DE1548284C3 - Verfahren und Vorrichtung zur interferometrischen Prüfung kleiner Formveränderungen eines Prüflings - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur interferometrischen Prüfung kleiner Formveränderungen eines PrüflingsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur interferometrischen Ermittlung kleiner
Unterschiede in der Form oder Gestalt zumindest eines Teils der Oberfläche eines Prüflings gegenüber
einer der Oberflächenform des Prüflings sehr ähnlichen Bezugsoberfläche unter Anwendung der Wellenfront-Reproduktionstechnik.
Bei dieser Technik werden Beugungsgittermuster von zumindest einem Teil der Oberflächenform eines
mit kohärentem Licht beleuchteten Prüflings zusam-
s5 men mit einem Hintergrund von kohärentem Licht
aufgezeichnet und anschließend ein vollständiges, dreidimensionales Bild des betreffenden Teils des
Prüflings reproduziert. Das Verfahren bedarf einer intensiven Quelle sehr kohärenten Lichts, wie es jetzt
durch einen Lasergenerator erhalten werden kann und ursprünglich von G a b r o, Proc. Roy S ο u c (London)
A. 197, 454 (1949) entwickelt und dann von Leith und Up at nicks, Journ. Opt. Soc. Am. 54, 1295
(1964) weiter entwickelt worden ist.
Bei einer Ausführungsform dieses entwickelten Verfahrens wird der Prüfling in einen Teil des kohärenten
Lichtstrahls, zweckmäßigerweise eines parallelen Bündels, eingesetzt und ein Prisma mit kleinem
Brechungswinkel wird an der gleichen Stelle entlang des Bündels so angeordnet, daß es das hindurchgehende
Licht zu dem am Prüfling vorbeilaufenden Licht ablenkt. Eine feinkörnige fotographische Platte wird
dort, wo sich die zwei Bündelteile überlagern, angeordnet und das dort erzeugte Interferenzstreifenmuster
wird hierdurch aufgezeichnet. Wenn nun die entwickelte Platte (das »Hologramm«) wieder an
dieselbe Stelle eingesetzt wird und der Prüfling entfernt wird, kann bei Beobachtung durch die Platte
wiederum unter Beleuchtung mit hinreichend kohärentem Licht und mit allen Elementen in genau der
gleichen Stellung ein vollständiges dreidimensionales Bild des betreffenden Teils des Prüflings an der Stelle
gesehen werden, welche dieser während der Aufzeichnung eingenommen hat.
In einem Auszug einer Veröffentlichung von Stetson und Powell, die im »Journal of Optical Society
of America«, Band 55, Seite 612 (1965), veröffentlicht worden ist, ist vorgeschlagen worden, die Technik
der Wellenfront-Reproduktion bei der interferometrischen Prüfung eines vibrierenden oder in anderer
Weise bewegten Prüflings zu verwenden, wobei ein Hologramm mittels des durch den bewegten Prüfling
reflektierten oder zerstreuten Lichts erzeugt wird und ein Interferenzstreifenmuster ausschließlich als Ergebnis
des Wiederaufbaues eines Bildes mittels des Hologramms erzeugt wird. Dieses bekannte Verfahren,
bei welchem die mittels des Hologramms wiedergegebene Information einen zeitlichen Mittelwert an-
gibt, kann nur verhältnismäßig begrenzt auf die zu untersuchende Art von Erscheinungen angewendet
werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Lichtinterferenz bei der Prüfung und Messung
kleiner Veränderungen von Prüflingen in einem wesentlich weiteren Umfang anwendbar zu machen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Verfahren zur interferometrischen Ermittlung kleiner Unterschiede
in der Form oder Gestalt zumindest eines Teils der Oberfläche eines Prüflings gegenüber einer
der Oberflächenform des Prüflings sehr ähnlichen Bezugsoberfläche unter Anwendung der Wellenfront-Reproduktionstechnik
erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das aus einem Hologramm der Bezugsoberfläche erzeugte dreidimensionale Bild der Bezugsoberfläche möglichst genau dem zu prüfenden Teil der
Prüflings-Oberfläche überlagert wird und die zwischen dem dreidimensionalen Bild und der wirklichen
Prüflingsoberfläche sich ergebenden, den Formunter- < schieden entsprechenden Interferenzeffekte ausgebt
wertet werden.
Im Gegensatz zum vorstehend erwähnten bekannten Verfahren werden beim erfindungsgemäßen Verfahren
Interferenzeffekte ausgenutzt, die zwischen der wirklichen Prüflingsoberfläche und demjenigen Bild
erhalten werden, welches mittels eines der Prüflingsoberfläche entsprechenden Hologramms reproduziert
wurde, indem der Prüfling in einer geeigneten Stellung gegenüber dem Bild angeordnet wird. Deswegen ist
dieses Verfahren allgemein für die Ermittlung und Messung kleiner Veränderungen in der Gestalt oder
Stellung oder kleiner Abweichungen von einer vorbestimmten Form anwendbar, wie sie durch Beanspruchungen
infolge äußerer Belastungen, biologischer Veränderungen oder Ungenauigkeiten bei der Herstellung
verursacht werden. Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet jede mehr als verschwindend
kleine äußere Belastung des zu untersuchenden Prüflings und es kann für die Prüfung schwer zugänglicher
Gegenstände verwendet werden, wie zur Prüfung des Inneren eines durchsichtigen, unter Druck oder Vakuum
stehenden Ballons oder des Inneren einer engen Bohrung. Es brauchen nur Lichtstrahlen auf den Gegenstand
zu fallen und die verwendete Ausrüstung braucht mit dem Gegenstand nicht in Berührung zu
kommen, abgesehen von irgendeiner Abstützung, um den Gegenstand in Stellung zu halten.
In der Regel wird die Bezugsoberfläche ein Teil eines technischen Gegenstandes sein, jedoch kann in
einigen Fällen, z. B. wenn ein als Mutterstück dienender Gegenstand schwierig mit der notwendigen Oberflächenform
herzustellen ist, das Hologramm von einem vorgetäuschten Gegenstand hergestellt werden.
So können z. B. eine zylindrische Oberfläche für diese Zwecke mittels einer während der Belichtung bewirkten
Drehung durch eine ebene Oberfläche und eine parabolische Oberfläche mittels Maßstabsänderungen
durch eine lineare Oberfläche vorgetäuscht werden. Wiederum können zwei Hologramme auf einer Platte
von zwei verschiedenen Objekten erzeugt werden, um den Effekt eines Gegenstandes in einem anderen zu
erhalten, oder ein Hologramm kann von einem Bild einer von einem ersten Hologramm wiedererzeugten
Oberfläche hergestellt sein, wobei dieses Bild eine andere wirkliche Oberfläche umgibt, ober selbst von
zwei holographischen Rekonstruktionen. Wenn die Bezugsoberfläche ein Teil eines wirklichen Gegenstandes
ist, können der Prüfling und der Gegenstand mit der Bezugsform mit seinem eigenen rekonstruierten
Bild verglichen werden. Jedoch kann der Prüfling, vorausgesetzt, daß er aus später erläuterten Gründen
ein wesentliches Maß von spiegelnder Reflexion aufweist, eine Kopie entweder eines tatsächlichen Muttergegenstandes
mit der Bezugsform sein oder eines vorgetäuschten Muttergegenstandes. Mit Kopie ist ein
Gegenstand gemeint, der nominell eine identische
ίο Form mit dem Muttergegenstand zumindest im zu
prüfenden Teil aufweist.
Das Interferenzstreifenmuster macht den Unterschied zwischen der ursprünglich aufgezeichneten
Form und der Form zum Zeitpunkt des Vergleichs sichtbar und es kann bezüglich seiner Dimensionen
nach den Abständen und der Richtung der Streifen und den Parametern des Apparates ausgewertet werden.
Die Erfindung gestattet nicht nur die Beobachtung dauernder Abweichungen eines Prüflings von einer
ursprünglichen Form oder Stellung, sondern von den Änderungen im Zeitpunkt von deren Auftreten.
Die Interferenzstreifen können überdies, indem eine Kamera an die Stelle des Auges des Beobachters gebracht
wird, unter Verwendung von üblichem Kurzbelichtungsmaterial grober Körnung für Aufzeichnungszwecke
und für die Auswertung in Muße fotografiert werden. Es wird sich zeigen, daß Interferenzstreifen
nur für Wellenfrontabweichungen in der Größenordnung von Lichtwellenlängen erhalten werden.
Nach einem besonders zweckmäßigen Merkmal der Erfindung wird der Prüfling während seiner Verformung
geprüft und das Hologramm wird vom relevanten Oberflächenteil des Prüflings bei dessen unverformten
Zustand aufgenommen. Der Prüfling kann in Schwingungen versetzt werden und die Interferenzeffekte
können visuell unter stroboskopischer Beleuchtung beobachtet werden.
Nach einem weiteren zweckmäßigen Merkmal der Erfindung ist bei einem Prüfling, dessen zu prüfender
Teil eine wesentliche spiegelnde Reflexion aufweist, die Bezugsoberfläche Teil der Oberfläche eines gesonderten
Mutterstücks, von dem der Prüfling eine Kopie darstellt.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des genannten Verfahrens zur Prüfung eines
Prüflings mit einer zylindrischen, wesentlich spiegelnden Oberfläche, deren Form mit der zylindrischen
Oberfläche eines Mutterstücks identisch ist, ist gekennzeichnet durch Lichtleitorgane, die aus einer
Quelle kohärenten Lichts eine Beleuchtung erzeugen, welche symmetrisch um eine Achse verteilt ist derart,
daß, wenn der Prüfling mit der zylindrischen Oberfläche in einer gegebenen Stellung koaxial zu der Beleuchtung
angeordnet ist, ein Teil des Lichts schräg auf diese Oberfläche einfällt und von da zu einem Bereich
einer Ebene reflektiert wird, die senkrecht zu dieser Achse liegt, während ein Teil des Lichts diesen
Ebenenbereich direkt erreicht, ferner gekennzeichnet durch optische Beobachtungsorgane zur Beobachtung
der zylindrischen Oberfläche des Prüflings mittels des Lichts, das von dieser Oberfläche zu dem Ebenenbereich
reflektiert wird, und durch eine in dem Ebenenbereich angeordnete fotografische Platte, auf der ein
Hologramm aufgezeichnet worden ist, von dem mittels des diesen Bereich direkt erreichenden Lichts ein
Bild wiederaufbaubar ist, das in der gegebenen Stellung der zylindrischen Oberfläche des Mutterstücks
angeordnet ist. .
Nach einem weiteren zweckmäßigen Merkmal der Erfindung können zur Prüfung der Außenoberfläche
eines Zylinders die Lichtleitorgane aus einer Zerstreuungsscheibe bestehen, durch die ein Teil des
Lichts direkt hindurchtritt. Zur Prüfung einer zylindrischen Bohrung können die Lichtleitorgane zur Leitung
des Lichts unter schrägem Einfallswinkel aus einer ringförmigen konischen Linse bestehen. Die
Beobachtungsorgane können aus einer Teleskopeinrichtung bestehen, die eine Blende im Weg des unmittelbar
von der Quelle kommenden Lichts aufweist.
Die Erfindung und deren weiteren Vorteile werden an Hand der in den Figuren schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Fi g. 1 zeigt eine Anwendung der Erfindung bei der
Prüfung eines Prüflings in der Form eines kanalförmigen Stahlprofil teils;
F i g. 2 zeigt ein Interferenzstreifenmuster, das zwischen dem rekonstruierten Bild eines von einem kanalförmigen
Stahlprofilteil erhaltenen Hologramms und dem durch Belastung leicht verbogenen Muster
erhalten;
F i g. 3 zeigt die Anwendung der Erfindung bei der Prüfung eines flachen oder nahezu flachen Gegenstandes;
Fig. 4 veranschaulicht die Anwendung der Erfindung für die Prüfungen eines zylindrischen Gegenstandes;
F i g. 5 veranschaulicht die Anwendung der Erfindung
für die Prüfung einer zylindrischen Bohrung, und
F i g. 6 und 7 veranschaulichen die Anwendung der Erfindung bei der Prüfung eines im wesentlichen flachen
Gegenstandes, der ein flaches Reliefmuster aufweist.
Fi g. 1 zeigt ein hoch kohärentes Laserstrahlbündel 11, das durch eine Linse 12, zweckmäßigerweise ein
Mikroskop-Objektiv, hindurchgeleitet wird, welches das Bündel fokussiert und hinter dem Brennpunkt
auseinandertreten läßt. Der aus einer Länge eines kanalförmigen Stahlprofils 13 bestehende Prüfling wird
mit seiner Länge parallel zur Systemachse, jedoch im Abstand von dieser angeordnet. Das Hologramm wird
auf einer fotografischen Platte 14 mit sehr feiner Körnung
aufgezeichnet. Es wird sich zeigen, daß etwas Licht, welches durch den Strahl 15 wiedergegeben ist,
die Platte 14 unmittelbar erreicht, während anderes, durch den gegenüber dem Strahl 15 geneigten Strahlen
16 wiedergegebenes Licht auf den Prüfling fällt und von dort diffus zur Platte 14 reflektiert wird. Auf
der Platte 14 erzeugen der unmittelbar auftretende und der reflektierte Strahl ein Interferenzmuster, welches
auf ihr aufgezeichnet wird und nach der Entwicklung das Hologramm bildet. Wenn der Prüfling entfernt
wird, wird das Hologramm wieder an genau dieselbe Stelle eingebracht und es wird genau die
gleiche Beleuchtung verwendet und bei Beobachtung durch die Platte (das Auge des Beobachters ist mit
17 bezeichnet) kann ein dreidimensionales Bild des Prüflings an der von diesem vorher eingenommenen
Stelle beobachtet werden und dieses Bild kann fotografiert werden, indem eine mit normal empfindlichem
Material beladene Kamera an die Stelle des Auges 17 gebracht wird.
Wenn der Prüfling in genau die gleiche Stellung eingebracht wird, jedoch einige geringfügige Formänderungen
erfahren hat, wird ein Interferenzstreifenmuster erzeugt zwischen dem dreidimensionalen Bild
und dem Prüfling. Dieses Muster kann vom Beobachter betrachtet oder für anschließende Studien fotografiert
werden.
Die Tatsache, daß die Oberfläche des Prüflings (in der Größenabmessung von Lichtwellenlängen) äußerst
rauh ist und nur diffus reflektierend ist, behindert nicht das Erzielen der vorstehend erwähnten Ergebnisse,
sondern macht die Notwendigkeit des genau an Ort und Stelle Wiedereinbringens des Prüflings erkennbar,
für den Fall, daß ein Interferenzmuster zwischen dem Bild und dem Prüfling erhalten werden soll.
Es wird sich auch zeigen, daß Unterschiede in feinen Oberflächeneinzelheiten zwischen einem Stahlstück
und einem anderen die Erzielung irgendeines oder irgendeines brauchbaren Interferenzmusters verhindern
würden, wenn ein verschiedener Prüfling bei der Herstellung des Bildes eingesetzt werden würde.
Ein kanalf örmiges Stahlprofilteil ist nur ein Beispiel und im allgemeinen kann jeder Prüfling bis fast zu
einem gänzlich schwarzen Prüfling in dieser Weise geprüft werden, obwohl bei anderen Prüflingsformen
andere Anordnungen vorzusehen sein mögen. Einige andere Beispiele werden später erläutert.
Eine Art einer geringfügigen Formänderung des Prüflings, die oft interessiert, ist die Abbiegung infolge
einer erfolgten Belastung. Fi g. 2 veranschaulicht den Effekt einer Belastung des Prüflings nach Fi g. 1 durch
Einwirkung einer Kompressionskraft in Richtung des Pfeiles 18 in Fig. 1. Die kraft wirkt über Klemmbakken
19 gemäß Fi g. 2 ein. Wenn die Kraft sich ändert, wird sich auch das Streifenmuster ändern und die tatsächliche
Verbiegung kann aus der Anzahl und dem Abstand der Streifen, deren Form und den Parametern
des Gerätes ermittelt werden. .
Anstatt das Streifenmuster infolge Verbiegung getrennt aufzuzeichnen, kann dieses auf der ursprünglichen
Platte 14 aufgezeichnet werden. Eine erste Belichtung erfolgt mit dem Prüfling in Ruhestellung, wie
vorstehend beschrieben. Dann wird die verbiegende Kraft auf den Prüfling einwirken gelassen und eine
weitere Belichtung der gleichen Platte erfolgt. Wenn diese Platte entwickelt ist, weist sie ein 2faches Hologramm
auf und das von diesem rekonstruierte Bild zeigt sowohl den Prüfling als auch das Streifenmuster,
wie in F i g. 2 wiedergegeben. Das Verfahren kann mit einer größeren Anzahl von Verbiegungen als nur einer
wiederholt werden. Scharf umrissene Streifen werden jedoch nur dann erhalten, wenn die aufeinanderfolgenden
Verbiegungen gleich sind. Dies kann erzielt werden durch gleichmäßige Steigerung der Kraft, solange
der Prüfling sich elastisch verhält und den Hookeschen Gesetzen folgt. Solche Vielfachbündelhologramme
ermöglichen es demgemäß, Zonen von Uberbelastung an Hand der fehlenden Schärfe der
Streifen zu erkennen.
Eine andere Formänderung, die ermittelt werden kann, ist die infolge Schwingungen. Für das Studium
von Schwingungen komplizierter Bestandteile wird der Bestandteil am besten in seinem ungestörten Zustand
aufgezeichnet schon allein aus dem Grund, daß die feinkörnige fotografische Emulsion, die im ersten
Stadium verwendet werden muß, langsam reagiert und Belichtungen von zumindest Sekundendauer notwendig
sein könnten. Die Streifen zwischen der Rekonstruktion und dem Bestandteil könnten entweder visuell
unter stroboskopischer, kohärenter Beleuchtung oder fotografisch unter Verwendung von fotografischen
Schnellverfahren beobachtet werden. Bei Ver-
wendung gleichmäßiger Beleuchtung kann dieses Studium
der Schwingungen sich auf Fälle ausdehnen, in denen einige Teile des Gegenstandes stationäre Knoten
sind und statische Streifen ergeben, während andere eine Schwingung solcher Amplitude aufweisen,
daß die Streifen sich bewegen und nicht mehr sichtbar sein könnten.
Es sei erwähnt, daß in den Fällen, in denen vorgezogen wird, das Bild bei seinem In-Erscheinung-Treten
zu beobachten an Stelle zu fotografieren, es wünschenswert ist, zu gewährleisten, daß alles das Auge
des Beobachters erreichende Licht zur Vermeidung der Gefahr von Schaden diffus ist. So würde in Fi g. 1
ein Schutz für das Auge des Beobachters gegen das unmittelbar das Hologramm erreichende Licht notwendig
sein. Ein Zerstreuungsschirm oder ein abgeblendetes Teleskopsystem, wie nachstehend beschrieben,
könnte verwendet werden.
Es kann erreicht werden, daß der Teil des Bündels, der sonst nicht zerstreut werden würde, durch einen
Schirm zerstreut wird. Bei solchen Arten von Gegenständen wie dem in Fig. 1 gezeigten Prüfling, d. h.
einem geraden oder flachen oder unter großem Radius gekrümmten, diffus reflektierenden Gegenstand,
kann die Anordnung nach Fig. 3 verwendet werden. Bei dieser ist die Laserquelle so angeordnet, daß sie
als punktförmige Lichtquelle 21 wirkt, die so angeordnet ist, daß etwas Licht unmittelbar durch eine
Mattscheibe 22 geleitet wird, um in geeigneten Richtungen schräg auf den Gegenstand 32 zu fallen, während
der andere Teil durch die Mattscheibe zerstreut wird und die fotografische Platte 24 unmittelbar erreicht.
Auf diese Weise wird alles reflektierende Licht und das die Platte 24 unmittelbar erreichende Licht
zerstreut. In dem Falle eines spiegelartig reflektierenden Gegenstandes könnte die Mattscheibe so angeordnet
werden, daß sie das Licht bis zum Gegenstand zerstreut und auch das unmittelbar die Platte erreichende
Licht, hierdurch werden jedoch der Kontrast und daher die Sichtbarkeit der Streifen herabgesetzt
und daher ist ein abgeblendetes Teleskopsystem vorzuziehen.
Wenn ein zu prüfender Gegenstand in Form einer Nachbildung oder Kopie mit dem rekonstruierten Bild
eines Hologramms eines Muttgergegenstandes verglichen wird, muß die Nachbildung hinreichend genau
mit der Form des Muttergegenstandes über den ganzen in Betracht kommenden Oberflächenteil übereinstimmen,
wenn auswertbare Interferenzeffekte erhalten werden sollen. Es gibt seltene Fälle, in denen durch
das Herstellungsverfahren kleine Unregelmäßigkeiten der Oberfläche (eine ist nachstehend beschrieben
unter Bezugnahme auf Fig. 6 und 7) reproduziert werden, aber im allgemeinen kann der Vergleich von
Nachbildungen mit einem Muttergegenstand gemäß der vorliegenden Erfindung nur durchgeführt werden,
wenn die Nachbildungen glatt genug sind, um einen wesentlichen Grad an spiegelnder Reflexion zu ergeben.
Bei hinreichend schräg einfallender Beleuchtung mögen zufriedenstellende Ergebnisse bei mit normaler Maschinenbearbeitung endbearbeiteteten Oberflächen
erzielt werden. Diffuse, zu Schwierigkeiten führende Reflexionen können üblicherweise abgefangen
werden.
Ein Beispiel eines spiegelnd reflektierenden Gegenstandes, dessen Nachbildungen mit einem Muttergegenstand
verglichen werden können, ist eine geschliffene oder maschinell bearbeitete zylindrische
Metallstange 25 (Fig. 4). Diese kann rundherum überprüft werden, indem ihre Achse in Längsrichtung
zwischen einer Zerstreuungsscheibe 26 und der fotografischen Platte 27 angeordnet wird, wobei die
Scheibe und auch das aufgezeichnete Hologramm kreisringförmig sind. Die Beobachtung.kann durch ein
Teleskopsystem erfolgen. Die Scheibe 26 wird durch ein paralleles Bündel 28 eines Lasergenerators beleuchtet,
so daß das Licht bis zum Objekt hin diffus ίο gemacht wird. Solches unmittelbar von der Scheibe
26 und durch die Platte 27 wandernde Licht kann durch die Objektlinse 29 des Teleskops fokussiert
werden. Zum Schutz des Beobachters ist eine undurchsichtige Blende 31 auf dem Augenstück 32 im
erforderlichen Bereich vorgesehen.
Die zerstreuende Scheibe selbst kann mittels der gleichen Technik hergestellt werden, wie sie im ersten
Stadium für die Aufzeichnung des Objekts verwendet worden ist. Das kann zweckmäßig sein bei Objekten
ao komplizierter Form. Es ist jedoch nicht wesentlich und in manchen Fällen können einfachere Verfahren angewendet
werden. Zum Beispiel kann die Scheibe bzw. der Schirm für die Anordnung nach den Fig. 3
und 4 aus transparentem Material mit Kratzern darauf »5 bestehen, wobei die Kratzer das Licht zerstreuen,
während die freien Teile dazwischen ihnen den geraden Lichtdurchtritt erlauben. Die Anteile an diffusem
und unmittelbarem Licht können im großen und ganzen durch die Weise, in welcher die Kratzer angebracht
werden, festgelegt werden.
Bei der Anordnung nach Fi g. 5 ist der Gegenstand die Umkehrung des nach Fig. 4, nämlich eine zylindrische
Bohrung 41. Hier wird ein Bündel 42 einer Laserquelle mittels einer Linse 43 zerstreut und bei
einem geeigneten Durchmesser durch eine Linse 44 gesammelt. Ein kreisringförmiger Teil des Bündels
wird durch eine konische Linse 45 geleitet, welche das Licht über die ganze Länge der Bohrung 41 unter
einem konstanten Winkel schräg einfallen läßt. Im Mittelpunkt der Linse 45 befindet sich eine konkave
Linse 46, welche das unmittelbare Licht über den erforderlichen Bereich der fotografischen Platte 47 zerstreut.
Die sehr schräge Beleuchtung des Prüflings, die hier angewandt wird, ermöglicht die Erzielung
nützlicher Ergebnisse bei großkörniger Oberfläche, wie üblicherweise bei Automobilzylinderblöcken.
Das Bild könnte durch ein abgeblendetes Teleskopsystem nach Fig. 4 beobachtet werden, jedoch
kann statt dessen auch eine Linse 8 und eine Blende 49 mit kreisförmiger öffnung verwendet werden, um
das Bild in der Ebene 51 zu erzeugen, welches durch Reflexion sichtbar gemacht werden kann, auf diese
Weise das Auge des Beobachters beschützend. Die Blende 49 fängt diffuses Licht ab, welches die Klarheit
des Bildes beeinträchtigen könnte. An Stelle der konischen Linse 45 könnte auch diffuse Beleuchtung gemäß
Fig. 4 bei einer zylindrischen Bohrung verwendet werden, während in F i g. 4 eine konische Linse
benutzt werden könnte, um den Gegenstand schräg unter konstanten Winkel zu beleuchten. Ein Vorteil
des schrägen Einfalls ist, daß verhältnismäßig große Gegenstände ohne Schwierigkeiten in bezug auf die
Belichtung und die Kohärenz des Lichtes geprüft werden können. Es verbessert auch das In-Erscheinung-Treten
der Oberflächenbearbeitung, weil die Reflexion um so spiegelnder wird, je mehr man sich dem
streifenden Einfall nähert. Ein weiterer Vorteil bei der Prüfung von Nachbildungen ist, daß, wenn, wie
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in Fig. 4, die Strahlen über einen Winkelbereich auf den Gegenstand fallen, die Empfindlichkeit für verschiedene
Winkel verschieden ist, da das Licht monochromatisch ist und klare Streifen maximalen Kontrastes
nur dann erhalten werden, wenn die Oberfläche der Nachbildung in der Bildoberfläche liegt. In diesen
Fällen machen die zu beobachtenden Streifen nicht nur Abweichungen der Form kenntlich, sondern ihr
Kontrast zeigt auch an, ob die Nachbildung die gleichen absoluten Abmessungen hat wie das Original,
von dem das Hologramm gemacht worden ist. Wenn ein einziger Einfallswinkel, wie in Fig. 5, verwendet
wird, behalten die Streifen guten Kontrast und konstante Empfindlichkeit, jedoch eine geringe Abweichung
in den absoluten Abmessungen wird nicht langer kenntlich gemacht.
Ein Abschlußbeispiel ist die Verwendung eines Hologramms als einfache Schablone für das Kalibirieren
von im großen und ganzen ebenen Oberflächen mit einem Reliefmuster, z. B. den Oberflächenkonturen
einer Münzoberfläche. Hier wird, wie in Fig. 6 gezeigt, eine fotografischen Platte 61 parallel zum
Prüfling 62 angeordnet und das Laserbündel 63 wird durch die Platte zum Prüfling geleitet, so daß die Platte
dem unmittelbar durch sie hindurchgehenden Licht ausgesetzt ist und das vom Gegenstand zurückgestreute
Licht entweder mit dem unmittelbaren Licht unter Bildung eines Hologramms wie bei einer Lippmann-Photographie,
oder mit von der Plattenoberfläche reflektiertem Licht interferiert. Um es zu ermöglichen,
das Bild und den Gegenstand ohne Behinderung der Beleuchtung zu beobachten, kann
wie in Fi g. 7 gezeigt, ein halbdurchsichtiger Reflektor 64 zweckmäßigerweise unter einem Winkel von 45°
quer zum Bündel angeordnet werden, und das Bild wird durch Reflexion beobachtet (oder fotografiert),
wobei das Auge des Beobachters mit 65 bezeichnet ist. Das Verhältnis des durchgelassenen Lichts zum
vom Reflektor 64 zurückgeworfenen Licht sollte hoch genug sein, um ungeeignete Dämpfung des durch das
ίο Hologramm gehenden Lichts zu vermeiden und den
Beobachter zu beschützen. Bei Gegenständen, die mit der bei Münzen üblichen Genauigkeit hergestellt sind,
kann diese Anordnung verwendet werden zum Vergleichen von Nachbildungen mit einem Mutterstück.
Als Anwendung der Erfindung für die visuelle Prüfung eines schwingenden Gegenstandes, kann eine
Lautsprechermembran genannt werden. Es wird ein Hologramm der Membran selbst überlagert. Ein periodischer
Erregerstrom für den Lautsprecher kann
ao gleichzeitig für eine stroboskopisch^ Regelung der
Beleuchtung, unter welcher die Beobachtung erfolgt, benutzt werden, entweder durch Steuerung eines Verschlusses
oder in geeigneten Fällen durch unmittelbare Steuerung der Lichtquelle selbst.
»5 Bei Ausübung der Erfindung kann ein Argon-Laser-Generator
verwendet werden wegen seiner hohen Leistung und fotografischen Wirksamkeit, jedoch sind
gute Ergebnisse erzielt worden mit einem 6328-A-Helium-Neon-Lasererzeuger
und mit feinkörniger Emulsion überzogenen Platten, die für die Farbe des ausgesandten Lichts empfindlich sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zur interferometrischen Ermittlung kleiner Unterschiede in der Form oder Gestalt
zumindest eines Teils der Oberfläche eines Prüflings gegenüber einer der Oberflächenform
des Prüflings sehr ähnlichen Bezugsoberfläche unter Anwendung der Wellenfront-Reproduktionstechnik,
dadurch gekennzeichnet, daß das aus einem Hologramm der Bezugsoberfläche erzeugte
dreidimensionale Bild der Bezugsoberfläche möglichst genau dem zu prüfenden Teil der
Prüflings-Oberfläche überlagert wird und die zwischen dem dreidimensionalen Bild und der wirklichen
Prüflingsoberfläche sich ergebenden, den Formunterschieden entsprechenden Interferenzeffekte
ausgewertet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfling während seiner
Verformung geprüft wird, und daß das Hologramm vom relevanten Oberflächenteil des Prüflings bei
dessen unverformten Zustand aufgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, 'dadurch gekennzeichnet,
daß der Prüfling in Schwingung versetzt wird und die Interferenzeffekte visuell unter
stroboskopischer Beleuchtung beobachtet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Prüfling, dessen zu
prüfender Teil eine wesentliche spiegelnde Reflexion aufweist, die Bezugsoberfläche Teil der
Oberfläche eines gesonderten Mutterstücks ist, von dem der Prüfling eine Kopie darstellt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 für die Prüfung eines Prüflings
mit einer zylindrischen, wesentlich spiegelnden Oberfläche, deren Form mit der zylindrischen
Oberfläche eines Mutterstücks identisch ist, gekennzeichnet durch Lichtleitorgane (26, 43, 44,
45, 46), die aus einer Quelle kohärenten Lichts (28, 42) eine Beleuchtung erzeugen, welche symmetrisch
um eine Achse verteilt ist derart, daß, wenn der Prüfling (25, 41) mit der zylindrischen
Oberfläche in einer gegebenen Stellung koaxial zu der Beleuchtung angeordnet ist, ein Teil des Lichts
schräg auf diese Oberfläche einfällt und von da zu einem Bereich einer Ebene reflektiert wird, die
senkrecht zu dieser Achse liegt, während ein Teil des Lichts diesen Ebenenbereich direkt erreicht,
ferner gekennzeichnet durch optische Beobachtungsorgane (29,32,48,49, 51) zur Beobachtung
der zylindrischen Oberfläche des Prüflings mittels des Lichts, das von dieser Oberfläche zu
dem Ebenenbereich reflektiert wird, und durch eine in dem Ebenenbereich angeordnete fotographische
Platte (27, 47), auf der ein Hologramm aufgezeichnet worden ist, von dem mittels des diesen
Bereich direkt erreichenden Lichts ein Bild wiederaufbaubar ist, das in der gegebenen Stellung
der zylindrischen Oberfläche des Mutterstücks angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Prüfung der Außenoberfläche
eines Zylinders (25) die Lichtleitorgane aus einer Zerstreuungsscheibe (26) bestehen, durch
die ein Teil des Lichts direkt hindurchtritt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Prüfung einer zylindrischen
Bohrung (41) die Lichtleitorgane zur Leitung des Lichts unter schrägem Einfallswinkel aus einer
ringförmigen konischen Linse (45, 46) bestehen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beobachtungsorgane aus einer Teleskopeinrichtung (29, 32) bestehen, die eine Blende (31) im Weg des unmittelbar von der
Lichtquelle kommenden Lichts (28) aufweist.
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1966
- 1966-06-14 DE DE19661548284 patent/DE1548284C3/de not_active Expired
- 1966-06-15 FR FR69047413A patent/FR1515867A/fr not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2946493A1 (de) | 1979-11-17 | 1981-05-21 | Wolfgang Prof. Dipl.-Phys. Dr. Dreybrodt | Verfahren und vorrichtung zur automatischen und beruehrungslosen qualitaetsbewertung optisch reflektierender oberflaechen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1142702A (en) | 1969-02-12 |
FR1515867A (fr) | 1968-03-08 |
DE1548284B2 (de) | 1974-06-27 |
DE1548284A1 (de) | 1970-05-06 |
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