DE2304543C3 - Verfahren zum Herstellen eines mit einer Hülle umgebenen Schwammkörpers - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines mit einer Hülle umgebenen SchwammkörpersInfo
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Description
40
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren gemäß dem Gattungsbegriff des vorstehenden Patentanspruchs
1.
Es ist bekannt, daß Hohlkörper mit raumfüllender Schwammfüllung z. B. als Kraftstoffbehälter für
Flugzeuge oder Kraftfahrzeuge zum Einsatz kommen. Die offenzellige Schwammfüllung hat die Aufgabe,
das Schlingern des Treibstoffs und die Explosionsgefahr zu vermindern. Als Schwammfüllung werden
handelsübliche, offenzellige Schaumstoffe aus kraftstoffbeständigen Polyäthem oder Polyurethanen verwendet.
Der Verlust an Füllvolumen beträgt lediglich etwa 3% des Behältervolumens.
Bei der Herstellung solcher Kraftstoffbehälter aus Metall wird die auf die Innenmaße des Behälters zugeschnittene
Schwammfüllung vor dem Zusammenfügen der Behälterteile eingelegt. Diese Technik ist
selbstverständlich auch bei der Fertigung eines Kraftstoffbehälters aus thermoplastischem Kunststoff anwendbar,
sofern der Hohlkörper aus mehreren, z. B. durch Spritzgießen oder Tiefziehen hergestellten Teilen
zusammengefügt wird.
Das günstigere Verfahren für die Herstellung von Hohlkörpern aus thermoplastischem Kunststoff ist
jedoch das Blasformen. Dabei wird der Hohlkörper einstückig durch Blasen eines thermoplastischen Vorformlings
in einem geschlossenen Werkzeug geformt. Es ist bereits bekannt, geblasene Hohlkörper mit Innentcilen,
beispielsweise mit einliegenden Ausgleichsgefäßen, Schlingertöpfen, Standanzeigeelementen
oder Schwallwänden herzustellen. Mit Hilfe der bekannten Maßnahmen ist es, jedoch nicht möglich, geblasene
Hohlkörper aus thermoplastischem Kunststoff mit einer raumfüllenden Schwammfüllung herzustellen,
weil das nachträgliche Einbringen dieser Füllung durch die engen Anschlußstutzen oder Halsöffnungen
von blasgeformten Hohlkörpern unmöglich ist.
Es ist ferner aus den veröffentlichten Unterlagen des deutschen Gebrauchsmusters 17 08 430 und der
deutschen Offenlegungsschrift 22 11816 bekannt, elastische Schaumkörper mit Hüllen zu umgeben.
Gemäß der deutschen Offenlegungsschrift 22 11 816, aus der der Gattungsbegriff des vorstehenden Patentanspruchs
1 abgeleitet ist, wird dabei vor dem Aufkleben einer aus mehreren Teilen bestehenden Hülle
der Kern zusammengepreßt, um nach der Fertigstellung eine dichte Füllung der Hülle zu erreichen. Nach
diesem Verfahren sollen vor aifem Tennisbälle hergestellt werden.
Für die Herstellung extrusionsgeblasener Kraftstoffbehälter mit raumfüllender SchwammfüHung
sind diese Verfahren aber nicht brauchbar, da extrusionsgeblasene Behälter bis auf enge Anschlußstutzen
oder Halsöffnungen aus einem Stück bestehen und die öffnungen des fertigen Behälters auch für die
Einführung eines komprimierten Schwamms zu klein sind. Es ist Aufgabe der Erfindung, schwammgefüllte
Kraftstoffbehälter durch das für thermoplastische Kunststoffe !besonders günstige Extrusionsblasverfahren
herzustellen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß das Verkleinern der Außenabmessungen an einem offenzelligen Schwammkörper erfolgt, dieser
in verkleinertem Zustand in einen Vorformling einer Hülle aus thermoplastischem Kunststoff eingeführt
und der Vorformling durch Blasformen zu der Gestalt der Hülle umgeformt wird, bevor das Aufheben
des äußeren Drucks von dem Schwammkörper erfolgt.
Das Fixieren des zusammengedrückten Schwammkörpers kann zweckmäßigerweise durch Umwickeln
mit einer Bandage, durch Einhüllen in einen Schlauch oder durch Abkühlen unter die Einfriertemperatur
erfolgen. Der so verdichtete Schwammkörper wird am Blasdorn oder einer anderen Haltevorrichtung
befestigt in den Vorformling eingeführt und damit beim Blasformen des Hohlkörpers gehalten. Die
raumfüllende Rückstellung des Schwammkörpers erfolgt danach durch Beseitigen der Bandage, durch
Abziehen des Schlauchs oder Auftauen des Schwammkörpers. Für den Schwammkörper kommen offenzellige
Schaumstoffe aus rückstellfähigem Kunststoff,
wie Polyäther oder Polyurethane, sowie Gummi- und Naturschwämme in Betracht. Für den Behälter kommen
alle durch Blasformen verarbeitbaren Kunststoffe, in Betracht, sofern sie den jeweiligen Anforderungen
der vorgesehenen Verwendung genügen. Vorzugsweise werden Polyolefine, vor allem Niederdruck-Polyäthylen,
verwendet.
Das Verfahren ist in den F i g. 1 bis 3 schematisch dargestellt.
F i g. 1 zeigt im Schnitt einen über einen komprimierten Schwammkörper extrudierten Vorformling
in einer geöffneten Blasform.
F i g. 2 zeigt im Schnitt cine Ansicht der geschlossenen
Blasform nach dem Aufblasen des Hohlkörpers.
F i g. 3 zeigt im Schnitt den fertigen, gefüllten Hohlkörper.
Es bedeuten:
1 Extruderkopf mit Düse,
2 extrudierter Vorformling, dessen untere Hälfte aufgeschnitten dargestellt ist,
3 zusammengedrückter und in diesem Zustand fixierter Schwammkörper,
4 Hilfsdorn,
5 Blasdorn mit seitlicher Blasöffnung,
6 zweiteilige Blasform,
7 durch Blasen geformter Hohlkörper,
8 raumfüllender Schwammkörper nach Aufheben des fixierten Zustands.
In F i g. 1 ist das Extrudieren eines unten offenen, schlauchartigen Vorformlings 2 über einen zusammengedrückten
und in diesem Zustand fixierten Schwammkörper 3 dargestellt. Der Schwammkörper 3
wird mittels eines Hilfsdorns 4 am Blasdorn 5 gehalten, wobei für das Blasformen der Blasdorn 5 als
unten angeordneter Kalibrierdorn vorgesehen ist.
In F i g. 2 sind eine geschlossene Blasform 6 mit einem geblasenen Hohlkörper 7 sowie den zusammengedrückten
und in diesem Zustand fixierten Schwammkörper 3, der mittels des Hilfsdorns 4 am
Blasdorn 5 befestigt ist, schematisch dargestellt.
Die F i g. 3 zeigt den entformten Hohlkörper 7 mit dem raumfüllenden Schwammkörper 8 nach Aufheben
des fixierten Zustands und Herausziehen des Blasdorns 5 und des Hilfsdorns 4.
Für den raumfüllendcn Schwammkörper 3 eines
Kugelbehälter aus Polyäthylen, Dichte 0,95 g/cm·', Schmelzindex MFI 190/5 = 0,5 g/10 min, mit einem
Hohl raum volumen von 0,012 m·1 wurde ein kugelförmiger
Zuschnitt aus offcnzclligem Polyurethan-Schaumstoff, Rohdichte 0,03 g/cm3, mit einem Durchmesser
von 0,3 m hergestellt. Der Zuschnitt wurde
ίο in einen einseitig zugeschnürten, weitmaschigen Gewebeschlauch
mit einem Durchmesser von 0,08 m eingezogen. Dann wurde der Länge nach ein Hilfsdorn
4 eingeschoben und der Zuschnitt auf eine Länge von 0,16 m zusammengedrückt und in den Gewebeschlauch
eingeschnürt. Der Ballen wurde in einer Tiefkühltruhe bei — 40(1 C eingefroren, daraus nach
12 h entnommen und vom Gewebeschlauch befreit.
Der in zusammengedrücktem Zustand fixierte
Schwammkörper 3 wurde mittels des Hilfsdorns 4
so auf dem Blasdorn S einer Blasmaschine mit unten
angeordnetem Blasdorn (vgl. Fig. 1) so befestigt, daß der Schwammkörper 3 mittig im anschließend
extrudieren Vorformling 2 angeordnet war. Der unien offene Vorformling 2 halte einen Innendurchmesser
von 0,15 m. Bei Erreichen einer Schlauchlänge von 0,40 m wurde die Blasform 6 geschlossen
und dann der Vorformling 2 mit einem Blasdruck von 6 atü zum Hohlkörper 7 geblasen. Nach einer
Kühlzeit von 60 see wurde der Hohlkörper 7, der eine mittlere Wanddicke von 0,003 m aufwies, entformt
und dabei der Hilfsdorn 4 herausgezogen. Anschließend wurde durch die kalibrierte Halsöffnung
Warmluft von 60° C in den Hohlkörper 7 eingeblasen, bis sich der Schwammkörper 8 raumfüllend ausgedehnt
hatte.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen eines mit einer Hülle umgebenen Schwammkörpers, bei dem ein
Schwammkörper durch äußeren Druck in seinen Außenabmessungen verkleinert, eine Hülle auf
den verkleinerten Schwanimkörper aufgebracht und der Schwammkörper durch Aufheben des
äußeren Drucks sich in die Hülle ausdehnengelassen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verkleinern der Außenabmessungen an einem offenzelligen Schwammkörper erfolgt, dieser
in verkleinertem Zustand in einen Vorformling einer Hülle aus thermoplastischem Kunststoff »5
eingefühlt und der Vorformling durch Blasformen zu der Gestalt der Hülle umgeformt wird,
bevor das Aufheben des äußeren Drucks von dem Schwammkörper erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwammkörper in seinem
verkleinerten Zustand durch eine Bandage fixiert wird, die nach dem Blasformen der Hülle entfernt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwammkörper in seinem verkleinerten Zustand durch einen Schlauch fixiert
wird, der nach dem Blasformen der Hülle von dem Schwammkörper abgezogen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- 3<>
kennzeichnet, daß der Schwammkörper in seinem verkleinerten Zustand durch Einfrieren fixiert
und nach dem Blasformen der Hülle wieder aufgetaut wird.
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Priority Applications (5)
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