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Florteppich und Verfahren zu dzn Herstellung Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf einen Florteppich mit senkrecht zur Grundfläche stehendem Flor
aus Textilgar und auf ein Verfahren zu dessen Herstellung.
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Plorteppiche mit senkrecht zur Grundfläche stehenden Flor aus Textilgarn
sind seit langem bekannt und stellen, insbesondere im Bereich qualitativ besserer
und somit auch teurerer Teppiche, die am weitesten verbreitete Teppichform dar.
Für die Herstellung derartiger Teppiche sind zahlreiche, voneinander grundverschiedene
Methoden bekannt. Die wohl teuerste'Art der Herstellung von Teppichen mit senkrecht
stehendem Flor ist die manuelle Herstellung, wie sie heute noch im Orient erfolgt,
wobei das Florgarn in Form einzelner Knoten mit einer die Grundfläche des Teppichs
ergebenden Garnschar verknüpft wird. Ein im Prinzip gleiches Herstellungsverfahren
wird heute auch maschinell ausgeführt, wobei Qualitäten erzielbar sind, die nur
vom Fachmann von handgeknupRten Oricntteppichen urterscheidbar sind. Dic maschinelle
Herstellung von Knüpfteppichen verlangt jedoch grossen technischen Aufwand und die
erzielbare Produktionskapazität ist relativ gering.
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Die ebenfalls seit langem bekannten und in grossem Ausmass verwendeten
Herstellungsverfahren von gewobenen Florteppichen ermöglichen die Herstellung guter
Teppichqualitäten bei erhöhter Produktionsgeschwindigkeit und dadurch verbesserter
Wirtschaftlichkeit. Die Arbeitsgeschwindigkeit der hierzu verwendeten SpezialwebstUhle
ist jedoch beschränkt und lässt sich nicht beliebig steigern.
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Ein weiterer technischer Fortschritt in bezug auf die Herstellungsgeschwindigkeit
sind Tuftingteppiche, bei denen das senkrecht zur Grundfläche stehende Florgarn
mittels Hohlnadeln durch ein als Grundfläche dienendes Gewebe hindurchgeführt wird.
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Derartige Teppiche werden zur Fixierung der Florgarne meist mit einer
Beschichtung der Rückseite versehen.
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Noch höhere Produktionsgeschwindigkeiten lassen sich bei der Herstellung
von Nadelfilzteppichen erzielen, wobei Wirrfaservliese von der Druckseite her mittels
gezackter Nadeln so durchstochen werden, dass ein Teil der Fasern aus dem horizontal
liegenden Faserverband mitgerissen und er die Oberfläche des Faservlieses hinausgestossen
wird, so dass diese Fasern den senkrecht zur Grundfläche stehenden Flor ergeben.
Derartige Naaelfilzteppiche mUssen zur Fixierung mit einer Rückenbeschichtung versehen
werden. Sie sind preislich günstig, können jedoch mit geknüpften oder gewobenen
Teppichen qualitativ nicht verglichen werden.
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Weitere, insbesondere auf die Erhöhung der Produktionsgeschwindigkeit
und Wirtschartlichkeit gerichtete Verfahren sind beispielsweise in der deutschen
Patentschrift 579 482 und in der britischen Patentschrift 472 707 beschrieben, wobei
von Faservliesen oder Garnscharen ausgegangen wird, von denen unter Einlgung von
Zwischenlagen entweder Streifen übereinander gestapelt oder die zickzackförmig um
die Zwischenlagen herumgeführt werden, wonach der erhaltene Stapel beidseitig mit
einer Rückenschicht
verklebt und nach Entfernung der Zwischenlagen
im Bereich zwischer.~den beiden Hückenschichten parallel zu deren Ebenen so zerschnitten
wird, dass zwei Teppiche erhalten werden.
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Es ist ein esentlicher Nachteil der so hergestellten Teppiche, dass
die Klebevtrbindung zwischen der Rückenschicht und dem Flormaterial auf einen relativ
geringen Querschnitt eingeschränkt ist, so dass die Qualität der erhaltenen Teppiche
trotz relativ hohem Aufwand und geringer Produktionskapazität den Anforderungen
nur beschränkt genügen kann.
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In der deutschen Patentschrift 1 071 040 wird ein Verfahren zur Herstellung
von Fdorteppichen und anderen Florerzeugnissen beschrieben, wobei Lagen der florbildenden
Materialien in einer Form in parallelen Schichten übereinander in ein Festigungsmittel
eingebettet werden, so dass ein Block entsteht, der durch quer zu den Lagen geführte
Schnitte in Platten zerlegt wird, die mit einer Rückenschicht verbunden werden,
worauf das Festigungsmittel aus dem Flor entfernt wird. Aehnlich wie in den beiden
vorstehend genannten Verfahren erfolgt auch hier die Verbindung zwischen Flormaterial
und Rückenschicht auf einem geringen Querschnitt der senkrecht zur Schnittfläce
der Platte stehenden florbildenden Materialien. Ausserdem erlaubt dieses Verfahren
keine kontinuierliche Arbeitsweise und ist zudem relativ langsam, da zur Blockbildung
die Schichten einzeln übereinander eingelegtwerden müssen, das Festigungsmittel
nach Bildung des gesamten Blocks in'der Form vor dem Schneiden der Platten getrocknet
sein muss und die Form erst wieder gefüllt werden kann, wenn der gesamte in der
Form vorhandene Vorrat zerschnitten ist, wodurch nicht nur eine zeitraubende sondern
zusätzlich eine Arbeitsweise in mit Abständen aufeinanderfolgenden Schüben bedingt
ist.
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Die britische Patentschrift 589 908 erwähnt die Herstellung eines
Fiorteppichs aus auf einer Unterlage aufgeklebten Gewebestreifen. Die Streifen werden
durch Zerschneiden einer Gewebebahn gewonnen, deren Kettgarn zu Bändern zusammengefasst
ist, die mit Abständen untereinander über die Bahnbreite verteilt so verlaufen,
dass das Schussgarn zwischen den Kettbändernflottiert.
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Die Schnittlinien liegen nur im Bereich des flottierenden Schussgarns,
während die Streifen im Bereich der Kettbänder gebildet sind. Diese Streifen werden
mit ihren Seitenflächen aneinander gestellt und auf der Unterlage, beispielsweise
durch Nähen oder Kleben, befestigt. Die durch das Längsfalten der Gewebestreifen
senkrecht von der Unterlage abstehenden freien Schussgarne bilden somit den Flor
des Teppichs, dessen Dichte durch die Abstände zwischen den einzelnen, nebeneinander
verlaufenden Gewebestreifen reguliert werden kann. Dieses Verfahren ist sehr umständlich
und arbeitsintensiv und ermöglicht nur gleichzeitige Herstellung eines einzigen
Teppichs.
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In der Schweizer Patentschrift 377 773 wird ein Verfahren zur Herstellung
eines Filzteppichs mit auf einer Unterlage aufgeklebten, parallel verlaufenden Filzstreifen
beschrieben, wobei von einem Filz senkrecht zur Hauptfaserrichtung Streifen geschnitten
und diese aneinandergereiht und mit der einen freien Schnittkante so auf der Unterlage
festgeklebt werden, dass die Hauptfaserrichtung in den Streifen senkrecht zur Unterlage
verläuft. Die genannte Patentschrift bezieht sich somit auf einen Filzteppich, dessen
ganzer Querschnitt verfilzt ist und der keinen freien Flor aufweist. Das dort beschriebene
Verfahren enthält keinerlei Hinweise, die es dem Fachmann nahelegen würden, einen
qualitativ höher stehenden, gegebenenfalls nach Belieben gemusterten Teppich mit
einem Flor aus freistehenden Garnen zu bilden.
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In der deutschen Patentschrift 830 042 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Teppichen beschrieben, wobei Streifen aus Textilmaterial hochkant gestellt,
zu Ballen gepresst und die erhaltenen Ballen hochkant dicht nebeneinander angecrdnet
und an
einer der beiden freien Flächen entweder mit einer Bindemittelschicht
versehen oder mit einer Unterlage verklebt werden. Auch dieses Verfahren ist kompliziert
und arbe.tsintensiv und ermöglicht nur die gleichzeitige Herstellung eines einzigen
Teppichs, dessen Musterungsmöglichkeiten ausserdem beschränkt sind. Falls ein freistehender
Flor erwünscht ist, muss die freie Oberfläche des so hergestellten Teppichs ausserdem
einer weiteren Behandlung unterzogen werden.
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In der französischen Offenlegungsschrift 2 044 778 wird ein Verfahren
zur Herstellung von beliebig und reproduzierbar gemusterten Florteppichen beschrieben,
wobei eine Gewebebahn hergestellt wird, deren Schussgarn den Flor des Teppichs ergibt
und nur von wenigen Kettgarnen fixiert wird. Die erhaltene Gewebebahn wird dann
zickzackförmig so gefaltet, dass ein Block erhalten wird, dessen beide Seitenflächen
durch die Endflächen der Schussgarne gebildet werden. Eine dieser beiden Seitenflächen
wird nun mit einer Unterlage verklebt und danach eine Scheibe in der erwünschten
Florhöhe vom Block abgeschnitten. Dieses Verfahren ist äusserst kompliziert und
schwierig durchführbar. Für die Herstellung des Blocks durch Falten der Gewebebahn
und für die Fixierung des Blocks werden komplizierte Einrichtungen benötigt, ganz
abgesehen von den für eine allfällige Musterung des Schussgarns benötigten zusätzlichen
Einrichtungen. Durch das Zerschneiden des Blocks in einzelne Scheiben und Festkleben
der Scheiben auf einer Unterlage bedingt, ist das Verfahren nur schubweise ausführbar,
und zudem zeigen die solchermassen hergestellten Teppiche auch den bereits erwähnten
Nachteil, dass die Klebeverbindung zwischen der Unterlage und dem den Flor bildenden
Schussgarn auf den relativ geringen Querschnitt dieses Garns eingeschränkt ist.
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In der Schweizer Patentschrift 401 892 ist ein Teppich beschrieben,
dessen Flor reihenweise senkrecht zur Ebene des Teppichs steht, wobei die einzelnen
Florreihen durch dazwischenliegende bändchenförmige Zwischenlagen, die sich von
der Basis
aus über einen Teil der Florhöhe erstrecken und beiderseits
mit benachbarten Florreihen verklebt sind, fest miteinander verbunden sind. Durch
die Klebeverbindung dieser Zwischenlagen mit-eillea Teil der Florhöhe des Teppichs
erhält dieser einen ausserordentlichen Zusammenhalt und eine derartige Stabilität,
dass sich jegliche zusätzliche Verfestigungsmassnahme, wie Rückenbeschichtung oder
dergleichen, erübrigt. In der genannten Schweizer Patentschrift wird auch ein Verfahren
zur Herstellung eines solchen Teppichs beschrieben, wobei auf eine kontinuierlich
fortbewegte Bahn eines Textilfasergebildes mit Abständen parallele Querstreifen
des Zwischenlagematerials aufgeklebt werden und das erhaltene Gebilde durch Schnitte
über die Längsachse dieser Querstreifen in einzelne Elemente aufgeteilt wird, worauf
die noch freien Flächen der Zwischenlagestreifen mit Klebstoff versehen und die
einzelnen Elemente so aufeinander gestapelt werden, dass die Zwischenlagestreifen
übereinanderliegen und mit dem Flor des nächsten Eler,ientes verklebt werden. Das
so erhaltene Gebilde wird anschliessend wie vorstehend angeführt in der Mittelebene
parallel zu den beiden Aussenflächen zerschnitten, wobei zwei Teppiche erhalten
werden, deren Rückseite durch je eine der Aussenflächengebildet wird.
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Das in der genannten Patentschrift beschriebene Verfahren ermöglicht.die
Herstellung von Teppichen hervorragender Qualität, hat jedoch den Nachteil, dass
die Produktionskapazität, bedingt durch das Aufkleben von Querstreifen des Zwischenlagematerials,
eingeschränkt ist. Das genaue Einhalten der Abstände zwischen den einzelnen Querstreifen
bedingt eine komplizierte Vorrichtung, deren Arbeitsgeschwindigkeit, durch welche
die Produktionskapazität bestimmt wird, nicht beliebig erhöht werden kann.
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Eine wesentliche Verbesserung des vorstehend angeführten Verfahrens
ist in der Schweizer Patentschrift 521 114 beschrieben, das die Herstellung genau
sich aufgebauter Teppiche gleicher Qualität ermöglicht, jed;g den Vorteil einer
um ein Mehrfaches gesteigerten Produkt ;kapazität sowie der Möglichkeit einer beliebigen
Musterung à quer
zu den bändchenförmigen Zwischenlagen liegenden
Florreihen, beispielsweise mittels einer Jacquardvorrichtung, ermöglicht. Die Verbesserung
des in der letztgenannten Schweizer Patentschrift beschriebenen Verfahrens gegenüber
dem in der Schweizer Patentschrift 401 892 beschriebenen besteht im wesentlichen
in einer Umkehrung des Arbeitsprinzips. Anstelle der kontinuierlich bahnförmigen
Zuführung des den Flor bildenden Textilfasergebildes und Aufklebens der parallelen
Querstreifen des Zwischenlagematerials wird das bändchenförmige Zwischenlagematerial
kontinuierlich zugeführt und mit einer Lage des den Flor bildenden Textilfasermaterials
verbunden. Diese Verfahrensweise ermöglicht einerseits, das bandförmige Zwisctenlagemateria'
gleichzeitig in mehreren, parallel mit Abständen voneinander verlaufenden -Ba1-ineri
zuzuführen. Nach Vereinigung mit dem Textilfasermaterial mit sämtlichen der solchermassen
kontinuierlich zugeführten Zwischenlagebändern, die mit Abständen untereinander
eine Bahii bilden, wird somit ein endloses bahnförmiges Gebilde erhalten, das durch
Zerschneiden in der Längsachse der Zwischenlagebänder und parallel dazu im Bereich
des zwischen den einzelnen Bändern liegenden Textilfasermaterials in einzelne Streifen
aufgeteilt werden kann, in denen das Textilfasermaterial mit der einen Längskante
des bandförmigen Materials bündig ist und über dessen andere Längskante hinaussteht.
Durch die beschriebene Möglichkeit der gleichzeitigen Herstellung einer liebigen
Anzahl derartiger Streifen, die auf verschiedene Arten zur Bildung eines Teppichs
aneinandergereiht und miteinander verbunden werden können, wie dies in der genannten
Patentschrift beschrieben ist, wird somit eine Steigerung der Produktionskapazität
um ein Mehrfaches erzielt, ohne dass dabei die Qualität der erhaltenen Teppiche
in irgendeiner Weise nachteilig beeinflusst würde.
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Für die Herstellung der besten nach dem vorstehend beschriebenen-
bekannten Verfahren erzielbaren Teppichqualität, deren Flor zudem beliebig gemustert
werden kann, wird für die Bildung des Flors Textilgarn eingesetzt. Dies bedingt,
dass das Florgarn in Form einer Schar ritzels einer Greifereinrichtung
rapportweise
quer über die bahnförmig zugeführten Zwischenlagebänder gelegt wird, wobei die Garnschar
zur Erzielung eines bestimmten Musters über eine Jacquardvcrrichtung gesteuert werden
kann. Ein Nachteil dieser bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens besteht darin,
dass die Zwischer.legebänder nicht mehr kontinuierlich fortbewegt werden können,
sondern rapportweise, jeweilen um die Breite der aufgelegten Garnschar, vorgeschoben
werden müssen. Dieser rapportweise Vorschub sowie die zum Erfassen und Auflegen
der Garnscnar benötigte Greifereinrichtung, die parallele Zuführung der einzelnen
Zwischenlagebänder und gegebenenfalls die Musterung mittels einer Jacquardvorrichtung
bedingen jedoch einen hohen technische Aufwand und grosse Präzision der hierfür
eingesetzten Vorrichtung.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen qualitativ hochstehenden
Teppich zu schaffen, in welchem der aufrechtstehende Flor nicht nur an seiner Querschnittsfläche
mit der Rückseite verklebt ist, der keinerlei Rückenbeschichtung benötigt, dessen
Flor'von Teppichgarn aus beliebigen Fasern oder Fasermischungen gebildet ist und
gemustert sein kann und der sich in bezug auf die erzielbare Qualität mit hoher
Produktionskapazität herstellen lässt.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Teppich, in welchem die Grundfläche
aus den einen Kanten von hochkant gestellten, mit ihren Seitenflächen aneinanderliegenden
und miteinander verbundenen Gewebestreifen und die Florschicht des Teppichs durch
freie, ungebunden über die anderen Kanten der Gewebestreifen vorstehende Enden des
in den Gewebestreifen senkrecht zur Grundfläche verlaufenden Garns gebildet werden.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Teppichs sind die
Gewebestreifen im Bereich des Gewebes durch eine Klebeverbindung miteinander verbunden.
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In einer anderen Ausführungsform des Teppichs enthalten die Gewebestreifen
synthetische, thermoverschweissbare Textilfasern und sind durch Thermoverschweissung
im Bereich des Gewebes miteinander verbuiiden.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur lierstellung des beschriebenen Teppichs, wobei man eine Gewebebahn, in welcher
die Kettfäden in Gruppen vorliegen, die so voneinander beabstandet sind, dass die
Schussfäden zwischen den Kettfädengruppen flottieren, zu Gewebestreifen zerschneidet,
von denen jeder über seine ganze Länge sich erstreckende, ancinandergrenzende Bereiche
aufweist, die einerseits von durch Kettfäden abgebundenen Schussfaden und andererseits
von den sich aus dem abgebundenen Bereich frei in Richtung der einen Gewebestreifenkante
erstreckenden Schussfäden gebildet werden, und wobei man die erhaltenen Gewebestreifen
hochkant stellt und so mit ihren Seitenflächen miteinander adhäsiv verbindet, dass
die abgebundenen Bereiche die Grundfläche und die freien Schussfäden den Flor des
Teppichs ergeben.
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Die nach dem Zerschneiden der Gewebebahn im erfindungsgemässen Verfahren
erhältlichen endlosen Streifen zeigen im Prinzip ähnlichen Aufbau wie die nach dem
in der vorstehend genannten Schweizer Patentschrift beschriebenen Streifen, sind
jedoch auf viel einfachere Art erhältlich, da sie in einem Arbeitsgang aus Garn
allein erhältlich sind und nicht mehr in einem komplizierten Arbeitsgang mit einem
Zwischenlageband versehen werden müssen. Es ist ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemässen
Verfahrens, dass für die Herstellung der Gewebebahn jeder beliebige Webstuhl eingesetzt
werden kann. Ein weiterer Vorteil liegt in der usterungsmöglichkeit des Florgarns,
das auf dem Webstuhl als Schussgårn eingetragen wird und somit auf bekannte Art
beliebig gemustert werden kann, während für das zu Bändern zusammengefasste Kettgarn
jedes beliebige Garnmaterial, das die nötige Festigkeit aufweist, eingesetzt werden
kann. Für den Fachmann ist es offenichtlich, dass bei Verwendung moderner Schusswechselwebstühle
nicht nur die Musterung sondern auch das Fasermaterial des Schussgarns, je nach
dei verwendeten Webstuhl rapportweise beliebig verändert werden kann. Da in modernen
Webereien mehrere Webstühle von einem einzigen weber bedient werden, ist der
Aufwand
an Arbeitskräften ii Vergleich zu der erzielbaren Produktionskapazität auf ein Minimum
beschränkt.
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Bei Einsatz einer Jacquardvorrichtung zur Musterung des Florgarns
in der entsprechenden Ausführungsform des in der genannten Schweizer Patentschrift
Nr. 521 114 beschriebenen Verfahrens wird je nach der Anzahl der eingesetzten verschiedenen
Farben und/oder Garnsorten ein mehr oder weniger grosses Aufsteckgatter für die
Vorratsspulen dieser Garne benötigt. Bei Zerreissen oder unbeachtetem Auslaufen
eines einzigen solchen Garns bzw. einer Vorratsspule entsteht bis zur Behebung ein
Fehler in den Rapporten, der praktisch nicht mehr behoben werden kann. Für die Behebung
jedoch, d.l. für den Einzug eines neuen bzw. angeknüpften Garns, muss die gesamte
Produktionsanlage stillgelegt werden. Das Aufsteckgatter muss somit laufend überwacht
werden und benötigt ausserdem ein grosses Baumvolumen. Es ist ein weiterer Vorteil
des erfidungsgemässen Verfahrens, dass das Musterungssystem des Schussgarns, insbesondere
bei Einsatz von Schusswechselautomaten, wie auch die Zufuhr der Vrratsspulen, äusserst
vereinfacht werden.
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Das Prinzip der vorliegenden Erfindung wird im nachstehenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen beispielsweise erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen Fig. 1 eine Draufsicht auf eine zur Herstellung
eines erfndungagemässen Teppichs verwendbare Gewebehahnj Fig. 2 einen durch Zerschneiden
der Gewebebahn gemäss Fig. 1 erhaltenen Gewebestreifen; Fig. 3 eine schematische
Darstellung \ unter Bildung eines erfindungsgemässen Teppichs aneinanderliege'..-en,
miteinander verbundenen Gewebestreifen gemäss Fig. 2.
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hr der Gewebebahn gemäss Fig. 1 sind Sie Kettbänder 1 beispie1sise
aus synthetischen Multirulanentsarnwn gebildet und das Schuaqarn 2 ist Teppichgarn,
das je nach der gewünschten Teppichqualität
einheitlich oder unterschiedlich,
unifarbig oder gemustert,von einheitlichem oder unterschiedlichem Titer sein und
aus synthetischen oder natürlichen Fasern und/oder einem Gemisch solcher Fasern
bestehen kann.
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Die Gewebebahn kann am Ablaufende des Webstuhls aufgedockt und zu
jedem beliebigen Zeitpunkt auf bekannte Art, beispielsweise mittels in entsprechenden
Abständen untereinander auf einer gemeinsamen Achse angebrachter Rundmesser,längs
den Schnittlinien 3 zu kontinuierlichen Streifen zerschnitten werden. Ein solchermassen
erhaltener Streifen ist in Fig. 2 dargestellt.
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Die erhaltenen Streifen können nun auf bekannte Art, wie schematisch
in Fig. 3 dargestellt, aneinandergereiht und in Bereich des Gewebes miteinander
verbunden werden, wobei ein Flächengebilde erhalten wird, dessen ein Oberfläche
aus den Schnittkanten der aneinandergereihten einzelnen Gewebestreifen gebildet
wird und dessen andere Oberfläche aus den freien, über die andere Kante der ewebesrreifen
hinausstehenden, ungebundenen Schussgarnenden besteht. Die Dimensionen des so erhaltenen
Teppichs können auf beliebige Art variiert werden, wovon die Länge von der Länge
der einzelnen Gewebestreifen, die Breite von der Dicke und Anzahl der aneinandergereihten
und miteinander verbundenen Gewebestreifen, die Dicke der Rückenschicht von der
Breite des Gewebes der einzelnen Streifen und die Flornöhe von der Länge der über
die Kante der Gewebestreifen hinausstehenden freien, ungebundenen Schussgarnenden
hängen.
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Es ist keinesfalls notwendig, die Gewebebahn jeweilen in der Mitte
der flottierenden Schussbänder oder in der Längsachse der zusammengefassten Kettbänder
zu zerschneiden. Durch seitliche Verschiebung der ochni<tlinien innerhalb der
genannten Bereiche ist es ohne weiteres möglich, aus eier einzigen Gewebebahn verschiedene
Streifen zu schneiden, die anschliessend die Herstellung verschiedener Teppiche
mit unterschiedlicher Dicke der Rückenschicht
und/oder der Florschicht
ermöglichen.
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Die gegenseitige Verbindung der aneinandergefügten Streifen kann
auf jede beliebige Art erfolgen beispielsweise mittels Klebstoff. Bei Verwendung
von Kett- und/oder Schussgarnen, die ganz oder teilweise aus thermoschweissbaren
synthetischein Fasern bestehen, kann die Verbindung der Gewebestreifen auch durch
Thermoschweissung erfolgen. Eine weitere Möglichkeit wäre die rein mechanische Verbindung
der Streifen, beispielsweise mittels Heftklammern oder Nahen.
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Für das Aneinandebreihen und gegenseitige Verbinden der nach dem
Zerschneiden einer Gewebebahn gemäss Fig. 1 erhaltenen Streifen gemäss Fig. 2 zur
Bildung des beschriebenen Teppichs sind verschiedene Methoden bekannt, und in der
genannten Schweizer Patentschrift 521 114 sind einige bevorzugte Ausführungsformen
ausführlich erläutert.