DE2306814B1 - Verfahren und vorrichtung zur entfer nung eines salzausschlages von rohen oder gemalten oberflaechen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur entfer nung eines salzausschlages von rohen oder gemalten oberflaechenInfo
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Description
- Die Voraussetzung für die Herstellung der Elektroomose-Einrichtung ist, daß die notwendige PotentialdifferenzE (Volt), die verwendete Stromstärke 1 (Ampere) sowie die zu reinigende Zone S (cm2) in folgendem Verhältnis stehen: 106 a I E=106~a~i S Hier stellt a (cm) die Stärke der Ausschlagschicht, einschließlich der in der Unterläuferschicht enthaltenen, dar; sie wird durch Mikroskopuntersuchung eines Mikroquerschnittes bestimmt. Die Einrichtung zur Entfernung der Salzausschläge besteht aus drei Schichten aus Kunststoff-, Filz oder Gazefeinschwämmen usw., zwischen denen zwei Siebe aus Silber oder rostfreiem Stahldraht von etwa 0,5 mm ¢), Maschenweite 1 mm2, eingeschlossen sind. Das an der Wand liegende Sieb ist am Plus-, bzw. das außenliegende am Minuspol einer Gleichstromquelle, deren Kennwerte dem oben angeführten Verhältnis entsprechen sollen, anzuschließen. Danach ist die ganze Einrichtung leicht auf die ausgeblühte Zone aufzupressen. Die Einrichtung wird periodisch ausgewechselt und mit destilliertem Wasser gespült. Dadurch können die Salze, die sich inzwischen im Inneren der Anlage gesammelt haben, entfernt werden. Zur Abschätzung des Momentes, der zur Aufftischung der Anlage am günstigsten ist, wird gemäß der Erfindung am Plus- und Minuspol der pH-Wert, der etwa 8,5 und 5,5 betragen muß, bestimmt.
- Das Wesen der Erfindung ist nachstehend an Hand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch die Vorrichtung zur Entfernung des Salzausschlages (kurz Elektrosandwich genannt).
- Das Verfahren der Erfindung zur Entfernung des Salzausschlages von rohen oder gemalten Flächen beruht auf der Elektroomose der Anionen und Kationen, die sich aus der Zersetzung der ausgeschlagenen Salze in einem mit destilliertem Wasser getränkten, porösen und auf der zu reinigenden Fläche ausgebreiteten Medium, in dem die Anoden und Kathoden angebracht sind, ergeben. An diesen liegt eine der zu behandelnden Fläche entsprechende Potentialdifferenz und Stärke des Gleichstromes, die im allgemeinen 6 bis 12 V und 0,5 bis 1 A beträgt. Im allgemeinen sollen die notwendige PotentialdifferenzE (Volt), die Stärke des benützten Stromes 1 (Ampere) sowie die zu reinigenden Flächen im folgenden Verhältnis stehen: E=106~a~I S Hier stellt a (cm) die Stärke der Ausschlagschicht, einschließlich der in der Unterläuferschicht enthaltenen, dar; sie wird durch Mikroskopuntersuchung eines Mikroquerschnittes bestimmt.
- Die Einrichtung zur Entfernung der Salzausschläge von den rohen oder gemalten Flächen besteht erfindungsgemäß aus 3 Schichten (1), die aus feinen mit destilliertem Wasser getränkten Kunststoflschwätnmen mit weiten Poren oder aus Filz- oder Gazeschwämmen usw. gebildet werden können. Dabei haben die äußeren Schichten eine Dicke von etwa 1 mm und die mittlere von etwa 2 mm. Dazwischen werden Siebe (2) eingelegt, die aus Silber oder rostfreiem Stahldraht von etwa 0,5 mm Durchmesser ausgeführt sind und eine Maschenweite von etwa 1 mm2 aufweisen. Das an der Wand liegende Netz wird am Plus- (4) und das außenliegende am Minuspol (5) einer Gleichspannungsquelle angeschlossen; nachher wird die ganze Einrichtung (kurz Elektrosandwich genannt) leicht auf der Ausschlagzone (7) mittels einer starren Form gepreßt.
- Im allgemeinen wird es am günstigsten sein, das Elektrosandwich aus Platten 50 x 50-100 x 100 cm, die nacheinander auf der ganzen behandelten Fläche versetzt werden, herzustellen.
- Der Sättigungsgrad der mittels der elektroosmotischen Einrichtung gewonnenen Salze wurde durch die Bestimmung des pH-Wertes der in der Nähe der Elektroden gebildeten Lösung abgeschätzt; dieser betrug 5,5 (sauer) in der Nähe des Siebes negativer und etwa 8,5 (basisch) in der Nähe des Siebes positiver Polarität.
- Die Anwendung des Verfahrens und der Vorrichtung gemäß der Erfindung bietet folgende Vorteile: für die zu entsalzenden Flächen besteht keine Art mechanischen Angriffes, weil die Entsalzung auf elektrochemischen Weg erfolgt; die zu behandelnde Fläche wird auf keine Weise chemisch angegriffen, weil das Verfahren ein neutrales Mittel, nämlich destilliertes Wasser, das sich allmählich durch die Lösung der aus der Freske gewonnenen Salze verunreinigt, verwendet; die Entsalzung erfolgt gleichmäßig, progressiv und langsam, weil die Höhe des im Inneren des Elektrosandwiches entstandenen elektroosmotischen Stromes die Mitführung von Kleinstteilchen - auch wenn das behandelte Mittel spröde ist - nicht gestattet; die Folgen der Entsalzung zeigen sich hier viel schneller im Vergleich zu den bereits bekannten Verfahren; die Entsalzung wirkt nicht nur an der Oberfläche, sondern auch in die Tiefe der Unterläuferschicht; falls durch Analyse festgestellt wurde, daß die Entsalzungszone eine ungleichmäßige Konzentration aufweist, infolge verschiedener Wanderung der Salze in der Dicke der Vorderfläche, so kann die Einrichtung zur Entsalzung »auf Tafelfeldern« wiederholt und eben für begrenzte Flächen eingesetzt werden.
Claims (4)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zur Entfernung von Salzausschlägen von rohen oder gemalten Flächen, gekennzeichnet durch Verwendung der Elektroosmose der Anionen und Kationen, die sich aus der Zersetzung der ausgeschlagenen Salze in einem porösen, mit destillierten Wasser getränkten und auf der zu reinigenden Fläche applizierten Medium, in dem Anoden und Kathoden angebracht werden, ergeben, wobei diese einer der zu reinigenden Fläche entsprechenden Potentialdifferens. und Gleichstromstärke unter liegen.
- 2. Verfahren zur Herstellung der Elektroosmose-Einrichtung, nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch -die notwendige -- Potentialdifferenz E (Volt), die einzusetzende Gleichstromstärke 1 (Ampere) sowie die zu reinigende Zone S (cm2), die im folgenden Verhältnis stehen müssen IOs~a~l E= s wobei a (cm) die Dicke der Ausschlagschicht einschließlich der Schichtstärke, die in der Unterläuferschicht vorhanden ist, darstellt, die durch Untersuchung eines Mikroquerschnittes am Mikroskop bestimmt wird.
- 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Entfernung eines Salzausschlages, gekennzeichnet durch aus feinen Kunststoff-, Filz, Gazeschwämme usw. bestehenden Schichten (1), die mit destilliertem Wasser getränkt sind, und zwischen denen Siebe (2), die aus Silber oder rostfreiem Stahldraht von etwa 0,5 mm ¢, Maschenweite etwa 1 mm2 ausgeführt sind, eingesetzt sind; wobei das an der Wand liegende Sieb (3) an den Plus- (4) und das nach außenliegende Sieb an den Minuspol (5) einer Gleichstromquelle angeschlossen wird, wobei die ganze Einrichtung leicht gegen die betroffene Zone angedrückt ist (7).
- 4. Verfahren zur Abschätzung des Sättigungsgrades der mittels der Vorrichtung nach Anspruch 3 gewonnenen Salze, dadurch gekennzeichnet, daß eine Spülung und eine Wiederimprägnierung der Schichten (1) mit destilliertem-Wasser als erforderlich angesehen werden, wenn der pH-Wert der Lösung etwa 5,5 (sauer) in der Nähe des Netzes negativer Polarität und etwa 8,5 (basisch3 in -der Nähe des -Netzes -positiver Polarität beträgt Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entfernung eines Salzausschlages von rohen oder gemalten Oberflächen.Die Anwendung der auf derartige Salze ausgeübten Zersetzungs- und Überführungswirkung des Gleichstromes macht sie insbesondere für die Reinigung der historischen Denkmäler geeignet.Bekannt sind schon Verfahren, die den Salzaus- schlag von bestimmten Oberflächen, auf denen dieser sich störend auswirkt, durch Applizieren von wassergetränkten Papierpulpe- oder Saugpapierverbänden und durch Auswaschen mit Wattebauschen, die wiederum mit verschiedenen, durch die Art des zu entfernenden Salzes bedingten Lösungsmitteln wie destilliertem Wasser, Säuren oder Alkalien - unter Umständen in sehr wässrigen Lösungen - getränkt werden, entfernen. Obwohl man aber mit der größten Aufmerksamkeit verfährt, bestehen jedoch bei allen diesem Verfahren einige Nachteile, weil dabei ein Ausreiben der Oberflächen, die manchmal sehr spröde sein können, erfolgen kann. Meist kann die Verwendung einer großen Anzahl von Lösungsmitteln nicht umgangen werden. Gewöhnlich sollen Salze verschiedener Art entfernt werden. Die dabei benutzten Lösungsmittel reagieren oft gegeneinander nicht Gleichzeitig sollen sie gegenüber der Unterlagerschicht und den Pigmenten neutral wirken. Diese Bedingungen können in der Praxis fast nie erfüllt werden. Außerdem wird durch Anwendung der obenangeführten Verfahren nur selten eine gleichmäßig gesäuberte Oberfläche erzielt.Die Erfindung vermeidet diese Nachteile und ist gekennzeichnet durch Verwendung der Elektroosmose der Anionen und Kationen, die sich aus der Zersetzung der ausgeschlagenen Salze in einem porösen, mit destillierten Wasser getränkten und auf der zu reinigenden Fläche applizierten Medium, in dem Anoden und Kathoden angebracht werden, ergeben, wobei diese einer der zu reinigenden Fläche entsprechende Potentialdifferenz und Gleichstromstärke unterliegen.Die Entfernung der Salzausschläge von den gemalten Flächen erfolgt im Rahmen der vorliegenden Erfindung mittels der Elektroosmose der Anionen und Kationen, die aus der Zersetzung der ausgeschlagenen Salze in poröse, mit destilliertem Wasser getränkten und auf der zu reinigenden Oberfläche angebrachten Medien resultieren, in welchen Anoden und Kathoden angebracht werden, die einer der zu behandelnden Zone entsprechenden Potentialdifferenz und Stärke des Gleichstromes unterliegen. So können die eingangs beschriebenen Nachteile umgangen werden.
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- 1973-02-12 DE DE2306814A patent/DE2306814C2/de not_active Expired
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