DE2318638C3 - Kulturmedium zum Züchten von Bakterien - Google Patents

Kulturmedium zum Züchten von Bakterien

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DE2318638C3 DE19732318638 DE2318638A DE2318638C3 DE 2318638 C3 DE2318638 C3 DE 2318638C3 DE 19732318638 DE19732318638 DE 19732318638 DE 2318638 A DE2318638 A DE 2318638A DE 2318638 C3 DE2318638 C3 DE 2318638C3
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Description

25
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kulturmedium zur Züchtung von Bakterien.
Bisher wurden Herzinfusionskulturmedien (abgekürzt »HIB-Kulturmedium«) und Hirn-Herz-Infusionskulturmedien (abgekürzt »HBI-Kulturmedium«) usw. weitgehend als Kulturmedium zur Züchtung von Bakterien in Forschungs- oder Kliniklaboratorien der Medizin und zur Feststellung von Bakterien in Untersuchungszimmern von Krankenhäusern verwendet; diese Kulturmedien waren zweckmäßig durch eine tierische Körperflüssigkeit, wie Blut und Serum, für die Züchtung von Bakterien verstärkt, die bestimmte Anforderungen bezüglich ihrer Ernährung stellen. Die HIB- und BHI-Kuiturmedien haben jedoch die Nachteile, daß die zur Herstellung der Infusionsbrühe verwendeten Tierorgane schwer zu beschaffen sind; weiterhin ist die Erzielung der Einheitlichkeit und Massenherstellung des Kulturmediums aufgrund der Qualitätsunterschiede von Rinderherzen oder Kalbshirnen schwierig, so daß die Kulturmedien sehr kostspielig sind. Außerdem ist das Arbeiten im Fall einer Verstärkung mit tierischer Körperflüssigkeit komplizierter und auch daher wurden die Kulturmedien t eurer.
Im »Chemischen Zentralblatt«, 1956, Seite 1340, Ref. 43t0, ist beschrieben, daß Pepton im Endo-Kulturmedium durch ein preiswertes Fischproteinhydrolysat ersetzt werden kann; diesen Ausführungen kann jedoch nicht entnommen werden, daß dieses Fischproteinhydrolysat einen ausgezeichneten Wachstumsfaktor für pathogene Bakterien enthält und als Ersatz für ein BHl- oder HIB-Kulturmedium verwendet werden kann.
Die Feststellung von Bakterien ist ein wesentliches Verfahren zur Verhütung von Erkrankungen, so daß das Auffinden eines wirksamen und billigen Kulturmediums ein dringendes Problem ist.
Erfindungsgemäß wird nun ein billiger satz für die kostspieligen Bestandteile im HIB- oder BHI-Kulturmedium geschaffen, so daß diese in der Verwendung 6s zweckmäßiger, bei der großtechnischen Herstellung billiger und in der Qualität einheitlicher im Vergleich zu den üblichen, oben beschriebenen Kulturmedien sind.
Die vorliegende Erfindung schafft nun ein neues Kulturmedium zur Züchtungvon Bakterien, das dadurch «kennzeichnet ist. daß es unter Verwendung eines fetrockneten Hydrolysat* das durch Hydrolyse von Fischprotein mit Pancreatin oder einer aus den Gattungen AspergiUus. Streptomyces, Bacillus oder Rfozopus gewonnenen Protease wobei die Protease Se optimale Aktivität bei pH um 7 zeigt und wöbe, das Fischprotein bis zu einem Hydrolysegrad, bei dem die Menge von in 10%iger Trichloressigsäure löslichem Stickstoff 80% der Menge des gesamten Stickstoffs in der Reaktionsmischung übersteigt, hydrolysiert wird Sd wobei zur Hydrolyse 0,1 bis 0,6 Gew.« Enzym pro Volumen Rohmaterial eingesetzt werden, AbfUtneren der unlöslichen Substanzen aus dem Hydrolysat, Entfetten und Trocknen des Filtrats erhalten worden ist, m einer Menge von über 0,5 bis 3,0 GewJVoL« anstelle des Infusionsmaterials aus tierischen Organen und Körperflüssigkeiten im üblichen Kulturmedium hergestellt wurde.
In den Zeichnungen zeigt
Fiel Wachstumskurven von Diplococcus pneumoniae im erfindungsgemäßen, mit FLP-I bezeichnetem Kulturmedium und BHI-Kulturmedium, ausgedruckt durch die Trübung des Kulturmediums.
FiB 2 zeigt Wachstumskurven von Salmonella paratyphi B in einem erfindungsgemäßen mit FLP-2 bezeichneten Kulturmedium und HIB-Kulturmedium, ausgedrückt als Trübung des Kulturmediums.
Fie 3 zeigt Wachstumskurven von Streptococcus faecalis als Funktion der Konzentrationen des getrockneten Produktes im Kulturmedium, und
Fig 4 zeigt Wachstumskurven von Shigella sonnei als Funktion der Konzentrationen des getrockneten Produktes im Kulturmedium.
In der Erfindung umfaßt die Bezeichnung »Bakterien« Bakterien, die zur Forschung und klinischen Untersuchung in medizinischen Forschungslaboratonen und in den Bakterienuntersuchungsabteilungen von Krankenhäusern gezüchtet werden.
Die Herstellung eines getrockneten Produktes des Hydrolysates aus Fischprotein (im folgenden als »getrocknetes Produkt« bezeichnet) wird anschließend
i.
Ais Kon- bzw. Ausgangsmaterial werden Fische verwendet, wie Thunfisch, Bonito, Kabeljau, Dorsch, Haifisch. Makrele, Sardine, Roßmakrele, Makrelenhecht usw. Es können alle Körperteile dieser Fische ebenso wie auch Walfleisch verwendet werden.
Bei der Verwendung eines getrockneten Produktes als Bestandteil für das Kulturmedium wird als Rohmaterial frisches Fischfleisch oder sofort nach derr Fang eingefrorenes Fischfleisch verwendet, da jeglichei Geruch oder Verfärbung unerwünscht sind. Die Fische werden vermählen, in lauwarmem Wasser dispergier und einer enzymatischen Behandlung unterworfen.
Die zum Hydrolysieren des Fischproteins verwendet« Protease muß aus Pancreatin und von AspergiUus Bacillus, Streptmyces, Rhizopus hergeleiteten Enzymei stamme und einen für die Aktivität optimalen pH-Wer um 7 zeigen. Eine Reaktionstemperatur von 35-55°( ist für die Proteaseaktivität optimal, obgleich sie von de verwendeten Proteasespezies abhängt. Die Protease menge sollte in Abhängigkeit vom Autolyseausmaß de Fisches, der spezifischen Aktivität der Protease und de Dauer der Hydrolyse variiert werden, sie beträgt jedoc 0,1 -0,6% (Gew/Vol.) der Rohmaterialmenge. Di Dauer der Hydrolyse liegt gewöhnlich zwische
1 „6 Stunden. Bei Verwendung von Fischen, die bereits lange gelagert worden sind, sollte die Hydrolyse jedoch innerhalb einer Stunde beendet werden, da solche Fische durch bakterielle Verunreinigung im Fall einer Reaktionsdauer über 6 Stunden zersetzt werden könntea Das enzymatisch hydrolysierte Fischprotein erhält man nach einer solchen Enzymbehandlung in flüssiger Form mit einem Feststoffgehalt von 9 -16%. Etwa 90% dieses Fcststoffgehahes bestehen aus Protein, Peptid, Aminosäuren usw. Die Ausbeute des verflüssigten Proteins betagt 80—90% des als Rohmaterial verwendeten Fischproteins. Die Hydrolyse ist beendet, wenn die Menge von in 10%igerTrichloressigsäure löslichem Stickstoff (im folgenden aus »Hydrolyseausmaß« bezeichnet) 80% der Menge des gesamten Stickstoffs in der Reaktionsmischung übersteigt Sofort nach beendeter Hydrolyse wird das Hydrolysat 10 Minuten auf 80" C erhitzt, um das Enzym zu inaktivieren und gleichzeitig die Reaktionsmischung zu pasteurisieren. Nach dem Pasteurisieren wird das Hydrolysat durch ein 30-40 mesh-Sieb aus rostfreiem Stahl filtriert und zur Entfernung von Fett und unlöslichem Material zentrifugiert, die in der flüssigkeitshaltigen Hydrolyse enthalten sind. Dann wird die Flüssigkeit konzentriert und in üblicher Weise zu einem getrockneten Produkt getrocknet.
Um die Wirkung dieses getrockneten Produktes auf das Wachstum von Bakterien zu untersuchen wurde zuerst eine vergleichende Studie des Wachstums von Diplococcus pneumoniae durchgeführt; dieser ist ein die Lungenentzündung hervorrufendes Bakterium und zeigt im BHl-Kulturmedium und im erfindungsgemäßen Medium genaue Anforderungen bezüglich seiner Nährstoffe. Das erfindungsgemäße Kulturmedium wurde hergestellt durch Ersetzen von Kalbshirn- und Ruiderherzextrakt sowie Pepton im BHI-Kulturmedium durch das oben beschriebene getrocknete Produkt nach einem im folgenden beschriebenen Verfahren (nachfolgend » FLP-1« genannt).
Tabelle 1
Zusammensetzung und pH-Wert des zur Züchtung von Diplococcus pneumoniae verwendeten Kulturmediums
FLP-I Kulturmedium 30,0 g 7,0 BHI-Kulturmedium 200 ecm
Getrocknetes Π Extrakt aus
Fischprotein-
hydrolysat
Natriumchlorid
5,0 g Kalbshirn 250 ecm
Extrakt aus
Rinderherz 10,0 g
Pepton 5,0 g
Dextrose 2,0 g Nail 2,0 g
Dikaliumphosphat 2,5 g Dextrose 2,5 g
Dikalium
pH-Wert phosphat 7,0
Dest. Wasser auf pH-Wert auf 1 I
dest. Wasser
Zusammensetzung und pH-Wert der zur Züchtung von Diplococcus pneumoniae verwendeten Kulturmedien sind in Tabelle 1 gezeigt Die Bakterien wurden gezüchtet, indem man 03 ecm des Inoculums zu 50 ecm jedes Kulturmediums zugab und bei 370C züchtete. Das Bakterienwachstum wurde nach üblichen Verfahren durcheeführt und durch Trübung (O. Ό.\ bestimmt bei einer Wellenlänge von 660 mu, berechnet Die Trübung des Mediums auf der Ordinate ist als Funktion der Incubationsdauer auf der Abszisse ausgedrückt (a) bedeutet die Wachstumskurve der Bakterien im FLP-I Kulturmedium, und (b) bedeutet die Wachstumskurve der Bakterien im BHI-Kulturmedium. Aus den in F i g. 1 gezeigten Ergebnissen geht deutlich hervor, daß das FLP-I Kulturmedium eine bemerkenswerte Wirkung auf das Bakterienwachstum zeigt und wirksamer als das BHI-Kulturmedium ist
Ein ähnlicher 'Versuch wurde mit Salmonella paratyphi B durchgeführt, die α a. für Paratyphus B verantwortlich sind, im Vergleich zum oben beschriebenen Diplococcus pneumoniae nicht so strikte Anforderungen bezüglich Ernährung stellen und nicht nur für den Menschen, sondern auch für Tiere gefährlich werden. Zusammensetzung und pH-Wert der Kulturmedium zur Züchtung von Salmonella paratyphi B sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Tabelle 2
Zusammensetzung und pH-Wert des Kultiirmed-ums zur Züchtung von Salmonella paratyphi B
FLP-2 Kulturmedium HIB-Kulturmedium
Getrockn. Fisch- 30,0 g
proteinhydrolysat
Natriumchlorid 5,0 g
pH-Wert 7,2
Dest. Wasser auf 1 1
Extrakt aus 500 ecm
Rinderherz
Pepton 10,0 g
Natriumchlorid 5,0 g
pH-Wert 7.2
dest. Wasser auf 1 I
Die Versuchsergebnisse sind in F i g. 2 aufgeführt, (a) bedeutet die Wachstumskurve von Salmonella paratyphi B im FLP-2 Kulturmedium und (b) diejenige im HIB-Kulturmedium. Wiederum hat das FLP-2 Kulturmedium eine günstigere Wirkung auf das Bakterienwachstum als das HIB-Kulturmedium.
In allen Versuchen wurde die Trübung des Mediums als Index für das Bakterienwachstum verwendet, und zwar weil bereits festgestellt wurde, daß die erhöhte Trübung des Mediums parallel zur Vermehrung der Bakterienzellen ist
Es wurden weiterhin Versuche zur Bestimmung des Konzentrationsbereiches an Fischproteinhydrolysat gemacht, das dem Kulturmedium zugefügt werden sollte Das Testverfahren war wie folgt:
Es wurden Kulturmedien hergestellt, indem man Kalbshirn- und Rinderherzextrakt sowie Pepton irr BHI-Kulturmedium durch das getrocknete Produkt bis zu einer Konzentration von 5,3,1 und 0,5% (GewVVol.' ersetzte, um so Streptococcus faecaiis zu züchten; eir ähnliches Kulturmedium wurde hergestellt, indem mar Rinderherzextrakt und Pepton im HIB-Kulturmediurr durch das getrocknete Produkt bis zu einer Konzentra tion von 5, 3,1 und 0,5% (Gew/VoL) zur Züchtung vor Shigella sonnei ersetzte. Str. faecaiis und Sh. sonne wurden nach demselben Verfahren wie die obei beschriebenen Bakterien gezüchtet
Die Versuchsergebnisse sind in F i g. 3 und 4 gezeigt F i g. 3 zeigt Wachstumskurven von Str. faecaiis in dei Kulturmedien, die das getrocknete Produkt in eine
Konzentration von 5, 3, 1 und 0,5% (Gew7Vol.) sowii weiter 0,5% (GewyVol.) Natriumchlorid, 0,2% (Gew. Vol.) Dextrose und 0,25% (Gew/Vol.) Dikaliumphos phat enthielten; der pH-Wert wurde auf 7,0 eingestell·
Fig.3 zeigt weiterhin Wachstumskurven im BHI-KuI-lurmedium, ebenfalls ausgedrückt als Zählung der lebenden Bakterienzellen. Fig.4 zeigt Wachstumskurven von Sh. sonnei in den Kulturmedien, die das getrocknete Produkt in einer Konzentration von 5,3, 1 und 0,5% (Gew/Vol.) sowie 0,5% (Gew7Vol.) Natriumchlorid enthielten und auf einen pH-Wert von 7,2 eingestellt waren. Ebenfalls aufgeführt sind die Wachstumskurven im HIB-Kulturmedium, ausgedrückt als Zählung der lebenden Bakterienzellen. Die Ordinate zeigt jeweils die Zählung der lebenden Bakterienzellen, während die Abszisse die Incubalionszeit angibt. In jeder F i g. bedeuten (a), (b), (c) und (d) die Wachstumskurven der Bakterien im erfindungsgemäßen Kulturmedium, das das getrocknete Produkt in einer Konzentration von 5, 3, 1 bzw. 0,5% (Gew7Vol.) enthält, während (e) die Bakterienwachstumskurve im BHI- und HIB-Kulturmedium bedeutet.
Aus den Ergebnissen dieser Versuche kann geschlossen werden, daß ein Unterschied zwischen den erfindungsgemäßen Kulturmedien und dem BHI- und HIB-Kulturmedium nur schwer feststellbar ist. Die Anzahl der lebenden Bakterienzellen nimmt während der Incubation über längere Dauer im Kulturmedium, das das getrocknete Produkt in einer Konzentration unter 0,5% (Gew/Vol.) enthält, schnell ab, während die Bakterien in einem 0,5 bis 3% Produkt enthaltenden Medium eine zufriedenstellende Verbreitung zeigen und wobei weiterhin die Verbreitung der Bakterien in einem Kulturmedium mit einer Konzentration über 3% ähnlich ist wie im Medium mit 3%.
Weiterhin erfolgte eine Vergleichsuntersuchung des Bakterienwachstums anderer Arten als der oben beschriebenen im erfindungsgemäßen Kulturmedium, wobei diese anderen Bakterienarten häufig in medizinischen Laboratorien und Forschungsabteilungen von Krankenhäusern festgestellt und gezüchtet werden. Die Ergebnisse sind als relative Trübung des FLP-I und FLP-2 Kulturmediums der vorliegenden Erfindung sowie der üblichen HIB- und BHI-Kulturmedium nach einer Incubation von 8, 24 und 48 Stunden ausgedrückt und in Tabelle 3 und 4 dargestellt.
Tabelle 3
Vergleichs des Bakterienwachstums im FLP-I Medium mit demjenigen im BHI-Kulturmedium
Bakterium Relative Trübung der nach
Bakterienkultur in FLP-I 24stündiger
gegenüber dem Incubation
BHI-Medium; % 100
nach 84
8stündiger
Incubation 112
Lysteria monocyrogenes 84 105
Corynebacterium 143 103
iiphtheriae 281*)
Str. faecalis 109 143
Str. haemolyticus 92
Str. viridans 194
Sacteroides fragilis
Diplococcus pneumoniae 148
In der folgenden Tabelle ist die Zusammensetzung von FLP-2 und HIB-Kulturmedium wie in Tabelle 2.
Tabelle 4
Vergleich des Bakterienwachstums im FLP-2 Medium und HIB-Kulturmedium
Bakterium
25
30
40
45 Shigella dysenteriae Shigella flexneri Shigella boydii Shigella sonnei Bacillus subtilis Staphylococcus aureus Siaphylococcus sp.#) Staphylococcus epidermidis Escherichia coli B**) Escherichia coli Oi24···) Pseudomonas aeruginosa Serratia marcescens Aeromonas hydrophila Salmonella typhi Salmonella paratyphi A Salmonella paratyphi B Salmonella typhimurium Salmonella enteritidis Proteus vulgaris Proteus mirabilis Proteus morganii
In der obigen Tabelle bedeutet: *) = Mannit zersetzendes Bakterium, das keine koagulie-
rende Aktivität zeigt **) = Lactose zersetzender, nicht-pathogener Typ von
Escherichia coli. ***) = pathogener Typ von Escherichia coli, der Lactose nicht
zersetzt.
Relative Trübung der nach
Bakterienkultur in FLP-2 24stündiger
gegenüber einem Incubation
HIB-Kulturmediuni; % 113
nach 148
Sstündiger 135
Incubation 100
115 106
117 184
152 76
108 82
105 98
53 116
95 170
66 108
160 90
105 103
181 127
67 277
86 126
90 114
126 143
124 130
133 149
126
135
150
160
') = dies ist der Wert nach 48stündiger Züchtung.
In der obigen Tabelle war die Zusammensetzung des 7LP-I und BHI-Kulturmediums wie in Tabelle 1.
Die Ergebnisse der Tabellen 3 und 4 zeigen, daß Shigella boydii, Escherichia coli B, Pseudomonas aeruginosa, Salm, paratyphi A, Salm, paratyphi B, Salm, enteritidis, Salm, typhimurium, Proteus vulgaris, P. mirabilis, P. morganii, Corynebacterium diphtheriae, Str.
viridans und Diplococcus pneumoniae nach 8stündiger Züchtung ein ausgezeichnetes Wachstum in dem erfindungsgemäßen Nähnnedium zeigen.
Das Wachstum von Shig. flexneri, Sh. boydii, Staph. aureus, Pseudomonas aeruginosa, Salm, paratyphi A.
Salm, paratyphi B, SaIm. typhimurium Proteus vulgaris, P. mirabilis, P. morganii und Diplococcus pneumoniae sowie Bacteroides fragilis im erfindungsgemäßen Kulturmedium überstieg nach 24- bzw. 48stündiger Züchtung dasjenige im HIB- und BHI-Medium.
Bakterien, die nach 8- und 24stündiger Incubation dasselbe Wachstum im erfindungsgemäßen Kulturmedium und in den üblichen Medien zeigen, sind Sh. dysenteriae, Sh. flexneri, Sh. sonnei, Staph. sp, Escherichia coli Ouj, Aeromonas hydrophila, Salm.
typhi. Bacillus subtilis, Lysteria monocytogenes, Str. faecalis und Str. haemolyticus bzw. Sh. dysenteriae, Staph. epidermidis, Escherichia coli B, E coli Ou* Serratia marcescens, Sh. sonnei, Aeromonas hvdrorjhila.
Salm, typhi, Salm, enterilidis, Lysteria monocytogenes, Corynebacterium diphtheriae, Str. haemolyticus, Sir. faecalis, Str. viridans und Bacillus subtilis.
Der aus den Tabellen 3 und 4 ersichtliche hohe Wert der relativen Trübung nach Sstündiger Incubation im erfindungsgemäßen Kulturmedium gegenüber dem BHl- und HIB-Kulturmedium macht deutlich, daß das Bakterienwachstum durch das erfindungsgemäße Kulturmedium beschleunigt und die zur Feststellung des Bakteriums notwendige Züchtungszeit verkürzt wird.
Die im erfindungsgemäßen Kulturmedium züchtbaren Bakterien umfassen Arten von Shigella, Salmonella, Proteus, Staphylococcus und Streptococcus sowie Diplococcus pneumoniae, Escherichia coli, Serratia marcescens, Aeromonas hydrophila, Bacteroides fragilis, Pseudomonas aeroginosa, Lysteria monocytogenes, Corynebacterium diphtheriae und Bacillus subtilis usw. Die dem Kulturmedium zuzufügende Natriumchloridkonzentration beträgt etwa 0,5% (GewVVol.), was ähnlich der in üblichen Kulturmedium verwendeten Konzentration ist. Bei der Züchtung von Bakterien mit besonderen Anforderungen an die Nährstoffe, wie Streptococcus und Diplococcus. sollten Glucose und Dikaliumphosphat zugegeben werden, obgleich ein wesentliches Wachstum sogar ohne deren Zugabe festgestellt werden kann.
Zur Konservierung eines Stammes, Bestimmung der Zählung lebender Bakterienzellen. Sensibilitätstests gegenüber Antibiotika, Isolierung und Identifizierung usw. kann das erfindungsgemäße Kulturmedium selbstverständlich durch Zugabe einer solchen Agrarmenge verfestigt werden, wie sie gewöhnlich in einem festen Kulturmedium verwendet wird.
Das erfindungsgemäße Kulturmedium wird einer Einstellung des pH-Wertes auf 7,2 ± 0,2 unterworfen und nach üblichen Verfahren sterilisiert. Das gewünschte Bakterium wird aufgeimpft und für entsprechende Zeit bei einer für das Bakterienwachstum optimalen Temperatur gezüchtet.
Das erfindungsgemäße Kulturmedium eignet sich zur Massenherstellung und ist in seiner Qualität beständiger und einheitlicher als die üblichen Kulturmedien, da die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Kulturmedien verwendeten Fische billiger sind und in großen Mengen lieferbar sind. Weiterhin brauchen im erfindungsgemäßen Kulturmedium keine kostspieligen Extrakte tierischer Organe. Blutserum usw. verwendet zu werden, da das erfindungsgemäße Medium auch ohne sie ein ausgezeichnetes Wachstum für viele Arten von Bakterien im Vergleich zu HIB- und BHI-Kulturmedien ergibt und außerdem die Incubationszeit, die zur Feststellung der Bakterien erforderlich ist, verkürzt
Beispiel 1
500 g Makrelenfleisch wurden in einer Zerkleinerungsvorrichtung zerkleinert und in ein Gefäß gegeben. Dazu wurde dieselbe Menge Wasser zugefügt Nach Erhitzen der Mischung auf 500C wurde Protease, hergestellt aus Streptomyces griseus (50 000[PU] Cas. F. R. B. γ tyr) in einer Menge von 0,6% des Rohmaterials zugegeben, und die enzymatische Hydrolyse wurde 4 Stunden bei 50°C durchgeführt. Danach wurde die hydrolysierte Flüssigkeit auf 8O0C erhitzt und /ur Inaktivierung des Enzyms 10 Minuten bei dieser Temperatur stehen gelassen.
Nach Filtrieren durch ein 30 —40 mesh-Sieb aus rostfreiem Stahl wurde das Hydrolysat mit einer Zentrifuge zur Entfernung von Fett und löslichem Material zentrifugiert; so erhielt man 930 g enzymatisch
ίο hydrolysierte Fischproteinflüssigkeit mit einem Proteingehalt von 8,85%, deren Hydrolysegrad 95% betrug. Die überstehende Fraktion wurde mit einem Verdampfer auf einen Feststoffgehalt von 35% konzentriert und dann sprühgetrocknet; so erhielt man 82 g getrocknetes Hydrolysat aus Fischprotein. Das FLP-2 Kulturmedium mit der in Tabelle 2 angegebenen Zusammensetzung wurde unter Verwendung dieses, getrockneten Produktes hergestellt.
FLP-2 und HIB-Kulturmedium wurden in 100-cem-Kolben gegeben und 15 Minuten bei 12'c C sterilisiert. Jedes Kulturmedium wurde mit 0,5 ecm Inoculum aus Proteus vulgaris in Tryptosoya-Brühe beimpft und 48 Stunden bei 37'C bebrütet. In bestimmten Zeitabständen wurden 2-ccm-Anteile der Kulturflüssigkeit entnommen und bei einer Wellenlänge von 660 mu einer Trübungsbestimmung unterworfen, die als optische Dichte (O. D.) ausgedrückt wurde, um in beiden Kulturmedien den Zustand des Bakterienwachstums /u vergleichen.
jo Nach 24 und 48 Stunden Wachstum von Proteus vulgaris im FLP-2 Kulturmedium betrugen die Werte 0,78 bzw. 1,00. Dagegen betrugen sie im HIB-Kuhurmcdium nur 0.54 bzw. 0,70, was deutlich niedriger als die obigen Werte ist. Daraus ist ersichtlich, daß das
3S erfindungsgemäße Kulturmedium eine ausgezeichnete Wirkung auf das Bakteriumwachstum hat.
Beispiel 2
Unter Verwendung des gemäß Beispiel 1 erhaltenen getrockneten Produktes wurde das FLP-I Kulturmedium mit der in Tabelle 1 genannten Zusammensetzung hergestellt. 10-ccm-Anteile dieses FLP-I Mediums und eines BHl-Kulturmediums wurden in sechs Testrohre gegeben und 15 Minuten bei 1210C sterilisiert. Dann wurde jeweils mit 0,1 ecm eines Inoculums aus Bacteroides fragilis, erhalten durch übliche anaerobe Incubation in Tryptosoya-Brühe, geimpft und anaerob 48 Stunden bei 37CC bebrütet. In bestimmten Zeitabständen wurden 2-ccm-Anteile der Kulturflüssigkeit entnommen und bei einer Wellenlänge von 660 Γημ einer Trübungsbestimmung unterworfen, die als optische Dichte ausgedrückt wurde, um den Zustand des Bakterienwachstums in beiden Kulturmedien zu vergleichen.
Nach 30- und 48stündigem Wachstum von Bacteroi des fragilis im FLP-I Kulturmedium betrugen die Wertt 0,05 bzw. 030, wobei die entsprechenden Werte in BHI-Medium von 0,01 bzw. 0,10 deutlich niedriger sine Somit zeigt das erfindungsgemäße Kulturmedium ein ausgezeichnete Wirkung auf das Bakterienwachstum.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Kulturmedium zum Züchten von Bakterien, dadurch gekennzeichnet, daß es unter Verwendung eines getrockneten Hydrolysate, das durch Hydrolyse von Fischprotein mit Pancreatin oder einer aus den Gattungen Aspergülus, Streptomyces, Bacillus oder Rhizopus ge»».^ ase, wobei die Protease eine optimale Aktivität bei pH um 7 zeigt und wobei das Fischprotein bis zu einem Hydrolysegrad, bei dem die Menge: von in tO%iger Trichloressigsäure löslichem Stickstort 80% der Menge des gesamten Stickstoffs in der Reaktionsmischung übersteigt, hydrolysiert_w*d, und wobei zur Hydrolyse 0,1 bis 0,6 Gew.-% Enzym pro Volumen Rohmateria] eingesetzt werden. Abfiltrieren der unlöslichen Substanzen aus dem Hydrolysat. Entfetten und Trocknen des Filtrats erhalten worden ist, in einer Menge von 05 bis 30Gew/Vol.% anstelle des Infusionsmaterials aus tierischen Orangen und Körperflüssigkeiten im üblichen Kulturmedium hergestellt wurde.
DE19732318638 1972-12-11 1973-04-13 Kulturmedium zum Züchten von Bakterien Expired DE2318638C3 (de)

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JP12412372A JPS5336033B2 (de) 1972-12-11 1972-12-11

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DE2318638A1 DE2318638A1 (de) 1974-06-12
DE2318638B2 DE2318638B2 (de) 1976-08-26
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