DE2312435B2 - Holographische anordnung zur ermittlung unregelmaessiger verformungen durch zerstoerungsfreie werkstoffpruefung - Google Patents
Holographische anordnung zur ermittlung unregelmaessiger verformungen durch zerstoerungsfreie werkstoffpruefungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine holographische Anordnung zur Ermittlung unregelmäßiger Verformungen
durch zerstörungsfreie Werkstoffprüfung.
Unter unregelmäßigen Verformungen sind solche zu verstehen, die nicht eine gleichmäßige Veränderung der
Lage aller Punkte der Oberfläche c'es zu messenden Objektes sind, sondern nur eine solche einzelner Punkte
oder Bereiche dieser Oberfläche. Ein Beispiel einer regelmäßigen Vei formung ist die durch Wärmedehnung
entstehende Vergrößerung des Körpervoliimens eines z. B. metallischen Objektes, während eine unregelmäßige
Verformung eine solche ist, die z. B. durch einen Gußfehler oder Lunker eines solchen Metallgegenstandes
an einer begrenzten einzelnen Stelle hervorgerufen wird.
Es besteht ein erhebliches wirtschaftliches Interesse, bei Werkstoffprüfungen oder bei der Ausgangskontroi-Ie
fertiger industrieller Erzeugnisse solche unter bestimmten Bedingungen, wie /.. B. bei Erhitzung,
auftretende unregelmäßige Verformungen festzustellen,
ohne dabei das Objekt zu beschädigen oder zu zerstören, wie dies bei herkömmlichen Werksloffprüf- so
verfahren unumgänglich ist und wodurch in größerem Umfang auch an sich einwandfreie Werkstücke oder
Erzeugnisse vernichtet werden.
Es ist bekannt, zu solchen zerstörungsfreien Prüfungen Verfahren der holographischen Interferometrie zu ss
verwenden. Es wird hierbei von dem Objekt in seinem unveränderten Ausgangszustand ein Hologramm aufgenommen
und dieses mit einem solchen unter Überlagerung verglichen, daß vom gleichen Objekt in gleicher
Stellung, aber in einem seine Oberflächenänderung bewirkenden Zustand aufgenommen wurde. Es ergibt
sich dann ein Interferenzmuster, in dem die Veränderung und insbesondere die unregelmäßigen Veränderungen
abgelesen und vermessen werden können. In DAS 19 06 511 wird ein Verfahren und eine Anordnung fts
beschrieben, die zur Prüfung von Luftreifen auf Fehler dienen soll. Dabei wird von einem aufgepumpten Reifen
kurz nach dem Aufpumpen und einige Zeit später je ein Hologramm aufgenommen und diese durch Überlagerung
verglichen. Aus dem sich ergebenden Interferenzmuster lassen sich Fehler in der Struktur des Reifens, die
sich in Form von sonst nicht sichtbaren Ausbeulungen anzeigen, sichtbar machen. Die Möglichkeit, mit Hilfe
holographischer Interferometrie die Formänderungen dreidimensionaler Objekte zu messen, wurde erstmals
von Hildebrand und Haines in Optics 5 (1966, Seite 172/173) und von den gleichen Verfassern in Optics 5
(1966, Seite 595 bis 602) beschrieben.
Bei diesen genannten Verfahren ist es jedoch sehr störend, daß sowohl die regelmäßige, wie die unregelmäßige
Verformung Interferenzlinien hervorrufen, die meist nur schwer zugeordnet werden können. Das heißt,
die gesuchte Fehlerstelle oder -Quelle läßt sich auf Grund solcher Interferenzbilder nur schwer identifizieren
und vermessen.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, die durch die regelmäßige Verformung hervorgerufene
Interferenzlinien zu unterdrücken, so daß im Interferenzbild im wesentlichen nur diejenigen Linien sichtbar
werden, die einer unregelmäßigen Verformung zugeordnet sind.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Eine vorteilhafte Ausgestaltung und Weiterbildung der Anordnung nach Anspruch 1 ist im
Anspruch 2 gekennzeichnet.
Die Elemente zur Umlenkung der Lichtstrahlen können dabei nur der Komponente der regelmäßigen
Verformung in Richtung der Winkelhalbierenden zwischen Beleuchtungs- und Betrachtungsstrahl zwischen
Lichtquelle, dem Objektpunkt und dem Beobachtungspunkt angepaßt sein.
Diese Winkelhalbierende kann bestimmt sein durch die Mittelsenkrechte auf der Verbindungslinie zwischen
Lichtquelle bzw. virtueller das Objekt beleuchtenden Lichtquelle und dem Beobachtungspunkt. Lichtquelle
und Beobachtungspunkt sind die Brennpunkte einer Schar von Flächen in Form von Ellipsoiden, die der
geometrische Ort für gleich lange Wegstrecken zwischen Lichtquelle —Punkt auf der Oberfläche des
Objektes- Beobachtungspunkt sind Das heißt, daß alle Punkte bzw. ihre Spiegelung auf der gleichen Fläche des
Ellipsoids liegen, das seine Brennpunkte in Lichtquelle und Beobachtungspunkt hat und dessen durch seine
kurze Achse bestimmter Scheitelpunkt in Richtung auf das Objekt liegt. Durch diese Anordnung wird erreicht,
daß die regelmäßige Verformung keine oder kaum Interferenzlinien im Vergleichshologramm erzeugen
kann und nur die unregelmäßigen Verformungen in Interferenzlinien beobachtbar sind. Fallen Lichtquelle
und Beobachtungspunkt zusammen, so sind die Flächen gleicher optischer Weglänge Sphären.
Der Rotationskörper zur Umlenkung des Objektstrahles kann ein Kegel oder eine Anordnung mehrerer
koaxialer Kegel sein. Diese Kegelanordnung ist, wenn sie vom Objekt umgeben wird, außenverspiegelt, wenn
sie das Objekt umgibt, innenverspiegelt.
Es ist nicht erforderlich, daß ein sehr hoher Anpassungsgrad zwischen Element zur Umlenkung und
Objektoberfläche erzielt wird, sondern es genügt, daß die durch die regelmäßige Verformung des Objekts
erzeugten interferenzlinien so weit unterdrückt werden,
daß nur wenige, z. B. ein bis drei im Interferenzbild erscheinen oder nur so viele, daß eine mühelose und
eindeutige Zuordnung der Linien unregelmäßiger Verformung möglich ist.
Die erfindungsgemäße holographische Anordnung kann erfolgreich für zerstörungsfreie Werkstoffprüfung
angewendet werden, z. B. serienmäßig durch weitgehend ungeschultes Personal mit Hilfe fest eingerichteter
Vorrichtungen. Da ein sehr großer Objektraum /ur Verfügung steht, können nahezu beliebige Verfahren
zur Erzeugung der Oberflächenverformung, /. B. Anwendung von Hitze oder Veränderung der Druckverhältnisse
zwischen Objekt und umgebenden Medium herangezogen und auch Objekte größeren Ausmaßes
untersucht werden. Die Anordnung der Rund- oder Hohlspiegel ermöglicht zudem, das Objekt allseitig mit
einem einzigen Hologramm zu erfassen.
Ein Ausiührungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnungen erläutert und im folgenden naher
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine holographische Anordnung in schematiscner
Darstellung, wobei das Objekt perspektivisch wiedergegeben ist,
Fig-2 eine Darstellung des Strahlenganges am
Objekt.
Der aus dem Laser 1, z.B. einem He-Ne-l.aser mit einer Wellenlänge von 632,8 mn, austretende Lichtstrahl
durchläuft einen Photoverschluß 2 und wird darauf in dem Strahlenteiler i in einen Objektstrahl α und in einen
Referenzstrahl b aufgespalten. Der Objektstrahl wird, nach dem er durch das Objektiv 4 aufgeweitet wurde,
am Spiegel 6 umgelenkt und beleuchtet über den leicht konvexen Spiegel 6 das Objekt 7. Das vom Objekt 7
diffus reflektierte Licht, dargestellt in einem ausgewählten Strahl a', gelangt zur Photoschicht 8 auf der Platte 9.
Der Referenzstrahl öwird am Spiegel 10 umgelenkt und
anschließend durch das Linsensystem 11, 12 parallel oder aufgespreizt aufgeweitet. Es beleuchtet nach
Umlenkung am Spiegel 13 unmittelbar die Photoschicht 8. Auf dieser wird das lnterferenzfcld aufgezeichnet, das
vom Referenzstrahl b und dem vom Objekt 7 diffus einfallenden Licht erzeugt wird. Die Belichtung der
Photoschicht 8 wird durch den Photoverschluß 2 zeitlich gesteuert. Die Photoschicht 8 weist ein hohes
Auflösungsvermögen von mehr als 1000 Linien/mm auf. In dem in ihr fixiertem Bild ist die vom Objekt
ausgehende optische Information a's Interferenzfeld gespeichert, das heißt, als Hologramm des Objektes 7.
Beleuchtet man dieses Hologramm nur mit dem Referenzstrahl b, so kann das virtuelle Bild des Objektes
7, das aus der Beugung des Referenzstrahles b an dem Interferenzfeld entsteht, an seinem ursprünglichen Ort
beobachtet werden.
Auf dem Schnittpunkt des rückwärts verlängerten Strahlenganges des vom Spiegel 6 umgelenkten
Objektstrahles a befindet sich die virtuelle Lichtquelle in Punkt 14. Hinter der Platte 9 kann sich der
Beobachtungspunkt 15 befinden. Die Winkelhalbierende zwischen Beleuchtungsstrahl a und Betrachtungsstrahl a' bestimmt die Lage des Objektes 7. im
Ausführungsbeispiel ist die Winkelhalbierende gleich der Mittelsenkrechten 16 auf der Verbindungslinie 17
zwischen der virtuellen Lichtquelle 14 und dem Beobachtungspunkt 15. Das Objekt liegt dann im
Scheitelpunkt einer Schar von Elipsoiden 18, deren Brennpunkte die Lichtquelle 14 und der Beobachtungspunkt !5 sind und die geometrischer Ort für gleich lange
Wegstrecken Lichtquelle 14-Punkt 19 auf der Oberfläche des Objektes 7 - Beobachtungspunkt 15 sind. An
Stelle des Objektpunktes 19 tritt in dem in Fig. 1 dargestellten Fall der virtuelle Punkt 19'. Der Weg des
Strahls a von der Lichtquelle 1 bzw. von der virtuellen
Lichtquelle 14 zum Objektpunkt 19 bzw. 19' und dessen diffuse Reflexion als Strahl a'zum Beobachtungspunkt
15 beschreibt diese Weglänge.
Um das Objekt 7, das in diesem Fall einzylindrischer
Körper ist, der mit seiner Achse in der Mittelsenkrechten 16 liegt, ist koaxial ein offener innenverspiegeltei
und gerader Hohlkegelslumpf 20 mit seiner Grundfläche in Riehlung auf die Punkte 14 und 15 zu angeordnet.
Aus Fig. 2 ergibt sich, daß die in Richtung von der
virtuellen Lichtquelle 14 einfallenden Objeklstrahlen 18,
19 auf ihrem Weg vom Spiegel 6 zum Beobachtungspunkt über die Innenwandung des Hohlkegelstumpfes
und die Oberfläche des Objektes, wobei sie /wischen letzteren zweimal reflektiert werden, die gleiche
Weglänge zurücklegen.
Fig. 2 zeigt den Hohlkegelstumpf 20 im Schnitt mit
dem darin angeordneten Objekt 7. Es sind zwei Teilstrahlen U\ und a>
des Objektstrahles >/ als von der virtuellen Lichtquelle 14 ausgehend dargestellt, die auf
die verspiegelte Innenfläche des Kegelstumpfes auftreffen und von dieser auf die Punkte 21 und 22 aiii der
Oberfläche des Objektes 7 umgelenkt und von diesem wiederum als diffuses Licht, in diesem Falle dargestellt
als Strahlen .(ι und ;i.| reflektiert werden. Diese Strahlen
gehören zu den vom Auge des Beobachters ausgewählten, das sich im Beobaehtungsptinkt 15 befindet. Die
virtuelle Reflexionspunkte 2Γ und 22' der Strahlen ./|
und a> liegen auf dem gleichen Elipsoid 2}, dessen Brennpunkte die virtuelle Lichtquelle 14 und der
Beobachtunspunkt 15 sind. Sie legen demnach von Punkt 14 über Punkt 21 bzw. 2\' zu Punkt 15 und von
Punkt 14 über Punkt 22 b/w. 22' /u Punkt :I5 die gleiche
Weglänge zurück.
Damit sind die (lachen, für welch'.1 die optische
Weglänge des Lichtstrahls von der Lichtquelle 14 über den Objektpunkt 21 oder 22 bis zum Beobachtungspunkl
15 konstant sind, der untersuchten Fläche des Objektes b/w. bei gleichmäßiger zylindrischer Verlorniung
auch die Formänderung der untersuchten Fläche des Objektes angepaßt.
Wenn sich jedoch ein Oberflächenpunkt des Objektes 7 unregelmäßig verschiebt, mit Ausnahme des Falles, in
dem diese Verschiebung innerhalb der Oberfläche des Objektes 7 erfolgt, ergibt sich eine Änderung der
optischen Weglänge von Punkt 14 über diesen Objektpunkt zum Punkt 15, die von der regelmäßigen
Änderung der optischen Weglänge abweicht. Dann tritt eine Interferenz /wischen dem Hologramm ties
unveränderten und dem des veränderten Zustandes auf. die sich in entsprechenden Interferenzlinien ausdrückt,
wobei nur diese im Interfeien/bild erscheinen. Fs
werden also unregelmäßige Objektveränderungen ohne die regelmäßige Interferen/ünien im Hologramm
sichtbar, die sonst bei Weglassen des Kegelspiegels 20 erscheinen und die die partielle unregelmäßige Verändeiung
des Objektes 7 anzeigenden Interferenzlinien stören würden. Das Erkennen von unregelmäßiger
Veränderung der Lage von Punkten oder Gruppen von Punkten in der Oberfläche des Objektes und deren
Vermessung ist daher ohne Schwierigkeiten möglich.
Normale Veränderungen des Objektes 7, das heißt solche, die seine ganze Oberfläche gleichmäßig erfassen,
wie sie z. B. bei Wärmedehnung des Objektes oder seiner Volumenänderung in Folge Veränderung des
Druckverhältnisses zu seiner Umgebung auftreten, führen zu keiner Störung der Aufzeichnung der
besonderen Lageänderung einzelner Funkte oder Heir.cr Bereiche in der Oberfläche des Objektes im
Interferenzbild, da die allgemeine Formänderung eine
Lage aller Oberflächenpunkte erzeugt, für die die Änderung der opticehen Weglänge Lichtquelle — Oberflächenpunkt—
Beobachiungspunkt entweder gleich oder nahezu gleich ist, so daß keine oder nur sehr
wenige Interfcrenzlinicn entstehen.
Der als Objekt 7 dargestellte Körper kann z. B. ein Zylinder aus Metallguß sein, der auf Vorhandensein von
verdeckten Gußfchlern geprüft werden soll. Sein Hologramm wird zunächst im kalten Zustand unter
Belichtung der Photoschicht 8 mit Objekt- und Rcfercn/.strahl festgehalten. Sodann wird er, z. B. durch
Wärmeleitung- oder Strahlung erhitzt. Das Interfcrcnzbild
seines sodann aufgenommenen Hologramms in der Photoschicht 8 mit dem im Ausgangszustand des
Objektes Aufgenommenen zeigt bei Nichtvorhandcn-
s sein von Gußfehlern keine oder nur eine ganz geringe
Zahl von Intcrfcrenzlinien. Gußfehler werden deutlich in Lage und Ausdehnung durch lnterferenzlinicn
angezeigt.
Die Formänderung kann ferner durch Änderung dei
κι mechanischen Belastung des Objektes oder durcli
Schwingungsanregung oder durch Kriechen des Objek tes hervorgerufen werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Holographische Anordnung zur Ermittlung unregelmäßiger Verformungen durch zersiöriings- s
freie Werkstoffprüfung, dadurch gekennzeichnet,
daß ein das Objekt (7) umgebender oder von diesem umgebener Rotationskörper (20)
mit verspiegelter, der Oberfläche des Objektes (7) in vereinfachter Form entsprechender Oberfläche zur n>
Umlenkung der von einer virtuellen Lichtquelle (14) auf dem Objekt (7) einfallenden, von diesem
reflektierten und den Beobachtungspunkt schneidenden Lichtstrahlen (a, a', la, 2a. 3a, 4a) vorgesehen
ist, deren virtuellen Reflektionspunkte (19', 2Γ, 22') auf einem Ellipsoid (18, 23} liegen, dessen Brennpunkte
mit der virtuellen Lichtquelle (14) und dem Becbachlungspunkt (15) zusammenfallen und daü
Jas Objekt (7) auf der Mittelsenkrechten (16) der Verbindungslinie (17) zwischen Lichtquelle (14) und
Beobachtungspunkt (15) angeordnet ist.
2. Holographische Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotationskörper
(20) ein Kegel oder eine Anordnung mehrerer koaxialer Kegel ist.
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