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Nachrichtenkabel mit geschirmten Bündeln aus AderPaaren für PCM-Ubertragung
Zur besseren Ausnutzung der I)bertragungskreise von Nachrichtenkabeln ist es ueblich,
die Signale trägerfrequent oder pulscodemoduliert zu übertragen. Die Ubertragung
mit Trägerfrequenzen oder mit Pulscodemodulation erfolgt dabei sowohl mit symmetrischen
als auch mit koaxialen Ubertragungselementen, wobei auf den koaxialen Übertragungselementen
ein sehr breites Frequenzband zur übertragung zur Verfügung steht.
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Wegen der geringeren Herstellungskosten und der einfacheren Montage
werden insbesondere für die pulscodemodulierte übertragung symmetrische übertragungselemente
wie Aderpaare und Sternvierer bevorzugt angewendet, wobei sich jedoch die Schwierigkeit
ergibt, daß diese übertragungselemente insbesondere beim Einsatz hochkanaliger PCM-Systeme
eine zu geringe Fernnebensprechdämpfung aufweisen.
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Diese Schwierigkeiten könnten an sich dadurch überwunden werden, daß
Jedes Ubertragungselement mit einem geschlossenen Schirm versehen wird, wie es für
sogenannte Rundfunkpaare an sich bekannt ist. Ein solcher geschlossener Schirm wUrde
Jedoch die Leitungsdämpfung erheblich vergrößern und könnte bei gleicher Regeneratorfeldlänge,
d.h. bei gleichem Abstand der im Zuge des verlegten Kabels eingeschalteten Leitungsverstärker,
im wesentlichen nur durch im Durchmesser stärkere Verseilelemente und damit durch
im Durchmesser größere und schwerere Kabel kompensiert werden. Hierdurch würde der
Vorteil, der in der Verwendung eines sehr einfach aufgebauten Ubertragungselementes
liegt, wenigstens teilweise aufgehoben werden.
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Um die gegenseitige Beeinflussung der übertragungskreise innerhalb
eines Kabels zu vermindern, geht man bei aus Aderpaaren aufgebauten Nachrichtenkabeln,
die für die übertragung pulscodemodulierter Signale vorgesehen sind, in der Regel
derart vor, daß mehrere Aderpaare ein Bündel bilden und jedes Bündel von einem geschlossenen
metallischen Schirm umgeben ist; beispielsweise sind um einen Mitteneinlauf fünf
Aderpaare konzentrisch angeordnet, die von einer Bündelbespinnung und einem darüber
aufgesponnenen metallischen Bündelschirm umgeben sind. Um gute elektrische Entkopplungen
zu erreichen, haben die Aderpaare eines Bündels dabei verschieden große Drallängen.
Damit die Drallänge eines Aderpaares in Längsrichtung des Kabels möglichst wenig
schwankt, werden die Aderpaare beispielsweise durch zwei Beilauftrensen in Form
von zwei Blindadern zu einem sternviererartigen Gebilde ergänzt, wobei die einhüllende
dieses Verseilelementes einen Kreis bildet, dessen Durchmesser dem doppelten Aderdurchmesser
entspricht. Hierbei sind die Blindadern in die Zwickel des eigentlichen Aderpaares
eingebettet (DT-PS 652 587). Es hat sich jedoch herausgestellt, daß bei großen Kabellängen
und bei übertragungsfrequenzen von mehr als einigen MHz die Fernnebensprechdämpfung
solcher Kabel für Paarkombinationen innerhalb eines Bündels unerwünscht niedrig
ist und bei weiterhin steigenden Frequenzen relativ stark abfällt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ubertragungseigenschaften
eines Nachrichtenkabels, das zur übertragung trägerfrequenter oder pulscodemodulierter
Signale dient, zu verbessern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von einem Nachrichtenkabel
aus, dessen Kabelseele aus zu geschirmten Bündeln zusammengefaßten Aderpaaren aufgebaut
ist. Gemäß der Erfindung sind innerhalb des Jeweiligen geschirmten Bündels zusätzlich
zu den Aderpaaren ein oder mehrere in Längsrichtung
des Bündels
verlaufende, einen Teil des Bündelquerschnitts einnehmende Elemente angeordnet,
die unter dem Einfluß elektromagnetischer Wechselfelder elektrische Verluste hervorrufen.
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Im Hinblick auf diese Maßnahme, also innerhalb des Bündelquerschnitts
elektrische Verluste hervorrufende Elemente anzuordnen, geht die Erfindung ton der
Erkenntnis aus, daß die Ursache der unerwünscht niedrigen Fernnebensprechdämpfung
für Paarkombinationen innerhalb eines Bündels bei großen Kabellängen und bei Frequenzen
über einigen MHz vor allem darin liegt, daß Jedes Bündel neben den eigentlichen
übertragungskreisen, also den symmetrischen Aderpaaren, zusätzliche, vor allem unsymmetrische
Leitungskreise enthält, bei denen jeweils mehrere Adern des Bündels einen Hinleiter
und der Schirm den Rückleiter bilden. Einige dieser zusätzlichen unsymmetrischen
Leitungskreise, die im folgenden als Störleitungskreise bezeichnet werden, haben
eine kleinere Leitungsdämpfung als die Nutzleitungskreise. Beim Betrieb des Kabels
werden daher PCM-Signale von den Nutzleitungskreisen in die dämpfungsärmeren Störleitungskreise
und schließlich in andere Nutzleitungskreise zurückgekoppelt.
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Durch die gemäß der Erfindung vorgesehene Maßnahme, innerhalb des
Bündelquerschnitts Elemente anzuordnen, die elektrische Verluste hervorrufen, werden
im wesentlichen die Störleitungskreise, nicht Jedoch oder kaum die Nutzleitungskreise
bedämpft.
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Dadurch ergibt sich ein günstigeres Verhältnis zwischen der Dämpfung
der Störleitungskreise und der Dämpfung der Nutzjeitungskreise, so daß das derart
ausgebildete Nachrichtenkabel auch bei großen Kabellängen und bei Frequenzen über
einigen MHz eine ausreichende Fernnebensprechdämpfung aufweist.
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Die gemäß der Erfindung vorgesehene Maßnahme kann konstruktiv vorteilhaft
dadurch verwirklicht werden, daß entweder zwischen
den zum Bündel
verseilten Aderpaaren und dem Bündelschirm eine elektrisch schwachleitende Schicht
angeordnet ist oder daß im Zentrum des aus den Aderpaaren aufgebauten Bündels ein
Strang aus einem elektrisch schwachleitenden Material angeordnet ist; eine besonders
starke Dämpfung der Störleitungskreise wird dann erreicht, wenn diese beiden konstruktiven
Maßnahmen in Kombination miteinander angewendet werden.
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Die zwischen den zum Bündel verseilten Aderpaaren und dem Bündelschirm
angeordnete elektrisch schwachleitende Schicht kann aus elektrisch schwachleitenden,
beispielsweise graphitierten, Textil- oder Kunststoffbändern bestehen oder durch
Extrusion einer mit Hilfe von Rußbeimischungen elektrisch schwachleitenden thermoplastischen
oder thermoelastischen Kunststoffschicht bestehen. Es kommt auch die Verwendung
einer pastösen, mit Ruß angerdcherten Masse in Betracht, beispielsweise einer vaselineartigen
Masse auf der Basis von mikrokristallinen Petroleumwachsen und-ölen, die zwischen
der Bündelbespinnung und dem metallischen Schirm angeordnet ist.
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Eine solche Masse bewirkt zusätzlich eine Längsdichtigkeit des Bündels
im Ringspalt zwischen dem Bündel und dem Bündel schirm gegenüber Feuchtigkeit und
Wasser. Eine weitere Möglichkeit, die elektrisch schwachleitende Schicht zwischen
dem Bündel und dem Bündelschirm anzuordnen, besteht darin, für den Bündelschirm
metallene Bänder zu verwenden, die auf der Innenseite mit einer elektrisch schwachleitenden
Schicht beschichtet sind.
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Bei dem im Zentrum des aus Aderpaaren aufgebauten Bündels angeordneten
Strang aus einem elektrisch schwachleitenden Material kann es sich beispielsweise
ebenfalls um einen elektrisch schwachleitenden thermoplastischen oder thermoelastischen
Kunststoff oder auch um einen reinen Kunststoffstrang handeln, der mit einer Bespinnung
oder Beschichtung aus einem elektrisch schwachleitenden Band versehen ist.
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Ein Ausführungsbeispiel eines gemäß der Erfindung ausgebildeten Nachrichtenkabels
ist in der Figur dargestellt.
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Das Nachrichtenkabel 1 besteht im wesentlichen aus fünf Aderpaaren
2, die um den Mitteneinlauf 3 zur Kabelseele verseilt sind. Bei dem Mitteneinlauf
3 handelt es sich um einen Strang aus einem elektrisch schwachleitenden thermoplastischen
Kunststoff, beispielsweise aus mit Ruß vermischtem Polyäthylen.
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über der Bündelbespinnung 4 ist die Wicklung 5 aus elektrisch schwachleitenden
Textilbändern aufgebracht, die ihrerseits von dem aus Kupferbändern aufgebauten
metallischen Schirm 6 umgeben ist. Darüber befindet sich der Kabelmantel 7 aus Polyäthylen.
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Bei einem in dieser Weise aufgebauten Nachrichtenkabel sind also sowohl
im Kern des Kabels als auch konzentrisch zum Bündel unmittelbar unterhalb des metallischen
Schirmes Elemente angeordnet, die unter dem Einfluß elektromagnetischer Wechselfelder
elektrische Verluste hervorrufen. Dies gilt insbesondere für die im Bündel enthaltenen
unsymmetrischen Leitungskreise, also die Störleitungskreise. Die stärkere Bedämpfung
dieser Störleitungskreise führt zu einer verbesserten Fernnebensprechdämpfung des
Kabels, so daß ein solches Kabel auch bei großen Kabellängen und bei Frequenzen
über einigen MHz für die übertragung pulscodemodulierter Signale eingesetzt werden
kann.
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1 Figur 9 Ansprüche