DE2304377A1 - Binaere oder ternaere thermoplastische pfropfcopolymerisate und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Binaere oder ternaere thermoplastische pfropfcopolymerisate und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
SUMITOMO CHEMICAL COMPANY, LIMITED,
Osaka, Japan
Osaka, Japan
" Binäre oder ternäre thermoplastische Pfropfcopolymerisate und
Verfahren zu ihrer Herstellung "
Priorität: 31. Januar 1972, Japan, Nr. 11 727/72
Die Erfindung betrifft binäre oder ternäre thermoplastische
*,■' Pfropfcopolymerisate aus einem kautschukartigen Äthylen-Prcpy-
-£ len-Copolymerisat und einer aromatischen Vinylverbindung oder
einem kautschukartigen Äthylen-Propylen-Copolymerisat, einer
aromatischen Vinylverbindung und einer Vinylcyanid-Verbindung
sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Es ist bekannt, Pfropfcopolymerisate mit ausgezeichneter Schlagzähigkeit und Wetterbeständigkeit durch Pfropfcopolymerisation
von Styrol oder einem Gemisch aus Styrol und Acrylnitril auf kautschukartige Äthylen-Propylen-Copolyinerisate herzustellen.
Von den kautschukartigen Äthylen-Propylen-Copolymerisaten
war es bekannt, daß sie eine ausgezeichnete Wetterbeständigkeit besitzen. Diese bekannten Verfahren wurden im allgemeinen durch
als
Polymerisation in Masse (US-PS 3 538 192) oder/Emulsionspolymerisation
(US-PS 3 435 096) durchgeführt. In einigen Fällen wurde
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auch die Polymerisation in Lösung benutzt (US-PS 3 538 190) . Auf Grund ihres Gehalts an kautschukartigem Äthylen-Propylen-Copolymerisät
besitzen die nach den bekannten Verfahren erhaltenen Pfropfcopolymerisate zwar die gleiche oder eine bessere
Wetterbeständigkeit als z.B. Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisate,
doch sind sie hinsichtlich ihrer Schlagzähigkeit im allgemeinen den Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisateri
unterlegen. Selbst wenn in einigen seltenen Fällen ein Pfrofcopolymerisat mit verbesserter Schlagzähigkeit erhalten wurde»
so ist es doch hinsichtlich der Zerreißfestigkeit unterlegen.
Hier setzt die Erfindung ein. Aufgabe der Erfindung ist es, binäre oder ternäre thermoplastische Pfropfcopolymerisate der
eingangs erwähnten Art zu schaffen, die sowohl eine ausgezeichnete Schlagzähigkeit als auch Zugfestigkeit aufweisen. Diese
Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung sind dementsprechend binäre oder ternäre thermoplastische Pfropfcopolymerisate aus einem kautschukartigen
Äthylen-Propylen-Copolymerisat und einer aromatischen
Vinylverbindung oder einem kautschukartigen Äthylen-Propylen-Copolymerisat,
einer aromatischen Vinylverbindung und einer Vinylcyanid-Verbindung, die dadurch gekennzeichnet sind, daß
sie durch Polymerisation in Lösung in einem Lösungsmittelgemisch aus einem aliphatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel,
in welchem das Äthylen-Propylen-Copolymerisat löslich ist, und einem polaren Lösungsmittel, in welchem das Polymerisat der
aromatischen Vinylverbindung bzw. das Copolymerisat aus der aromatischen
Vinylverbindung mit der Vinylcyanid-Verbindung löslich ist, hergestellt worden sind.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der binären oder ternären thermoplastischen Pfropfcopolymerisate
aus einem kautschukartigen Äthylen-Propylen-Copolymerisat und einer aromatischen Vinylverbindung oder einem kautschukartigen
Äthylen-Propylen-Copolymerisat, einer aromatischen Vinylverbindung und einer Vinylcyanid-Verbindung, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man diese Verbindungen einer Polymerisation in Lösung in einem Lösungsmittelgemisch aus einem aliphatischen
Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel, in welchem das Äthylen-Propylen-Copolymerisat löslich ist, und einem polaren
Lösungsmittel, in welchem das Polymerisat, der aromatischen Vinylverbindung bzw. das Copolymerisat der aromatischen Vinylverbindung
mit der Vinylcyanid-Verbindung löslich ist, unterwirft
.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Pfropfcopolymerisate mit gut ausgewogenen Eigenschaften hinsichtlich Schlagzähigkeit
und Zugfestigkeit erhalten, die sich ausgezeichnet extrudieren lassen und deren Formkörper einen sehr schönen
Oberflächenglanz besitzen.
Im Vergleich zu den herkömmlichen Verfahren ist die Geschwindigkeit
der Pfropfcopolymerisation im erfindungsgemäßen Verfahren wesentlich höher, der Gehalt an ,.oeton-unlöslichen Anteilen
(dieser V/ert ist proportional ö3v Umwandlung bei der
Pfropfung) ist höher, und das Molekulargewicht des Acetonlöslichen
Anteils, {der Hauptbestandteil ist z.B. ein Acrylnitril-Styrol-Copolymerisat;
ist verhältnismäßig groß. Das erfindungsgemäße Verfahren hat den weiterer. Vorteil, daß man
durch Änderung den Herjgenverhfiltnisse« der>
aliphatischen Koh-
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leiiwasser-stD±flo-5iangsmittels und des polaren Lösungsmittels die
Poljiiiarisationsgeschwindigkeit und das Molekulargewicht der
Ffrqpfcopolymerisat-Änteile unbeschränkt steuern kann.
Me erfindungsgemäß verwendeten kautschukartigen Äthylen-Propyien-Copolymerisate
umfassen nicht nur die binären Copolymerisate (nachstehend mit EPM-Polymerisate bezeichnet)t die aus
Äthylen und Propylen bestehen, sondern auch Äthylen-Propylen-Dien-Terpolymerisate
(nachstehend als EPDM-Polymerisate bezeichnet),
die als dritte Komponente ein Diolefin, wie Cyclopentadien, Äthylidennorbornen, 1,4-Hexadien, 1,3-Cyclooctadien,
1,5-Hexadien, 1,7-Octadien oder 1,4-Pentadien, enthalten.
Vorzugsweise werden kautschukartige Äthylen-Propylen-Copolymerisate eingesetzt, die Äthylen und Propylen im Molverhältnis
5 : 1 bis 1 ; 2 enthalten. Im Falle von EPDM-Polymerisäten beträgt
der bevorzugte Anteil der Dien-Komponente 4 bis 5Oj ausgedrückt
durch die Jodzahl. Es ist ferner möglich, kautschukartige Äthylen-Propylen-Copolymerisate zusammen mit einem oder
mehreren anderen kautschukartigen Polymerisaten zu verwenden. Beispielsweise kann man als Kautschukkomponente ein Gemisch
aus EPDM-Polymerisat oder EPM-Polymerisat mit Polybutadien,
Polyisopren, Styrol-Butadien-Kautschuk oder deren Gemisch verwenden. Das Gemisch dieser verschiedenen kautschukartigen Polymerisate
kann nach dem beabsichtigten Verwendungszweck des Endproduktes ausgewählt werden. Wenn das Endprodukt eine hervorragende
Wetterbeständigkeit aufweisen soll, ist der Anteil des kautschukartigen Äthylen-Propylen-Copolymerisats in der Kautschukkomponente
größer und vorzugsweise beträgt er 50 bis 100 Gewichtsprozent.
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Spezielle Beispiele für erfindungsgemäß eingesetzte aromatische Vinylverbindungen sind Styrol, α-Methylstyrol, α-Chlorstyrol
und Dimethylstyrol. Besonders bevorzugt ist Styrol. Spezielle Beispiele für verfahrensgemäß eingesetzte Vinylcyanid-Verbindungen
sind Acrylnitril und Methacrylnitril.
Das Gewichtsverhältnis dieser Vinylverbindungen zur Kautschukkomponente
hängt vom beabsichtigten Verwendungszweck des Endprodukts ab. Gewöhnlich werden 5 bis 20 Gewichtsprozent der
Kautschukkomponente und 95 bis 80 Gewichtsprozent der monomeren Vinylverbindung verwendet. Zur Herstellung von Pfropfcopolymerisaten
mit verbesserter Verträglichkeit mit anderen kautschukartigen Polymerisaten wird der Pfropfgrad vorzugsweise erhöht, um
das Gewichtsverhältnis von Kautschukkomponente zur monomeren Vinylverbindung so groß wie möglich zu machen. Vorzugsweise beträgt
der Anteil der Kautschukkomponente 20 bis 90 Gewichtsprozent, bezogen auf die monomeren Vinylverbindungen.
Bei der Herstellung der ternären Pfropfcopolymerisate unter
Verwendung einer aromatischen Vinylverbindung und einer Vinylcyanid-Verbindung
wird das Gewichtsverhältnis dieser beiden Verbindungen auf einen Bereich von vorzugsweise 2:1 bis
5 : 1 eingestellt. Beispielsweise ist bei einem Pfropfcopolymerisat
unter Verwendung von Styrol und Acrylnitril ein Gewichtsverhältnis von 70 : 30 bis 75 : 25 besonders bevorzugt.
Die erfindungsgemäß verwendeten aromatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel
sollen das kautschukartige Äthylen-Propylen-Polyraerisat
lösen. Beispiele für diese Lösungsmittel sind Paraffine und Cycloparaffine mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen, vie Ptntan,
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η-Hexan, 3-Methylpentan, 2-Methylpentan, 2,2- und 2,4-Dimethylpentan,
Heptan, Cyclopentan, Cyclohexan und alkylsubstituierte
Cyclopentane und Cyclohexane mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in den Alkylresten.
Die erfindungsgemäß verwendeten polaren Lösungsmittel können das kautschukartige Äthylen-Propylen-Copolymerisat lösen, sie
müssen jedoch das Polymerisat der aromatischen Vinylverbindung bzw. das Copolymerisat aus der aromatischen Vinylverbindung
mit der Vinylcyanidverbindung auflösen. Beispiele für geeignete polare Lösungsmittel sind Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon,
Methyl-n-propylketon, Diäthylketon, 2-Hexanon, 3-Hexanon,
Acetophenon und Propiophenon, Ester, wie Ameisensäuremethylester, Ameisensäureäthylester, Methylacetat, Äthylacetat,
n-Propylacetat, n-Butylacetat, n-Amylacetat, Methylpropionat
und Methyl-n-butyrat, Äther, wie Tetrahydrofuran und Dioxan, chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Dichloräthan
und Chloroform, stickstoffhaltige Kohlenwasserstoffe, wie Pyridin, Anilin, Acetonitril und Dimethylformamid, sowie
schwefelhaltige Kohlenwasserstoffe, wie Dimethylsulfoxid.
Die Löslichkeit eines Polymerisats in einem Lösungsmittel wird
in folgender Weise qualitativ bestimmt: Das Polymerisat wird bei 250C mit der zehnfachen Gewichtsmenge
Lösungsmittel versetzt und 24 Stunden stehengelassen. Eine Lösung des Polymers wird angenommen, wenn das Gemisch eine homogene Phase bildet oder wenn das Ausmaß der Quellung des Polymerisats
200 Prozent übersteigt, selbst wenn das Gemisch eine heterogene Phase bildet.
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Eines oder mehrere der vorgenannten Lösungsmittel aus den
zwei Gruppen werden als Polymerisationsmedium im erfindungsgsmäßen Verfahren verwendet. Beispielsweise kann ein Lösungsmittelsystem aus einem oder mehreren der vorgenannten aliphatischen Kohlenwasserstofflösungsmittel und einem oder mehreren der vorgenannten polaren Lösungsmittel verwendet werden. Gewöhnlich
wird ein Lösungsmittelgemisch aus 5 Ms 95 Gewichtsprozent des aliphatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittels und 95 "bis
5 Gewichtsprozent des polaren Lösungsmittels verwendet. Es ist ferner möglich, in der Anfangsstufe der Polymerisation nur
ein aliphatisches Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel zu verwenden und während des Fortschritts der Polymerisation ein polares Lösungsmittel zuzusetzen. Beste Ergebnisse werden erhalten, wenn zu Beginn der Polymerisation ein aliphatisches Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel mit 0 bis 20 Gewichtsprozent eines polaren Lösungsmittels verwendet und das polare Lösungsmittel mit fortschreitender Polymerisation zugesetzt wird, bis das Lösungsmittelsystem in der Endstufe der Polymerisation 30 bis
80, vorzugsweise 40 bis 60 Gewichtsprozent des polaren Lösungsmittels enthält.
zwei Gruppen werden als Polymerisationsmedium im erfindungsgsmäßen Verfahren verwendet. Beispielsweise kann ein Lösungsmittelsystem aus einem oder mehreren der vorgenannten aliphatischen Kohlenwasserstofflösungsmittel und einem oder mehreren der vorgenannten polaren Lösungsmittel verwendet werden. Gewöhnlich
wird ein Lösungsmittelgemisch aus 5 Ms 95 Gewichtsprozent des aliphatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittels und 95 "bis
5 Gewichtsprozent des polaren Lösungsmittels verwendet. Es ist ferner möglich, in der Anfangsstufe der Polymerisation nur
ein aliphatisches Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel zu verwenden und während des Fortschritts der Polymerisation ein polares Lösungsmittel zuzusetzen. Beste Ergebnisse werden erhalten, wenn zu Beginn der Polymerisation ein aliphatisches Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel mit 0 bis 20 Gewichtsprozent eines polaren Lösungsmittels verwendet und das polare Lösungsmittel mit fortschreitender Polymerisation zugesetzt wird, bis das Lösungsmittelsystem in der Endstufe der Polymerisation 30 bis
80, vorzugsweise 40 bis 60 Gewichtsprozent des polaren Lösungsmittels enthält.
Die Polymerisationsgeschwindigkeit, der Dispersionsgrad des
kautschukartigen Polymerisats und das Molekulargewicht des
Aceton-löslichen Anteils im Pfropfcopolymerisat kann durch
Einstellung der zeitlichen Zugabe und der Menge des zugesetzten polaren Lösungsmittels während des Fortschreitens der
Polymerisation beliebig gesteuert werden. Mit zunehmender Menge des polaren Lösungsmittels im Polyrnerisationsmedium nimmt
die Polymerisationsgeschwindigkeit sowie das Molekulargewicht
kautschukartigen Polymerisats und das Molekulargewicht des
Aceton-löslichen Anteils im Pfropfcopolymerisat kann durch
Einstellung der zeitlichen Zugabe und der Menge des zugesetzten polaren Lösungsmittels während des Fortschreitens der
Polymerisation beliebig gesteuert werden. Mit zunehmender Menge des polaren Lösungsmittels im Polyrnerisationsmedium nimmt
die Polymerisationsgeschwindigkeit sowie das Molekulargewicht
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- 8 des Aceton-löslichen Anteils ab.
Als Initiatoren für das erfindungsgemäße Pfropfcopolymerisationsverfahren
werden die üblichen Polymerisationsinitiatoren verwendet, die freie Radikale liefern. Beispiele für derartige
Initiatoren sind Peroxide, wie Benzoylperoxid, Lauroylperoxid, Di-tert.-butylperoxid, Acetylperoxid, tert.-Butylperoxybenzoat,
Dicumylperoxid, Perqxybenzoesäure, tert.-Butylperoxypivalat
und Peroxyessigsäure, sowie Azoverbindungen, wie Azoisobuttersäuredinitril.
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann der Initiator in Anteilen zum.Polymerisationsgemisch zugegeben werden. Gegenüber der Zugabe
der Gesamtmenge des Initiators zu Beginn der Polymerisation hat die anteilsweise Zugabe des Initiators den Vorteil,
die Polymerisationsreaktion zu beschleunigen, die Polymerisationszeit
zu verringern und die physikalischen Eigenschaften des Endprodukts zu verbessern.
Die monomere Vinylverbindung wird vorzugsweise ebenfalls in Anteilen zugesetzt, da man auf diese Weise ein Polymerisat mit
höherem Pfropfgrad und besseren ptrysikalisehen Eigenschaften
erhält als bei Zugabe der Gesamtmenge des Monomers zu Beginn der Polymeri sation.
Der Polymerisationsinitiator wird in einer Menge von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die monomere Vinylverbindung,
verwendet.. Die Polymerisationstemperatur liegt vorzugsweise im
Bereich von .50 bis 120°C. Die Polymerisationszeit hängt im wesentlichen von den Polymerisationsbedingungen ab. Sie wird vorzugsweise
so eingestellt, daß der Umsatz innerhalb '> bis
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25 Stunden mindestens 90 Prozent beträgt.
Nach beendeter Polymerisation wird das Reaktionsgemisch unter starkem Rühren in einen niederen aliphatischen Alkohol, wie
Methanol oder Äthanol, eingegossen, um das Pfropfcopolymerisat
in Form eines Pulvers auszufällen. Das ausgefällte Produkt wird
zunächst an der Luft und schließlich unter vermindertem Druck mehrere Stunden bei 100 bis 1500C getrocknet. Danach kann es
in üblicher Weise zu Pellets verformt werden.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Pfropfcopolymerisat
besitzt eine hohe Zerreißfestigkeit und ausgezeichnete Schlagfestigkeit. Die nach dem herkömmlichen Verfahren mit
η-Hexan als Polymerisationslösungsmittel erhaltenen Pfropfcopolymerisat
e zeigen eine MikroStruktur, in der eine Mikrophasentrennung zwischen der Kautschukkomponente und den anderen
Bestandteilen erfolgt. Es tildet sich zwischen den beiden Phasen eine deutliche Grenze. Die erfindungsgemäß hergestellten
Pfropfcopolymerisate zeigen eine Mikrostruktur, in welcher eine
Grenze bzw. Grenzflächen nicht zu erkennen sind.Diese Tatsache scheint der Grund für die Verbesserung in der Dispersion der
Kautschukkomponente im Pfropfcopolymerisat der Erfindung und in der Schlagzähigkeit der Pfropfcopolymerisate zu sein. Auch
die hohe Zerreißfestigkeit der Pfropfcopolymerisate der Erfindung befindet sich in Ubereinstimmunp· mit ihrer ausgezeichneten
Schlagzähigkeit.
Die Erfindung wird durch die Beispiele erläutert.
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- ίο -
In einem 2 Liter fassenden Kolben, der mit einem Dimroth-Kühler, einem Thermometer, einem Gaseinleitungsrohr, einem
Hopkins-Kühler sowie einem Rührer mit zwei Flügeln vom Turbinentyp
ausgerüstet ist, werden 50 g EPDM-Polymerisat mit einer Jodzahl
von 18,7, einer Mooney-Viskosität von 40, einem Propylengehalt
von 34,7 Gewichtsprozent und Äthylidennorbornen als Dienkomponente sowie 550 g η-Hexan vorgelegt. Nach vollständiger
Auflösung wird die Lösung mit 300 g Styrol, 100 g Acrylnitril und 2,4 g Benzoylperoxid, verdünnt mit 50 g η-Hexan, versetzt.
Die Polymerisation wird unter Argon als Schutzgas bei 70 C durchgeführt.
Die Rührgeschwindigkeit beträgt 600 U/min. Sobald der Umsatz etwa 15 Prozent beträgt, werden 600 g Äthylacetat eingetropft,
und die Polymerisation wird 15 Stunden durchgeführt.
Nach beendeter Umsetzung wird das Polymerisationsgemisch in 5 Liter Methanol eingegossen. Das ausgefällte Polymerisat wird
unter vermindertem Druck 3 Stunden bei 1500C getrocknet. Es wird
ein Pfropfcopolymerisat mit 12,7 Gewichtsprozent Kautschukanteil erhalten. Das Produkt wird auf einem Walzenstuhl (Durchmesser
der Vialze 17,8 cm, Länge 40,6 cm) 10 Minuten bei 1700C gewalzt
und 10 Minuten bei 2000C verpreßt. Man erhält eine Platte.
Hanteiförmige Prüflinge entsprechend dem JIS-Muster Nr. 3, werden auf Zerreißfestigkeit bei Raumtemperatur und bei einer
Streckgeschwindigkeit von 5 mm/Minute und auf Schlagzähigkeit nach Izod gemäß ASTM D 256-56 geprüft. Es wurden folgende Ergebnisse
erhalten:
Zerreißfestigkeit: 520 kg/cm
Izod-Schlagzähigkeit: 14 kg . cm/cm .
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Beispiel 2
Die Polymerisation wird gemäß Beispiel 1 während 15 Stunden durchgeführt, jedoch besteht das Lösungsmittelgemisch aus
360 g η-Hexan und 840 g Äthyiacetat. Es wird ein Pfropfcopolymerisat
mit 13,2 Prozent Kautschukgehalt erhalten, das folgende Eigenschaften besitzt:
Zerreißfestigkeit: 503 kg/cm
Izod-Schlagzähigkeit: 24,0 kg . cm/cm .
Zerreißfestigkeit: 503 kg/cm
Izod-Schlagzähigkeit: 24,0 kg . cm/cm .
Die Polymerisation wird gemäß Beispiel 1 durchgeführt, es v/erden jedoch 50 g EPDM-Polymerisat mit einer Jodzahl von 9,7, einer
Mooney-Viskosität von 98, einem Propylengehalt von 43,5 Gewichtsprozent und Dicyclopentadien als Dienkomponente sowie 550 g
η-Hexan vorgelegt. Nach vollständiger Auflösung wird die erhaltene Lösung mit 300 g Styrol, 100 g Acrylnitril und 4,0 g
Benzoylperoxid. verdünnt in 50 g η-Hexan, versetzt. Die Polymerisation wird unter Argon als Schutzgas bei 70°C durchgeführt.
Die Rührgeschwindigkeit beträgt 600 UpM. Sobald der Umsatz etwa
15 Prozent erreicht hat, werden 600 g ÄthylendiChlorid eingetropft,
und die Polymerisation wird 32 Stunden durchgeführt.
Nach beendeter Umsetzung wird das Polymerisationsgemisch in 5 Liter Methanol eingegossen. Das ausgefällte Polymerisat wird
3 Stunden unter vermindertem Druck bei 1500C getrocknet. Es enthält
13,3 Gewichtsprozent Kautschuk und es hat folgende physikalische Eigenschaften:
Zerreißfestigkeit: 536 kg/cm
Izod-fJchlagzähigkeit: 12,6 kg . cm/cm .
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Beispiel 4
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Pfropfcopolymerisat
hat eine beträchtlich verbesserte Schlagzähigkeit im "Vergleich zu einem Pfropfcopolymerisat, das nach dem aus der
US-PS 3-538 190 mit η-Hexan als einzigem Lösungsmittel oder
einem Gemisch aus η-Hexan und Toluol hergestellt worden ist. Beispiele für Mischverhältnisse in Gewichtsprozent von n-Hexan
und Äthylacetat in Lösungsmittelgemischen und ihr Einfluß auf die Dehnung, die Schlagzähigkeit und die Zerreißfestigkeit der
erhaltenen Pfropfcopolymerisate sind in Tabelle I zusammengestellt.
Diese Versuche wurden gemäß Beispiel 1 durchgeführt, lediglich
die Zusammensetzung des Lösungsmittels wurde geändert. Der Kautschukgehalt der Pfropfcopolymerisate wurde so eingestellt, daß
er im Bereich von 12 bis 14 Gewichtsprozent liegt. Die Dehnung
wird nach der JlS-Prüfnorm K 6301 bestimmt.
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Ver such |
Lösungsmittelgeraisch, Gew.-% |
Dehnung, % |
Izod- Kerb- schlag- zähig- keit, ρ kg', cm/cm |
Zer- reiß- festig- keit,2 kg/cm |
Bemerkun gen |
1 | η-Hexan 1OO Äthylacetat 0 |
7,2 | 8,7 | 523 | Vergleichs versuch |
2 | n-Hexan 70 Äthylacetat 30 |
8,0 | 10,6 | 526 | erfindungs- gemäßes Verfahren |
3 | n-Hexan 50 Äthylacetat 50 |
19,8 | 14,3 | 520 | Il |
4 | n-Hexan 40 Äthylacetat 60 |
9,6 | 21,2 | 458 | Il |
5 | n-Hexan 30 Äthylacetat 70 |
1,2 | 24,0 | 375 | Il |
6* | n-Hexan 50 Toluol 50 |
7,0 | 3,2 | 530 | Vergleichs- versuch |
* Verfahren gemäß US-PS 3 538 190.
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Claims (1)
- - 14 -PatentansprücheBinäre oder ternäre thermoplastische Pfropfcopolymerisate aus einem kautschukartigen Äthylen-Propylen-Copolymerisat und einer aromatischen Vinylverbindung oder einem kautschukartigen Äthylen-Propylen-Copolymerisat, einer aromatischen Vinylverbindung und einer Vinylcyanid-Verbindung, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch Polymerisation in Lösung' in einem Lösungsmittelgemisch aus einem aliphatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel, in welchem das Äthylen-Propylen-Copolymerisat löslich ist, und einem polaren Lösungsmittel, in welchem das Polymerisat der aromatischen Vinylverbindung bzw.aus
das Copolymerisat/der aromatischen Vinylverbindung mit derVinylcyanid-Verbindung löslich ist, hergestellt worden sind.2. Verfahren zur Herstellung der binären oder ternären thermoplastischen Pfropfpolymerisate gemäß Anspruch 1, dadurch ge-.kennzeichnet, daß man die Polymerisation in Lösung in einem Lösungsmittelgemisch aus einem aliphatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel, in welchem das Äthylen-Propylen-Copolymerisat löslich ist, und einem polaren Lösungsmittel, in welchem das Polymerisat der aromatischen Vinylverbindung bzw. das Copolymerisat der aromatischen Vinylverbindung mit der Vinylcyanid-Verbindung löslich ist, durchführt.5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als aliphatisches Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel ein Paraffin oder Cycloparaffin mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen verwendet.309835/08494. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als aliphatisches Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel Pentan, η-Hexan, 3-Methylpentan, 2-Methylpentan, 2,2-Dimethylpentan, 2,4-Dimethylpentan, Heptan, Cyclopentan, Cyclohexan, alkylsubstituierte Cyclopentane oder Cyclohexane mit 1 Ms 4 Kohlenstoffatomen in den Alkylresten verwendet.5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als polares Lösungsmittel Aceton, Hethyläthylketon, Methyln-propylketon, Diäthylketon, 2-Hexanon, 3-Hexanon, Acetophenonf Propiophenon, Ameisensäuremethylester, Ameisensäureäthylester, Methylacetat, Äthylacetat, n-Propylacetat, n-Butylacetat, n-Amylacetat, Methylpropionat, Methyl--n-butyrat, Tetrahydrofuran, Dioxan, Dichloräthan, Chloroform, Pjrridin, Anilin, Acetonitril, Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid verwendet.6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man an Lösungsmittelgemisch aus 5 bis 95 Gewichtsprozent des aliphatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittels, und 95 bis 5 Gewichtsprozent des polaren Lösungsmittels verwendet.7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das polare Lösungsmittel in dem Lösungsmittelgemiscli "zu Beginn der Polymerisation in einer Menge von 0 bis 20 Gewichtsprozent verwendet und den Anteil während des Fortschreitens der Polymerisation diirch weitere Zugabe des polaren Lösungsmittels bis auf einen Anteil von 30 bis 80 Gewichtsprozent gegen Ende der Polymerisation erhöht.3 098 35/ 0 8Λ98. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Äthylen-Propylen-Copolymerisat ein Zweikomponenten-Copolymerisat aus Äthylen und Propylen verwendet.9. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Äthylen-Propylen-Copolymerisat ein Dreikomponenten-Polymerisat aus Äthylen, Propylen und einem Dien verwendet.10. Verfahren nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß man als Dien Cyclopentadien, Athylidennorbomen, 1,4-Hexadien, 1,4-Cyclooctadien, 1,5-Hexadien, 1,7-Octadien oder 1,4-Pentadien verwendet.11. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis von Äthylen zu Propylen im Äthylen-Propylen-Copolymerisat 5 : 1 Ms 1 : 2 beträgt.12. Verfahren nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß der Diengehalt in dem Dreikomponenten-Polymerisat 4 bis 50, ausgedrückt durch die Jodzahl, beträgt..13. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus dem Äthylen-Propylen-Copolymerisat mit Polybutadien, Polyisopren oder einem kautschukartigen Styrol-Butadien-Copolymerisat oder deren Gemisch verwendet.14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Kautschukgemisch mit 50 bis 100 Gewichtsprozent Äthylen-Propylen-Copolymerisat verwendet.309835/084915. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als aromatische Vinylverbindung Styrol, α-Methylstyrol,
α-Chlorstyrol oder Dimethylstyrol verwendet.16. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als aromatische Vinylverbindung Styrol verwendet.17. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Vinylcyanid-Verbindung Acrylnitril und bzw." oder Methacrylnitril verwendet.18. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mengenverhältnis der Vinylverbindung zum Äthylen-Propylen-Copolymerisat 95 bis 80 Gewichtsprozent zu 5 bis 20 Gewichtsprozent beträgt.19. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis der aromatischen Vinylverbingung zur Vinylcyanid- Verbindung 2:1 bis 5 : 1 beträgt.20. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als aromatische Vinylverbindung Styrol und als Vinylcyanid-Verbindung Acrylnitril verwendet.21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß man das Styrol und das Acrylnitril im Gewichtsverhältnis 70 : 30
bis 75 : 25 verwendet.22. Verfahren"nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation in Gegenwart eines freie Radikale liefernden Initiators durchführt.309835/084923. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Initiator Benzoylperoxid, Lauroylperoxid, Di-tert.-butylperoxid, Acetylperoxid, tert.-Butylperoxybenzoat, Dicumylperoxid, Peroxybenzoesäure, Peroxyessigsäure, tert.-Butylperoxypivalat oder Azoisobuttersäuredinitril verwendet.24. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Polymerisation in Gegenwart von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent des Initiators, bezogen auf die Vinylverbindung, durchführt.25. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation bei Temperaturen von 50 bis 1200C durchführt.26. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation innerhalb 5 bis 25 Stunden bis zu einem Umsatz von 90 Prozent durchführt.303835/0849
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