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Schaltungsanordnung zum Übertragen von Daten Die Erfindung betrifft
eine Schalt'ungsanordnung zum Ubertragen von Daten nach dem Verfanren der Wechseistrom-Überlagerungstelegrafle
von einer Datenteilnehmerstelle über Fernsprechleitungen zu einer Datenvermittlungsstelle,
die in einem Fernsprechvermittlungsamt angeordnet ist.
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Das Verlegen von Stadtkabelleitungen für den Fernsrech-und Datenverkehr
ist mit hohen Kosten verbunden. Ortskabelleitungen mit starkem Verkehr zwischen
Ortsvermittlungsstellen sowie zwischen Ortsvermittlungsstellen und der Zentralvermittlungsstelle
werden deshalb schon häufig mit iii S fe von Zeitmultiplex-übertragungssystemen
mehrfach ausgenutzt. Dabei ist eine gemeinsame Benutzung von Ortakabelleitungen
für wernsprech- und Datenverkehr möglich. Eine bessere Ausnutzung der Ortakabelleitungen
im Teilne:neeranschlußbereich ist wegen der Aufstaltung der ieltungsbündel zu den
Teilnehmern hin zit Zeitmultiplex-Technik jedoch wirtschaftlich nicht durchführbar.
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Es ist bereits bekannt, Fernsprechteilnehmer-Anschlußleitungen durch
Wechselstrom-Übergerungstelegrafie auch für Fernschreibzwecke auszunutzen. So beschreibt
beispielsweise die deutsche Auslegeschrift 1 263 070 ein Verfahren und eine Anordnung
zum Übertragen von Daten von mehreren Teilnehmern zu einem Vermittlumgsamt über
Fernsprechleitungen, bei denen von dem Verfahren der Wechselstrom-tberlagerungstelegrafle
Gebrauch gemacht wird. Durch Filter bei der Teilnehmerstelle und in der Vermittlungastelle
werden
insgesamt drei Kanäle gebildet. Im Tonfrequenzbereich wird
die Sprache ubertragen. Darüber liegen die beiden für-beide Übertragungsrichtungen
getrennten Datenkanäle.
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Es ist auch möglich, die Anschlußleitungen von zwei vorhandenen Fernsprechanschlüssen
mitzubenutzen und über jede Leitung nur jeweils für eine Übertragungsrichtung einen
Datenkanal oberhalb des Fernsprechbandes zu führen. Die auf diese Weise entstehenden
breiten Kanäle sind für sehr schnelle Datenübertragung und beispielsweise für eine
di--gitale Bildübertragung geeignet.
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Die Anwendung der echselstrom-Überlagerungstelegrafie in einem Pernsprecnortsnetz
mit Wählbetrieb bereitet jedoch praktische Schwierigkeiten, deren Ursache bei der
Betraohtung eines zukünftigen Ortsleitungsnetzes mit getrennten Leitungen für Fernsprech-
und Datenverkehr erkennbar werden. Ein solches Ortsleitungsnetz zeigt Figur 1. Der
Fernsprechteilnehmer FTi ist über die Anschlußleitung All an die Gruppenvermittlungsstelle
GV1 angeschlossen. Soll eine Fernverbindung zu einem Teilnehmer FT2 einer anderen
Stadt aufgebaut werden, so muß die Gruppenvermittlungsstelle GV1 nach Empfang der
vom ruhenden Teilnehmer FT1 zu wählenden Fernverkehrsausscheidungsziffer 0 die Anschlußleitung
des Teilnehmers zu einer freien Ortsverbindungsle-itung 0L1 zur Ortsvermittlungsstelle
OVa durchschalten. Die Ortsvermittlungsstelle OVa iauß wiederum die Crtsverbindungsleitung
0L1 über eine weitere Ortaverbindungsleitung OL zur Zentralvermittlungsstelle ZV
durchschalten. Aufgrund der Soll genden, vom rufenden Teilnehmer zu zählenden Amtskennzahl
verbindet die zentrale Vermittlungsstelle ZV die Ortsverbindungsleitung OL mit einer
freien Amtsverbindungsleitung zur fernen Zentralvermittlungsstelle ZV im Bereich
des gewünschten Teilnehmers. Soll dagegen der Teilnehmer FT2 erreicht werden, so
verläuft die Verbindung von der Ortsvermittlungsstelle OVa weiter über die Ortsverbindungsleitung
OL3, die 0rtsveriiIttlungsstelle OVb, die Ortsverbindungsleitung
OL,
die Gruppenvermittlungsstelle GV2 und die AnschluBleitung AL.
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Im Datenübermittlungsnetz kommt eine Gruppenvermittlungsstelle GV1
und eine Ortsvermittlungsstelle OVa nicht vor.
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Der Datenteilnehmer DT ist über eine eigene Doppelader AL2-OL2-OL4,
die am Hauptverteiler in den Gebäuden der Gruppenvermittlungsstelle GV1 und der
Ortsvermittlungsstelle OV durchgeschaltet ist, unmittelbar mit der Ortsvermittlungsstelle
OVb verbunden. In der Fernsprech-Ortsvermittlungs stelle OVb ist eine ZeiSmultiplex-Ubertragungseinrichtung
oder ein Konzentratcr EDS-C vorgesehen, der beispielsweise von einer elektronischen
Datenvermittlungsstelle EDS-S gesteuert wird. Soll der Datenteilnehmer DT eine Fernverbindung
aufbauen, so verbindet der Konzentrator EDS-C nach Wahl der Fernverkehrsausscheidungsziffer
O die Ortsverbindungsleitung 0L4 über sein Koppelfeld mit einer freien Ortsverbindungsleitung
OL, die beispielsweise zu einer elektronischen Datenvermittlungsstelle EDS-S führt.
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Nach Wahl der Amtskennzahl schaltet die elektronische Datenvermittlungsstalle
EDS-S zu einer Amtsverbindungsleitung zur elektronischen Datenvermittlungsstelle
EDS-S im Bereich des gewünschten Teilnehmers durch.
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Die Benutzung der Fernsprechleitungen für den Datenverkehr mit Hilfe
des Verfahrens der echselstrom-berlagerungstelegrafie stöbt also auf die Schwierigkeit,
daß in vielen Fällen die Fernsprechvermittlung, an die der Fernsprechteilnehmer
angeschlossen ist, an einem anderen Ort aufgestellt ist, als die Datenvermittlungsstelle,
an die die Latenteilnehmerstelle unter Mitbenutzung der Fernsprechteilnehmer-Anschlußleitung
angeschlossen werden soll.
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Zwischen dem Fernsprechvermittlungsamt, das die Datenvermittlungsstelle
enthält, und der Teilnehmerstelle liegen
Vermittlungseinrichtungen,
die die Ubertragung der Daten verhindern. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
diese Schwierigkeit zu beseitigen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, aaß alle Leitungsabschnitte
von der Teilnehmerstelle bis zum genannten Pernsprechvermittlungsamt an beiden Enden
mit einem Tiefpaß abgeschlossen sind, der eine zur Übertragung von Sprechströmen
ausreichende obere Grenzfrequenz besitzt, daß in den Fernsprechçermittlungsstellen
ZWischen der Teilnehmerstelle und dem genannten Fernsprechvermittlungsamt Umwegachaltungen
vorgesehen sind, die die Tiefpässe und die Vermittlungseinrichtungen für die Daten
überbrücken und für die Sprechströne eine Sperre darstellen.
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Auf diese Weise werden die Vermittlungseinrichtungen von den Datensignalen
umgangen; eine Datenübertragung ist damit möglich.
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Ist eine Verstärkung der Datensinale auf dem Weg zur Datenvermittlungsatelle
nicht erforderlich so ist bei kleinstem Aufwand eine zweidrähtige Umgehung der Vermittlungseinrichtungen
mit Hilfe eines Hochpasses möglich, dessen Grenzfrequenz so gewählt ist, daß ein
ausreichender Abstand von den Frequenzen für Hochpegelruf und -wahl vorhanden ist.
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Ist dagegen eine Verstärkung erforderlich, so kann unter Verwendung
von vIer Bandpässen und einem Vierdraht-Verstärker jede Vermittlungsstelle vierdrähtig
umgangen werden.
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Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in der Zeicnnung dargestellten
Schaltungsanordnung erläutert.
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Figur 2 zeigt eine Schaltungsanordnung nach der Erfindung.
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Jede der drei vom Fernsprechverkehr und vom Datenverkehr gemeinsam
zu benutzenden Leitungen ALl, OL1, OL3 ist an beiden Enden mit einer Filteranordnung
zur Trennung des Fernsprech- und des Telegrafierweges versehen. Die Tiefpässe TP
übertragen Gleichstrom und alle für den Verbindungsaufbau und die Sprachübertragung
benötigten Wechselströme bis beispielsweise 4kHz. Der Datenkanal in der Richtung
von der Teilnehmerstelle zur Datenvermittlungsstelle wird über die Bandpässe BP1,
der Datenkanal in der Gegenrichtung über die Bandpässe BP2 geführt. Die Mittenfrequenzen
der Bandpässe für die beiden Datenkanäle sind unter Beracksichtigurg der erforderlichen
Übertragungsbanibreite unterschiedlich und sind so gelegt, daß ein genügender Abstand
von den Frequenzen für Hochpegelruf und -wahl vorhanden ist. In der Teilnehmerstelle
ist der Datensender DS des Datenteilnehmers DT an eine Modulationsschaltung S angeschlossen,
die über den Bandpaß BP1 die von der Nachricht modulierte Trägerfrequenz auf die
Anschlußleitung AX1 aussendet. Das aomende Signal wird dem Bandpaß BP2 zugeführt
und anschlie2end in der EinrIchtung E demoduliert. Das dabei entstehende Datensignal
wird dem Datenempfänger DE des Datenteilnehmers DT zugefahrt. Die Datenumsetzer
DU in der Teilnehmerstelle und in der Ortsvermittlungs stelle OVb haben einen Gleichstrom-Doppelstrom-Sende-
und Empfangsortakreis, Beim Datenteilnehmer DT sind an die Ortskreise des Datenumsetzere
DU die Datenendgeräte DS, DE über ein nicht dargestelltes Fernschaltgerät angeschlossen.
Beim Konzentrator EDS- innerhalb der Ortsvermittlungsstelle OVb sind die Ortskreise
des Datenumsetzers DU an eine nicht dargestellte AnschluBschaltung angeschlossen.
In der Gruppenvermittlungsstelle GV1 bzw. der Ortsvermittlungsstelle OVa ist die
Anschlußleitung AL1 mit der Ortsverbindungsleitung OLl bzw. die Ortsverbindungsleitung
OL1 mit der Orteverbindungsleitung OL3 über die-Umwegschaltung
US
verbunden. Der Aufbau dieser Umwegschaltung US hängt davon ab, ob auf dem ziege
von der Teilnehmerstelle zurDatenvermittlungsstelle eine Verstärkung der Signale
erforderlich ist oder nicht. Ist eine Verstärkung nicht erforderlich, so ist - wie
im Beispiel der Gruppenvermittlungsstelle GV1 gezeigt - eine zweidrähtige Umgehung
der Vermittlungseinrichtungen über einen Hochpaß HP möglich.
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Wird dagegen eine Verstärkung benötigt, so ist wie im Beispiel der
Ortsvermittlungsstelle OVa gezeigt, eine vierdrähtige Umgehung der Vermittlungseinrichtungen
erforderlich. In diesem Fall werden die Signale in jeder Übertragungsrichtung zunächst
einem Bandpaß BP1 bzw. BP2, darauf einem Verstärker und schließlich wieder einem
Bandpaß BP1 bz. RP2 zugeführt.
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3 Patentanspruche 2 Figuren