DE2321946B2 - Verfahren zum Instandsetzen von Schlackenpfannen - Google Patents
Verfahren zum Instandsetzen von SchlackenpfannenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Instandsetzen von durch thermische und chemische
Beanspruchung beschädigte Schlackenpfannen, die bei der Eisen- und Stahlerzeugung Verwendung finden,
wobei schadhafte Stellen mittels Schweißzusatzstoffen durch Schweißen aufgefüllt werden.
Ein Verfahren dieser Art ist nach der Veröffentlichung »Industrieanzeiger«, 1958, Seiten 1493 bis 1494,
H. Neumann »Wiederherstellen schadhafter Werkstükke und Bauteile durch Schweißen« bekannt. Der bei
Werkstücken infolge einer Beschädigung verlorengegangene Werkstoff kann dabei durch Schweißzusatzstoffe ersetzt werden.
Weiterhin ist aus der Zeitschrift »Bänder Bleche Röhre« 10 (1969), Nr. 10, Seiten 618 bis 622, Walter
Woerlen »Das Schweißen von Druckkörpern unter Berücksichtigung der technischen Regeln«, bekannt,
beim Verbindungsschweißen Schweißzusatzstoffe zu verwenden, die dem Schweißgut ähnliche Eigenschaften
verleihen, wie sie der jeweilige Grundwerkstoff hat Auf Verbindungsschweißungen bezieht sich auch die DE-PS
48 528. Danach sollen Stoßverbindungen starkwandiger Druckbehälter mit gekrümmter Oberfläche durch
Schweißung hergestellt werden, wobei die geschweißte Stoßstelle durch eine verhältnismäßig dünne, in der
Längsrichtung der Naht der Stoßstelle verlaufende Lasche überbrückt wird, die seitlich der Schweißnaht
vernietet und an ihren Kanten mit der jeweiligen Unterlage verschweißt wird. Auf diese Weise wird der
sonst erforderliche. 25%ige Dicken/iischlag Her durch
Schweißung zu verbindenden Teile teilweise vermieden. Oberdeckungen sind indes nicht nur durch Laschen
bekannt, sondern nach der DE-PS 3 74 186 auch auf schweißtechnischem Wege geschaffen worden. Die
Überdeckung verläuft dabei beidseitig eines an sich offenbleibenden Risses. Schadhaft gewordene Kesselbleche, Rohre oder dergleichen können nach der AT-PS
82 936 dadurch im Bereich iher Beschädigung zugeschweißt werden, daß die Schadstelle zunächst durch
ίο Verformung vertieft wird, und daß anschließend die
Verformung mit Schweißgut ausgefüllt wird.
Schließlich ist nach der DE-PS 9 76 962 ein Verfahren zum Ausfüllen der ausgelaugten oder verbrannten
Stellen von Kokillen und Gießformen aus Gußeisen
oder Hämatiteisen bekannt, bei welchem die Schadstelle
zunächst mit einer Schicht versehen wird, die aus eingelegten Gußeisenstäben und Stahlelektroden erzeugt wird. Sodann wird eine Auffüllung von Zwischenräumen mittels einer Stahlelektrode unter gleichzeiti-
gern Abschmelzen eines Gußeisenstabes vorgenommen, woraufhin schließlich restliche Auftragschichten ausschließlich mit einem Strom führenden Gußeisenstab
aufgebracht werden. Soweit es sich bei diesem Stande der Technik wie auch bei der vorliegenden Erfindung
um Schweißungen handelt, zählen diese zur Klasse der sogenannten Kaltschweißverfahren. In der erwähnten
Patentschrift ist ausgeführt, daß sich in den Kokillenwandungen Netze feiner Risse bilden, die sich auch
durch das Schweißgut hindurch fortsetzen, so daß
schließlich im Bereich der vollständig zugeschweißten
Schadstellen ebenfalls Risse vorliegen, dank welcher Dehnungen und Schrumpfungen möglich sind, ohne daß
das Material zerstört wird. Risse der genannten Art liegen gleichfalls bei Schlackenpfannen vor. Da hierbei
aber die Schadstellen wesentlich tiefer sind und die Wandung vollständig durchsetzen, würde die Verwendung des bekannten Verfahrens dazu führen, daß die
gesamte Auftragsschweißung bei Schrumpfungen aus dem Pfannenboden herausfällt.
Vom einleitend beschriebenen Stand der Technik ausgehend sollen erfindungsgemäß insbesondere aus
Hämatit oder Stahleisen hergestellte Schlackenpfannen, die bei der Benutzung thermisch und chemisch bedingte
Schäden erfahren haben, bei welchen Schäden flüssiger
Stahl zu Aufschmelzungen des Pfannenmaterials geführt hat, und die infolgedessen Auswaschungen und in
der Regel sogar äußerlich Risse oder Durchbrüche zeigen, wieder instandgesetzt werden.
Diese Aufgabenstellung wird erfindungsgemäß da
durch gelöst, daß zuerst im Bereich der schadhaft
gewordenen Stelle von außen eine entsprechend dimensionierte Stahlplatte angebracht wird, daß dann
von innen durch Auftragsschweißung mittels Stahlelektroden eine homogene Verbindung mit der Stahlplatte
hergestellt wird, woraufhin wenigstens eine weitere Auftragsschicht aus Stahlelektroden und Gußeisenelektroden gleichzeitig aufgeschweißt wird, und daß zuletzt
wenigstens eine Auftragsschicht aus Gußeisenelektroden aufgeschveißt wird, wobei insgesamt eine Auffül-
lung bis zum ursprünglichen Innenmaß der Schlackenpfanne erfolgt
Auf diese Weise gelangen für die Instandsetzung örtlich sehr unterschiedlich beschaffene Schweißzusatzstoffe zur Anwendung, nämlich zunächst nach der
äußeren Befestigung der Stahlplatte ausschließlich Stahlelektroden, während abschließend ausschließlich
Gußelektroden eingesetzt werden. Das zwischen diesen
von Schichten aus Stahlelektroden und Gußelektroden wird zweckmäßig derart ausgeführt, daß lediglich die
Stahlelektrode stromführend ist, wohingegen die Gußeisenelektrode als ein nicht an die Schweißstromversorgung
angeschlossener Stab in den Lichtbogen gehalten wird. Die Stahlelektroden sind im übrigen, wie
an sich bekannt, zweckmäßig kalkbasisch umhüilt
Bei einer in der erfindungsgemäßen Weise instandgesetzten Schlackenpfanne wird ein Herausbröckeln der
von Schrumpfrissen durchsetzten Auftragsschweißung wirkungsvoll dadurch verhindert, daß sich eine homogene,
feste Verbindung der aufgeschweißten Lagen mit der von außen angebrachten Stahlplatte ergibt. Letztere
ist dabei so c'iemensioniert, daß sie den gesamten Bereich der Schadstelle abzudecken vermag. Durch die
zwischen der Stahlplatte und dem aufgeschweißten Material bestehende feste Verbindung wird sogar bei
der Abkühlung der Schweißung eine Zupkraft wirksam, durch welche die Stahlplatte einerseits und der
Innenbereich der Schweißung andererseits zusammengezogen werden. Beim Abkühlen werden eventuell
bestehende Risse hierdurch verschlossen und nicht, wie es bei dem gewürdigten Stand der Technik nach der
DE-PS 9 76 962 der Fall ist, geöffnet.
Um eine zuverlässige Verbindung auch im Wandbereich der Schadstelle zu ermöglichen, wird der
Übergangsbereich an den seitlichen Grenze.) der aus Stahl- und Gußeisenelektroden zu schweißenden Lagen
zum unbeschädigt erhaltenen Randbereich der Schadstelle ausschließlich mittels einer Stahlelektrodc geschweißt.
Die hierdurch entstehende Schmelze besteht also aus dem abgeschmolzenen Werkstoff der Stahlelektrode
und aus dem von der Wand angeschmolzenen Gußwerkstoff der Schlackenpfanne.
Da eine erfindungsgemäß an der Außenseite im Bereich der Schadstelle vorgesehene Stahlplatte von
dem in das innere der Pfanne hineinragenden und sich nach oben gleichfalls verbreiternden, durch Schweißung
eingebrachten Material gehalten wird, werden an sie keine zusätzlichen Anforderungen für eine zuverlässige
Verbindung mit dem Boden der Schlackenpfanne gestellt. Trotzdem kann es von Vorteil sein, die
Stahlplatte mit in das unbeschädigte Wandmaterial der Schlackenpfanne eingreifenden Bolzen zu halten.
Dadurch wird in an sich bekannter Weise der Riß zusätzlich daran gehindert, bei einer erneuten Auswaschung
weiter auseinanderzuklaffen. Es besteht außerdem die Möglichkeit, die Stahlplatten an der Außenwand
der Schlackenpfanne festzuschweißen.
Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung sei auf die Zeichnung Bezug genommen. Darin zeigt,
jeweils in schematischer Darstellung
F i g. 1 einen Ausschnitt aus dem schadhaft gewordenen Boden einer Schlackenpfanne nach erfindungsgemäßer
Instandsetzung, während
Fig.2 den schematischen Aufbau der einzelnen Schichten im Bereich der instandgesetzten Schadstelle
veranschaulicht
In F i g. 1 ist ein Teil des Bodens einr.r Schlackenpfanne,
die durch Benutzung in der beschriebenen Weise schadhaft geworden ist, mit 1 bezeichnet Die Schadstel-Ie
geht von der Innenseite 2 aus und setzt sich etwa trichterförmig nach unten hin fort; hierdurch hat sich ein
Riß 4 in der Außenwand 5 des Bodens der Schlackenpfanne gebildet
In der Umgebung der Schadstelle sind in das noch nicht schadhafte Material des Schlackenpfannenbodens
Bolzen 6 eingesetzt, die der Befestigung der Stahlplatte 7 dienen. Letztere kann auch ergänzend oder ausschließlich
mit Schweißnähten 8 am Boden der Schlackenpfanne befestigt sein.
Nach Anbringung der Stahlplatte 7 wird die durch letztere nach unten geschlossene Schadstelle in der
beschriebenen Weise aufgefüllt, bis das ursprüngliche Innenmaß 9 der Schlackenpfanne erreicht ist. Letzteres
kann auch zunächst geringfügig überschritten werden, in welchem Falle man eine Angleichung durch Schleifen
herbeiführt.
Die bei der Instandsetzung erzeugten Schichten sind in F i g. 2 dargestellt, welche als die schematische
Wiedergabe eines senkrechten Schnittes durch eine
jo Schadstelle aufzufassen ist. Man erkennt zunächst die
die Schadstelle unten abschließende Stahlplatte 7. Auf diese ist mit Stahlelektroden zunächst eine Schicht 10
aufgeschweißt worden. Hieran schließt sich eine aus Stahlelektroden und Gußeisenelektroden erzeugte
Schicht 11 an, bei deren Herstellung lediglich die Stahlelektroden stromführend sind, wohingegen die
Gußeisenelektroden in den Lichtbogen gehalten werden. Abschließend wird eine Schicht 12 erzeugt, bei
welcher eine Gußeisenelektrode stromführend und ausschließlich Verwendung findet.
Sofern sich bei erfindungsgemäß instandgesetzten Schlackenpfannen im Bereich der Instandsetzung ein
Netz von Rissen ausbildet, ist dies unschädlich, weil der Bereich der Schadstelle durch die Stahlplatte 7
abgestützt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in sinngemäßer Anwendung des Erfindungsgedankens
auch für die Instandsetzung anderer, ähnlich beanspruchter Gegenstände verwenden.
so Auch kann, im Gegensatz zur Zeichnung, die Schadstelle sich nach unten trichterförmig erweitern
oder zylindrisch sein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Instandsetzen von durch thermische und chemische Beanspruchung beschädigten Schlackenpfannen, die bei der Eisen- und
Stahlerzeugung Verwendung finden, wobei schadhafte Stellen mittels Schweißzusatzstoffen durch
Schweißen aufgefüllt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst im Bereich der
schadhaft gewordenen Stelle von außen eine entsprechend dimensionierte Stahlplatte angebracht
wird, daß dann von innen durch Auftragschweißung
mittels Stahlelektroden eine homogene Verbindung mit der Stahlplatte hergestellt wird, woraufhin
wenigstens eine weitere Auftragsschicht aus Stahlelektroden und Gußeisenelektroden gleichzeitig
aufgeschweißt wird, und daP zuletzt wenigstens eine Auftragsschicht aus Gußeisenelektroden aufgeschweißt wird, wobei insgesamt eine Auffüllung bis
zum ursprünglichen Innenmaß der Schlackenpfanne erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergangsbereich an den seitlichen Grenzen der aus Stahl- und Gußeisenelektroden aufzuschweißenden Lagen zum unbeschädigt
erhaltenen Randbereich der Schadstelle ausschließlich mittels Stahlelektroden aufgeschweißt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen I bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlplatte mit in das
unbeschädigte Wandmaterial der Schlackenpfanne eingreifenden Bolzen gehalten wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlplatte an der Außenwand der Schlackenpfanne festgeschweißt wird.
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