DE2308904B2 - Verfahren zum Umbrauchbarmachen von zum einmaligen Gebrauch bestimmten Gegenständen des medizinischen Versorgungswesens - Google Patents

Verfahren zum Umbrauchbarmachen von zum einmaligen Gebrauch bestimmten Gegenständen des medizinischen Versorgungswesens

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DE2308904B2
DE2308904B2 DE19732308904 DE2308904A DE2308904B2 DE 2308904 B2 DE2308904 B2 DE 2308904B2 DE 19732308904 DE19732308904 DE 19732308904 DE 2308904 A DE2308904 A DE 2308904A DE 2308904 B2 DE2308904 B2 DE 2308904B2
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L11/00Methods specially adapted for refuse

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unbrauchbarmachen von zum einmaligen Gebrauch bestimmten Gegenständen des medizinischen Versorgungswesens, die nach dem ersten Gebrauch an sich noch benutzt werden können. — Dabei kann es sich um Injektionsspritzen, Skalpelle und ähnliche Gegenstände mit oder ohne schneidenden Bestandteilen handeln.
Innerhalb des Gebietes der Krankenpflege besteht zur Zeit ein außerordentlicher Bedarf für eine Methode, mit der eine wiederholte Verwendung von infizierten, zum einmaligen Gebrauch vorgesehenen Gegenständen, wie beispielsweise Kanüle und mit Kanülen versehene Injektionsspritzen, ausgeschaltet werden kann. Um eine weitere Verwendung und Verbreitung derartiger Gegenstände, die beispielsweise von Narkotikern begehrlich gesucht werden, auszuschalten, liegen auch für das Krankenhauspersonal weitgehende und ausführliche Weisungen zwecks Zerstörung derartiger Gegenstände vor. Nach geltenden Bestimmungen wird in diesem Zusammenhang ein manuelles oder maschinelles Zerstören dieser gebrauchten Gegenstände durchgeführt, wobei, falls es sich beispielsweise um Injektionsspritzen handelt, die aus Metall bestehende Kanüle mit Hilfe einer Zange oder dergleichen zerschnitten werden muß. Eine derartige Verfahrensweise ist naturgemäß zeitraubend, umständlich, aber auch vor allem gefährlich, da das Personal sich hierbei leicht verletzen kann, wodurch Infektionen entstehen können. Auch bei der Verwendung von besonderen mechanischen Hilfsmitteln liegen hygienisch bedingte Nachteile vor, da diese Hilfsmittel von Zeit zu Zeit gereinigt werden müssen, wobei auch eine Ansteckungsgefahr vorliegt.
Im übrigen ist auch eine Injektionsspritze zum
einmaligen Gebrauch bekannt (DE-OS 19 66 623), die dadurch unbrauchbar gemacht wird, daß am Kolben ein Messer befestigt ist, welches den Zylinder beim
- Entleeren der Spitze zerschneidet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art anzugeben, mit dem derartige Gegenstände nach ihrem Gebrauch ohne Schwierigkeiten aus dem Verkehr gezogen und
κι unbrauchbar gemacht werden können.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Gegenstände nach Gebrauch in einer Lösung abgelegt werden, der anschließend ein Bindemittel zugesetzt wird, das mit der Lösung zu einer Masse erstarrt, in die
ι · die Gegenstände eingebettet sind.
Das Verfahren läßt sich unproblematisch durchführen, weil eine solche Lösung, insbesondere in einem Behälter an geeigneter Stelle des Krankenhauses angeordnet werden kann, so daß das Krankenhausper-
Ji, sonal die gebrauchten Gegenstände darin ablegen kann. Am Ende des Arbeitstages bzw. nach Füllung des Behälters wird dann das Bindemittel zugesetzt. Zweckmäßig befindet sich das Bindemittel, bei dem es sich um Gips, ein Klebemittel, eine Mischung von Gips und
.·. Klebemitiel oder Zement und/oder Kunststoff handeln kann, in einer auf die Lösungsmenge abgestimmten Menge in einem Bauteil, der geöffnet und in die Lösung entleert wird. Dann erstarrt die Lösung und der gesamte Behälter kann mit seinem erstarrten Inhalt dem Müll
<ii übergeben werden.
Falls jemand einen Gegenstand aus der erstarrten Masse wieder herausholen möchte, muß der ganze erstarrte Block zerbröckelt werden, wozu einerseits eine beträchtliche Arbeit erforderlich ist und wobei
π andererseits kein funktionierender Gegenstand, z. B. keine funktionierende Injektionsspritze erhalten wird. Sollte es unerwarteterweise dennoch gelingen, eine funktionierende Injektionsspritze aus der erstarrten Masse herauszuholen, dann kann wenigstens dann
in davon ausgegangen werden, daß diese Spritze desinfiziert ist, wenn nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung die Gegenstände vor, während oder nach dem Einlegen desinfiziert werden. Das kann z. B. dadurch geschehen, daß die Lösung oder das Bindemit-
4-) tel ein Desinfektionsmittel und/oder ein Korrosionsmittel enthält.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
w Beispiel
Ein zum einmaligen Gebrauch vorgesehener Behälter wird zunächst teilweise mit einer zweckmäßigen mikrobiziden Wasserlösung gefüllt und die zu behandelnden infektiösen Gegenstände, beispielsweise verwendete Injektionsspritzen, werden nach und nach in diese Lösung gelegt. Hierbei ist ein Entfernen der Kanüle der Injektionsspritze nicht notwendig und auch entfällt ein Berühren dieser Kanüle durch das Personal beim Einführen der Spritzen in die mikrobizide Lösung.
en Bei Injektionsspritzen kann die Kolbenstange zweckmäßig aus dem Zylinder herausgezogen werden, wonach die beiden Teile der Spritze in den die mikrobizide Lösung enthaltenden Behälter gelegt werden. Nachdem der Behälter nahezu mit derartigem infektierenden Gut gefüllt ist — beispielsweise mit einem Tagesbedarf an Spritzen oder bei kleineren Krankenpflegestellen während einer längeren Zeit — wird die Spritzen enthaltende Lösung mit einem
Gipspulver versetzt, wodurch nach kurzer Zeit ein erstarrter Gipskuchen entsteht, in welchem die Spritzteile und dergleichen eingebettet sind. Der Behälter, der zweckmäßig mit einem Deckel versehen ist, kann danach mit seinem erstarrten Inhalt in gewöhnlicher · Weise den allgemeinen Müllabgabestellen zugeführt werden. Das in dieser Weise in dem Behälter eingeschlossene Gut ist somit teils dekontaminiert und teils in eine erstarrte Masse eingebettet und stellt somit kein sogenanntes »gefährliches Gut« dar, das nach mi geltenden Vorschriften in besonderer Weise abtransportiert werden müßte. Versuche haben ergeben, daß eine Zerkleinerung des so erzielten Gipskuchens zwecks Entnahme von funktionsfähigen Spritzen oder Spritzenteile nicht durchführbar ist, da diese Spritzen π nach einer derartigen Behandlung nicht mehr verwendbar sind. Zweckmäßig kann das Gipspulver ein Korrosionsmittei enthalten, beispielsweise Natriumchlorid, wodurch auch ein Rostangriff der in dieser Weise eingeschlossenen Metallteile in kurzer Zeit erzielt wird. Der Zusatz von Natriumchlorid beschleunigt das Erstarren der Gipsmischung. Durch die Vorbehandlung mit der mikrobiziden Lösung wird auch jede Gefahr für eine etwaige infektionsüberführung ausgeschaltet
Das erfindungsgemäß erstarrende Mittel kann außer Gips auch aus anderem Materia! bestehen, die zusammen mit Wasser oder einem anderen Lösungsmittel sowie des mikrobiziden Bestandteiles eine erstarrende Masse ergeben, beispielsweise Kunststoffe, Zement und dergleichen. Das erstarrende Mittel kann auch ganz oder teilweise aus einem Material mit klebrigen Eigenschaften, wie beispielsweise Kaltleimpulver oder dergleichen bestehen.
Als Korrosionsmittel und antimikrobielle Mittel können natürlich sämtliche auf dem Markt vorkommende, für diese Zwecke beabsichtigte und komplatibie Mittel verwendet werden.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Unbrauchbarmachen von zum einmaligen Gebrauch bestimmten Gegenständen des medizinischen Versorgungswesens, die nach dem ersten Gebrauch an sich noch benutzt werden können, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenstände nach Gebrauch in einer Lösung abgelegt werden, der anschließend ein Bindemittel zugesetzt wird, das mit der Lösung zu einer Masse erstarrt, in die die Gegenstände eingebettet sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel Gips verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel ein Klebemittel, eine Mischung von Gips und Klebemittel oder Zement und/oder Kunststoff verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenstände vor, während oder nach dem Einlegen desinfiziert werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung oder das Bindemittel ein Desinfektionsmittel und/oder Korrosionsmittel enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenstände nacheinander in einem die Lösung enthaltenden Behälter abgelegt und dort bis zur Füllung des Behälters gesammelt werden, so daß dann die Lösung durch Zusatz des Bindemittels zum Erstarren gebracht wird.
DE19732308904 1972-03-09 1973-02-23 Verfahren zum Unbrauchbarmachen von zum einmaligen Gebrauch bestimmten Gegenständen des medizinischen Versorgungswesens Expired DE2308904C3 (de)

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GB (1) GB1402365A (de)
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NL177468B (nl) 1985-05-01
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NL7302638A (de) 1973-09-11
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