DE2315177A1 - Kontinuierliches verfahren zur umwandlung von methan in proteinmaterial - Google Patents
Kontinuierliches verfahren zur umwandlung von methan in proteinmaterialInfo
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- C12N1/30—Processes using, or culture media containing, hydrocarbons aliphatic having five or less carbon atoms
Description
DR.-ING. VON KREISLER CR-ING. SCHÖNWALD
DR.-ING. TH. MEYEK DR. FUES DIPL-CHEM. ALEK VON KREISLER DIPL.-CHEM. CAROLA KELLER DR.-ING. KLDPSCH DIPL.-ING. SELTING
Köln, den 26. März 1975
Kl/Ax
The British Petroleum Company Limited,
in Proteinmaterial
Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur Umwandlung von Methan in Proteinrnaterialien, insbesondere
zur Erzeugung von Methan vorwertenden Mikroorganismen unter Verwendung von Methan als Kohlenstoffquelle
und von Ammoniumionen als Stickstoffquelle.
Die Verwendung von Aramoniumchlorid als Stickstoffquelle
wurde bereits vorgeschlagen. Es wurde gefunden, daß die Geschwindigkeit der Methanoxydation mit steigender
Atnmoniumionenkonzentration geringer wird.
Die Verwendung von Ammoniakgas oder Aramoniumhydroxyd sowohl als Stickstoffquelle als auch zur Regelung des
PH-Wertö der Fermentation wurde bereits vorgeschlagen.
Von der Anmelderin wurde festgestellt, daß zumindest bei kontinuierlichen Verfahren die Verwendung von
Ammoniak oder Arrnrioniurnhydroxyd sowohl als Stickatoffquelle
als auch zur Regelung des pH-Wertes oder als
einzige Stickstoffquelle zu einer Verringerung der
V/achatuiüyßeachwindigkeit führen kann. Dies hat schließlich
dna völlige Verschwinden des Mikroorganismus zur
Folge, wenn nicht besondere Maßnahmen ergriffen werden.
309840/0983
Gegenstand der Erfindung ist die Umwandlung von Methan in Proteinmaterialien nach einem kontinuierlichen Verfahren,
bei dem man einen Methan verwertenden Mikroorganismus in einem Kulturmedium, das ein Nährsalze enthaltendes
wässriges Nährmedium enthält, in Gegenwart von Methan und einem freien Sauerstoff enthaltenden Gas
kontinuierlich züchtet und dem Kulturmedium als erste Stickstoffquelle eine verwertbare Verbindung, die im
Kulturmedium unter Bildung von Amrnoniumionen löslich ist, und als zweite Stickstoffquelle gebundenen Stickstoff
in einer Form zusetzt, die keine Amtnoniumionen enthält und weniger leicht verwertbar ist als die erste
Stickstoffquelle, wobei man die zugesetzte Menge der ersten Stickstoffquelle so wählt, daß die Ammoniumionenkonzentration
im Kulturmedium weniger als 2,0 mg/1 beträgt, und die zugesetzte Menge der zweiten Stickstoffquelle
so wählt, daß im Kulturmedium ein Überschuss der weniger leicht verwertbaren Form des gebundenen Stickstoffs
vorhanden ist.
Als zweite Stickstoffquelle kann ein verwertbares Nitrat,
z.B. ein wasserlösliches Nitrat wie Natrium- oder Kaliumnitrat, oder Salpetersäure oder ein Gemisch von
Nitrat und Salpetersäure verwendet werden.
Als erste Stickstoffquelle eignen sich beispielsweise wasserlösliche Ammoniumsalze, z.B. Ammoniumchlorid,
jedoch werden normalerweise Ammoniak und Ammoniumhydroxyd verwendet.
Der Erfindung liegt die Feststellung zu Grunde, daß die Anwesenheit von mehr als etwa 100 mg Ammonium!oneη pro
Liter Kulturmedium giftig für Methan verwertende Mikroorganismen ist, und daß die Mikroorganismen Animoniumionen
bevorzugt vor vielen anderen Stickstoffquellen, die relativ weniger giftig für den Mikroorganismus sind,
verwerten. Kine bevorzugte Arbeitsweise besteht darin,
daß man die erste Stickstoffquelle, z.B. Ammoniak oder
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Amraoniurahydroxyd, in einer solchen Menge zusetzt, daß
sie den größeren Anteil des Gesamtstickstoffbedarfs der Kultur deckt, und den restlichen kleineren Anteil
des Stickstoffbedarfs durch die zweite Stickstoffquelle deckt. Vorzugsweise wird die zweite Stickstoffquelle
in einer Menge zugesetzt, die genügt, um 2 bis 12$ des Gesamtstickstoffbedarfs der Kultur zu decken.
Es ist ein Merkmal des Verfahrens gemäß der Erfindung, daß zwar der größte Teil des zum Wachstum erforderlichen
Stickstoffs als leicht verwertbare Ammoniumionen zugeführt werden kann, jedoch das Problem, das durch Aufbau
toxischer Konzentrationen von Ammoniumionen verursacht wird, durch Zugabe einer zweiten, verhältnismäßig,
weniger toxischen und weniger leicht verwertbaren Stickstoffquelle vermieden werden kann, wobei sichergestellt
wird, daß der Stickstoffbedarf für das Wachstum des Mikroorganismus vollständig gedeckt wird. Normalerweise
wird während der Durchführung des Verfahrens die zweite Stickstoffquelle dem Kulturmedium in einer solchen Menge
zugesetzt, daß sich eine geringe, konstante Konzentration der sekundären Stickstoffquelle im Kulturmedium
einstellt, wodurch sichergestellt wird, daß das Wachstum des Mikroorganismus nicht durch Stickstoffmangel
begrenzt wird. Beispielsweise ist es zweckmäßig, das Verfahren mit einer überschüssigen Konzentration von
Nitrationen im Kulturmedium im Bereich von 5,0 bis 1500 mg/1 durchzuführen. Bevorzugt wird eine Konzentration
im Bereich von 40 bis 200 mg/1.
Die erste Stickstoffquelle kann dem Kulturmedium in Mengen, die bis zu 99$, vorzugsweise 95 bis 99$ des
Gesamtstickstoffbedarfs der Kultur decken, zugesetzt *? werden. Sehr zweckmäßig sollte die dem Kulturmedium
als erste Stickstoffquelle zugesetzte Menge an verwertbarem Stickstoff nicht höher sein als 99 Gew.-$ des
Stickstoffs, der als Rohprotein im Kikrobienprodukt
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des Verfahrens gewonnen wird. Unter dem hier gebrauchten Ausdruck "Rohprotein" ist der Gesamtstickstoffgehalt
der Mikrobienzellen multipliziert mit einem Faktor von 6,25 zu verstehen«, Die Konzentration der Amraoniumionen
im Kulturmedium unter diesen Bedingungen beträgt normalerweise weniger als 2,0 mg/1.
Die Zuführung der wasserlöslichen Ammoniumsalze oder des Ammoniumhydroxyds zum Kulturmedium erfolgt zweckmäßig
mit einer Dosierpumpe,, Flüssiges oder gasförmiges Ammoniak kann mit Hilfe üblicher Durchflußmengenmesser
zugeführt werden.
Die zuzusetzende Menge der zweiten Stickstoffquelle kann
berechnet werden. Der Berechnung liegt die Produktionsrate (g Trockengewicht der pro 1 pro Stunde gebildeten
Zellen) der Fermentation und der Gesamtstickstoffgehalt der Zellen zu Grunde. Die zweite Stickstoffquelle solte
vorzugsweise in einer solchen Menge zugesetzt werden, daß 2 bis 12$ des Gesamtstickstoffbedarfs der Kultur__gedeckt
werden und die zweite Stickstoffquelle im Überschuß im Kulturmedium vorhanden ist. Der Restbedarf von
95 bis 99$ des für das »'ach st um erforderlichen Stickstoffs wird durch die erste Stickstoffquelle gedeckt,
die dem Kulturmedium in konstanter Menge pro Zeiteinheit zugesetzt werden kann.
Das wässrige Nährmedium kann aus allen bekannten Kethanfermentationsmedien,
aus denen die Stickstoffquelle weggelassen worden ist, ausgewählt werden oder darauf
basieren. Die erste Stickstoffquelle und die zweite Stickstoffquelle können entweder unmittelbar dem Kultur.
medium oder dem wässrigen Hahmedium, das dann dem
Kulturmedium zugesetzt werden kann, zugegeben werden. Die Menge der im Medium vorhandenen Nährstoffe nuß so
eingestellt werden, daß gewährleistet ist, daß das Medium unbegrenztes Wachstum des Mikroorganismus mit der
gewünschten Geschwindigkeit ermöglicht.
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Der PjT-Y.'ert des Kulturmediums wird normalerweise im
Bereich von 4,5 bis 8,0, vorzugsweise im Bereich von 5,5 bis 7,0 gehalten. Geeignet für die p„-Regelung sind
Alkalien, z. 3. Alkalihydroxyde, beispielsweise Natriumhydroxyd .
Das Verfahren kann bei Temperaturen im Bereich von 20 bis 600C durchgeführt werden. Vorzugsweise wird bei
einem pH-Wert von 6,5 und bei einer Temperatur von etwa
35 bis 50 C gearbeitet, wenn Methylococcus capsulatus
als Mikroorganismus gezüchtet wird.
Normalerweise sollten die als Luft-Methan-Gemisch zugeführten Gaskomponenten einen Sauerstoffgehalt von etwa
10,5 bis 18,9 VoI.-^, vorzugsweise von etwa 16 bis
17 V0I.-5& bei einem Methangehalt von etwa 10 bis 50
V0I.-5&, vorzugsweise 15 bis 25 Vol.-56 haben. Das Luft-Methan-Gemisch
kann durch Zusatz von reinem Sauerstoff angereichert werden. Als Methanquelle kann Erdgas verwendet
werden.
Die Bedingungen, unter denen das Verfahren durchgeführt werden kann, sind selektiv für methanverwertende Mikroorganismen.
Es ist nicht wesentlich, aseptische Fermentationsverfahren anzuwenden. Bevorzugt wird nicht-aseptischer
Betrieb hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen.
Die Fermentation kann bei Drücken oberhalb von Normaldruck durchgeführt werden. Beispielsweise sind Drücke
bis etwa 3 bis 4 Atm. anwendbar.
Der metbanverwertende Mikroorganismus kann entweder als
Mischkultur oder als Reinkultur unter Anwendung bekannter Isoliermethoden für diesen Typ von Mikroorganismen
erhalten werden. Geeignete Methoden werden von Sheehan und Johnson in "Applied Microbiology" 2J^, Nr.3
(1971), Seite 511-515, und von V/hittenbury, Phillips
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und Wilkinson in The Journal of General Microbiology (1970) 61., Seite 205 bis 218, beschrieben.
Vorzugsweise werden methanverwertende Mikroorganismen verwendet, die eine innere Membran des Typs II haben,
wie von Whittenbury und Mitarbeitern auf Seite 213 beschrieben. Dieser Typ von Mikroorganismen umfaßt die
Gruppen Methyloraonas, Kethylobacter und Methylococcus.
Vor der Kultivierung nach dem Verfahren gemäß der Erfindung können die Mikroorganismen während einer gewissen
Zeit in einer kontinuierlichen Kultur in Gegenwart von als einzige Stickstoffquelle dienenden Ammonium- oder
Nitrationen in einer den Gesamtstickstoffbedarf für das Wachstum deckenden Menge gezüchtet werden.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel weiter erläutert.
Abschnitt A
Methode zur Isolierung und Vorbereitung einer Kultur von methanverwertenden Bakterien für die Verwendung beim
Verfahren
Jeweils 500 ml einer Aufschlämmung von methanhaltigem
Schlamm aus Teichen mit stillstehendem Wasser wurden in täglichen Abständen während einer Zeit von 5 Tagen einem
mit Rührwerk versehenen belüfteten Fermenter zugesetzt«,
Der Fermenter hatte ein Arbeitsvolumsn von 5,0 1 und
enthielt 55O 1 eines wässrigen Nährmediuas der folgenden
Zusammensetzung:
Medium 1 KH2PO4
Na2HPO4.12 H2O
NaNO3
..7 H2O
FeSO4.7 H2O
Ca(NO5)2. 4 H2O
1600,0 | mg/1 |
2928,0 | H |
1180,0 | !I |
80,0 | Il |
14,C | I) |
25,0 | I? |
4,0 | It |
3098 4 0/0933
ZnSO4.? H2O 0,34 mg/1
MnSO4.H2O 0,30 »
Na2MoO4.2 H2O 0,24 "
Entsalztes Wasser zur Auffüllung auf 1 1 PH-Wert 6,25
Die Gärbrühe wurde bei einer Temperatur von 45°C gehalten.
Die Verdünnungsrate betrug 0,084/Stunde und die Geschwindigkeit des Rührers 1000 UpM.
Der PjT-Wert des Kulturmediums wurde durch Zusatz von
0,5 N-Natriumbydroxyd bei Bedarf bei 6,75 gehalten. Ein
Gasgemisch, das aus 33 Vol.-# Methan, 64 Vol.-$ Luft
und 3 Vol.-$ Kohiendioxyd bestand, wurde dem Permentereintritt in einer Menge von 20 V/V/Stunde zugeführt.
Unter diesen selektiven Bedingungen konnte sich eine methanverwertende Bakterienpopulation natürlich entwickeln.
Nach 7-tägigem kontinuierlichem Betrieb unter Verwendung von Medium 1 als wässriges Nährmedium unter den vorste-'"
hend genannten Bedingungen entwickelte sich eine Bakterienpopulation
mit einer Zelldichte von 1,0 g Trockengewicht/l. Nur ein methanverwertender Stamm von Bacterium
konnte aus dieser Population isoliert werden. Die anderen Bakterien vermochten Methan nicht zu verwerten.
Das Zahlenverhältnis der methanverwertenden Bakterien zu nicht methanverwertenden Bakterien betrug
etwa 90:10 bis 95:10. Das Bacterium, das Methan verwertete, war ein Coccus mit einem Durchmesser von etwa
1,0 bis 1,4 pm. Das Coccus war kapselbildend und konnte
sowohl Methan als auch Methanol, aber keine Glucose verwerten. Auf einem festen Medium, das durch Zusatz
von 1,0 g Agar pro ml zum Medium 1 ergänzt worden war, hatten die Kolonien nach Bebrütung für 10 Tage bei 45°C
unter einer Atmosphäre von Methan und Luft (Voluraenverhältnis 50:50) die nachstehend genannte Morphologie.
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Der Durchmesser betrug etwa 1 tin 2 mm, und das Aussehen
war weiß, glatt und abgerundet. In diesen Eigenschaften gleicht das Bakterium dem Stamm Hethylocoecus capsulatus,
der von J.W. Foster und R.H. Davis (1966), Journal of Bacteriology 91 , 1924, und R.V/hittenbury, KoCo Phillips
und J.F. Wilkinson (1970), J. of Gen«Microbiology 6j_,
Seite 205, beschrieben wird»
Methode zur Steigerung der Zelldichte der Kultur und
zum Anlegen einer Fermentation unter stationären Bedingungen unter Verwendung von Amaioniumionen als einzige
Stickstoffquelle
Die in der vorstehend in Abschnitt A beschriebenen Weise erhaltenen 5,0 1 Kulturmedium, das die nethanververtende
Bakterienpopulation enthielt, vurden zum Anfahren eines kontinuierlich betriebenen Produktionsfernenters mit
einem Arbeitsvolumen von 5,0 1 verwendet. Dem Fermenter wurde ein nachstehend als "Medium 11" bezeichnetes
wässriges Medium der folgenden Zusammensetzung kontinuierlich zugeführt:
Medium 11
KIi2PO4 | 937, | auf 1 1 | 5 | mg/1 |
Na2HPO4.12 Η£0 | 787, | etwa 2, | ,5 | If |
MgSO4.7 H2O | 562, | 5 | Il | |
H2SO4 | 706, | 0 | 11 | |
CaCl2 (wasserfrei) | 112, | 5 | Il | |
PeSO46H2O | 42, | It | ||
Na2SO4 (wasserfrei) | 225, | 0 | 11 | |
CuSO4.5 H2O | 20, | 5 | Il | |
ZnSO4.7 H2O | 2, | 5 | Il | |
Na?Mo0..2 HpO | 1, | 5 | It | |
MnSO40H2O | 1, | 7 | Il | |
CoCl2.6 H2O | o, | Il | ||
Wasser zur Auffüllung | ||||
PH-Wert | 6 |
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Die Fermentation wurde bei einer Temperatur des Kulturmediums
von 45°C, einer Verdünnungsrate von 0,18 und einer Rührergeschwindi^keit von 3000 UpM durchgeführt.
Dem Eintritt des Fermenters wui"de das Gas in einer !'enge
von 66 V/V/3td. zugeführt. Das Gas bestand aus 18,2 Vol.-',j Methan und 81,8 Vol.-ju Luft. Der p„-V/ert wurde
mit HaOH auf 6,5 eingestellt und anschließend durch Zusatz von 1,01T-ITaOH nach Bedarf entsprechend dem Signal
einer automatischen Titrationsapparatur bei 6,5 gehalten.
Der Stickstoff wurde als Ammoniumhydroxyd (1,1N) zugeführt und in allmählich steigender Menge so in den Ferraenter
gepumpt, daß eine Zelldichte von etwa 13 g/l (Trockengewicht) aufgebaut wurde. Die "überschüssige" Anrnoniumicnenkonzentration
im Kulturmedium v/urde ermittelt, indem alle 5 Minuten eine Probe von 10 ml des Kulturmediums genomn-an
und der Ammoniumionengehalt unter Anwendung der kolorimetrischen Methode bestimmt wurde, die von J.Paul in
Analyst 1958, 37-42, oder G.G. Meynell und E.Meynell in "Theory and Practice of Experimental Bacteriology",
Cambridge University Press 1965, beschrieben wird. Der "Überschuss" an Ammoniumionen im Kulturmedium wurde bei
einer Konzentration von 8 mg/l gehalten, indem die Menge, in der das Arnmoniurahydroxyd in den Fermenter
gepumpt wurde, von Hand geregelt wurde. Es i3t auch möglich, die Ammoniumionenkonzentration des Kulturmediums
durch eine "Ammoniaksonde" in Kombination mit einem p„-Messer zu bestimmen, z.B. mit der Sonde, die von
Electronic Instruments Ltd., (EIL) of Great Britain als Laboratoriumsmodell 8002-3 geliefert wird, in Kombination
mit einem EIL-p^-Messer Modell 7030.
!lach Erreichen einer Zelldichte von 14,0 g/l wurde die
Kultivierung beim stationären Zustand weitere 72 Stunden fortgesetzt. In dieser Phase war die Amrnoniumhydroxydmenge,
die in den Fermenter gepumpt wurde, mit Ausnahme kleiner Korrekturen praktisch konstant.
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Die Bakterienzellenproduktion betrug 14,0 χ 0,18 g
(Trockengewicht) pro Liter pro Sturuie. Die Zellen hatten
einen Stickstoffgehalt von 11,6^. Der für die Kultur
erforderliche Gesamtstiekotofi' betrug somit _JJ_,6 g/l
Dies entspricht 292,3 mg/1 pro Stunde.
Abschnitt C
Kontinuierliche Durchführung des Verfahrens gemäß der
Erfindung unter Verwendung von Salpetersäure als zweite Stickstoffquelle
In diesem Fall wurde beschlossen, unter Bedingungen zu
arbeiten, unter denen 30-/a des Gesamtstickstoffbedarfs der Kultur durch Ionen und der restliche Stickstoffbedarf
durch Verwendung von Kitrationen als zweite Stickstoffquelle gedeckt wurde. Somit wurden dem vorstehend
in Abschnitt B beschriebenen Medium 11 genügend Salpetersäure, um 10^ des Gesamtstiekstoffbedarfs der Kultur zu
decken, und zusätzlich ein Betriebsüberschuss von 75 mg Nitrationen pro Liter im Kulturmedium zugesetzt, wodurch
sichergestellt wurde, daß keine Möglichkeit bestand, daß sich Stiekstoffgrenzbedingungen einstellten. Auf
dieser Grundlage wurde berechnet, daß die Fermentation 30,3 mg Nitratstickstoff/1 pro Stunde erforderte. Demgemäß
wurden 0,762 ml Salpetersäure (Konzentration 70ί~,
spezifisches Gewicht 1,42) pro Liter den Ke el i ums 11
zugesetzt, um die berechnete Menge an !Titrationen zu
liefern.
Die Ammoniurahydroxydmenge, die der vorstehend in Abschnitt
B beschriebenen Fermentation un~;er stationären
Bedingungen zugeführt wurde, wurde ura et a 10;i verringert»
Das Medium 11 mit der zugesetzter. Salpetersäure
wurde üem Fermentation^i.'i^dium in einer Menge zugeführt,
die einem Kitvationeneinsatz zum Kulturmedium von
30,3 mg/l pro Stunde entsprach. Tie kontinuierliche
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Fermentation beim stationären Zustand hatte sich nach
mehreren Stunden unter den neuen Bedingungen erneut stabilisiert. !lach den vorstehend in Abschnitt B beschriebenen
Bestimrnungsmethoden wurden keine Atnmoniumionen im Kulturmedium nachgewiesen. In der folgenden
Tabelle sind unter der Überschrift "Beispiel" Werte angegeben, die während des Betriebs eines Ferrnenters
beim stationären Zustand unter diesen Bedingungen ermittelt wurden. Zum Vergleich sind in der Tabelle die
Werte genannt, die während des Betriebs beim stationären Zustand unter den vorstehend in Abschnitt B beschriebenen
Bedingungen ermittelt wurden, wobei Amraoniumionen als einzige Stickstoffquelle verwendet wurden und die überschüssige
AniEoniümionenkonzentration im Kulturmedium 8,0 mg/1 betrug.
Beim Betrieb gemäß Abschnitt C wurde das gesamte zugesetzte Ammoniak bevorzugt vor dem Nitrat verwertet,
und das Nitrat deckte vollständig den verbleibenden Stickstoffbedarf der Kultur. Demzufolge konnte durch die
erfindun^sgemäße Durchführung der Fermentation die
Amaoniumionenkonzentration im Kulturmedium genügend weit
unter wachstumshemmenden oder toxischen Konzentrationen gehalten werden, ohne daß die Gefahr der Einstellung
eines Stickotoffmangelzustandes bestand, während gleichzeitig
der größte Teil des Stickstoffs für das Wachstum als leicht verwertbares Ammoniak zugeführt wurde. Die
in der Tabelle genannten V/erte zeigen, daß die Verwendung eines Genisches von Nitrat- und Amraoniumionen als
Stickstoffquelle keinen nachteiligen Einfluß -auf den Ausbeutefaktor für Methan oder auf die Produktivität
des Systems (d.h. erzeugte Menge an Mikroorganismus in g/l pro Stunde) im Vergleich zu einem System hatte, bei
dem die leicht verwertbaren Amnoniumionen die einzige
Stickstoffquelle sind.
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Arbeitsweise
gem.Abschnitt
C unter Verwendung von
Ammoniumionen
als erste
Stickstoffquelle und
von Nitrationen
als zweite
StickstoffQuelle
gem.Abschnitt
C unter Verwendung von
Ammoniumionen
als erste
Stickstoffquelle und
von Nitrationen
als zweite
StickstoffQuelle
Versuch
Arbeitsweise gem.Abschnitt
B unter Verwendung von Ammoniumionen als einzige Stickstoffquelle
Spezifische Verdünnungsrate, Std.~1
Wässriges Kährmedium
Zelldichte des Kulturmediums, g (Trockengew.)/!
Als Ammoniumionen zugeführter Stickstoff, mg/1 pro Stunde
Ammoniumionenüberschuß im Kulturmedium, mg/1
pro Stunde
Als Ammoniumionen verlorener Stickstoff im ausgebrauchten Medium, mg/1 pro Stunde (unter
der Annahme, daß 2 mg Ammoniumionen/l pro Std. gemäß der Erfindung vorhanden sind)
Von der Kultur als Ammoniumionen verwerteter Stickstoff, mg/1 pro Std,
0,18
Medium 11 +
Ammoniumionen + Nitrationen
Ammoniumionen + Nitrationen
14,0
265,0
Keine Ammoniuraionen
durch
Probenehmer
nachgewiesen,
der eine untere
Grenze von 2 mg/1 hat.
Probenehmer
nachgewiesen,
der eine untere
Grenze von 2 mg/1 hat.
0,18
Medium 11 + Ammoniumionen
14,0
293,5
8,0
weniger als 0,3
264,7
1,2
292,3
Von der Kultur verwerteter Anteil des zugeführten Ammoniurastickstoffs, sfo
Als Nitrationen zugeführter Stickstoff, mg/1 pro Stunde
praktisch
vollständige
Verwertung
30,3
99,6
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Beispiel . Versuch
Nitrationenüberschuss
im Kulturmedium, mg/1 75,0 0
Als Nitrationen im ausgebrauchten Medium verlorener Stickstoff, mg/1
pro Stunde 3,0 0
pro Stunde 3,0 0
Von der Kultur als Nitrationen verwerteter Stickstoff, mg/1 pro Stunde
Von der Kultur verwerteter Anteil an Nitrationen,°fa
Erzeugte Mikrobienzellen, g/l pro Stunde
Gesaratstickstoffgehalt
der Zellen, i» (auf Trockengewichtsbasis)
Als Hohprotein zurückgewonnener Stickstoff, mg/1 pro Stunde
Gesamtstickstoff, der dem Kulturmedium als Ammonium- und/oder Nitrationen
zugeführt wurde, mg/1
pro Stunde 295,3 293,5
Dem Permenter als Ammoniumionen zugeführter
Stickstoff, Jfe 89,7 100
Stickstoff, Jfe 89,7 100
Dem Fermenter als Nitrationen zufiefübrter Stickstoff,^
10,3 0
27,3 | 0 |
90,1 | 0 |
2,52 | 2,52 |
11,6 | 11,6 |
92,3 | 292,3 |
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Claims (4)
- -H-P a t e η t a n__s ρ r ü ehe-I)) Kontinuierliches Verfahren zur Umwandlung von Methan in Proteinmaterialien, wobei man einen Methan verwertenden Mikroorganismus in einem Kulturmedium, das ein Nährsalze enthaltendes wässriges ITährmedium enthält, in Gegenwart von Kethan und einem freien Sauerstoff enthaltenden Gas kontinuierlich züchtet und dem Kulturmedium als erste Stickstoffquell« eine verwertbare Verbindung zusetzt, die im Kulturmedium unter Bildung von Ammoniumionen löslich ist, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Kulturmedium als zweite Stickstoffquelle gebundenen Stickstoff in einer Form zusetzt, die keine Ammoniumionen bildet und veniger leicht als die erste Stickstoff quelle varverrxtar ist, und daß man die erste Stickstoffquelle in eins:* solchen Menge zusetzt, daß sich im Kulturmedium αΛη& Arnnoni .;.";ionenkonzentration von weniger als 2,0 mg/1 einstellt, und die zugesetzte Menge der zweiten Stickstoffquelle so wählt, daß sich im Kulturmedium ein i-b-^rschuss der weniger leicht verwertbaren Form des gebundenen Stickstoffs einstellt.
- 2) Verfahren nach Anspruch Ij aaaurc/; gekennzeichnet, dai3 der Mikroorganismus vor der Zugäbet der zweiten Stickstoff quelle unci der Kultivierung bsi einer Ammoniumionenkonzentration von weniger als 2,0 mg/1 im Kulturmedium einige Zeit kontinuierlich in Segenwart von genügend Ammonium- oder liitrafionen «ezüchtot wird*
- 3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2ä dadurch gekennzeichnet, daß Ammoniak oder Ai^o^i-.irihydraxyd als erste Stickstoffquelle verwendet wird.
- 4) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, da.:"; U"*ch gekennzeichnet, daß als zweite Stickstof,: :r.;ulle e. .: verwertbares Nitrat, z.B. 3al pe teroäure, vei-wenue'« wird.
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