DE2308904A1 - Verfahren zum zerstoeren von infektiertem, zum einmaligen gebrauch vorgesehenem material - Google Patents
Verfahren zum zerstoeren von infektiertem, zum einmaligen gebrauch vorgesehenem materialInfo
- Publication number
- DE2308904A1 DE2308904A1 DE19732308904 DE2308904A DE2308904A1 DE 2308904 A1 DE2308904 A1 DE 2308904A1 DE 19732308904 DE19732308904 DE 19732308904 DE 2308904 A DE2308904 A DE 2308904A DE 2308904 A1 DE2308904 A1 DE 2308904A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- composition
- solidifying
- paris
- plaster
- infected
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61L—METHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
- A61L11/00—Methods specially adapted for refuse
Description
^A T E N T A N V7 Λ L T E
43 Essen Ti, yen Essen, den 22. Febr.
■»■>
üssen, Theaterplatz 3
Patentanmeldung
Sv/en-Gunnar Hesselgren, Drottningholm, Schweden
Sv/en-Gunnar Hesselgren, Drottningholm, Schweden
Verfahren zum Zerstören won infektiertem, zum
einmaligen Gebrauch vorgesehenem Material
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Zerstören
oder Unbrauchbarmachen von infektiösem, zum einmaligen Gebrauch vorgesehenen Gegenständen und bezieht sich besonders auf das Zerstören von zur
Krankenpflege verwendeten Gegenständen, wie Injektionsspritzen, Skalpelle
und gleichartige Gegenstände mit oder ohne schneidende Teile.
Innerhalb des Gebietes der Krankenpflege besteht zur Zeit ein ausserordentlicher
Bedarf für eine Methode, mit der eine wiederholte Verwendung von infektierten, zum einmaligen Gebrauch vorgesehenen Gegenständen, wie
beispielsweise Kanüle und mit Kanülen versehene Injektionsspritzen, ausgeschaltet
werden kann. Um eine weitere Verwendung und Verbreitung derartiger Gegenstände, die beispielsweise von Narkotikern begehrlich gesucht
werden, auszuschalten, liegen auch für das Krankenhauspersonal weitgehende und ausführliche Weisungen zwecks Zerstörung derartiger Gegenstände vor.
Nach geltenden Bestimmungen wird in diesem Zusammenhang ein manuelles oder maschinelles Zerstören dieser gebrauchten Gegenstände durchgeführt, wobei
falls es sich beispielsweise um Injektionsspritzen handelt, die aus Metall
bestehende Kanüle mithilfe einer Zange o.dgl. zerschnitten werden muss.
Eine derartige Verfahrensweise ist naturgemäss zeitraubend, umständlich
aber auch vor allem gefährlich, da das Personal sich hierbei leicht hautflächlich
beschädigen kann, wodurch Infektionen entstehen können. Auch bei der Verwendung von besonderen mechanischen Hilfsmitteln liegen hygienisch
309833/0861
bedingte Nachteile vor, da diese Hilfsmittel von Zeit zu Zeit gereinigt
werden müssen, wobei auch eine Ansteckungsgefahr vorliegt.
Es hat sich nun erwiesen, dass die obigen Nachteile vorbekannter Verfahren
erfindungsgemäss ausgeschaltet werden können. Ein erfindungsgemäss
behandeltes infektiöses Material kann nach dieser Behandlung nicht erneut verwendet werden und kann ausserdem bei der Behandlung gleichzeitig dekontaminiert
werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das zu behandelnde
Material in einer Komposition eingebettet u/ird, die zusammen mit Wasser
oder einem anderen Lösungsmittel eine erstarrende, schwerflüssige oder
klebrige Masse ergibt, die vom Material nur unter gleichzeitigem Unbrauchbarmachen
des Materiales entfernt werden kann.
Gemäss einer zweckmässigen Ausführungsform der Erfindung kann hierbei
gleichzeitig eine Dekontaminierung des infektiösen Materiales dadurch erzielt werden, dass das Material während einer bestimmten Zeit der Einwirkung
einer mikrobiziden Lösung ausgesetzt wird, d.h. zweckmässig uor der endgültigen
Einbettung in die erstarrende Komposition. Diese beiden Verfahrensschritte können zweckmässig in einem Behälter durchgeführt werden.
Die Erfindung iuird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispieles näher
beschrieben.
Ein zum einmaligen' Gebrauch vorgesehener Behälter wird zunächst teilweise
mit einer zweckmässigen mikrobiziden Wasserlösung gefüllt und die
zu behandelnden infektiösen Gegenstände, beispielsweise verwendete Injektionsspritzen,
werden nach und nach in diese Lösung gelegt. Hierbei ist ein Entfernen der Kanüle der Injektionsspritze nicht notwendig und
auch entfällt ein Berühren dieser Kanüle durch das Personal beim Einführen der Spritzen in die mikrobizide Lösung. Bei Injektionsspritzen kann die
Kolbenstange zweckmässig aus dem Zylinder herausgezogen ujerden, wonach die
beiden Teile der Spritze in den die mikrobizide Lösung enthaltenden Behälter
309830/0861
gelegt werden. Nachdem der Behälter nahezu mit derartigem infektierten
Gut gefüllt ist - beispielsweise mit einem Tagesbedarf an Spritzen oder
bei kleineren Krankenpflegestellen während einer längeren Zeit - wird die
Spritzen enthaltende Lösung mit einem Gipspulver versetzt, wodurch nach kurzer Zeit ein erstarrter Gipskuchen entsteht, in welchem die Spritzteile
u.dgl. eingebettet sind. Der Behälter, der zweckmässig mit einem Deckel
versehen ist, kann danach mit seinem erstarrten Inhalt in gewöhnlicher Weise den allgemeinen Müllabgabestellen zugeführt werden. Das in dieser Weise in
dem Behälter eingeschlossene Gut ist somit teils dekontaminiert und teils in eine erstarrte Masse eingebettet und stellt somit kein s.g. "gefährliches
Gut" dar, das nach geltenden Vorschriften in besonderer Weise abtransportiert
werden müsste. Versuche haben ergeben, dass eine Zerkleinerung des so erzielten Gipskuchens zwecks Entnahme vom funktionsfähigen Spritzen oder
Spritzenteile nicht durchführbar ist, da diese Spritzen nach einer derartigen Behandling nicht mehr verwendbar sind. Zweckmässig kann das Gipspulver
ein Korrosionsmittel enthalten, beispielsweise Natriumklorid, wodurch auch ein Rostangriff der in dieser Weise eingeschlossenen Metallteile
in kurzer Zeit erzielt wird. Der Zusatz von Natriumklorid beschleunigt das Erstarren der Gipsmischung. Durch die Vorbehandlung mit der mikrobiziden
Lösung wird auch jede Gefahr für eine etwaige Infektionsüberführung ausgeschaltet.
Das erfindungsgemäss erstarrende Mittel kann ausser Gips auch aus anderem
Material bestehen, die zusammen mit Wasser oder einem anderen Lösungsmittel sowie des mikrobiziden Bestandteiles eine erstarrende Masse ergeben, beispielsweise
Kunststoffe, Zement und dergleichen. Das erstarrende Mittel kann auch ganz oder teilweise aus einem Material mit klebrigen Eigenschaften,
wie beispielsweise Kaltleimpulver oder dergleichen bestehen.
Als Korrosionsmittel und antimikrobielle Mittel können natürlich sämtliche
auf dem Markt vorkommende, für diese Zwecke beabsichtigte und komplatible Mittel verwendet werden.
3098 3 :ϊ / 0 86 i
Claims (6)
1. Verfahren zum Zerstören von zum einmaligen Gebrauch vorgesehenes
Material, besonders zur Krankenpflege vorgesehene Gegenstände, dadurch gekennzeichnet, dass das verwendete Material
in eine Komposition eingebettet wird, die bei Zusatz von Wasser oder
einem anderen Lösungsmittel eine steife, trägfliessende oder klebrige
Masse ergibt, die vom Material nur unter gleichzeitigen Unbrauchbarmachen
des Materiales entfernt werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Komposition als erstarrenden Bestandteil hauptsächlich Gips enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Komposition als hauptsächlich erstarrenden Bestandteil, ein Klebemittel, eine Mischung von Gips und Klebemittel oder
Zement und/oder Kunststoff enthält.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Komposition ausser dem erstarrenden Bestandteil ein Korrosionsmittel und/oder einen Mikrobizid enthält.
5. Verfahren zum gleichzeitigen Dekontaminieren und Zerstören vom infektierten
Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das infektierte Material vor, während oder nach
dem Einbetten in die erstarrende Komposition der Einwirkung einer mikrobiziden
Lösung ausgesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das infektierte Material in einen, eine mikrobizide Lösung enthaltenden
Behälter gesammelt wird und diese Lösung mit der erstarrenden Komposition, die ausser Gips, Zement, Klebemittel, Kunststoff oder dergleichen
gegebenenfalls auch Korrosionsmittel enthält, versetzt wird.
30983 B /086 i
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE297372A SE360978B (de) | 1972-03-09 | 1972-03-09 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2308904A1 true DE2308904A1 (de) | 1973-09-20 |
DE2308904B2 DE2308904B2 (de) | 1981-06-25 |
DE2308904C3 DE2308904C3 (de) | 1982-02-25 |
Family
ID=20261120
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732308904 Expired DE2308904C3 (de) | 1972-03-09 | 1973-02-23 | Verfahren zum Unbrauchbarmachen von zum einmaligen Gebrauch bestimmten Gegenständen des medizinischen Versorgungswesens |
Country Status (9)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5631145B2 (de) |
BE (1) | BE796306A (de) |
CH (1) | CH551792A (de) |
DE (1) | DE2308904C3 (de) |
FR (1) | FR2174975B1 (de) |
GB (1) | GB1402365A (de) |
NL (1) | NL177468C (de) |
NO (1) | NO131534C (de) |
SE (1) | SE360978B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3423567A1 (de) * | 1984-06-27 | 1986-01-09 | Thomas 5000 Köln Weiß | Desinfizierender dentalgips |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1966623A1 (de) * | 1969-01-02 | 1973-08-16 | Dr Arias Marcelo Chiquiar | Zur einmaligen benutzung bestimmte vorrichtung fuer die aufnahme und ausgabe einer dosis von verunreinigungsempfindlichen behandlungsfluessigkeiten |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1246848A (fr) * | 1959-10-13 | 1960-11-25 | Commissariat Energie Atomique | Procédé d'élimination de déchets radioactifs et produits obtenus suivant ce procédé |
-
1972
- 1972-03-09 SE SE297372A patent/SE360978B/xx unknown
-
1973
- 1973-02-22 GB GB884473A patent/GB1402365A/en not_active Expired
- 1973-02-23 DE DE19732308904 patent/DE2308904C3/de not_active Expired
- 1973-02-26 NL NL7302638A patent/NL177468C/xx not_active IP Right Cessation
- 1973-03-05 FR FR7307675A patent/FR2174975B1/fr not_active Expired
- 1973-03-05 CH CH319873A patent/CH551792A/de not_active IP Right Cessation
- 1973-03-05 BE BE128401A patent/BE796306A/xx not_active IP Right Cessation
- 1973-03-08 NO NO94773A patent/NO131534C/no unknown
- 1973-03-08 JP JP2753573A patent/JPS5631145B2/ja not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1966623A1 (de) * | 1969-01-02 | 1973-08-16 | Dr Arias Marcelo Chiquiar | Zur einmaligen benutzung bestimmte vorrichtung fuer die aufnahme und ausgabe einer dosis von verunreinigungsempfindlichen behandlungsfluessigkeiten |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3423567A1 (de) * | 1984-06-27 | 1986-01-09 | Thomas 5000 Köln Weiß | Desinfizierender dentalgips |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL177468B (nl) | 1985-05-01 |
BE796306A (fr) | 1973-07-02 |
NL7302638A (de) | 1973-09-11 |
FR2174975B1 (de) | 1977-09-02 |
NO131534B (de) | 1975-03-10 |
CH551792A (de) | 1974-07-31 |
DE2308904C3 (de) | 1982-02-25 |
NO131534C (de) | 1975-06-18 |
JPS48101774A (de) | 1973-12-21 |
JPS5631145B2 (de) | 1981-07-20 |
FR2174975A1 (de) | 1973-10-19 |
GB1402365A (en) | 1975-08-06 |
DE2308904B2 (de) | 1981-06-25 |
NL177468C (nl) | 1985-10-01 |
SE360978B (de) | 1973-10-15 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69826451T2 (de) | Anästhetischer Knochenzement | |
DE3912338A1 (de) | Spuelausruestung zur katheterspuelung | |
DE10104557A1 (de) | Zahn-Wurzelkanal-Füllungsmaterial | |
DE2854490B1 (de) | Knochenersatzmaterial mit verbesserter biologischer Stabilitaet auf Basis von Kollagen | |
DE2801706A1 (de) | Behaelter zum aufbewahren der pulverkomponente eines knochenzements | |
DE1498679A1 (de) | Verfahren und Geraet zur Herstellung mikroskopischer Praeparate von Zellenmaterialproben | |
DE2308904A1 (de) | Verfahren zum zerstoeren von infektiertem, zum einmaligen gebrauch vorgesehenem material | |
DE3540067A1 (de) | Verfahren zum ansetzen von materialien zum abnehmen und formen eines abdrucks sowie chemisches material zur dentalen diagnose/behandlung | |
MX19953A (es) | Procedimiento para la preparacion de nuevas benzo tiopiranilaminas, producto obtenido y composicion farmaceutica que lo incluye. | |
DE602004012679T2 (de) | Zusammensetzung mit einer anorganischen Substanz marinen Ursprungs und Chitin/Chitosan, und Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzung | |
DE102012110522A1 (de) | Verfahren und Vorrichtungen zur Sammlung und Behandlung klinischer und medizinischer Abfälle | |
DE2355074B2 (de) | Verfahren zur kosmetischen Hautbehandlung | |
DE3036601C2 (de) | Therapeutische Wärmepackung | |
DE69632400T2 (de) | Abgepackte tupfstäbchen zum nachweis von krebs des epithels | |
ATA163782A (de) | Vorrichtung zur druckbeaufschlagung von in aerztlichen, insbesondere zahnaerztlichen handstuecken befindlichem pflegemittel | |
DE867434C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Erfassen von mit Radiumsalzen od. dgl. gefuellten kleinen Rohren | |
DE3915194A1 (de) | Sammelvorrichtung | |
DE389778C (de) | Verfahren zur Darstellung fester Jodloesungen | |
DE657681C (de) | Zitzenstift | |
DE2052817A1 (de) | Form zur Schaffung eines Stützverbandes für ein gebrochenes Körperglied | |
AT394655B (de) | Einwegschroepfvorrichtung | |
DE1617996C (de) | Medizinisches Verbandmaterial | |
DE4202586C2 (de) | Verfahren zur Entsorgung eines mit Metallen beaufschlagten Kunststoffteiles | |
DE901839C (de) | Verfahren zum Desinfizierendmachen von Gegenstaenden, insbesondere solchen fuer sanitaere Einrichtungen aller Art | |
DE1594102A1 (de) | Verdickung von alpha-Cyanacrylaten |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OD | Request for examination | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |