durchmesser von 24 mm gut miteinander ver mischt und 10 Minuten lang bei 37°C präinkubiert
Die Reaktion wurde 20 Minuten lang bei 370C durch
geführt, durch Zugabe des 1 ml der Enzymlösunj initiiert und durch Hinzufügen von 15 ml eines Ätha
nol-Aceton-Gemisches (1:1) beendet.
Die resultierende Lösung wurde mit 0,05 η NaOH in Anwesenheit von Phenolphthalein als Indikator
titriert.
Als Kontrolle wurde nach der Zugabe der 15 m
des Äthanol-Aceton-Gemisches (1:1) eine ml Enzymlösung beigegeben, und das resultierende Lösungsgemisch
wurde wie zuvor beschrieben behandelt.
Die Differenz der Titrationswerte (Probe-Kontrolle] ist proportional der Enzymmenge in der Größenordnung
1,0 bis 2,0 ml; die Werte sind gut reproduzierbar.
c) Berechnung der Enzym-Einheit
Entsprechend dem Vorschlag des Internationalen Enzym-Komittees definiert man die Enzym-Einheit
als diejenige Menge, die 1 μπιοί an Fettsäuren je
Minute freizusetzen vermag.
Lipase-Aktivität (Einheit) =
(Titrationswert der Probe) — (Titrationswert der Kontrolle)
Menge (g) an Probe in 1 ml
■—- - · 2,5
Prüfmethode II. Schweineschmalz als Substrat
a) Reaktionsgemisch
35
Enzymlösung 1 ml
0,1 ml Phosphatpuffer (pH 7,0) 2 ml
Schweineschmalzemulsion 5 ml
Die Schweineschmalzemulsion wurde in einem Homogenisator aus Edelstahl durch Homogenisieren
eines Gemisches aus 20 g durch Erwärmen verflüssigter Schmalzschmelze, 20 ml eines nichtionischen Detergenzes
(Athoxyiat von sekundärem Alkohol) und *5 60 ml entsalztem Wasser unter 5 Minuten langem
Rühren mit 11000 UpM bei Zimmertemperatur zubereitet.
Diese Emulsion ist 2 Tage lang bei Zimmertemperatur stabil.
b) Arbeitsweise
Es wurde wie zuvor im Zusammenhang mit der Olivenöl-Prüfmethode I beschrieben gearbeitet.
Der Titrationswert ist proportional der Enzymmenge im Bereich von 0,5 bis 3,5 ml und ist gut
reproduzierbar.
Es wurden folgende Versuchs-Ergebnisse erhalten: Die zuvor aufgeführten Medien wurden mit den
eingangs angegebenen Mikroorganismen beimpft, und es wurde 112 Stunden lang bei 26° C bebrütet.
Nach 40, 64 und 112 Stunden wurde die Lipase-Aktivität untersucht Die Ergebnisse sind in der
nachstehenden Tabelle 1 '.rmittelt mit der Prüfmethode
I) aufgeführt
Bei Untersuchung mit der Prüf methode Π (unter
Zusatz eines nichtionischen Detergens) zeigten die von Candida cylindracea ATCC 14830, Trichosporon
heteromorphum ATCC 20001, Aspergilius Luchuensis AHU 7089, Aspergilius niger AHU 7015 und Aspergilius
orycae AHU 7155 gar keine oder nahezu keine Lipase-Aktivitäten. Im Gegensatz dazu war die Lipase-Aktivität
des erfindungsgemäß gewonnenen Enzyms stark erhöht.
Diese Ergebnisse verdeutlichen den unterschiedlichen Charakter zwischen dem erfindungsgemäß
gewonnenen Enzym und den aus den Entgegenhaltungen
bekannten Lipase-Enzymen. Die Bebrütung erfolgte dabei wie nachstehend angegeben:
a) Ein Stamm von Candida cylindracea ATCC 14830 wurde in 1 Liter des Mediums (C) 112 Stunden
lang gezüchtet.
b) Ein Stamm von Trichosporon heteromorphum ATCC 20001 wurde in 1 Liter des Mediums (B)
(1 % Dextrin wurde durch 1 % Olivenöl ersetzt) 64 Stunden lang gezüchtet.
c) Ein Stamm Aspergilius luchuensis AHU 7089 wurde in 1 Liter des Mediums (C) 64 Stunden
lang gezüchtet.
d) Ein Stamm Aspergilius niger AHU 7015 wurde in lLieter des Mediums (D) 64 Stunden lang
gezüchtet.
e) Ein Stamm Aspergilius orycae AHU 7155 wurde in 1 Liter des Mediums (C) 64 Stunden lang
gezüchtet.
f) Ein Stamm des genannten Chromobacterium viscosum var. paralipolyticum wurde in 150 Liter
des Mediums (F) in dem 250-1-Fermentationsbehälter
gezüchtet. -
16
Mikroorganismus
Medium
Lipase-Aktivität (Einheit/ml) nach Stunden | 64 Stunden | 112 Stunden
Candida cylindracea ATCC 14830
Candida cylindracea ATCC 14830
Candida cylindracea ATCC 14830
Candida cylindracea ATCC 14830
Candida cylindracea ATCC 14830
Trichosporon heteromorphum ATCC 20001
Trichosporon heteromorphum ATCC 20001
Trichosporon heteromorphum ATCC 20001
Trichosporon heteromorphum ATCC 20001
Trichosporon heteromorphum ATCC 20001
Trichosporon heteromorphum ATCC 20001 ....
Trichosporon heteromorphum ATCC 20001 ....
Trichosporon heteromorphum ATCC 20001 ....
Aspergillus luchuensis AHU 7089
Aspergillus luchuensis AHU 7089
Aspergillus luchuensis AHU 7089
Aspergillus luchuensis AHU 7089
Aspergillus luchuensis AHU 7089
Aspergillus luchuensis AHU 7089
Aspergillus luchuensis AHU 7089
Aspergillus luchuensis AHU 7089
Aspergillus luchuensis AHU 7089
Aspergillus niger AHU 7015
Aspergillus niger AHU 7015
Aspergillus niger AHU 7015
Aspergillus niger AHU 7015
Aspergillus niger AHU 7015
Aspergillus Oryzae AHU 7155
Aspergillus Oryzae AHU 7155
Aspergillus Oryzae AHU 7155
Aspergillus Oryzae AHU 7155
Aspergillus Oryzae AHU 7155
Chromobacterium viscosum var. paraiipolyticum Chromobacterium viscosum var. paraiipolyticum
A+ 1% Schmalz C D F
A (1 % Stärke ersetzt durch 1% Olivenöl)
B (1 % Stärke
ersetzt durch
1 °/0 Olivenöl)
A + 17o Schmalz
E E + 1 °/o Schmalz
A A + 1 % Schmalz
B B + 1 % Schmalz
C C + 1 °/0 Schmalz
D D + 1% Schmalz
A B C D
A B C D
A F
0 0 0 0 0
0 0
0 0
3,5 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0
0 0 0 0 0
0 30
8,5
13,5 16,5
0 15,5
5,5 16.5
8,0 0 0
6,5
0 11,5
0 13,0
0 10,0
10
7 10,5
16 14 18
18,5 130
20,5 18
5,5
9,5 10,5
5,0 0 0
0 0
8,0 0
10,0 0
3,5 0 0
10 10 10,5
10 10 14 16 0
10,5 220
Enzym extrahiert | Ausbeute an | Aktivität (Einheit/g), | untersucht nach |
aus | Enzym-Pulver | Prüfmethode I | |
Bebrütungsansatz | in g | Prüfmethode II | (Olivenöl) |
a) | 2,5 | 0 | 430 |
b) | 2,7 | 0 | 355 |
c) | 1,8 | 0 | 205 |
d) | 1,5 | 0 | 187 |
e) | 2,2 | 0 | 263 |
f) | 101 | 59000 | 12700 |
Die Extraktion des Enzyms aus den Bebrütungs- und dann wurde CaCl2 bis zu einer Konzentration
ansätzen erfolgte wie nachstehend angegeben. 65 von 3 % zugegeben. Danach wurde Aceton hinzu-
Zur Entfernung der Kulturmasse wurde die Kultur- gefügt, bis eine Acetonkonzentration von 50 % erbrühe
zentrifugiert. Das Filtrat wurde unter vermin- reicht war. Die gebildete Ausfällung wurde dann abdertem
Druck auf l/3 des Volumens konzentriert, zentrifugiert. Zu der überstehenden Flüssigkeit wurde
17 18
weiter Aceton bis zu einer Konzentration von 80% ben. Die Ausfällung wurde gesammelt und mit Äthanol
zugegeben. entwässert, und man erhielt das Lipase-Enzym in Form
Die so gebildete Ausfällung wurde durch Abzentri- eines weißen bis bräunlichweißen Pulvers,
fugieren gesammelt, in Wasser gelöst, und dann wurde Die Lipase-Aktivität der so gewonnenen Enzyme
AmmoniumsuWat bis zur 4O°/oigen Absättigung zugege- 5 ist in der vorstehenden Tabelle 2 illustriert.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines Enzyms Lipase durch aerobes Züchten eines Mikroorganismus in einem Nähnnedium, das eine assimilierbare Kohlenstoff- und Stickstoff-Quelle enthält, bei hierfür üblichen Züchtungsbedingungen und durch Isolierung des Enzyms aus dem Nährmedium, dadurch gekennzeichnet, daß man als Mikroorganimus Chromobacterium viscosum var. paralipolyticum KO HATSU KEN KIN KI Nr. 137 (Hinterlegungsbezeichnung des Fermentation Research Institute, Agency of Industrial Science & Technology, Ministry of International Trade & Industry, Japan) oder Chromobacterium viscosum ATCC 6918 oder Chromobacterium violaceum ATCC 12472 einsetzt.
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |