DE2304009B2 - Glasschere - Google Patents
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Description
20
Die Erfindung bezieht sich auf eine Glasschere mit zwei zusammenwirkenden Scherblättern, deren Körper
mit mindestens einem Kühlkanal versehen ist, der an eine Zufuhr und eine Abfuhr für ein Kühlmittel
angeschlossen werden kann. Bei einer bekannten Glasschere zum Schneiden eines aus der Ausströmungsöffnung eines Glasofens tretenden Glasstrahles zu
Glasposten werden die Scherblätter dadurch äußerlich gekühlt, daß ein Kühlmittel mittels Zerstäuber gegen die Jo
Scherblätter, die eine verhältnismäßig geringe Dicke haben, gespritzt wird. Dabei muß jedoch die Kühlung
periodisch unterbrochen wer Jen, da Jas Kühlmittel nur in zurückgezogener Lage de.- Scherblätter gespritzt
werden darf, in welcher Lage der C asstrahl keinen )5 nachteiligen Einfluß vom Kühlmittel durch unerwünschte
Kühlung erfährt.
Um eine ununterbrochene Kühlung der Scherblätter zu erhalten und zur Verhinderung der lästigen
Tropfenbildung des Kühlmittels werden die Scherblät- -to
ter einer anderen bekannten Glasschere innerlich gekühlt. Dazu wird der Blattkörper der Scherblätter mit
Kühlkammern oder Kühlkanälen versehen, durch die über eine Zu- und Abfuhr ein Kühlmittel fließt. Zum
Anbringen der Kühlkanäle ist es notwendig, daß der Blattkörper wesentlich dicker und schwerer ausgebildet
wird als bei äußerlicher Kühlung. Weil jedoch die Schneidkante und der benachbarte Teil des Körpers, der
beim Schneiden in den Glasstrahl eindringt, möglichst dünn sein müssen, können in der unmittelbaren Nähe v>
der Kante keine Kühlkanäle vorgesehen werden. Mit Rücksicht auf die hohen Verarbeitungstemperaturen
des geschmolzenen Glases, und zwar in der Größenordnung von HOO0C1 muß der Blattkörper aus einem
Material mit einer hohen Verschleißfestigkeit, einer großer Härte und einer hohen Temperaturbeständigkeit,
wie beispielsweise Schnellstahl, hergestellt werden. Derartige Materialien weisen jedoch einen schlechten
Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten auf. Die Wärmeabfuhr der dünnen Schneidkanten muß über einen großen <
>o Abstand und durch Material, das die Wärme schlecht leitet, erfolgen.
Versuche haben gezeigt, daß diese bekannten Glasscheren mit äußerlicher sowie innerlicher Kühlung
der Blätter den Anforderungen, die bei sehr hohen (>r>
Schnittfrequenzen von mehr als 5000 Zyklen pro Stunde nicht mehr genügen; durch ungenügende Kühlung der
Schneidkanten steigt die Temperatur derselben zu hoch, wodurch das Glas an den Schneidkanten haftet, mit der
Folge einer unregelmäßigen Abgabe der Glasposten und Störungen im Produktionsprozeß.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, eine Glasschere zu schaffen, die die obengenannten Nachteile nicht
aufweist und deren Blätter derart ausgebildet sind, daß trotz einer einfachen Konstruktion unter allen Betriebsverhältnissen und bei sehr hohen Schnittfrequenzen
eine ausreichende Kühlung der Schneidkanten ge-vährleistet wird.
Dies wird nach der Erfindung im wesentlichen dadurch erreicht, daß auf jedem Blattkörper zu beiden
Seiten und über nahezu die gesamte Oberfläche desselben eine Materialschicht mit einem hohen
Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten angebracht ist, wobei der Kühlkanal durch ein Kühlrohr auf mindestens einer
der Seiten des Blattkörpers gebildet ist.
Durch die aufgetragene Schicht aus einem die Wärme gut leitenden Material wird der niedrige Wärmeleitfähigkeitskoeffizient
des Materials, aus dem der verschleißfeste Blattkörper hergestellt ist, ausgeglichen,
während durch Anordnung eines Kühlrohrs auf dem Blattkörper Kühlkanäle oder Kühlkammern im Blattkörper
selbst nicht mehr notwendig sind. Durch die Möglichkeit, einen dünnen und leichten Blattkörper zu
verwenden, der normalerweise bei äußerlicher Kühlung verwendet wird, wird sine einfache und preisgünstige
Konstruktion erhalten. Durch den hohen Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten der aufgetragenen Materialschicht
wird eine derart wirksame Kühlung der Schneidkanten erhalten, daß die Temperatur derselben
nicht mehr zu hoch steigt und hohe Schnittfrequenzen möglich sind.
Als Material mit einem hohen Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten kann beispielsweise Kupfer verwendet
werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glasschere besteht die aufgetragene
Materialschicht jedoch aus Silber, während das Kühlrohr aus Kupfer besteht und auf der Silberschicht
festgelötet ist. Mit einer derartigen in der Praxis bewährten Ausbildung der Glasschere nach der
Erfindung, wobei der Blattkörper eine Dicke hatte von 1,5 mm, aus Schnellstahl hergestellt und mit einer
0,5 mm dicken Silberschicht versehen war, und wobei das Kühlrohr mit einem Innendurchmesser von 4 mm
aus rotem Kupfer bestand, wurden Glasposten mit einer Frequenz von 8000 Posten/Stunde ohne jegliche
Störung im Produktionsprozeß geschnitten.
Ein Ausführungsbe^spiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Glasschere,
F i g. 2 einen Schnitt gemäß der Linie H-II in F i g. 1,
F i g. 3 eine Draufsicht eines Scherblattes,
F i g. 4 einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV in F i g. 3,
F i g. 5 eine schaubildliche Darstellung des Scherblattes.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Glasschere 1 mit zwei
identischen zusammenarbeitenden Scherblättern 3, die je mittels eines Verbindungselementes 5,6 auf Armen 7
bzw. 9 befestigt sind. Die beiden Arme sind auf einer Achse 11 drehbar gelagert und werden durch einen
weiter nicht dargestellten Mechanismus auf an sich bekannte Art und Weise angetrieben um die Scherblättcr
3 periodisch zueinander und voneinander weg zu bewegen. Die Glasschere 1 ist derart in bezug auf einen
Glasofen angeordnet, daß die Scherblätter 3 unter der
Ausströmungsöffnung des Ofens liegen. Durch die Schnittbewegungen der Scherblätter 3, wobei diese
einander teilweise überlappen, wird ein aus der Ausströmungsöffnung tretender Glasstrah! durch die
Schnittkanten 13 der Scherblätter zu gleichen Glasposten
geschnitten und danach einer Glasformmaschine zugeführt Die Scherblätter 3 sind mittels Schraubverbindungen
13 auf den Verbindungselementen 5, 6 befestigt, die mit einem zylinderförmigen Ende 17,18 in
Bohrungen 19 bzw. 21 der Arme 7 mvt. 9 einstellbar
gelagert sind. Durch Verdrehung der Verbindungselemente 5, 6 gegenüber den Armen 7 und 9 können die
Scherblätter 3 in eine genaue parallele Lage zueinander eingestellt und in dieser Lage mit Hilfe von Klemmschrauben
22 fixiert werden. Mittels Zwischenstücken 23 und 25 kann bei der Montage der Abstand zwischen
den Blättern 3 festgelegt werden. Auf einer Seite eines jeden Scherblattes 3 ist ein Kühlrohr 27 angebracht;
diese Kühlrohre können mittels Schläuchen 29 bzw. 31 an eine Zufuhr und eine Abfuhr für Kühlwasser
angeschlossen werden.
Die Fig.3, 4 und 5 zeigen Einzelheiten der beiden
identischen Scherblätter 3, deren Blattkörper 33 aus einem Material mit einer hohen Verschleißfestigkeit,
einer großen Härte und einer hohen Temperaturbeständigkeit, aber mit einem niedrigen Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten,
ζ. B. Schnellstahl, hergestellt ist Auf dem Blattkörper 33 ist auf beiden Seiten und über die ganze
Oberfläche, mit Ausnahme der Schneidkante 13, eine Schicht 35 aus einem Material mit einem hohen
Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten, vorzugsweise Silber, elektrolytisch aufgetragen. Danach wird die Schneidkante
13 nachgeschliffen. Auf einer Seite des Blattkörpers 33 ist das vorgeformte U-förmige Kühlrohr 27 aus
rotem Kupfer auf der Silberschicht 35 festgelötet. Beim Schneiden eines Glaspostens überlappen die beiden
Scherblätter 3 einander teilweise. Das Kühlrohr 27 ist möglichst weit bis zur Schneidkante 13 hingezogen,
ohne daß dieses Rohr beim Schneiden das andere Scherblatt oder den Glasstrahl berührt
Es dürfte einleuchten, daß die Wärmeabfuhr, falls erforderlich, weiter verbessert werden kann, und zwar
durch Anordnung eines zweiten Kühlrohrs an derselben oder an der anderen Seite des Blanko ,;ers oder durch
eine derartige Formgestaltung des K.ü'iirohrs, daß
dieses über eine größere Länge den Blattkörper berührt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- Patentansprüche:1, Glasschere mit zwei zusammenwirkenden Scherblättern, deren Körper mit mindestens einem Kühlkanal versehen ist, der an eine Zufuhr und eine Abfuhr für ein Kühlmittel angeschlossen werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß auf jedem Blattkörper (33) zu beiden Seiten und über nahezu die gesamte Oberfläche eine Materialschicht (35) mit einem hohen Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten aufgetragen ist, wobei der Kühlkanal durch ein Kühlrohr (27) auf mindestens einer der Seiten des Blattkörpers gebildet ist.
- 2. Glasschere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgetragene Materialschicht aus Silber besteht, während das Kühlrohr aus Kupfer gebildet und auf der Silberschicht festgelötet ist.
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