DE2321867A1 - Hochelastische bituminoese isolierbahn, insbesondere dachdichtungsbahn und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents

Hochelastische bituminoese isolierbahn, insbesondere dachdichtungsbahn und verfahren zu ihrer herstellung

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DE2321867A1
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    • E04—BUILDING
    • E04D—ROOF COVERINGS; SKY-LIGHTS; GUTTERS; ROOF-WORKING TOOLS
    • E04D5/00—Roof covering by making use of flexible material, e.g. supplied in roll form
    • E04D5/02—Roof covering by making use of flexible material, e.g. supplied in roll form of materials impregnated with sealing substances, e.g. roofing felt
    • C—CHEMISTRY; METALLURGY
    • C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L95/00—Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch

Description

Hochelastische bituminöse Isolierbahn, insbesondere Dachdichtungsbahn und Verfahren zu ihrer Herstellung
Seit Jahrzehnten werden bituminöse Dach- und Isolierbahnen mit verschiedenartigen Trägern hergestellt. Die Träger dienen dabei nicht nur alS'Vehicel für die Herstellung auf schnell laufenden Dachpappenraaschinen, sondern haben vielmehr auch die Punktion einer Armierung und helfen so die . ungenügenden Eigenschaften, z.B. die zu kleine thermische Gebrauchsspanne von unverfiilltem und gefülltem Bitumen mehr oder weniger auszugleichen.
Es hat nicht an Vorschlägen gefehlt, die Qualität der verwendeten bituminösen Tränk- und vor allem Deckmassen durch Zusatz von plastifizierenden Kunststoffen zu verbessern. Mit plasfcifizierenden Zusätzen, wie z,B, Polyolefinen verbesserte
Isolierbahn
05.04.1973/vb
bituminöse Massen, können auch bei noch relativ hohen Anteilen an Kunststoff auf übliche Weise auf der Dachpappenmaschine verarbeitet werden. Eine Elastifizierung wird jedoch nicht erreicht.
Slastif!zierende Zusätze, wie Natur- und Synthesekautschule können dem Bitumen nur in sehr geringen Mengen von 3 bis 5 $, bezogen auf Bitumen, zugegeben werden, "da durch höhere Prozentsätze die Viskosität der Massen so stark erhöht wird., dass eine Verarbeitung auf der Dachpappenmaschine nicht mehr möglich ist.
Für höhere Prozentsätze, bei denen der elastifizierende Einfluss deutlieh wirksam wird, müsste man sich der in der Gummiindustrie üblichen Herstellung über Kalander oder Extruder bedienen, deren Fertigungsgeschwindigkeit um eine GrÖssenordnung langsamer ist als die Produktionsgeschwindigkeit der Dachpappenmaschine. Ausserdem können diese Massen nicht mehr in den einfachen Rühr- und Mischwerken hergestellt werden, sondern benötigen wesentlich kostspieligere Knet- und Mastifizierungseinrichtuhgen. · .-
Ziel der vorliegenden Erfindung ist nun die wirtschaftliche Herstellung einer hochelastischen, bituminösen Dach- und Isolierbahn mit den Einrichtungen einer normalen Dachpappenmasohine. . .....-.■
Dieses Ziel wird durch die erfindungsgemässe hochelastische, bituminöse Isolierbahn, insbesondere Dachdichtungsbahn, wel- ■ fihe einen ein- oder beidseitig mit einer Deckmasse beschichteten Träger aufweist und die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Deckmasse ausser einer den Hauptbestandteil bildenden bituminösen Komponente ein Elastifizierungsmittel enthält
3098&7./078'&
und dass die Deckmasse 'derart beschaffen ist, dass sie eine Verarbeitung auf schnell laufenden Dachpappenmaschinen gestatte t> erreicht. Geeignete Elastifizierungsmittel sind solche, die bei Raumtemperatur kautschukelastische Eigenschaften aufweisen und bei den hohen Temperaturen der Mischung und Verarbeitung zu Bahnen fliessfähig sind, z.B. die neuerdings zur Verfugung stehenden thermoplastischen Kautschuke. Als thermoplastische Kautschuke eignen sich besonders Blockmischpolymerisate vom Typ A-B-A, wobei A gleiche oder verschiedene thermoplastische PolymerblÖeke eines monoalkylensubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoffs bedeutet und B ein elastomerer Polymerblock eines 1-A3,kens oder konjugierten Diens oder eines hydrierten Derivates davon ist.
Als bituminöse Komponente kann sowohl geblasenes als auch destilliertes Bitumen oder Gemische beider Typen eingesetzt v/erden. Zur Erzielung einer genügenden Elastifizierung soll das Mischungsverhältnis zwischen thermoplastischem Kautschuk und Bitumen zwischen 5ϊ95 und 5O;5O, vorzugsweise zwischen 10:90 und 4θ:βΟ, liegen.
Da das Rückhaltevermögen der erfindungsgemässen Deckmassen für Streckmittel (Extender) oder Weichmacher ausserordentlich gross ist, können bis zur /5-fachen Menge des thermoplastischen Kautschuks paraffinische, naphihenisehe oder paraffinisch«, naphtenische OeIe mit entsprechend hohem Flammpunkt und geringem Verdampfungsverlust, phlorierte Kohlenwasserstoffe, hochsiedende. Phthalsäureester oder. Trikresylphosphat xind ähnliche Substanzen zugesetzt werden.
Zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit können die Massen mit
den üblicherweise verwendeten Füllstoffen.wie Asbest^ Gesteinsmehl, Kreide, Schiefermehl, Schwerspat, Talkum etc. versetzt werden»
Pur wurzelfeste Ausrüstungen können hitzbeständige Wurzeigifte, z.B6 Phenoxyf ensäureester, zugesetzt-werden„
Als Träger können alle 'bekannten., genügend wärmestabilen Materialien, wie Rohpappe,, Glasvlies* ■ Glasgewebe, Jute, wärme-.stabile Gewebe und Vliese aus Polyester,. Polyvinylalkohol oder·Polyamid oder ähnliches verwendet werden»
Die Oberfläche der Bahnen kann -entweder nackt bleiben oder mit den" üblichen Materialien wie Sand, Glimmertalkum, farbigem oder gefärbtem Splitt etc. abgestreut werden. Säe können auch mit Kunststoffen lackiert oder laminiert werdeni
Neben der hohen Elastizität und Dehnbarkeit zeigen nach der Erfindung hergestellte Bahnen gegenüber den bekannten Dach- und Isolierbahnen noch weitere vorteilhafte Eigenschaften: '
Die Kälfcebiegsamkeife wird derart stark erhöht,, dass die Bahnen auch bei Temperaturen weit unter Null Grad geknickt oder gebogen-werden, können", ohne dass. Risse .auftreten·»
Gleichzeitig wird auch die Wärmestandfestigkeit so stark ver-
bessert^, dass auch bei Temperaturen über 100 C kein Abfliessen der Deckmasse' vom Träger zu-beobachten ist0
Trotz der hohen Elastizität können die Bahnen ohne Anwendung spezieller Verfahren, nach den bekannten"Methoden mit dem Brenner verschweisst oder· mit bituminösen Klebemassen verkiefot Vferden ο . "
Zur Illustration der Eigenschaftsverbesserung von erfindungsgemäss hergestellten Bahnen gegenüber klassischen Isolierbahnen v/erden im folgenden einige Beispiele angeführt. Der
Einfachheit halber wurde dabei als Träger immer ein Glasvlies mit einem Gewicht pro Quadratmeter von 50 g verwendet. Dieser Träger wurde beidseitig mit je 1,25 mm Deckmasse'·beschichtet.
309847/0788
2321887
(Stand der Technik)
Isolierbahn mit üblicher Deckmasse nach dem Stand der Technik.
<s5-
Deckmasseί Bitumen R 95/35 s !&>
■ ■■ Schiefermehl ι
Erweichungspunkt : (Ring und Kugel)
Festigkeit der Masse \ (gemessen an der Bahn nach DIN 52 123)
Dehnung der Masse ι 4 mm (gemessen an der Bahn nach DIN 52 123) · praktisch Null
Kennwert der^Bahns
Kältebeständigkeit (DIH 52 123, 30 mm Dorn)
Warmestandfestigkeife (DIN 52 123) ■·.■" r-O,
bricht bei -5 C
70°G
Beispiel Is Deckmasse; Bitumen."-R 95/35 thermoplastischer Kautschuk naphthen/pa-x^affinbasisches OeI . ' Schiefermehl . · . Erweichungspunkt
Festigkeit der Masse (gemessen an der Bahn nach DIN 52 123) 5 %
8,0 % ho % 1150C
2 kp/5 cm
Dehnung der Masse (gemessen an der Bahn nach DIM 52 123)
40 ram
Kennwert der Bahn^
Kältebeständigkeit' (DIN 52 123„ 15 mm Dorn)
(gemessen an der Bahn nach DIN 52.125)
Dehnung der Masse (gemessen an der Baha nach DlN 52 123)
Wärmestandfestigkeit ι 1* •
(DIN 52 I23) 45 % ■
Beispiel 2t Deckmasses Bit« B 80 s 8 Jg
thermoplastischer Kautschuk i 12 %
paraffinbasisches OeI 2 J5%
Schiefermehl -. % 114°G "
- Erweichungspunkt (R -F K) % 3.5 0 kp/5 cm
Festigkeit der Masse %
50 nun
Kennvrert.
Kältebeständigkeit · - (DIN- 52 1235 15 mm Dorn)
Wärmebeständigkeit 52 123)
(si ©
Beispiel 3 ■,, Deckmasse.: BIt0 R 95/35 i .62 j5 cß>
thermoplastischer Kautschuk % 15.» Ö %
naphthenbasisches OeI ; 22,5 %
Erweichungspunkt (R + K) ι 110°C
Festigkeit der Masse : 2,8 kp/5 era (gemessen an der Bahn
nach DIN 52 123)
Dehnung der Masse , ; 50 mm
(gemessen an der Bahn
■ nach DIN 52 123) ·
Kennwert der Bahng
Kältebeständigkeit : <-40°C (DIN 52 123, 15 mm Dorn)
Wärniestandfestigkeit .- ■ . : 120°C (DIN 52 123)

Claims (1)

  1. Patentansprüche
    ^1 ^Hochelastische, bituminöse Jsolierbahn, insbesondere Dachdichtungsbahn, welche einen ein« oder beidseitig mit einer Deckmasse beschichteten Träger auf v/eist, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckmasse ausser einer den Hauptbestandteil bildenden bituminösen Komponente ein Elastifiziorungsmittel enthält und dass die De.ckmas.se derart beschaffen ist, dass sie eine Verarbeitung auf schnell laufenden Dachpappenmaschinen gestattet.
    2. Isolierbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Elastifizierungsmittel bei Raumtemperatur kautschukelastische Eigenschaften aufweist und bei der Verarbeitungstemperatur fliessfähig ist.
    3. Isolierbahn nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, dass das Elastifizierungsmittel ein thermoplastischer Kautschuk ist.
    Jj. Isolierbahn nach Anspruch .I3 2 .oder 3 dadurch, gekennzeichnet3 dass das Elastifizierungsmittel ein Blockmischpolymerisat vom Typ A-B-A ist, wobei A gleiche oder verschiedene thermoplastische Polymerblöcke eines monoalkylensubsti— tuierten aromatischen Kohlenwasserstoffes bedeutet.,, und 3 ein elastomerer Polymerblock ciness l-Alkens, oder konjugierten Diens oder eines hydrierten Derivates davon isfc„
    309847/0
    . ' —.ίο -
    5. Isolierbahn nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnets dass das Mischungsverhältnis Elastifizierungsmittel zu bituminöse Komponente im Bereich zwischen 5 : 95 und 50 : 50s vorzugsweise zwischen 10 : und 40 ': 60s liegt.
    6. Isolierbahn nach mindestens einem der vorangehenden Anτ Sprüche, dadurch gekennzeichnet-, dass die Deckmasse Streckmittel· oder Weichmacher enthält,
    7. Isolierbahn nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckmasse paraffinische, naphthenische oder paraffinnaphthenische OeIe ,enthält.
    8. Isolierbahn nach Anspruch 6 oder 7S dadurch-gekennzeichnet, dass der Anteil des Streckmittels oder Weichmachers bis zu dreimal so gross ist wie derjenige des Elastifizierungsmittels.
    9. Isolierbahn nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnets dass die Deckmasse Püllstaffe enthält. ,
    10. Isolierbahn nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet^ dass''sie mit dem Brenner versehweisst werden kann.
    11. Isolierbahn nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet s dass sie mit bituminösen Klebmassen verklebt werden kann»
    12a Isolierbahn nach mindestens einem der verangehenden An-Sprüche gekennzeichnet durch eine grosse thermische Gebrauchsspanne j die sich von unterhalb -50 bis oberhalb -s-100 C erstreckt. '
    13. Verfahren zur Herstellung einer Isolierbahn nach Anspruch Ij dadurch gekennzeichnet, dass man die bituminöse Komponente mit dem Elastifizierungsmittel vermischt und die so erhaltene Deckmasse auf einer schnell laufenden Dackpappenmaschine auf den Träger aufbringt»
    14. Verfahren nach Anspruch 13s dadurch gekennzeichnet, dass man als Träger Glasvlies verwendet. .
    15. Verfahren nach Anspruch 13* dadurch gekennzeichnet, dass man als Träger Glasgewebe verwendet.
    16. Verfahren nach Anpsruch 13, dadurch gekennzeichnet-, dass man als ,Träger Jute verwendet»
    17- Verfahren nach Anspruch 13* dadurch gekennzeichnets dass man als Träger wärmestabile Gewebe oder Vliese aus
    Polyester, Polyvinylalkohol, Polyamid oder anderen Kunststoffen verwendet.
    18. Verfahren nach Anspruch 13 s dadurch gekennzeichnet, dass man als Träger Rohpappe verwendet»
    19« Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis, 19 9 dadurcia gekennzeichnet, dass man den Träger vor dem Aufbringen der Deckmasse mit Bitumen tränkt.
    20» Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch gekennzeichnet;, dass man die Oberfläche der erhaltenen Bahn mit Sand, Splitt, vorzugsweise farbigem oder gefärbtem Splitt, oder Glimmertalkum abstreut.
    21. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass man die Oberfläche der erhaltenen Bahn mit Kunststoff laminiert.
    22. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 2O3 dadurch gekennzeichnet, dass man die Oberfläche der er-
    ■ --. haXtenen Bahn lackierte
    23. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche I3 bis 2O3 dadurch, gekennzeichnet;, dass man die Oberfläche der erhaltenen Bahn mit einem farbigen Anstrich versieht. .
    24. Verwendung der .Isolierbahn'nach Anspruch 1 im.Hoch- und Tiefbau, beispielsweise als Dachabdeckung oder als Isolierung im Tunnel- oder Stollenbau.
    9847/0788
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