DE2319972A1 - Verfahren zur stabilisierung von oxymethylenpolymerisaten gegen abbau - Google Patents
Verfahren zur stabilisierung von oxymethylenpolymerisaten gegen abbauInfo
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Description
PATENTANWAITk
DR.-ING. VON KREISLER DR.-ING. SCHCNWALD
DR.-ING. TH. MEYER DR.FUES DIPL.-CHEM. ALEK VON KREISLER
DIPL-CHEM. CAROLA KELLER DR.-ING. KLÖPSCH DIPL.-ING. SELTlNG
KÖLN 1, DEICHMANNHAUS
2319972 Kö],n' ,den
Kc/Ax/Bt-
CELANESE CORPORATION,
522 Fifth Avenue, New York, N.Y.30036, USA
Verfahren zur Stabilisierung, von Oxymethylenpolymerisäten
gegen Abbau
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Stabilisierung
von Oxymethy]enpo]ymerisaten gegen Abbau.
Die Oxymethy]enpolymerisate bilden eine Gruppe von thermoplastischen
Harzen, die sich ausgezeichnet für die Herstellung von Formteilen durch Spritzgießen und Strangpressen
eignen, da sie sehr vorteilhafte mechanische Eigenschaften haben, und aufgrund dieser Eigenschaften zeichnen
sich die daraus hergestellten Formteile durch Härte, Festigkeit
und Zähigkeit aus.
Diese Harze unterliegen jedoch dem Abbau, insbesondere unter dem Einfluß von Wärme. Der Abbau ist hauptsächlich eine
Folge der folgenden drei Prozesse:
1) Thermischer Abbau vom Kettenende her unter Freiwerden
"von gasförmigem Formaldehyd. Dieser Abbau, der weitgehend unter dem Einfluß von Wärme stattfindet, wird häufig
durch Anwesenheit einer Äthergruppe oder Estergruppe em
Ende der Polymerkette vermieden.
2) Oxydativer Angriff, der zu Kettenspaltung und Depolymerisation
führt. Diese Erscheinung wird häufig durch Zusatz von Antioxydantlen, z.B. Verbindungen, die Phenol-
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gruppen oder Aminogruppen enthalten, zur Polymermasse
verzögert.
3) Acidolytische Spaltung der Kette, bei der ebenfalls Formal
dehyd frei wird, kann stattfinden. Der acidolytische
Abbau hat seine Ursache in der Anwesenheit von sauren , Verbindungen, die aus mehreren Quellen stammen: :
A) Reste des sauren Katalysators, der bei der Herstellung des Polymerisats verwendet worden sein kann,
B). Ameisensäure, die in situ gebildet wird·, wenn Spurenmengen von Formaldehyd, die bei der Verarbeitung gebildet
werden, oxydiert werden, und I C) Essigsäure, die aus Acetat-Endgruppen gebildet wird,
wenn eine in dieser Weise stabilisierte gegebene Kette
als Folge einer gelegentlichen oxydativen oder acidolytischen
Kettenspaltung depolymerisiert. Um diesen Zustand zu vermeiden und den Abbau des Oxymethy]encopolymerisats
insbesondere während der anschließenden Verarbeitung
im heißen Zustand zu.verhindern, werden der Polymermischung häufig "Formaldehydakzeptoren" oder
"Säureakzeptoren" zugemischt. Zu den Verbindungen, die für diesen Zweck verwendet werden können, gehören
Hydrazine und ihre Derivate, Harnstoffe, gewisse Amide und Diamide, Polyamide und Metallsalze von Essigsäure
und langkettigen Fettsäuren. - ;
Die meisten Oxymethy]enpolymerisate sind heterogene Polymerisate,
d.h. sie enthalten sowohl stabile als auch instabile
Einheiten. Ein gebrauch!iches Verfahren zur Stabilisierung
dieser Polymerisate besteht darin, daß sie einer Behandlung unterworfen werden, durch die die aus den
verhältnismäßig empfind]ichen Monomereinheiten bestehenden
Endteile der Moleküle selektiv abgebaut werden. Dies geschieht
gewöhnlich durch eine Hydrolysenreaktion, bei der
ein Restpolymerisat zurückbleibt, in dem die verhältnis-
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mäßig stabilen Monomereinheiten in den Endteil en der Moleküle
vorhanden sind.
Gewöhnlich haben wenigstens 90$ der Polymerkette der Moleküle
des behandelten Polymerisats vergleichsweise stabile
oder vergleichsweise thermisch beständige Einheiten in
den Endstellungen. Während der anschließenden Verarbeitung
im heißen Zustand findet jedoch zwangsläufig eine weitere Freigabe von Formaldehyd und begleitenden Säuren statt,
die ihrerseits die Polymerketten angreifen und abbauen.
Daher wird nach der vorstehend beschriebenen Hydrolysenbehandlung häufig ein Stabilisatorsystem, das aus einem
Säureakzeptor oder einem Säureakzeptor und einem Antioxydans besteht, in der Strangpresse zugemischt, um die Wirkung
etwaiger freigesetzter Verbindungen aufzuheben. Diese Zumischung des Stabilisators ist jedoch selbst von einem
unerwünschten Abbau des Polymerisats durch die zur Gewährleistung gleichmäßiger Zumischung des Stabilisatorsystems
notwendige heiße Verarbeitung des Polymerisats begleitet.
Die Zugabe eines Säureakzeptors vor der hydrolytischen Behandlung war bisher aufgrund des großen Volumens von
Säuren usw., die während der Hydrolysenreaktion vorhanden sind, unmöglich.
Es wurde nun gefunden, daß bei Anwendung einer heterogenen Schmelzhydrolysenreaktion, wie sie in der deutschen Patentschrift
(Patentanmeldung vom
gleichen Tage entsprechend der USA-Patentanmeldung 247 625
der Anrnelderin) beschrieben wird, zur Hydrolyse der Oxymethylenpolymerisate
durch die Anwesenheit eines Säureakzeptors allein oder eines Säureakzeptors und eines Antioxydans
1) die thermische Stabilität völlig überraschend steigt und natürlich 2) eine anschließende Arbeitsstufe.
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in der ein Stabilisator zugesetzt wird, mit der damit verbundenen Verminderung des Molekulargewichts des Polymerisats
überflüssig wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, das es ermöglicht, stabilisierte Oxymethylencopolymerisate schneller
und wirtschaftlicher herzustellen, als dies bei'den
bisher bekannten Verfahren möglich war. Die Erfindung umfaßt
ferner die Herstellung von stabilisierten Oxymethy-1encopo]ymerisaten,
die im natürlichen, d.h. nichtpigmentierten Zustand, "b"-Werte von weniger als +7 auf der
Hunter-Farbskala haben.
Die Aufgaben, die die Erfindung sich stellt, werden gelöst, indem die Oxymethy]encopo]ymerisate einer heterogenen
Schmelzhydrolyse in Gegenwart eines Säureakzeptors
oder eines Säureakzeptors und eines Antioxydans unterworfen werden.
Der Erfindung liegt die Peststellung zugrunde, daß stabilere^
Endprodukte erhalten werden, wenn ein Säureakzeptor oder ein Säureakzeptor und ein Antioxydans im Gegensatz
zu dem bekannten Verfahren nicht dem Oxymethy]encopo] ymerisat nach der Hydrolyse zugemischt werden, sondern
während der heterogenen Schmelzhydrolyse des Copolymer!-
sats anwesend sind.
Angesichts der während der Hydrolyse gebildeten Menge von
Formaldehyd und Säuren ist dieses Ergebnis völlig überraschend.
Sehr wichtig ist die Tatsache, daß das stark gefärbte, polymerartige Cyanguanidin-Formaldehyd-Addukt,
das normalerweise gebildet wird, wenn das als Säureakzeptor bevorzugte Cyanguanidin in der formaldehydreichen
Hydrolysenumgebung anwesend ist, sich in einer heteroge- ■ nen Schmelzhydrolysenzone nicht bildet.
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Eine Festlegung auf eine Theorie ist nicht beabsichtigt,
jedoch wird angenommen, daß unter den hier beschriebenen erfindungsgemäßen Bedingungen der speziellen heterogenen
Schmelzhydrolyse in situ eine Wasserdampfdestillation
stattfindet, bei der der Formaldehyd und entsprechende Säuren unmittelbar nach ihrer Bildung im Dampfzustand
aus der Schmelze ausgetragen werden, wodurch der Kontakt, d.h. die verfügbare Reaktionszeit, mit dem flüssigen
Säureakzeptor minimal gehalten wird.
Darüber hinaus verzögert die Anwesenheit des Säureakzeptors oder des Säureakzeptors und des Antioxydans beim
beginnenden Schmelzen des Copolymerisate, d.h. unmittelbar
vor der hydrolytischen Stabilisationszone, den normalerweise
in dieser Phase beginnenden Abbau.
Oxymethy]enpolymerisate mit wiederkehrenden Einheiten der
Formel -OCH2-, die direkt miteinander verbunden sind,
sind seit vielen Jahren bekannt. Sie können durch Polymerisation von Viasserfreiem Formaldehyd oder von Trioxan,
das ein cyclisches Trimeres von Formaldehyd ist, hergestellt
werden. Hochmolekulare Oxymethy]enpolymerisate
haben unterschiedliche thermische Stabilität. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden als Polymerisate
Oxymethylenpo]ymerisate stabilisiert, die
C-C-Einfachbindungen in der Hauptpolymerkette enthalten.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden als polymere Verbindungen Oxymethy]encopolymerisate
behandelt, die wenigstens eine Kette aufweisen, die wiederkehrende Oxymethy]eneinheiten mit eingestreuten
Gruppen der Formel -OR- in der Hauptpolymerkette enthalten. In diesen Gruppen der Formel -OR- ist
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R ein zweiwertiger Rest mit wenigstens 2 C-Atomen, die
direkt miteinander verbunden sind und in der Polymerkette zwischen zwei Valenzen stehen, wobei etwaige Subsfrituenten
an diesem Rest inert, d.h. frei von störenden funktionell Den Gruppen sind und keine unerwünschten Nebenreaktionen
auslösen. Besonders bevorzugt werden Polymerisate, die 60 bis 99,6 Mol-$ wiederkehrende Oxymethylengruppen
enthalten. Bei einer bevorzugten AusfUhrungsform ist R beispielsweise ein Alkylenrest oder substituierter
Alkylenrest, der wenigstens 2 C-Atome enthält.
Zu den Copolymerisaten, die gemäß diesem Merkmal der Erfindung
verwendet werden können, gehören solche mit einer
Struktur, die aus wiederkehrenden Einheiten der Formel
(-0-0H2-
besteht, in der η eine ganze Zahl von O bis 5 ist und in
60 bis 99»6$ der wiederkehrenden Einheiten den Wert O
hat. R, und Rp sind inerte Substituenten, d.h. Substituenten,
die frei von störenden funktionellen Gruppen sind
und keine unerwünschten Reaktionen auslösen.
Eine bevorzugte Klasse bilden Copolymerisate, die eine
Struktur haben, die aus wiederkehrenden Oxymethylengruppen
und Oxyäthylengruppen besteht, wobei 60 bis 99*6$ der
wiederkehrenden Einheiten Oxymethyl<=neinheiten sind.
Besonders bevorzugt l^erden Oxymethyl enpolymerisate, die
von cyclischen Ä'thern mit benachbarten C-Atomen abgeleitete OxyaJkyleneinheiten mit benachbarten C-Atomen ent- ·
halten. Diese Copolymerisate können hergestellt werden
durch Copolymerisation von Trioxan mit einem cyclischen Äther der Formel
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CH0 O
1 I
CH2- (OCH2)n
in der η eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist,
in der η eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist,
Zu den bevorzugten Polymerisaten gehören beispielsweise
Copolymerisate von Trioxan und cyclischen A* them, die
wenigstens 2 benachbarte C-Atome enthalten, z.B.. die in der USA-Patentschrift j5 027 552 beschriebenen Copolymerisate.
Beispiele spezieller cyclischer A'ther, die verwendet werden
können, sind Äthylenoxyd, 1,3-Dioxolan, 1,3,5-Trioxepan,
1,5-Dioxan, Trimethylenoxyd, Pentamethylenoxyd,
1,2-Propylenoxyd, 1,2-Butylenoxyd, Neopentylglycol formal,
Pentaerythritdiformal, Paraldehyd, Tetrahydrofuran und
Butadienmonoxyd.
Der hier gebrauchte Ausdruck "Copolymerisat" bezeichnet
Polymerisate, die zwei oder mehr monomere Gruppen enthalten,
und umfaßt Terpolymere und höhere Polymerisate. Zu den geeigneten Terpolymeren gehören -die in der USA-Patentanmeldung
Nr. 229 715 der Anmelderin beschriebenen
Polymerisate.
Gegenstand der Erfindung ist im einzelnen ein Verfahren zur hydrolytischen Stabilisierung von normalerweise festen
Oxymethylencopolymerisaten, die einen Schmelzpunkt oberhalb
von 1500C haben, und deren Moleküle 60 bis 99,6 Mol-#
vergleichsweise instabile monomere Oxymethyleneinheiten
mit eingestreuten, vergleichsweise stabilen monomeren Einheiten
der Formel -0-R- enthalten, worin R ein zweiwertiger Rest ist; der wenigstens zwei direkt miteinander
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verbundene und in der PoJymerkette zwischen den beiden
Valenzen stehende C-Atome enthält, wobei etwaige Substituenten.am
Rest R inert sind, und wobei die entständigen Teile der Moleküle wenigstens teilweise aus diesen
instabilen monomeren.Einheiten bestehen. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man das Polymerisat und,
bezogen auf das Polymerisat, etwa 2 bis 25 Gew.-% eines aus der aus Wasser, Alkohol, Trioxan und ihren Gemischen
bestehenden Gruppe gewählten Reaktionsteilnehmers sowie
etwa 0,05 bis 10,0 Gew.-% (bezogen auf das Gewicht des
Polymerisats) eines aus einem Säureakzeptor oder einem Säureakzeptor und einem Antioxydans bestehenden Stabilisatorsystems
in einen Reaktor gibt, das Gemisch etwa 0,01 bis 15 Minuten umsetzt, indem man das Polymerisat,
das Stabilisatorsystem und den Reaktionsteilnehmer einer
Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Copolymerisate,
vorzugsweise zwischen etwa l60° und 240°C, und einem vorzugsweise
unter 10,5 kg/cm liegenden Druck aussetzt, \
der genügt, um das Polymerisat im flüssigen Zustand und den Reaktionsteilnehmer im dampfförmigen Zustand zu halten,
wobei die Temperatur und die Zeit so gewählt werden, daß die instabilen Monomereinheiten von den endständigen
Teilen der Moleküle entfernt werden, so daß die Moleküle mit den stabilen Monomereinheiten enden, und den nicht
umgesetzten Reaktionsteilnehmer und andere Materialien,
die verflüchtigt werden können, entfernt, indem man den ; Druck auf einen Wert zwischen etwa 0,007 und J5>
5 kg/cm vermindert, bei dem diese Materialien flüchtig werden.
Die erforder!ichen Zeit-, Temperatur- und Druckbedingungen
sind in der österreichischen Patentschrift
(Patentanmeldung vom gleichen Tage entsprechend
der USA-Patentanmeldung 247 625 der Anmelderin) genannt.
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Die bevorzugten Polymerisate, die gemäß der Erfindung behandelt
werden, sind Thermoplaste, die einen Schmelzpunkt von wenigstens 150 C haben und normalerweise bei einer
Temperatur von 200°C knetbar sind. Diese Polymerisate haben vor der Behandlung gemäß der Erfindung eine hohe
thermische Stabilität, die jedoch durch diese Behandlung wesentlich verbessert wird.
Die bevorzugten Polymerisate, die gemäß der Erfindung behandelt werden, haben einen Schmelzindex von weniger als
50, vorzugsweise von weniger· als J>0, bestimmt gemäß
ASTM D I258-62T. Nach der Behandlung haben die bevorzugten
Copolymerisate eine erhebliche Alkalibeständigkeit. Wenn
beispielsweise die behandelten Copolymerisate in einer
50$igen wässrigen Natriumhydroxydlösung 45 Minuten bei
einer Temperatur von etwa 142 bis 145°C am Rückf1ußkühl er
erhitzt werden, wird das Gewicht des Copolymerisats um
viel weniger als 1% vermindert.
Als Katalysatoren werden für die Herstellung der erwünschten
Copolymerisate vorzugsweise Borfluorid und Koordinationskomplexe
von Borfluorid mit organischen Verbindungen, verwendet, insbesondere solche, in denen Sauerstoff oder
Schwefel das Donatoratom ist. Als Koordinationskomplexe
von Borfluorid, kommen beispielsweise Komplexe mit einem Phenol, einem Ä'ther, Ester oder Dialkylsulfid infrage. Borfluorlddibutylätherat,
der Koordinationskomplex von Borfluorid mit Dibutyläther, ist ein bevorzugter Koordinationskomp]
ex. Der Komplex von Borfluorid mit Diäthylather ist
ebenfalls sehr wirksam. V/eitere Borfluoridkomplexe, die
verwendet werden können, sind die Komplexe mit Methylacetat,
Äthylacetat, Phenyl acetat, Dimethyl äther, Methyl phenyl äther
und Dimethylsulfid. Geeignete Katalysatoren werden
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in den USA-Patentschriften 2 989 505, 2 989 50β, 2 989 507,
2 989 509, 2 989 53 0 und 2 989 53 3 der Anmelderin beschrieben.
Der Kooröinationskomplex von Borfluorid so]]te in der Polymerisationszone
in so]chen Mengen vorhanden sein, daß der Borf]uoridgeha]t zwischen etwa 0,00] und J,0 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der Monomeren in der Polymerisationszone, ]iegt. Vorzugsweise so]]ten Mengen zwischen etwa
0,003 und 0,] Gew.-% verwendet werden.
Die Monomeren in der Reaktionszone sind vorzugsweise wasserfrei oder im wesentlichen wasserfrei. Geringe Feuchtigkeitsmengen, wie sie in handelsüblichen Reaktionsteilnehmern
enthalten sein können oder durch Kontakt mit der Luft eingeführt werden können, verhindern nicht die Polymerisation,
so]]ten jedochozur Erzielung besserer Ergebnisse
entfernt werden.
Zur Herste]]ung der bevorzugten Copolymerisate werden das =
Trioxan, der cyclische A'ther und der Katalysator in einem
gemeinsamen wasserfreien Lösungsmittel, z.B. Cyclohexan,
gelöst und der Reaktion in einer abgeschlossenen Reaktionszone überlassen. Die Temperatur in der Reaktionszone kann
etwa 0 bis 1200C betragen. Die Reaktionszeit kann zwischen
etwa 5 Minuten und 72 Stunden liegen/Die Reaktion kann
bei. Drücken von Unterdruck bis etwalOOkg/cm oder mehr
durchgeführt werden, jedoch wird vorzugsweise bei Normal druck gearbeitet. <
Die chemische Konstitution des cyclischen Äthers muß berücksichtigt
werden. Beispielsweise enthält !,J-Dioxolan
sowohl eine Oxymethy]engruppe als auch eine Oxyäthylengruppe. Durch seihe Einfügung in das Copolymermolekü]
wird sowohl der Oxymethylengehalt als auch der Oxyäthylengeha.lt
des Polymerrnoleküls erhöht.
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Im a]]gemeinen ist'der cyclische Äther im Reaktionsgemisch
in Mengen zwischen etwa 0,2 und j50 Mol-%, bezogen
auf die gesamte Mo]menge der Monomeren, vorhanden.' Der
optimale Antei] hängt von dem jeweils gewünschten Copolymerisat,
dem erwarteten Umsatz und der chemischen Konstitution des verwendeten cyclischen Äthers ab.
Die mit den bevorzugten cyclischen A'thern hergestellten
Copolymerisate haben eine Struktur, die im wesentlichen
aus Oxymethy]engruppen und Oxyäthylengruppen im Verhältnis
von etwa 250:3 bis 1,5:3 besteht.
Nach Beendigung der Polymerisationsreaktion ist es zweckmäßig,
die Aktivität des Polymerisationskatalysators zu neutralisieren, da das Polymerisat durch längeren Kontakt
mit dem Katalysator abgebaut wird. Das Polymerisationsprodukt kann mit einem aliphatischen Amin, z.B. Tri-nbutylamin
oder Triäthylamin, im stöchiometrischen Überschuß
über die im Reaktionsprodukt vorhandene Menge an freiem Katalysator und vorzugsweise in einer organischen
Flüssigkeit, die ein Lösungsmittel für nicht umgesetztes Trioxan ist, behandelt werden. Gegebenenfalls kann das
Reaktionsprodukt auch mit V/asser gewaschen werden, das die KataJysatoraktivität aufhebt. Eine ausführliche Beschreibung
geeigneter Verfahren zur Aufhebung der Katalysatoraktivität findet sich in der USA-Patentschrift
2 989 509 der Anmelderin.
Gemäß der Erfindung können die verhältnismäßig instabilen
monomeren Teile von Einheiten des Polymerisats nach einem Verfahren entfernt werden,bei dem das Polymerisat in
Gegenwart eines Säureakzeptorc oder eines Säureakzeptors und eines Antioxydans mit einem Reaktanten bei einer
solchen erhöhten Temperatur und einem solchen erhöhten Druck behandelt wird, daß das System heterogen, d.h.
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ein Zweiphasensystem ist, wobei das Polymerisat im geschmolzenen
Zustand und der Reaktant im dampfförmigen Zustand vorliegt, worauf die Reaktion für eine zur Entfernung
von verhältnismäßig instabilen Teilen oder Einheiten
von den Enden der Polymermoleküle genügende Zeit
fortgesetzt wird, so daß die Moleküle mit verhältnismäßig
stabilen Einheiten enden.
Mit dem Polymerisat-Stabilisator-Reaktant-System kann
dieses Zweiphasensystem nach verschiedenen Methoden erreicht werden, z.B. 1. durch Schmelzen des Polymerisats
und Zusatz des Reaktanten und des Stabilisators bzw. der
Stabilisatoren unter solchen Bedingungen, daß der Reaktant
im dampfförmigen Zustand bleibt oder 2. durch Mischen des Polymerisats, des Stabilisators bzw. der
Stabilisatoren und des Reaktanten und anschließendes
Erhitzen unter Druck, bis das Polymerisat im schmelzflüssigen
Zustand und der Reaktant im dampfförmigen Zustand vorliegt.
Wenn das Copolymerisat ein heterogenes Copolymerisat ist
und die verhältnismäßig instabilen Einheiten Oxymethyleneinheiten
sind, besteht die bevorzugte Behandlung aus einer "stabilisierenden Hydrolysenbehandlung11 unter alkalischen
Bedingungen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird das Polymerisat mit etwa 2 bis 25 Gew.-^ des
bevorzugten hydro]ysierenden Reaktanten in Gegenwart von
etwa 0,05 bis 3 0,0 Gew.-% (bezogen auf das Gewicht des
Polymerisats) eines Säureakzeptors oder eines Säureakzeptors und eines Antioxydans umgesetzt. Die Reaktion
muß bei einer, solchen erhöhten Temperatur und einem solchen
erhöhten Druck durchgeführt werden, daß das Polymerisat im schmelzflüssigen Zustand und der Reaktant im
dampfförmigen, d.h. gasförmigen Zustand vorliegt. Die
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Behänd] ung kann somit a]s eine "heterogene Sehmelzstabi-3isierungshydro]yse"
im Gegensatz zu den homogenen SchmelzhydroJysen,
die in den USA-Patentschriften 3 3^8 848 und
3 43 8 280 der Anme3derin besehrieben sind, bezeichnet
werden.
A3 ε hydro3ysierende Reaktanten können Wasser, Trioxan oder
primäre, sekundäre oder tertiäre a3iphatische oder aromatische
A3koho3e oder ihre Gemische verwendet werden. Bei der Wah3 des A3koho3s muß in erster Linie berücksichtigt
werden, daß seine thermodynamischen Eigenschaften derart sind, daß tier Alkohol und/oder das Alkohol Wasser-Gemisch
unter den Verfahrensbedingungen gemäß der Erfindung im dampfförmigen Zustand vor3iegen. A3s
A3koho3e eignen sich beispie3sweise a3iphatische A3koho3e,
vorzugsweise Methylakohol, Äthyla3kohol, n-Propy3alkohol
und Isopropylalkohol.
Der hier gebrauchte Ausdruck "Hydrolyse", bezeichnet die
Reaktion des Polymerisats mit .Wasser oder den vorstehend genannten*.Hydroxy]gruppen enthaltenden Verbindungen oder
ihren Gemischen.
Die endständigen Einheiten des Oxymethylenpo]ymerisats
sind häufig mit Hydroxy3gruppen substituierte Oxyrnethyl eneinhelten
der Forme3 (-C-CHp-OH) und die Loslösung einer Oxymethylengruppe vom Po3ymermo3ekül durch die Hydro!ysenreaktion
bewirkt eine Verschiebung der Wasserstoffatome der Hydroxy]gruppe zu den Sauerstoffatomen der nächsten
benachbarten Oxymethylengruppe.
Die Stabilisierungs- und Hydrolysenreaktion findet vorzugsweise
unter solchen alkalischen Bedingungen der Dämpfe statt, daß der pH-Wert des hydro]ysierenden Reaktanten
beim Zusatz zum Polymerisat über 9>0 liegt. Zur Einstel-
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_.■■'- 14 -
3ung eines solchen pH-Wertes muß ein alkalisches Material
vorhanden sein. Dieses alkalische Material ist vorzugsweise wasserlöslich oder im Hydroxylgruppen enthaltenden
Material löslich. Geeignet sind stark basische Hydroxyde, z.B. Alkali- oder Erdalkalihydroxyde, oder Salze von
starken Basen mit schwachen Säuren oder Ammoniak oder organische Basen, z.B» Amine oder Amidine.
Als alkalische Materialien eignen sich speziell Natriumhydroxyd, KaJiumhydroxyd, Natriumcarbonat, Natriumacetat,
Ammoniumhydroxyd,-Trlathyienamins Tripropylamin, Tetramethylguanidin,
Triäthylamin, Trimethylamine Tributylamin,
Melamin, Calciumhydroxid usxv** Das alkalische Material ist
in der chemischen Reaktion in einer Menge von 0,001 bis
etwa 10,0 Gew.-$, vorzugsweise etwa 0,001 bis 1,0 Gew.-%,
vorhanden»
Die alkalische Hydrolyse hat gegenüber der neutralen
Hydrolyse unter anderem den Vorteil, daß sie schneller
verläuft und das alkalische Ma.terial einen etxvaigen vorhandenen
Überschuß des Polymerisationskatalysators oder
saures Material, das während der Reaktion gebildet wird und anderenfalls das Polymerisat während der Hydrolyse
abbaut oder die erfindungsgemäß verwendeten speziellen Säureakzeptoren an sich bindet, neutralisiert.
In gewissen Fällen ist es zweckmäßig, den gewünschten
pH-Wert einzustellen, indem ein.alkalisches Material,
z.B. Triethylamin, in einer solchen Menge zugesetzt wird,
daß das Triethylamin.während des gesamten Verlaufs der
Hydrolysenreaktion basische Bedingungen aufrecht erhält
und mit etwa gebildeten sauren Materialien reagiert.
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Bei geeigneten Ausführungsformen kann eine Triäthylaminmenge
von 0,25$, bezogen auf das Gewicht des Polymerisats,
genügen. VJenn beispielsweise 5$ des hydro]ysierenden Reaktanten
dem Polymerisat zugesetzt würde, könnte die hydrolysierte
Lösung 5,0 Gew.-^i Triäthy3amin enthalten,
und der pH-Wert der Hydrolysenlösung würde vor dem Zusatz
zum Polymerisat eingestellt. In ge\tfissen Fällen ist
es möglich, daß etwas Wasser im Polymerisat zusätzlich dem in der Hydrolysenlösung zugesetzten Wasser enthalten
ist.
Nach der Polymerisationsreaktion ist es zweckmäßig, daß Polymerisat zu waschen und zu trocknen, um den aktiven
Katalysator zu neutralisieren und nicht umgesetzte Monomere,
'Lösungsmittel und Katalysatorreste zu entfernen. Insbesondere können Wasser oder Gemische eines Alkohols,
z.B. Methanol, mit Wasser verwendet werden, in denen geringe Mengen Ammoniak oder eines Amins, z.B. Triäthylamin,
vorhanden sein können.
In gewissen Fällen kann es zweckmäßig sein, den Katalysator zu neutralisieren und dann das Polymerisat zu filtrieren,
zu waschen und zu trocknen. Das Polymerisat kann dann einfach gelagert werden, bis es zu einem späteren
Zeitpunkt der Stabilisierungs- und Hydrolysenbehandlung
unterworfen wird.
Als Säureakzeptoren eignen sich für die Zwecke der Erfindung
beispielsweise die Hydrazine und ihre Derivate, Harnstoffe,
Amide, Amidine und Polyamide sowie die Metallsalze von langkettigen Fettsäuren. Besonders bevorzugt
als ßäureakzeptoren werden Dicyandiamid (Cyanguanidin),
Magnesiumacetat, Calciumhydroxystearat und CaI ciumricin-.
öl eat.
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Außer den erfindungsgemäß verwendeten Akzeptoren können
dem Copolymerisat ein oder mehrere andere chemische Stabi] isatoren zugesetzt werden, um den thermischen Abbau
noch weiter zu verringern. Der Anteil des zugemischten Stabilisators hängt von dem jeweiligen Stabilisator ab.
Eine Menge zwischen etwa 0,05 und 30 Gew.-% (bezogen auf
das Gewicht des Polymerisats) erwies sich für die meisten
Stabilisatoren als geeignet.
Als Stabilisatoren eignen sich beispielsweise Antioxydantien, z.B. phenolische Antioxydantien, wobei substituierte
Bisphenole besonders geeignet sind.
Eine geeignete Klasse von substituierten Bisphenolen bilden die Alkylenbispheno]e einschließlich der Verbindungen
mit 1 bis 4 C-Atomen im Alkylenrest und 0 bis 2
Alkylsubstituenten an jedem Benzol ring, wobei jeder A3kylsubstituent
1 bis 4 C-Atome enthält. Bevorzugt als Alky-1enbispheno]e
werden 2,2'-Methyl en-bis-(4-methyl-6-tert.-butyl
phenol) und 4,4'-Butyliden-bis-(6-tert.-butyl-J-methylphenol).
Außer den Alkylenbispheno]en eignen sich
als phenolische Stabilisatoren 2,β-Di-tert.-butyl-4-methy]phenol,
Octylphenol und p-Phenylphenol.
Besonders geeignet als Antioxydantien sind die sterisch gehinderten Phenole, die Esterderivate von 5,5-Di-tert.-buty1-4-hydroxypheny!propionsäure
sind, z.B. Tetrakis-/methy]en-3(3',5'-di-tert.-butyl^-4-hydroxyphenyl
)propionat_7methan, Ä'thyl -1,1,1 -tris -/"methyl en-3- (3', 51 -ditert.
-butyl-4'rhydroxypheny])propionat 7 und Hexan-1,6-bis/5(3'
-di-tert. -butyl-4' -hydroxyphenyl )propionat 7 .
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— J f —
Nachdem die heterogene Schmelzstabilisierungshydrolyse
beendet und eine ausreichende Menge instabiler Monomereinheiten von den Polymermolekülen entfernt worden ist,
wird der verb]iebene chemische Reaktant vom behandelten
Polymerisat entfernt. Die Abbau- oder Reaktionsprodukte und, falls vorhanden, nicht umgesetzte Materialien, z.B.
Trioxan, sollten ebenfalls entfernt werden. Formaldehyd ist das hauptsächliche Produkt des durch die Hydrolyse
bewirkten Abbaues der Oxymethy]enpolymerisate, und es
wird angenommen, daß es durch die fortschreitende Loslösung der entständigen Oxymethy]eneinheiten vom Ende
der Polymerkette gebildet wird. In gewissen Fällen, insbesondere bei frühzeitiger Hydrolyse des Polymerisationsreaktionsprodukts,
kann das hydro]ysierte Material eine gewisse Menge nicht umgesetztes Trioxan enthalten.
Gemäß einer bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung
werden der chemische Reaktant, der Formaldehyd, das Trioxan und andere Materialien, die verflüchtigt werden
können, durch plötzliche Senkung des Drucks, unter dem die Materialien gehalten worden sind, entfernt. Angesichts
der Temperatur hat dies die Verflüchtigung der
flüchtigen Materialien zur Folge. Der niedrigere Druck
sollte zwischen etwa 0,007 und J5,5 kg/cm liegen und wird
vorzugsweise eingestellt, indem die Materialien unter
Normaldruck oder ein leichtes Vakuum (etwa 0,0jJ5 kg/cm )
gebracht werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt die Zeit, während der das geschmolzene Polymerisat
und das Stabilisatorsystem den erhöhten Temperaturen und
Drücken in Gegenwart eins dampfförmigen Reaktanten ausgesetzt
werden (diese Zeit ist als Verweil zeit bekannt), etwa 0,3 bis 3 5 Minuten. Die Temperatur liegt vorzugsweise
im Bereich von etwa l60° und 240°C.
309845/1083
Der Druck wird in dem Bereich gehalten, der- notwendig
ist, um die Zweiphasenreaktion aufrecht zu erhalten, d.h. das Polymerisat im geschmolzenen Zustand und die Reaktanten
im dampfförmigen Zustand zu halten. Vorzugsweise
liegt dieser Druck unter etwa 10,5 kg/cm .
Die Verweil zeit, die Temperatur und der Druck werden aufeinander abgestimmt und vorzugsweise bei solchen Werten
gehalten, daß das System aus Polymerisat, Stabilisator
und Reaktant in dem vorstehend genannten Zustand bleibt und die Reaktion ausreichend so vonstatten geht, daß die
gewünschte Menge instabiler Einheiten von den Enden der Polymermoleküle entfernt wird, so daß sie mit verhältnismäßig
stabilen Einheiten enden.
Bei den in den fölgenden Beispiel en beschriebenen Versuchen
wurde ein Trioxan-Äthylenoxyd-Copolymerisat verwendet,
das etwa 2 Gew.-% ·Oxyäthylengruppen enthielt,
die in den Oxymethylenketten verteilt wären. Ferner wurde
das aus dem Polymerisationsreäktor kommende Reaktionsprodukt mit Wasser gewaschen und getrocknet, um den Katalysator
zu neutralisieren und zu entfernen und nicht umgesetztes Trioxan zu entfernen, ■
Der-Κ,-Wert 1st der prozentuale Gewichtsverlust des,Polymerisats pro Minute, bestimmt durch Erhitzen des in .einem
offenen Gefäß enthaltenen Polymerisats in einem Umluftofen bei einer Temperatur von 0
30 9 84S/ 1083
- 39 -
Die Beispie3e 3 bis 6 veranschau3ichen die Ergebnisse,
die erha3ten werden, wenn eine homogene Hydro!ysenreaktion
in einem Einschneckenextruder sowoh] in Gegenwart a3s auch Abwesenheit des Säureakzeptors bzw. des aus
Säureakzeptor und Antioxydans bestehenden Stabilisatorsystems
gemäß der Erfindung durchgeführt wird. Bei den Versuchen, bei denen der Stabi]isator bzw. die Stabi3isatoren
während der Hydro]yse nicht anwesend sind, werden sie dem Po]ymerisat zugemischt, das dann vor der Prüfung
erneut stranggepreßt vrird.
Das Po3ymerisat oder das Po]ymerisat mit den Stabi3isatoren
wird unter Druck einem Einschneckenextruder zugeführt, der ein Länge/Durchmesser-Verhä]tnis von 20:3 hat.
Die Beschickungszone der Strangpresse hat 5 Windungen und eine Gangtiefe von 4,7 nun. Das Po]ymerisat wird somit
unter Druck der Homogenisierzone oder Schme]zhydro]ysenzone
zugeführt, die 6 Windungen und eine Gangtiefe von 3,52 mm hat. Der Reaktant wird am Anfang der Schme3zhydro]ysenzone
in die Strangpresse gepumpt. Hierauf fo3gt eine begrenzte Zone von 3,5 Windungen mit einer Gangtiefe
von 0,5β mm. Diese begrenzte Zone erhä3t die Drücke in
der Schme]zhydro]ysenzone aufrecht. Das Gemisch aus Polymerisat
und Reaktant bzw. das Gemisch aus Polymerisat, Stabilisator und Reaktant gelangt dann zu einer mit Abzug
versehenen Zone (die als Niederdruckzone bezeichnet werden kann) mit 4 Windungen und einer Gangtiefe von 5»59 mm.
Wenn das erhitzte und unter Druck stehende Gemisch zu der mit Abzug versehenen Zone gelangt, wird der Druck schlagartig
vermindert, und der Formaldehyd, der Reaktant una andere verdampfbare Komponenten werden durch den Abzug
entfernt. Das behandelte Polymerisat gelangt dann durch
eine Pumpzone (oder Vorextrudierzone) mit 3>5 Windungen
und einer Gangtiefe von 1,52 mm, wo das Polymerisat ver-
309845/1083
dichtet wird. Das Polymerisat wird anschließend durch
eine Düse ausgepreßt. Wenn die chemischen Stabilisatoren
nicht anwesend sind, können sie dann dem Polymerisat zugemischt werden, worauf das Polymerisat erneut stranggepreßt
wird. Dies wird als Prozess mit "zweimaligem Durchgang" im Gegensatz zu dem Prozess mit "einmaligem Durchgang",
bei dem der Stabilisator bzw. die Stabilisatoren
während der Hydrolyse anwesend sind, bezeichnet.
Die Arbeitsbedingungen und die erhaltenen Ergebnisse sind
nachstehend in Tabelle I genannt.
Hydrolyse bei l60°bis 240°C und 52,7 kg/cm2.
Bei- Zahl der Zusammensetzung
spiel Durchgänge
3 1 CaIciumricinoleat (0,JO)3^ 0,036
Antioxydans (0,50)2) ,
Äthyl en-bis-stearamid {0,0J>y>
■2 2 Calciumricinoleat (0,10) 0,012
Antioxydans (0,50) Äthylen-bis-stearamid (0,03)
3 J Cyanguanidin (0,3 0) 0,030
Antioxydans (0,50)
Melamin (0,03)
Äthylen-bis-stearamid (0,03)
4 3 Cyanguanidin (0,J0) 0,0^0
Melamin (0,03)
Äthyl en-bis-.stearamid (0,03)
Antioxydans ^
5. * 2 Cyanguanidin (0,10) 0,025
. Antioxydans (0,50) Melamin (0,03) Äthylen-bis-stearamid (0,03)
6 2 Cyanguanidin (0,30) . 0,028
Antioxydans (0,50) Me3amin (0,03) Äthylen-bis-stearamid (0,03)
309845/1083
(0,10): Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Polymerisats
2)
Antioxydans: 2,2'-Methylen-bis(4-methyl-6-tert.-buty]phenol)
^' Acrawax C
4)
Beim zweiten Durchgang durch die Strangpresse zugemischt.
Wie die vorstehenden Werte zeigen, wird die Stabilität erheblich schlechter - erkennbar an den erhöhten Κ,-Werten
- , wenn die erfindungsgemäß verwendeten Stabilisatoren
während der homogenen Schmelzhydrolyse anwesend sind
und nicht nach der Hydrolyse dem Copolymerisat zugemischt
werden. Es ist ferner festzustellen, daß bei Durchführung
der homogenen Schmelzhydrolyse in Anwesenheit der Stabilisatoren
eine starke und völlig unannehmbare dunkel gel be bis braune Verfärbung des Copolymerprodukts stattfindet,
die, so wird angenommen, durch Chinoidringbildung im
Falle von Calciumricinoleat und durch Cyanguanidin-Formaldehyd
-Reaktionen im anderen Fall verursacht wird. Die
Gelbfärbung der verfärbten Produkte übersteigt gewöhnlich "b"-Werte von +15 auf der Hunter-Farbskala. Außerdem wird
bei Anwesenheit des Stabilisators bzw. der Stabilisatoren
während der homogenen Schmelzhydrolysenreaktion die kurzfristige
Stabilität wesentlich verschlechtert, erkennbar
beispielsweise an den Gewichtsverlustwerten nach 5*5 Stunden
bei 2300C. Bei den Versuchen mit zweimaligem Durchgang,
z.B. in Beispiel 5 und 6, liegt dieser Verlust bei
etwa 9j5#j während er bei den Versuchen mit einmaligem
Durchgang, wie in Beispiel ■ 1 beschrieben, in der Größenordnung
von 82$ 1 legt.
309845/1083
BeispleJe 7 bis
12
Die nachstehend beschriebenen Versuche werden mit einem Doppe]schneckenextruder mit gleichsinnigen Schnecken
durchgeführt.
Die Strangpresse hat ein Verhältnis von Gesamtlänge zu Durchmesser von 4j5 und besteht aus Beschickungs- und
Schmelzzonen mit einem Länge/Durchmesser-Verhältnis von
]2,5i einer Hydrolysenzone und Lösungsmitteleinspritzöffnung
mit einem Länge/Durchmesser-Verhältnis von 20,5
und Abzugs- und Düsenpumpzonen mit einem Länge/Durchmesser-Verhä]tnis
von 30. Ein Schmelzverschluß wird am
Anfang und am Ende der Zone der heterogenen Schmelzhydrolyse durch Verwendung von linksgängigen Schneckenbüchsen
gebildet. Im übrigen besteht die gesamte Schnecke aus rechtsgängigen Schneckenbüchsen, d.h.es werden keine Knetblöcke
verwendet» Ebenso wie bei den in den Beispielen 1 bis 6 beschriebenen Versuchen werden die chemischen Stabilisatoren,
wenn sie nicht in der ReaktionszOne anwesend
sind, mit dem hydrolysieren Polymerisat gemischt, worauf das Gemisch erneut stranggepreßt wird. Die Arbeitsbedingungen
Und die erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle II genannt.
309845/1083
- 23 Tabelle II
Hydrolyse bei l60-240 C und einem Druck von weniger als
3 0,5 kg/cm2
Bei- Zahl der Zusammensetzung Kd230 index"1 Z~
spie] Durch- ^
7 1 Calciumricinoleat (0,1) 0,03 0 9,0
Antioxydans (0,50) Äthylen-bis-stearamid(0,03)
8 2 Calciumricinoleat (0,3) 0,033 9,9
Antioxydans (0,50) Äthylen-bis-stearamid(0,03)
9 3 Cyanguanidin (0,3) 0,03 3 9,5
Antioxydans (0,50) Melamin ' (0,03.)
Äthylen-bis-stearamid(0,03)
3 0 2 Cyanguanidin (0,3) 0,03 4 30,5 Antioxydans (0,50) Melamin (0,03)
Äthylen-bis-stearamid(0,03)
3 3 3 Cyanguanidin (0,3) 0,033 9,3 Antioxydans (0,50)
Melamin (0,03)
Äthylen-bis-stearamid(0,03)
3 2 2 Cyanguanidin (0,3). 0,015 3 0,0 Ant ioxydans (0,50)
Melamin ' (0,03) Äthylen-bis-stearamid(0,03)
Die Beispiele 7 bis 3 2 veranschau3ichen sofort eindeutig
die an den niedrigeren K,p^0-Werten erkennbare wesentlich,
erhöhte Stabilität des Copolymerisats, die erzielt wird,
wenn eine heterogene, d.h. zweiphasige Schmelzhydrolyse
im Gegensatz zu der in Tabelle I veranschaulichten homogenen
Schmelzhydrolyse vorgenommen wird. Insbesondere wird
auf die bedeutenden Verbesserungen hingewiesen, die in jedem Fall erzielt werden, wenn der Stabilisator während der
Hydrolysenreaktion anwesend ist und nicht lediglich später zugesetzt wird. Ebenso sind die Schmelzindices der fertigen
Copolymerisate nach einer stabilisierenden Hydrolycenreaktion
merklich höher.
30 9 8 45/1083
Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, daß die normalerweise
starke Verfärbung, die stattfindet, wenn die Akzeptoren gemäß der Erfindung während der Hydrolyse der
Oxymethy}enpo]ymerisate anwesend sind, nicht eintritt,
wenn sie während der heterogenen Schme]zhydro]yse gemäß
der Erfindung, wie sie durch die Beispiele 7, 9 und ]0
veranschaulicht wird, anwesend sind. Im letzteren Fall
haben die behandelten Copolymerisate Farben von heiIeIfenbein
bis weiß, und ihre "b"-Werte auf der Hunter-Farbskala sind nie höher als +7·
309845/1083
Claims (1)
- - 25 Pa tentansprüche]) Verfahren zur Stabilisierung von normalerweise festen Oxymethy]encopolymerisaten, die einen Schmelzpunkt oberhalb von etwa 1500C haben und deren Moleküle 60 bis 99*6 Mol~$ verhältnismäßig instabile monomere Oxymethy-Deneinheiten mit eingestreuten, verhältnismäßig stabilen monomeren Einheiten der Formel -OR- enthalten, in der R ein zweiwertiger Rest ist, der wenigstens zwei direkt miteinander verbundene und in der Polymerkette zwischen den beiden Valenzen stehende C-Atome enthält, wobei die etwaigen Substituenten am Rest R inert sind und die endständigen Teile der Moleküle wenigstens teilweise aus instabilen Monomereinheiten bestehen, wobei man das Copolymerisat und, bezogen auf das Copolymerisat, 2 bis etwa Gew.-% eines aus der aus Wasser, Alkohol, Trioxan und deren Gemischen bestehenden Gruppe ausgewählten Reaktanten in eine Reaktionszone gibt, in der sie ein im wesentlichen aus geschmolzenem Copolymerisat und dampfförmigen Reaktanten bestehendes heterogenes System dadurch bilden, daß die Reaktionszone bei einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunkts des Copolymerisate und bei einem Druck gehalten wird, bei dem das Copolymerisat im geschmolzenen Zustand und der Reaktant im dampfförmigen Zustand gehalten v/erden, und das System unter den vorstehend genannten Temperatur- und Druckbedingungen während einer Zeit von etwa 0,1 bis 15 Minuten umsetzt und hierdurch instabile monomere Oxymethy]eneinheiten von den endständigen Teilen der Moleküle des Copolymerisats in einem solchen Ausmaß entfernt, daß wenigstens S0% der erhaltenen Polymerketten der Moleküle mit stabilen Monomereinheiten enden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Stabilisierungsreaktion in Gegenwart von etwa 0,05 bis 10,0 Gew.-$ (bezogen auf das Polymergewicht) eines aus einem Säureakzeptor oder einem Säureakzeptor und einem Antioxydans bestehenden Stabilisatcrsystems durchführt.309845/10832) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einer Temperatur im Bereich von etwa l6O° bis 2400C arbeitet.5) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem Druck unter 10,5 kg/cm arbeitet.4) Verfahren nach Anspruch 1 bis j5> dadurch gekennzeichnet, daß man Oxymethylencopolymerisate behandelt, die Oxyäthyleneinheiten als stabile Einheiten enthalten.5) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den nicht umgesetzten Reaktanten aus dem erhaltenen stabilisierten Copolymerisat durch Verminderung des Drucks in der Reaktionszone auf einen Wert im Bereich von etwa 0,07 bis 3»5 kg/cm , bei dem der nicht umgesetzte Reaktant sich verflüchtigt, entfernt.6) Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkohol Methylalkohol, Äthylalkohol, n-Propylalkohol oder Isopropylalkohol verwendet.7) Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das Copolymerisat mit dem Reaktanten unter alkalischen Bedingungen umsetzt.8) Verfahren nach Anspruch 1 bis J1 dadurch gekennzeichnet, daß man als Säureaiczeptor Cyanguanidin, Magnesiumacetat, Calciumstearat, Calciumhydroxystearat oder Calciumricinoleat verwendet.30 9 845/10839) Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als Antioxydans Tetrakis/methylen-2-(5! ,5'-di-tert.-butyl-4' -hydroxyphenyl)propionat.7methanJhydroxyphenyl)propionat7 und/oder Hexan-l,6-bis/5-(j5' di-tert.-butyl-4' -hydroxyphenyl )propionat7 verwendet..309845/1083
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