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Tribünenaus zugswagen Die Erfindung betrifft einen Tribünenauszugswagen
mit Motorantrieb, welcher einen Greifteil zum Erfassen von Teilen einer horizontal
zusammenschiebbaren Tribüne aufweist.
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Es sind bereits horizontal zusammenschiebbare Tribünen als sogenannte
"Teleskoptribünen" (vergl. beispielsweise deutsche Offenlegungsschrift 1 923 714)
bekannt, bei denen die erforderliche Staffelung der einzelnen Sitzreihen in der
Gebrauchslage durch ein Verschieben von bodenverfahrbaren Stützteilen erreicht wird.
Eine derartige Teleskoptribüne kann in der Abstellage so weitgehend zusammengeschoben
werden, daß die einzelnen Sitzreihen unmittelbar in einer Mauernische des Gebäudes
übereinanderliegen, wobei nach der Innenwandseite ein glattflächiger Abschluß erreicht
wird. Das Ausfahren derartiger Teleskoptribünen erfolgt im allgemeinen unter Mitwirkung
mehrerer llilfspersonen, welche mit Haken, Stangen oder dergl. an entsprechenden
Teilen der Tribüne angreifen und diese aus der
Abstellage in die
Gebrauchslage ziehen oder aus der Gebrauchslage wieder in die Abstellage zurückbringen.
Eine solche Arbeitsweise erfordert im allgemeinen mehrere Hilfspersonen und ein
entsprechendes Zusammenarbeiten während des Ausfahr- bzw. Einfahrvorganges. Zur
Erleichterung des 3ìn- und Ausfahrens sind bereits Tribünenauszugswagen bekannt,
die mit Hilfe eines Kettenantriebs auf der Bodenfläche motorisch verfahrbar sind
und dabei ein Herausziehen bzwo Zurückschieben der Teleskoptribüne ohne manuelle
Kraftanwendung ermöglichen. Die vorbekannten Tribünenauszugswagen zeigen jedoch
verschiedene Gebrauchsnachteile und ermöglichen insbesondere keinen genau steuerbaren
Bewegungsvorgang, so daß gegebenenfalls bei Überschreitung der Anschlaglängen Deformierungen
und sonstige Beschädigungen befürchtet werden müssen. Außerdem sind derartige Geräte
nicht für empfindliche Bodenbeläge in Sporthallen oder dergl. geeignet.
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Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, einen Tribünenauszugswagen
zu schaffen, welcher eine genaue Steuerung des Bewegungsablaufes und der Haltepositionen
ermöglicht, und der außerdem auch bei empfindlichen Bodenbelägen unbeschränkt angewendet
werden kann. Das Kennzeichnende der Erfindung ist darin zu sehen, daß der Wagen
eine in Bodenkontakt bringbare, motorisch antreibbare Antriebswalze aufweist. Ein
solcher Walzenantrieb vermeidet Beschädigungen der Bodenfläche und ergibt durch
den Reibungsschluß gegenüber dieser Bodenfläche eine hinreichende Kraftübertragung,
die zum Aus- und Einfahren der relativ leichtgängigen Teleskoptribüne ausreicht.
Die Breite der Antriebswalze richtet
sich nach den gegebenen Verhältnissen;
im allgemeinen dürfte eine Breite von etwa 1 m ausreichen. Die Oberfläche der Antriebswalze
weist zweckmäßig einen elastischen Belag, beispielsweise aus Gummi oder Kunststoff,
auf, wcdurch die Kraftübertragung durch Reibung verbessert und die Gefahr der Beschädigung
der Bodenoberflächen weiter eingeschränkt wird.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform kann die Antriebswalze an einem
schwenkbaren Halte teil mit l-Iandgriff--stange gelagert sein, welcher zusätzliche
Leerlaufrollen aufweist, deren Bodenkontakt durch Veränderung der Lage der handgriffstange
herbeiführbar ist, wobei der Bodenkontakt der Antriebswalze aufhebbar ist. Auf diese
Weise läßt sich der Tribünenauszugswagen leicht ohne motorischen Antrieb verschieben,
und außerdem ist eine genaue Fixierung der Haltepunkte dadurch möglich, daß die
Antriebswalze durch Abstützung des -Ialteteils auf den Leerlaufrollen außer Bodenkontakt
gebracht wird, so daß die Nacldaufträgheit des motorischen Antriebs ausgeschaltet
bleibt0 Es erscheint zweckmäßig, Leerlaufrollen vor und hinter der Antriebswalze
anzuordnen, so daß zwei Abstützlagen möglich sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann es zweckmäßig sein, daß
der Halte teil zwei seitliche Haltebleche aufweist, welche durch ein rohrförmiges
Verbindungsstück verbunden sind. Dieses rohrförmige Verbindungsstück bietet die
Möglichkeit für den vorteilhaften Einbau elektrischer Schalt- und Steuerelemente
in Verbindung mit dem motorischen
Antrieb. Die eigentliche Auslösung
der Motorsteuerung erfolgt zweckmäßig durch einen am Handgriff angebrachten Druckknopfschalter.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform kann der motorische Antrieb
als an sich bekannter Trommelmotor ausgebildet sein, dessen Trommel die Antriebswalze
bildet und, wie bereits erläutert, zweckmäßig einen entsprechenden elastischen Belag
an ihrer äußeren Oberfläche aufweist. Die Leerlaufrollen können gegebenenfalls zweckmäßig
walzenförmig ausgebildet sein. In vielen Fällen erscheint jedoch eine einfache Formgestaltung
als Scheibenrollen zweckmäßig und ausreichend. Bei Bedarf kann im freien Innenraum
des rohrförmigen Verbindungsstücks auch eine Aufwickelvorrichtung für die elektrische
Anschlußleitung untergebracht werden.
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Bei Anwendung der Merkmale der Erfindung wird ein Tribünenauszugswagen
geschaffen, welcher das Aus- und Einfahren von Teleskoptribünen in Ein-Mann-BiLenung
ermöglicht, und bei dem eine exakte Lagesteuerung und eine weitgehende Schonung
des Bodenbelages gegeben sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung schematisch dargestellt, aus dem-sich weitere Erfindungsmerkmale ergeben;
es zeigen: Figur 1 eine Seitenansicht eines Tribünenauszugswagens gemäß der Erfindung,
Figur 2 eine Vorderansicht des Tribunenauszugswagens nach Fig. 1.
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In den Figuren 1 und 2 erkennt man einen Halteteil, welcher aus zwei
seitlichen Halteblechen 1,2 besteht, die über ein rohrförmiges Verbindungsstück
3 miteinander verbunden sind. An diesem aus den Halteblechen 1,2 und dem Verbindungsstück
3 gebildeten Halte teil ist eine Antriebswalze 4 drehbar gelagert, welche die Trommel
eines eingeschlossenen, in der Zeichnung nicht sichtbaren elektrischen Trommelmotors
bildet. Die äußere Oberfläche dieser etwa 95 cm langen Antriebswalze 4 mit etwa
25 cm Durchmesser weist einen etwa 8 mm starken, gummielastischen Belag aus, welcher
vorteilhaft aus aufvulkanisiertem Naturkautschuk besteht. In einem seitlichen Gehäuseteil
5 befinden sich Anschlußteile des Trommelmotors.
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An den beiden Halteblechen 1,2 sind ferner Leerlaufrollen 6,7 bzw.
8,9 drehbar gelagert. Durch eine entsprechende Formung der beiden Haltebleche 1,2
können die Leerlaufrollen jeweils paarweise auf der Bodenoberfläche 10 abgestützt
werden, und dadurch wird gegebenenfalls die Antriebswalze 4 außer Bodenkontakt gebracht.
Elektrische Schalt-und Steuerelemente des Antriebsmotors befinden sich im freien
Innenraum des rohrförmigen Verbindungsstückes 3. An dieses ist außerdem eine Handgriffstange
11 angesetzt, welche einen Handgriff 12 trägt. An dem Handgriff 12 befindet sich
ein Druckknopfschalter 13 für das Ein- und Ausschalten des Trommelmotors, welcher
die Antriebswalze 4 antreibt.
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An den beiden Halteblechen 1,2 sind entsprechende hakenförmige Greif
teile 14,15 vorgesehen, mit denen der Tribünenauszugswagen in entsprechende Profilteile,
beispielsweise
16, einer teleskopartig horizontal aus- und einfahrbaren
Tribüne 17 eingreift. Die Vorderseite der Greifteile 14,15 ist abgerundet und bildet
eine Auflage an der Innenwandfläche des Profilteils 16 beim Zurückschieben in die
Abstellage.