DE2304009A1 - Glasschere - Google Patents

Description

GÜNTHER M. DAVID

Paten: ns^-sor
Anmelder: Ν.Ϋ. PHiUPS' GLOtIUMPENFABRIEKEM

■ Akte» PHN- 6122 Anmeldung vomi 26· Jan. 1973

PHN.6122. WIJN/EVH.

Glaasohere»

Die Erfindung bezieht sich auf eine Glasschere mit zwei zusammenwirkenden Scherblättern, deren Körper mit mlndes» tens einem Kühlkanal versehen ist, der an eine Zufuhr und eine Abfuhr für- ein Kühlmittel angeschlossen werden kann.

Bei einer bekannten Glasschere r,nm Schneiden eines aus der Ausströmungsöffnung οines GIaaofens tretenden Glas-Strahles zu Glaaposten werden die ScherblStter daduroh äusserlioh gekühlt, dass ein Kühlmittel mittels Zerstäuber gegen die Scherblätter, die eine verhfiltnismSssig geringe Dicke haben, gespritzt wird. Dabei muss jedoch die Kühlung periodisch unterbrochen werdest, da das Kühlmittel nur in zurückgezogener Lage der Scherblatter gespritzt werden darf, in welcher Lage der Glasstrahl keinen nachteiligen Einfluss vom Kühlmittel durch unerwünschte Kühlung erfährt.

309840/0762

Um eine ununterbrochene Kühlung der Seherblätter zu erhalten und zur Verhinderung der lästigen Tropfenbildung des Kühlmittels werden die Scherblätter einer anderen bekannten Glasβeherβ innerlich gekühlt. Dazu wird der Blattkörper der Scherblätter mit Kühlkammern oder Kühlkanälen versehen, durch die über eine Zu- und Abfuhr ein Kühlmittel fliesst. Zum Anbringen der Kühlkanala ist es notwendig, dass der Blattkörper wesentlich dicker und schwerer ausgebildet wird als bei Kuaserlioher Kühlung* Weil jedoch die Schneidkante und der benachbarte Teil des Körpers, der beim Schneiden in den Glasstrahl eindringt, möglichst dünn sein müssen, können in der unmittelbaren NBhe der Kante keine Kühlkanäle vorgesehen werden* Mit Rücksicht auf die hohen Verarbeitungstemperaturen des geschmolzenen Glases und zwar in der Gros sen Ordnung von 11OO*C_$ muss der Blattkörper aus einem Material mit einer hohen Verachleieefestigkeit, einer grossen Härte und einer hohen Temperaturbeständigkeit, wie beispielsweise Schnellstahl, hergeatellt werden« Derartige Materialien weisen jedoch einen sehleelite» Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten auf. Die Wärmeabfuhr der dünnen Schneidkanten muss über einen grossen Abstand und durch Material, das die Wärme schlecht leitet _f erfolgen.

Versuche haben gezeigt, daea diese bekannten Glas« scheren mit äusserlicher sowie innerlicher Kühlung der BlStter den Anforderungen, die bei sehr hohen Schnittfrequenzen von mehr ala 5000 Zyklen pro Stunde nicht mehr genügen; durch ungenügende Kühlung der Schneidkanten steigt die Temperatur derselben, au hoch, wodurch das Glas an den Schneidkanten hafteb,

309840/0762

mit der Folge einer unregelmässigen Abgabe der Glasposten und Störungen im Produktionsprozess.

Die vorliegende Erfindung bezweckt, eine Glasschere zu schaffen, die die obengenannten Nachteile nicht aufweist und deren Blätter derart ausgebildet sind, dass trotz einer einfachen Konstruktion unter allen Betriebsverhältnissen und bei sehr hohen Schnittfrequenzen eine ausreichende Kühlung der Schneidkanten gewährleistet wird.

Dies wird nach der Erfindung im wesentlichen dadurch erreicht, dass auf jedem Blattkörper zu beiden Seiten und über nahezu die gesamte Oberfläche desselben eine Materialschicht mit einem hohen Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten angebracht ist, wobei der Kühlkanal durch ein Kühlrohr auf mindestens einer der Seiten des Blattkörpers gebildet ist.

Durch die aufgetragene Schicht aus einem die Wärme gut leitenden Material wird der niedrige WärmeleitfähigkeitS-koeffizient des Materials, aus dem der verschlelssfeste Blattkörper hergestellt ist, ausgeglichen* während durch Anordnung eines Kühlrohrs auf dem Blattkörper Kühlkanäle oder Kühlkammern im Blattkörper selbst nicht mehr notwendig sind* Durch die Möglichkeit, einen dünnen und leichten Blattkörper zu verwenden, der normalerweise bei äusserlicher Kühlung verwendet wird, wird eine einfache und preisgünstig· Konstruktion erhalten. Durch den höhen Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten der aufgetragenen Materialschicht wird ein· derart wirksam· Kühlung der Schneidkanten erhalten, dass die Temperatur derselben nicht mehr zu-hoch steigt und hohe Schnittfrequenzen möglich sind«

309840/0762

Als Material mit einem hohen Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten kann beispielsweise Kupfer verwendet werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemässen Glasschere besteht die aufgetragene Materialschicht jedoch aus Silber, während das Kühlrohr aus Kupfer besteht und auf der Silberschicht festgelötet ist. Mit einer derartigen in der Praxis bewährten Ausbildung der Glasschere nach der Erfindung, wobei der Blattkörper eine Dicke hatte von 1,5 mm, aus Schnellstahl hergestellt und mit einer 0,5 mm dicken Silberschicht versehen war, und wobei das Kühlrohr mit einem Innendurchmesser von h mm aus rotem Kupfer bestand, wurden Glasposten mit einer Frequenz von 8000 Posten/Stunde ohne jegliche Störung im Produktionsprozess geschnitten.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht einer erfindungsgemässen Glasschere, Fig. 2 einen Schnitt gemäss der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht eines Scherblattes, Fig. h einen Schnitt gemäss der Linie IV-IV in Fig. 3, Fig, 5 eine schaubildliche Darstellung des Scherblattes. Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Glasschere 1 mit zwei identischen zusammenarbeitenden Scherblättern 3» die je mittels eines Verbindungselementes 5» 6 auf Armen 7 bzw. 9 befestigt sind. Die beiden Arme sind auf einer Achse 11 drehbar gelagert und werden durch einen weiter nicht dargestellten Mechanismus auf an sich bekannte Art und Weise angetrieben um die Scherblätter 3 periodisch zueinander und voneinander

309840/0762

weg zu bewegen» Die Glasschere 1 ist derart in bezug auf einen Glasofen angeordnet, dass die Scherblätter 3 unter der AusstrSmungsöffnung des Ofens liegen. Durch die Schnittbewegungen der Scherblätter 3, wobei diese einander teilweise überlappen, wird ein aus der Ausströmungsöffnung tretender Glasstrahl durch die Schnittkanten 13 der Scherblätter zu gleichen Glasposten geschnitten und danach einer Glasformmaschine zugeführt. Die Scherblätter 3 sind mittels Schraubverbindungen 15 auf den Verbindungselementen 5» 6 befestigt, die mit einem zylinderförmigen Ende 17i 18 in Bohrungen 19 bzw. 21 der Arme 7 bzw. 9 einstellbar gelagert sind. Durch Verdrehung der Verbindungselemente 5t 6 gegenüber den Armen 7 und 9 können die Scherblätter 3 in eine genaue parallele Lage zueinander eingestellt und in dieser Lage mit Hilfe von Klemmschrauben 22 fixiert werden. Mittels Zwischenstücken 23 und 25 kann bei der Montage der Abstand zwischen den Blättern 3 festgelegt werden. Auf einer Seite eines jeden Scherblattes 3 ist ein Kühlrohr 27 angebracht; diese Kühlrohre können mittels Schläuchen 29 bzw. an eine Zufuhr und eine Abfuhr für Kühlwasser angeschlossen werden.

Die Pig. 3, ^ und 5 zeigen Einzelheiten der beiden identischen Scherblätter 3t deren Blattkörper 33 aus einem Material mit einer hohen Verschleissfestigkeit, einer grossen Härte und einer hohen Temperaturbeständigkeit, aber mit einem niedrigen Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten, z.B. Schnellstahl, hergestellt ist. Auf dem Blattkörper 33 ist auf beiden Seiten und über die ganze Oberfläche, mit Ausnahme der Schneidkante 13, eine Schicht 35 aus einem Material mit einem hohen Wärmeleit-

309840/0762

Fähigkeitskoeffizienten, vorzugsweise Silber, elektrolytisch aufgetragen. Danach wird die Schneidkante 13 nachgeschliffen. Auf einer Seite des Blattkörpers 33 ist das vorgeformte U-förmige Kühlrohr 27 aus rotem Kupfer auf der Silberschicht festgelötet. Beim Schneiden eines Glaspostens überlappen die beiden Scherblätter 3 einander teilweise. Das Kühlrohr 27 ist möglichst weit bis zur Schneidkante 13 hingezogen, ohne dass dieses Rohr beim Schneiden das andere Scherblatt oder den Glasstrahl berührt.

Es dürfte einleuchten, dass die Wärmeabfuhr, falls erforderlich, weiter verbessert werden kann und zwar durch Anordnung eines zweiten Kühlrohrs an derselben oder an der anderen Seite des Blattkörpers oder durch eine derartige Formgestaltung des Kühlrohrs, dass dieses über eine grössere Lange den Blattkörper berührt.

309840/0762

Claims (2)

1. PATENTANSPRUECI. · :

   1 . Glasschere rait zwei zusammenwirkenden Scherblättern, deren Körper mit mindestens einem Kühlkanal versehen ist, der an eine Zufuhr und eine Abfuhr für ein Kühlmittel angeschlossen werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass auf jedem Blattkörper zu beiden Seiten und über nahezu die gesamte Oberfläche eine Materialschicht mit einem hohen ¥ärmeleitfähigkeit sko effizient en aufgetragen ist, wobei der Kühlkanal durch ein Kühlrohr auf mindestens einer der Seiten des Blattkörpers gebildet ist,
2. 2. Glasschere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aufgetragene Materialschicht aus Silber besteht, währena das Kühlrohr aus Kupfer gebildet und auf der Silberschicht festgelötet ist.

   309840/0762

   Leerseite