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"Stanzzesser" Die Erfindung betrifft ein Stanzmesser zur Verwendung
in Stanzmasebinen für Papier oder ähnliches Stanzgut, insbesondere für Brückstanzmasebinen.
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Es ist bekannt, bei Stanztnessern für Papier oder ähnliches Stanzgut,bei
dem jeweils ein Stapel des Stanzgutes bearbeitet wird, die Schneiden der Messer
vor jedem Stanzvorgang mit einem äußerst feinen Ölfilm zu versehen. Dies gescbieht
beispielsweise dadurch, daß das Stanzmesser zwischen zwei Schnitten mit einem Öltuch
in Berührung gebracht wird, in-dem das Stanzmesser auf das mit Öl geringfügig getränkte
Tucb abgesetzt wird. Bei anderen Stanzinaschinen wird zwischen zwei Stanzschnitten
eine geringfügig mit 01 getränkte Walze aüs Filz oder anderem textilen Werkstoff
an der Schneide entlang bewegt, so daß nur äuBerst geringe Spuren des Öles mit der
Schneide in Berübrung kommen.
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Durch den Ölfilm, welcher auf die Schneide aufge'Jracbt wird, soll
der Stanzvorgang erleichtert Verden, um eine Schonung des Stanzmessers an der Schneide
zu erreichen und somit die Stanzzeit des Messers bis zum Nachschleifen zu erhonen.
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Bei Brückenstanzmaschinen ist es Jedoch nicht möglich, dos Stanzmesser
vor jedem Sch-aitt mit einem solchen ölfilm zu versehen, da bei Brückenstanzmaschinen
vielfach der nachrückende und der gestanzte Stapel eine Einheit bilden und somit
das Stanzmesser nicht vom Stanzgut entfernt werden kann.
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Wegen des fehlenden Ölfilmes ergeben sich somit bei den zusetzt genannten
Brückenstanzmaschinen geringere Stanzzeiten für die Messer bis ihre Auswechslung
bzw. das Nachschleifen erforderlich ist.
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Das Aufbringen eines wenn auch sehr dünnen Ölfilmes auf die-Schneide
des Stanzmessers führt zu dem Nachteil, daß vielfach die jeweils ersten Bögen des
Stanzgutes nicht benutzt werden können, weil auch sehr geringe Ölapuren bereits
zu einer örtlichen Fleckenbildung auf dem obersten Bogen des Stapels führen können.
Weiterhin ist es nachteilig, daß Jeweils zwischen zwei Stanzvorgängen das Aufbringen
des Ölfilmes auf die Schneide erfolgen mu, weil hierdurch die taktzeiten der Stanzinaschine
erheblich erhöht werden. Eine solche rhöhlung
der Taktzeiten ist
auch dann gegeben, en bei den automatischen Stanzen vJlschen zwei Stanz-organgen
jeweils über eine Walze oder dgl. die Schneide :nit der blauNtragseinrichtung in
Berührung gebracht wird.
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Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, ein Stanzmesser der eingangs
beschriebenen Art so auszubilden, daß eine wesentliche Erhöhung der Standzeit des
Messers auch ohne den bisher notwendigen Ölfilm erzielt wird.
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Zur Lösung vorstehender Ausgabe kennzeichnet sich die Erfindung dadurch,
daß die Schneide und die Gleitflächen des Messers mit einer fest haftenden Schicht
eines selbstschmierenden Werkstoffes ausgerüstet werden. Als selbstschmierende Schicht
kommen eine Polytetraflouräthylen-Schicht oder aber eine Beschichtung auf Silikonbasis
in bevorzugter Weise in Betracht.
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Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß durch die vorgenannte
Beschichtung nicht nur eine Verbesserung des Gleitvermögens des gestanzten Papieres
an dem Messer erreicht wird, sondern auch die Standzeit des Messers gegenüber der
bisher angewandten Benetzung der Schneide mit Öl auf das 2 bis 3-fache erhöht wird.
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Die Gleitfäbigkeit des gestanzten Papieres ist besonders
von
Bedeutung bei Stanzschnitte-n, die eine umlaufend geschlossene Ausführung des I.ressers
erfordern, beispielsweise für die Zuschnitte von Briefumschlägen, da bei diesen
Stanzmessern der Zuschnitt durch den von dem Stanzmesser umschlossenen Raum hindurchbewegt
werden muß und wenigstens während eines Teiles dieser legung mit den Seitenflächen
des Stanzmessers in Berührung bleibt.
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Die auf das Stanzmesser aufzubringende Schicht selbstschmierenden
Werkstoffes muß äußerst dünn gehalten werden, um die Maßhaltigkeit des Messers auch
nach längerer Standzeit zu gewährleisten. Bei zu starkem Auftrag der Gleitschicht
würde infolge der Reibung des Stanzgutes an den Gleitflächen diese Schicht abgetragen
werden, so daß sich entsprechende Ungenauigkeiten des Zuschnittes einstellen. Um
einen besonders dünnen Auftrag der genannten selbstschmierenden Schicht des Werkstoffes
aufzubringen, ist nach einer besonderen Ausführung der Erfindung vorgesehen, daß
dieser selbstschmierende Werkstoff aufgedampft oder zusammen mit einem austreibbaren
Lösungsmittel aufgesprüht ist.
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Im allgemeinen wird eine Vorbereitung der zu bedampfenden oder zu
besprühenden Flåchen des Stanzmessers erforderlich sein, beispielsweise eine Behandlung
mit dem Lösungsmittel oder eine andere Plächeabehandlung, welche sicherstellt, da.»
eine feste Verbindung zwischen dem selbstschmierenden lZeE=-stoff
und
dem Metall hergestellt wird. Die Beschichtung wird dabei so aufgebracht, daß sie
sich über die Schneide des Messers hin erstreckt und als äußerst feiner Silm alle
jene Flächen des Messers abdeclct, die als Gleitflächen für das Stanzgut wirksam
sind.
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Die Zeichnung gibt eine Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.
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Fig. 1 zeigt in verkleinertem Maßstab ein Stanzmesser in der Draufsicht,
wie es für die Herstellung von Briefumschlägen benötigt wird.
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Fig. 2 gibt in vergrößertem IMßstab gegenüber Fig. 1 einen Schnitt
entlang der Linie II-II nach Fig. 1 wieder.
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Das in Fig. 1 wiedergegebene Stanzmesser 1 besteht aus hochwertigem
Stahl und wird im allgemeinen aus dem vollem ! terial hergestellt. Das Stanzmesser
1 weist gemaß Fig. 2 einen zur Befestigung bzw. Führung in der Stanzmaschine dienenden
Halteabschnitt 2 auf, welcher in den Schneidenteil 3 übergeht. Zur Erleichterung
des Auswerfens des gestanzten Papierstapels ist das Stanzmesser 1 auf der Innenseite
über den Bereich des Halteteiles 2 geringfügig dadurch konisch ausgebildet, daß
die Begrenzungsfläche 4 im Bereich außerhalb
des Schneidenteiles
3 etwas zurückflieherd ausgeîührfi ist. Der Schneidenteil 3 weist die Schneice 5
auf und ist beiderseits begrenzt durch Gleitflächen, an denen das gestanzte Gut,
und zwar an der Innenseite der iTutzen und an der Außenseite die Stanzabfälle entlanggleiten.
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Fig. 2 läßt erkennen, daß die Begrenzungsflächen des Schneide teiles
3, nämlich dir'weiden Gleitflächen und auch die Schneide 6 eine Beschichtung 5 aufweisen,
die aus einem selbstschmierenden Werkstoff besteht und festhaftend auf der Metallfläche
aufgebracht ist. Die Beschichtung 5 ist in der Fig. 2 im Verhältnis zu der Wandstärke
des Stanzrtessers 1 zu stark wiedergegeben, Jedoch ist dies aus Gründen der Erkennbarkeit
erforderlich. In Wirklichkeit soll die Beschichtung 5 nur einen äußerst dünnen Film
bilden, welcher beispielsweise aufgedampft oder mit einem austreibbaren Lösungsmittel
aufgesprüht wird.
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Gegebenenfalls kann die Schicht 5 auf der Außenseite des Stanzmessers
nur bis wenig über den Bereich der Schneide 5 vorgesehen werden, wenn die Stanzabfälle
nicht entlang der Außenwandung des Messers bis zu dem Halteteil 2 entlanggleiten,
sondern vorher abgeführt oder von dem Stanzmesser ohne Überwindung nennenswerter
Gegenkräfte zur Seite gedrückt werden.
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Statt der beiden beschriebenen Werkstoffe, welche für die Beschichtung
besonders in Betracht kommen, können auch andere ähnlich wirkende Werkstoffilme
veniendet werden, die vergleichbare Gleiteigenschaften aufweisen und festhaftend
mit detn Stansmesser bzw. den zu beschichtenden Flächen dieses Messers verbindbar
sind.