DE2321121C3 - Verfahren zur Reinigung von Vinylfluorid - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von VinylfluoridInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C21/00—Acyclic unsaturated compounds containing halogen atoms
- C07C21/02—Acyclic unsaturated compounds containing halogen atoms containing carbon-to-carbon double bonds
- C07C21/18—Acyclic unsaturated compounds containing halogen atoms containing carbon-to-carbon double bonds containing fluorine
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Technisch hergestelltes Vinylfluorid enthält immer eine Reihe von Verunreinigungen, die sich bei depolymerisation
/u Polyvinylfluorid störend auswirken, besonders wenn man Polymerisate mit einer niedrigen
Organosolviskosität erhalten will. Zu diesen Verunreinigungen zählen molekularer Sauerstoff, Schwefelverbindungen,
wie Mercaptane, sowie Acetylen. Auch weitere hier nicht aufgezählte störende Begleitstoffe, die mit den
bekannten Analysenmethoden, wie der Gaschromatographie, nicht erfaßt werden können, sollen als
Verunreinigungen gelten.
Es hat sich gezeigt, daß es zweckmäßig ist. Vinylfluorid möglichst weilgehend von molekularem
Sauerstoff zu befreien. Bereits bei einem Gehalt von mehr als 25 ppm dieses Gases in Vinylfluorid werden bei
einer anschließenden Polymerisation keine Produkte von gleichmäßiger Qualität erhalten. Die Reproduzierbarkeit
des Polymerisalionsverfahrens ist demnach bei Anwesenheit von mehr als 25 ppm molekularem
Sauerstoff in Vinylfluorid nicht gegeben. Technisches Vinylfluorid enthält jedoch größtenteils mehr als
100 ppm molekularem Sauerstoff.
Mit den bekannten physikalischen Reinigungs- und Trennverfahren lassen sich die obengenannten Verunreinigungen
technisch ohne großen apparativen Aufwand nicht oder nur unvollständig entfernen.
Es wurde nun ein Verfahren zur Reinigung von Vinylfluorid gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man gasförmiges Vinylfluorid bei Temperaturen zwischen 0 und 100° C mit feinverleiltem Kupfer
behandelt.
Bei Anwendung dieses Verfahrens erhält man ein Vinylfluorid, dessen Gehalt an Verunreinigungen
weniger als 100 ppm beträgt, wobei der Gehalt an molekularem Sauerstoll bei weniger als 25 ppm liegt.
Nach diesem Verfahren werden auch solche Verunreinigungen aus dem Vinylfluorid entfernt, die dem fertigen
Vinylfluorid nach dessen Herstellung nachträglich zugesetzt werden, wie Stabilisatoren. Das eingesetzte
Vinylfluorid kann nach mehreren an sich bekannten Verfahren hergestellt sein. So kann es z. B. nach dem in
der US-PS 21 18 901 beschriebenen Verfahren durch Hydrofluorierung des Acetylens gewonnen werden.
Man kann es z. B. auch durch Dehydrofluorierung von 1,1-Difluoräthen erhalten oder nach anderen Herstellungsverfahren,
die in den US-PS 24 80 560, 25 99 631 und 26 74 632 beschrieben sind. Es ist bekannt, daß
Sauerstoff und Acetylen im allgemeinen unerwünschte Verunreinigungen darstellen. Wie aus der DT-OS
17 45 748 hervorgeht, war man bisher der Meinung, cLiß
diese Verunreinigungen in Mengen bis zu 1000 ppm bei den Polymerisationsverfahren nicht stören. Dem im
Handel befindlichen und nach bekannten Verfahren hergestellten Vinylfluorid wird meistens sicherheitshalber
noch ein Stabilisierungsmittel, vorzugsweise d,l-Limonen, hinzugegeben, um mögliche unkontrollierte
spontane Polymerisationsreaktionen zu vermeiden.
Das erfindungsgemäß verwendete feinverteilte Kupfer kann z. B. nach Methoden hergestellt werden, wie sie im »Handbuch der präparativen anorganischen Chemie« von G. Bauer, 2. Auflage, S. 412 ff, beschrieben werden. In der Praxis bewährt hat sich insbesondere ein feinverteiltes Kupfer, welches durch Reduktion eines im Handel unter dem Namen »R 3-11« der Firma Badische Anilin- und Sodafabrik erhältlichen Produktes mit Wasserstoff bei erhöhten Temperaturen, vorzugsweise zwischen 120 und etwa 200" C hergestellt wird. Bei diesem Produkt »R3-11« handelt es sich überwiegend um ein Gemisch von SiO.' und Kupfercarbonat (CuCOi).
Das erfindungsgemäß verwendete feinverteilte Kupfer kann z. B. nach Methoden hergestellt werden, wie sie im »Handbuch der präparativen anorganischen Chemie« von G. Bauer, 2. Auflage, S. 412 ff, beschrieben werden. In der Praxis bewährt hat sich insbesondere ein feinverteiltes Kupfer, welches durch Reduktion eines im Handel unter dem Namen »R 3-11« der Firma Badische Anilin- und Sodafabrik erhältlichen Produktes mit Wasserstoff bei erhöhten Temperaturen, vorzugsweise zwischen 120 und etwa 200" C hergestellt wird. Bei diesem Produkt »R3-11« handelt es sich überwiegend um ein Gemisch von SiO.' und Kupfercarbonat (CuCOi).
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Kntfer-
nung von Verunreinigungen in Vinylfluorid kann man
z. B. so vorgehen, daß man ein vertikales Rohr von z. ti.
100 mm Durchmesser und 300 mm Länge, welches an einem oder gegebenenfalls an beiden Enden durch eine
Siebstützplattc abgeschlossen ist, mit dem nicht reduzierten Kupferknntakl füllt. Bei Temperaturen
zwischen etwa 120 und etwa 200 C wird der Kupferkontaki mit Wasserstoff reduziert. Der Wasserstoff
wird anschließend, vorzugsweise mitiiels Vinylfluorid,
verdrängt. Nach Entfernung des Wasserstoffs wird das /u reinigende gasförmige Vinylfluorid mit einer
Strömungsgeschwindigkeit von 1 kg/min bei Tempera türen /wischen 0 und 100" C, vorzugsweise /wischen 20
und 60 C hindurchgcleilct. Der Rcimgiingsvorgang
kann /. B. auch durch Überleiten von Vinylfluorid über einen als Feststoff vorliegenden Konlakl erfolgen. Das
so gereinigte Vinylfluorid kann dann in den Autoklav, in dem die Polymerisation durchgeführt wird, übergeführt
werden. |e nach Menge und Art der Verunreinigungen können etwa 1,5 t Vinylfluorid mit elwa J kg des
Kontaktes (z.B. reduziertes R J-Il) gereinigt werden,
ehe es erforderlich ist, den Kupferkoniaki /u regenerieren
bzw. /u wechseln.
Der Reinigungseffekt kann noch dadurch verstärkt werden, daß man das Vinylfluorid zusätzlich noch einer
Reinigung mittels inerter Feststoffe mit einer großen spezifischen Oberfläche unterwirft. Besonders bewährt
hat sich ein poröses Kieselgel, vorzugsweise ein solches mit einer spezifischen Oberfläche von etwa 10 bis elwa
1000 M2/g, gemessen gemäß der BFT-Meihode. Die
ineiien Feststoffe werden bevorzugt in Form von
Perlen der Korngröße von etwa 1 bis 5 mm Größe verwendet.
Als inerte Feststoffe können auch /.. B. Aktivkohle, Tonerde, Calciumphosphat und ähnliche inerte Feststoffe
mit einer spezifischen Oberfläche verwendet werden, die innerhalb der gleichen Größenordnung wie diejenige
des Kieselgels liegt.
Fs hat sich als vorteilhaft erwiesen, ein Vinylfluorid, das mit einem Stabilisator versehen ist (z. B. d.l I .imonen
von 0,1 Gewichtsprozent) zunächst einer Reinigung mittels der inerten Feststoffe zu unterwerfen, bevor es
mit dem feinverteilten Kupfer in Kontakt gebracht wird.
Dadurch kann die Lebensdauer des Kupl'erkontakts verlängert werden. Wenn das Vinylfluorid keinen
Stabilisator enthält, erhält man auch bei dem Reinigungsvorgang mittels feinverteiltem Kupfer allein einen
guten Reinigungseffekl. Jedoch wird bevorzugt die
zusätzliche Keinigung mittels inerter Feststoffe angewendet, um eine möglichst optimale Reinigung zu
erzielen.
Der inerte Feststoff kann in ähnlicher Weise wie der Kupferkontakt mit dem Vinylfluorid in Kontakt
gebracht werden.
Das erfindungsgemäß gereinigle Vinylfluorid eignet
sich besonders gut zur Herstellung von Polyvinylfluorid, das in 40gewichtsprozentiger Aufschlämmung in Propylencarbonal
eine Organosol-Viskosität von etwa 20 bis 100 cP, vorzugsweise 25 bis 50 cP aufweist, wobei
Polymerisation praktisch ohne Induktionsperiode in Gang kommt und bei Drücken unter 140 kp/cm-'
durchgeführt werden kann.
Die Verunreinigungen des Vinylfluorids werden auf gaschromatographischem Wege ermittelt.
Ein vertikal angeordnetes Edelstahlrohr von 100 mm Durchmesser und 300 mm Länge, welches an beiden
Enden mit einer Siebstützplatte verschlossen war, wurde mit einem im Handel unter dem Namen
»KC-PERLEN« erhältlichen Kicselgcl der Firma KALICHEMIE gefüllt. Das poröse Kicselgel hatte eine
durchschnittliche Korngröße von etwa 3,5 mm. Die spezifische Oberfläche lag bei etwa 700 m2/g, gemessen
gemäß der BET-Methode.
Ein zweites vertikal angeordnetes Edelstahlrohr mit etwa den gleichen Abmessungen, welches mit einem
Kupferkontakt gefüllt war, wurde dem ersten Rohr nachgeschaltet. Der Kupferkontakt war hergestellt
worden durch Reduktion des im Handel unter dem Namen ,;R 3-11« der Firma Badische Anilin- und
Soda-Fabrik erhältlichen Produkts mit Wasserstoff bei Temperaturen zwischen 120 und etwa 200° C. Der
Wasserstoff wurde vor Inbetriebnahme durch Hindurchleiten von gasförmigem Vinylfluorid verdrängt.
ίο Mit einer Strömungsgeschwindigkeit von I kg/min
wurde das zu reinigende handelsübliche Vinylfluorid bei einer Temperatur von 50" C zunächst durch das erste
mit Kieselgel gefüllte Rohr und anschließend durch das zweite mit dem Kupferkoniakt gefüllte Rohr hindurchgeleitet
und dann in den Autoklav, in welchem die Polymerisation vorgesehen war, übergeführt. Das zu
reinigende handelsübliche Vinylfluorid war hergestellt worden durch Hydroflforierung von Acetylen. Anschließend
war es einer Druckdestillation unterworfen und mit 0,1 Gewichtsprozent dJ-Limonen stabilisier!
worden.
Die gesaiiumengc an Verunreinigungen wurde auf
gaschromatographischem Wege zu 200 ppm ermittelt. Davon betrug der Anteil an molekularem Sauerstoff
etwa 100 ppm.
Die gaschromatographischc Analyse des in den Autoklav übergeführten gereinigten Vinylfluorids ergab
eine Gesamtmenge an Verunreinigungen von < 20 ppm. Der Anteil an molekularem Sauerstoff
betrug < 15 ppm.
Claims (3)
1. Verfahren zur Reinigung von Vinylfluorid, dadurch gekennzeichnet, daß man gasförmiges
Vinylfluorid bei Temperaturen zwischen 0 und 100° C mit feinverteiltem Kupfer behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß man durch Destillation vorgereinigtes und/oder Stabilisatoren enthaltendes Vinylfluorid
mit fein verteiltem Kupfer in Berührung bringt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Vinylfluorid zusätzlich
noch einer Reinigung mittels inerter Feststoffe mit einer großen spezifischen Oberfläche unterwirft.
Priority Applications (9)
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