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Venen-Punktions- ud Verweilkanülen-besteck Die Erfindung betrifft
ein Venen-Punktions- und Verweilkanülen-Besteck für Transfusionen oder Infusionen,
mit einer als Punktions-Kanüle dienenden Hohlnadel und einem durchsichtigen Katheter,
die axial verschieblich zueinander geführt sind, wobei an der Kanüle und an dem
Katheter auf der der Nadelspitze abgewandten Seite je eine quer zur Nadelachse angeordnete
Kanülen- bzw. Katheterlasche angebracht sind.
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In der deutschen Auslegeschrift 2 017 585 ist eine Kanüle beschrieben,
die aus einer einen Katheter in Schlauchform aufnehmender, Hohlnadel besteht. Die
Hohlnadel ist aufbrechbar und trägt an ihrem rückwärtigen Ende zwei einen Bedienungsgriff
bildende Flügel, die auf ihrer Innenseite zur Abstützung des eingeführten Schlauches
nach innen umgebogene, aus dem Plügelmaterial ausgeschnittene Zungen aufweisen.
Dadurch soll der Katheterschlauch auf der vollen Länge der Kanüle geradegehalten
werden, sodaß er sich während des Binschiebens des Katheters nicht ausbeulen oder
verklemmen kann.
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Kanülen dieser Bauart können z.B. aufgrund vorgegebener Sollbruchstellen
nach dem Einführen des Katheters in die Vene vollstandig von diesem entfernt werden.
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Eine weitere bekannte Bauart von Venenverweilkanülen besteht aus einer
als Katheter dienenden Kunststoffkanüle, in die eine etwas längere, als Hohlnadel
ausgebildete Metallkanüle eingeschoben ist, wobei die Metailkanüle maximal um die
Länge der Nadelspitze aus der Kunststoffkanüle herausragen kann. Kunststoffkanüle
und l,tetallkanüle tragen an ihren rückwärtigen inden je eine Lasche, die eine leichte
Handhabung und eine gegenseitige Verschiebung bzw. entfernung der beiden Kanülen
voneinander gestatten. Beim einstechen in die Haut wird jedoch nur eine dem Querschnitt
der Nadelspitze entsprechende Öffnung erzielt, sodaß die die etallkanüle umschließende
Kunststoffkanüle in die Haut bzw. in die Vene hineingedrückt werden muß. Auch erreicht
die in der Vene verbleibende Kunststäffkanüle nicht die hohe Flexibilität eines
Katheterschläuches, sodaß nach einer gewissen Verweilzeit die Venenwand gereizt
wird.
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Ausgehend von diesem zuletzt erörterten ade der Technik hat die erfindung
zur Aufgabe, ein Venen-Punktions- -und Verseilkanülen-Besteck zu schaffen, das neben
seiner Handlichkeit uid guten bedienbarkeit vom Patienten weniger unangenehm empfunden
wird, Gefahren für den Patienten weitgehend ausschließt und lange Verweilzeiten
in der Vene ohne eizunen oder sonstige Komplikationen gestattet.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die in
an sich bekannter Weise den als flexiblen Schlauch ausgebildeten Katheter umschließende
Hohlnadel zwischen Nadelspitze und Kanülenlasche ein Fenster aufweist, und daß die
Katheterlasche im bereich des Fenters mit dem Schlauch verbunden und ijit ihrem
Laschenfuß innerhalb der Längserstreckung des Fensters getJenüber der Kanülenlasche
verschiebbar geführt ist. Dabei liegt der auf die #adellängsachse bezogene Öffnungswinkel
des Fensters zwischen 1800 und 900, vorzugsweise bei ca. 1500, sodaß sich der Schlauch
nicht von der Kanüle abheben kann. Das in die Kanüle reichende Ende des Katheterlaschenfußes
ist dem inneren Querschnitt der Hohlnadel im Fenster bereich angepaßt, um eine gute
Führung zu erreichen. Ebenfalls für beine sichere Führung und Lagerung des Katheters
bzw. der Katheterhalterung in der Kanüle ist es von Vorteil, den Katheterlaschenfuß
gekröpft auszuführen und auf dessen dem Fenster abgewandten Seite einen parallel
zur Hohlnadelacnse verlaufenden Stutzen anzubringen, der in einer Führungsbohrung
der Kanülenlasche axial verschieblich gelagert ist. Damit wird vor allem ein Verkanten
der gegeneinander beweglichen Teile wirksam verhindert. Der Laschenfuß einschließlich
Stutzen ist durchbohrt, sodaß eine Verbindung zwischen Katheterschlauch und an den
Stutzen anschließbare Instrumente, Leitungen, Spritzen etc. hergestellt werden kann.
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Bei Verwendung einer längsgespaltenen, aufbiegbaren oder aufgrund
von Sollbruchstellen aufbrechbaren Hohlnadel als Punktions-Kanüle läuft die J?ensterdffrn#'ng
zu den Lsngsspalten bzw. den Sollbruchstellen hin spitz zu, während der Laschenfuß
einen entsprechenden Keil aufweist. erden die Kanülen- und Katherterlasche auseinandergedrückt,
so wird der Keil in die Fensterspitze getrieben
und weitet diese
und damit auch die Nadelspitze so weit auf, daß die Kanüle von dem Katheter entfernt
werden kann bzw. in zwei längsgespaltene Teile zerbricht. In diesem Fall ist der
ansonsten aus Kunststoff bestehende LaschenfuC im Bereich des eils zweckmäig metallisch
verstärkt.
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Lit den erfindungsgemäßen Maßnahmen wird neben den bereits erwahnten
Vorteilen vor allem eine völlig sterile Behandlung erreicht, da der Katheterschlauch
vor Berührungen geschützt ist; trotzdem wird durch das Fenster hindurch eine laufende
Beobachtung des Katheterschlauches ermöglicht. Auch werden Pehlbedienungen wie z.B.
das Zurückziehen des Schlauches bei gelegter Nadel oder eine Verletzung der Veneninnenwand
weitgehend ausgeschlossen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden beispielsweise anhand der
Zeichnungen näher erläutert: Die Figur 1 zeigt das erfindungsgemäße Besteck in einer
teilweise aufgeschnittenen Seitenansicht, die Figur 2 zeigt das Besteck gemäß Figur
1 in der Draufsicht, die Figur 3 zeigt in stark vergrößertem Maßstab einen Längsschnitt
durch den vorderen Teil des Bestecks, die Figuren 4, 5 und 6 zeigen Querschnitte
entlang den Linien IV - IV, V - V und VI - VI der Figur 1, ebenfalls stark vergrößert.
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Die als Punktions-Kanüle dienende Hohlnadel 1 ist von der Nadelepitze
bis etwa zur Hälfte ihrer Gesamtlänge als Vollhohlnadel ausgebildet.
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Die rückwärtige Hälfte ist bis auf das im unteren Teil der Kanülenlasche-12
eingesetzte Ende als Halbrund ausgeführt, so daß ein Fenster 8 entsteht. Die Nadel
1 enthält einen flexiblen und durchsichtigen Katheterschlauch 6, der an seinem vorderen
freien Ende eine flaschenförmige'Auftreibung 5 zwecks innerer Abdichtung gegen die
Wand der Nadelspitze aufweist. An seinem rückwärtigen Ende ist er Schlauch 6 mit
einer Bohrung 13 im Laschenfuß 15 der Katheterlasche 10 verbunden. Der Laschenfuß
15 ist im Bereich des Fensters 8 n die Nadel eingesetzt. Er ist bezüglich seiner
Länge und Form so In die Nadel angepaBt, daß er mittels der Katheterlasche 10 ohne
zu verkanten innerhalb der Fensteröffnung 8 axial verschoben werden kann. Ferner
weist der Laschenfuß 15 eine Kröpfung auf, sodaß der
rückwärtige
Anschlußstutzen 11 gegenüber der Längsachse der Nadel 1 versetzt ist und durch eine
als Widerlager dienende Bohrung 16 in der Kanülenlasche 12 hindurchgeführt werden
kann. Durch diese zusätzliche Führung wird das unbeabsichtigte Abheben des Fußes
15 von der adel 1 sowie ein Verdrehen dieser beiden Teile gegeneinander verhindert.
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Die Bohrung 13 ist am Ende des Stutzens 11 konisch erweitert, sodaß
handelsübliche Konusansätze von Spritzen etc. eingesteckt werden können. In dem
dargestellten Beispiel ist an den Stutzen 11 ein mit einem Konus versehener, hohler
Verschlußstopfen 14 angeschlossen, der an seinem Ende ein gasdurchlässiges Filter
trägt.
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Wie aus den Figuren 2, 3-und 4 zu ersehen ist, weist die Hohlnadel
1 an ihrem vorderen Ende einen Längsspalt 3 auf, der bis zu einer Sollbruchstelle
2 an der Nadelapitze reicht. Die für die ßollbruchstelle 2 erforderliche Materialschwächung
kann z.B. durch Anschleifen des Außenmantels der Hohlnadel 1 an der Nadelspitze
erreicht werden.
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Der Sollbruchstelle 2 und dem Längs spalt 3 diametral gegenüber ist
in die Nadel eine Längsrille 4 eingelassen, die das Aufbiegen der Nadel 1 ermöglicht.
Dieses Aufbiegen erfolgt mittels eines Keils 9 am Katheterlasohenfuß 15, der in
das konisch sich zum Längsspalt 3 hin verjüngende Ende 7 der Fensteröffnung 8 gedrückt
werden kann. Dabei bricht die Nadel an der Stelle 2; gleichzeitig wird der Längsspalt
so stark erweitert, daß Punktions-Kanüle und Katheter voneinander entfernt werden
können.
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Das erfindungagemäße Besteck wird wie folgt angewendet: Die Katheterlasche
10 wird mit dem Zeigefinger und die Kanülenlasche 12 mit dem Daumen ergriffen und
die Nadelspitze in die zu punktierende Vene eingestochen. Sobald eine erfolgreiche
Punktion t erfolgt ist, wird dies im Fenster 8 aufgrund des im Katheterschlauch
6 zurückströmenden Blutes sichtbar. Dabei kann die Luft aus dem Filter des Stopfens
14 entweichen. Nunmehr wird die Katheterlasche 10 bei gleichzeitigem Festhalten
der Kanülenlasche 12 um die Länge des fensters 8 vorgeschoben, sodaß der an der
Nadelspitze
austretende flexible Kunststoffschlauch 6 eine sichere
Lage im Lumen der Vene einnimmt. Nach dem Herausziehen der Nadelspitze aus der Einstichöffnung
wird die Katheterlasche 10 festgehalten und die Kanülenlasche 12 in entgegengesetzter
Ridhtung zur Stichrichtung abgezogen, wobei sich der Keil 9 weiter in die Fenster
spitze 7 schiebt und die Hohlnadel 1 derart aufbiegt bzw. aufspaltet, daß diese
samt Lasche 12 entfernt werden können und nur noch der Katheterschlauch 6 mit seinem
Halter 10, 11, 15 am Patienten verbleibt.