DE2516854C3 - Abschneidevorrichtung für Stränge aus schmelzflüssigem Glas - Google Patents
Abschneidevorrichtung für Stränge aus schmelzflüssigem GlasInfo
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- DE2516854C3 DE2516854C3 DE2516854A DE2516854A DE2516854C3 DE 2516854 C3 DE2516854 C3 DE 2516854C3 DE 2516854 A DE2516854 A DE 2516854A DE 2516854 A DE2516854 A DE 2516854A DE 2516854 C3 DE2516854 C3 DE 2516854C3
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abschneiden von Posten von einem oder mehreren
Strängen aus schmelzflüssigem Glas, bei der das Abschneiden jedes Postens mit zwei relativ zueinander
bewegbaren zusammenwirkenden Scherblättern erfolgt, wobei jedes Scherblatt an seiner von dem anderen
Scherblatt abgewandten Seite eine Druckfläche aufweist, die sich von einer Schneidkante des Scherblattes
unter einem Drückwinkel gegenüber der Senkrechten von dem anderen Scherblatt weg erstreckt
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (US-PS 93 926) besteht jedes Scherblatt aus einem Hauptkörper aus einem Stoff von im Verhältnis zu Schnellstahl
hoher Wärmeleitfähigkeit, z. B. Berylliumbronze. Nach der Zeichnung dieser US-PS beträgt der Drückwinkel
etwa 78°. Die Drückfläche ist mit einer verhältnismäßig dünnen, z. B. 0,038 mm starken, durch Flammspritzen
aufgebrachten Schicht aus einem verschleißfesten Stoff, z.B. aus 15% Kobalt, Rest Wolframkarbid, versehen.
Diese Schicht ragt in Schneidrichtung über den HauDtkömer hinaus und bildet dadurch die Schneidkan-
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te. Nachteilig sind hierbei die geringe Dicke der daß jedes Scherblatt einen mit einem Tragrahmen
verschleißfesten Schicht und die Winkelverhältniss« an verbundenen Schneidenkörper aufweist und daß jeder
der Schneidkante und am Hauptkörper sowie die offene Schneidenkörper an der seiner Drückfläche gegenüber-
dadurch unvermeidlichen Verschleiß oder Beschädi- 5 Schneidkante beginnt und sich unter einem Distanzwin-
gung der spröden Schneidkante kommt kostengünstiges kel gegenüber der Waagerechten von dem anderen
diesem Fall die alte Schicht entfernt und eine neue in der Draufsicht V-förmig ausgebildet und mit den
das ganze Scherblatt müßte durch ein neues ersetzt ι ο winkel hält die Distanzfläche des Schneidenkörpers
werden. Das offene Flüssigkeitskühlsystem verursacht weitgehend von dem Glasstrang fern und verhindert
zusätzliche Kosten und Umweltbelastungen. durch den so zwischen dem Glas und dem Schneiden-
Bei einer anderen bekannten Vorrichtung der körper aufrechterhaltenen Luftspalt eine größere
eingangs erwähnten Art (DE-OS 23 04 009) besteht Wärmeeinleitung in den Schneidenkörper an der
jedes Scherblatt aus einem verhältnismäßig dünnen, 15 Distanzfläche. Der Distanzwinkel trägt außerdem dazu
leichten und federnden Blattkörper aus Schnellstahl, auf bei, daß die beiden Schneidkanten sich eindeutig und
den beidseitig über die gesamte Oberfläche mit definiert berühren. Die Größe dieses Distanzwinkels
Ausnahme der angeschliffenen Schneidkante und einer kann für alle praktischen Fälle ausreichend gewählt
daran angrenzenden Zone eine Materialschicht mit werden, da man in an sich bekannter Weise die
einem hohen Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten aufge- 20 Bewegungsgeschwindigkeit des GIasstn?rigs im Zeitintragen ist Diese Materialschicht ist verhältnismäßig tervall des Abschneidens z. B. durch einen in einem
dünn und besteht z. B. aus elektrolytisch aufgetragenem Glasspeiser auf- und abbewegten Plunger, beliebig
Silber. Außerdem ist auf wenigstens einer Seite des beeinflussen kann. Andererseits kann bei konstanter
Scherblattes ein Kühlrohr aus Kupfer mit jener Fließgeschwindigkeit des Glasstrangs in an sich
Materialschicht wärmeleitend verbunden. Die Kühlroh- 25 bekannter Weise eine Mitbewegung der Scherblätter
re werden von Kühlwasser durchströmt vorgesehen sein, die ebenfalls die Relativbewegung
leitquerschnittsfläche eingeleitet wird. Die sehr dünne Der Drückwinkel erlaubt in optimaler Auslegung ein
nachteilig ist hierbei das Zusammentreffen geringet Dadurch, daß der Schneidenkörper eine ausreichend
der an die Schneidkante angrenzenden Scherblattzone Temperatur an der Schneidkante klein gehalten. Die
und der geringen Wärmeleitfähigkeit des Schnellstahls. Querschnittsfläche des Schneidenkörpers kann auf diese
und damit in Wärmeaustausch mit dem heißen 40 Schneidenkörpers eingeleiteten Wärmeenergie und
eine unzulässig hohe Temperatur der Schneidkante und Energie in dem Schneidenkörper stattfinden können,
damit eine Einsatzbegrenzung für die bekannte Die Schneidkante kann sehr sicher auf der für die
begrenzte Wärmemengen je Zeiteinheil aufnehmen und Schneidenkörpers, die Wärmeenergie aufnehmen und
an die bei der bekannten Vorrichtung in jedem Fall speichern kann, ist es in vielen Einsatzfällen nicht einmal
erforderlichen Wasserkühlrohre weiterleiten können. erforderlich, daß der Tragrahmen für die Wärmeablei-
an dem Scherblatt aus. Da andererseits aus technologi- Tragrahmen kann auch in konventioneller Weise aus
sehen Gründers eine maximale Schneidkantentempera- verhältnismäßig dünnem, federndem Stoff, z. B. Schnell-
tur von etwa 620° C zur Vermeidung des Klebens von stahl, hergestellt sein. Der Schneidenkörper kann
darf, sind dem Einsatz der bekannten Vorrichtung trotz 55 Tragrahmen den Schneidenkörper stützt und gegebe-
wird die bekannte Vorrichtung nicht in der Lage sein, übernimmt und ableitet. Bei Verschleiß oder Beschädi-
die in der Hohlglasindustrie häufig erforderlichen, gung der Schneidkante kann der Schneidenkörper
verhältnismäßig schweren Glasposten mit ausreichen- nachgeschliffen werden, ohne daß eine vorherige
der Schnittfrequenz zu Siefern. 60 Trennung von dem Tragrahmen erforderlich wäre.
bei allen praktischen Einsatzfällen in optimalen zwischen 0 und 70° liegen.
die Standzeit der Scherblatt r verlängert werden. Wärmeeindringzahl und Verschleißfestigkeit bei guter
eindringzahl ist gegeben durch
/.cn [ke;il/nr · C ■ h'i:\
λ die Wärmeleitfähigkeit oder Wärmeleitzahl in kcal/ m · h · °C,
Cpdie spezifische Wärmekapazität in kcal/kg °C und
ρ die Dichte in kg/m3 des jeweiligen Stoffes
ρ die Dichte in kg/m3 des jeweiligen Stoffes
sind. Die Wärmeeindringzahl gibt für den instationären Vorgang der Aufwärmung eines Körpers die Größe des
eindringenden Wärmeflusses wieder. Die hohe Verschleißfestigkeit des Schneidenkörpers gewährleistet
gute Schneidhaltigkeit und hohe Standzeit der Schneidkante, so daß auch bei punktförmiger Berührung der
Schneidkanten miteinander eine Deformation der Schneidkanten nicht staiiiiriutri. Ais Harimeianiyperi
sind z. B. Hartmetalle mit 15 Gew.-% Co, Rest W, oder
11 Gew.-% Co, Rest W, geeignet. Diese Hartmetalle haben eine Wärmeeindringzahl von 258 bzw. 259 kcal/
m2-°Ch"2 und eine Wärmeleitfähigkeit von 98,9 bzw.
103,2 kcal/m h -0C.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich bei wenigstens einem der Schneidenkörper
die Schneidkante, ausgehend von ihrem Endschneidepunkt, unter einem Führungswinkel gegenüber einer
waagerechten Ebene von der Schneidkante des anderen Schneidenkörpers weg. Dieser Führungswinkel sorgt
dafür, daß die beiden zusammenwirkenden Schneidkanten der beiden Scherblätter sich stets definiert nur in
höchstens zwei Punkten berühren. Das gewährleistet ein sauberes Abschneiden der Posten und hat zur Folge,
daß der obere Schneidenkörper sich auf dem unteren hochschiebt und der untere Schneidenkörper sich auf
dem oberen hinunterschiebt. Die sich daraus ergebende Vertikalbewegung der Schneidenkörper wird entweder
durch einen in sich federnden Tragrahmen ermöglicht oder aber durch später zu beschreibende erfindungsgemäße
Mittel gewährleistet.
Der Führungswinkel kann größer als 0° und höchstens 2° sein.
Vorzugsweise ist jeder Schneidenkörper von dreiekkiger Querschnittsfläche, die leicht herstellbar und mit
dem Tragrahmen verbindbar ist. Eine der Schneidkante gegenüberliegende, die Distanzfläche und die Drückfläche
miteinander verbindende Verbindungsfläche kann aber auch profiliert sein. Die Profilierung kann z. B. von
dreieckiger oder halbkreisförmiger Querschnittsfläche oder auch nach Art einer Verzahnung ausgebildet sein.
Die Profilierung dient zum einen der Vergrößerung der Wärmeaustauschfläche zwischen Schneidenkörper und
Tragrahmen und damit der Erleichterung des Wärmeübergangs für den Fall, daß Wärmeeindringzahl und
Wärmeleitfähigkeit der Lötschicht im Vergleich zu den gleichen Kennwerten des Schneidenkörpers und des
Tragrahmens gering sind. Die Profilierung sorgt außerdem zusammen mit einer komplementären Profilierung
in dem Tragrahmen für Formschluß und damit eine verbesserte mechanische Abstützung des Schneidenkörpers
unter Vermeidung von Scherbeanspnichungen der Lötschicht
Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung besteht zumindest ein an den Schneidenkörper angrenzender
Bereich des Tragrahmens aus einem Stoff mit hoher Wärmeeindringzahl und guter Wärmeleitfähigkeit
Hier kann z. B. Berylliumbronze CuBe 1.7(1,7% Be;
Rest Cu) verwendet werden. Die Wärmeeindringzah dieses Werkstoffes beträgt 292 kcal/m2 "Ch"2 und die
Wärmeleitfähigkeit 108 kcal/mh°C. Statt der Berylli umbronze könnte auch gegebenenfalls durch einer
Stahlrahmen gestütztes reines Kupfer verwende werden, dessen Wärmeeindringzahl 522 kcal/
m2-oC-h"2 und Wärmeleitfähigkeit 330 kcal/m· h 0C
betragen.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung sind dei Schneidenkörper und der Tragrahmen durch eine
Lötschicht mit hoher Wärmeeindringzahl und gutet Wärmeleitfähigkeit miteinander verbunden. Diese Lot
schicht sollte zur Vermeidung einer Wärmebarrierc möglichst dünn gehalten werden, wenn das Lot ein<
verhältnismäßig geringe Wärmeeindringzahl und/odei Wärmeleitfähigkeit aufweist. Die Lötschicht kann ζ. Β
aus Cd-freiem Silberhartlot mit 20 Gew.-% Ag mit einei Wärmeeindringzahl von etwa 187 kcal/m2-°C-h"i unc
einer Wärmeiemänigkeii von 72 keai/in-h-"C uuci air
Silber mit einer Wärmeeindringzahl von 495 kcal/ m2°Ch"2 und einer Wärmeleitfähigkeit vor
360 kcal/m-h"C bestehen. Dann ist gewährleistet, dal:
Wärmeenergie von dem Schneidenkörper praktiscl ungehindert in den Tragrahmen fließen und dort verteil
und an die Umgebung abgegeben werden kann.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist di( Höhe des Tragrahmens wenigstens gleich der maxima
len Höh-, des Schneidenkörpers und besteht der
Tragrahmen aus einem Stoff mit hoher Wärmeeindring zahl und guter Wärmeleitfähigkeit. Die Höhe de
Tragrahmens kann ;.. B. 3 bis 10 mm betragen. Dei
Tragrahmen ist dann in zunehmendem Maße praktisch als starr anzusehen. Der Tragrahmen kann an se inei
Außenfläche mit einer Kühlprofilierung, z. B. mi Kühlrippen oder Kühlnoppen, zur Vergrößerung dei
Oberfläche versehen sein. Bei ganz extremer Wärmebe lastung der Scherblätter kann auch eine Fremdkühlung
det Scherblätter durch Anblasen mit Kühlluft oder mi einer Durchflußkühlung entsprechend der vorerwähn
ten DE-OS 23 04 009 oder auch durch offene Besprü hung der Scherblätter mit einer Kühlflüssigkeit, ζ. Β
Wasser, vorgesehen sein. Versuche haben aber gezeigt daß man in den derzeit bekannten praktischer
Einsatzbereichen ohne jegliche Fremdkühlung aus kommt. Auch bei dieser Ausführungsform kann der
Tragrahmen aus Berylliumbronze CuBe 1,7 oder au« reinem Kupfer bestehen. Der Stoff des Tragrahmens is
homogen, so daß eine aufwendige Schichtstruktur wie bei der vorerwähnten DE-OS 23 04 009 vermieden ist
Verhältnismäßig dicke Tragrahmen leiten, verteilen unc speichern Wärmeenergie in ausgezeichneter Weise.
Die Ausschaltung jeglicher Fremdkühlung der Scher blätter hat geringere Investitionskosten, einfachen
Installation und geringere Betriebs- und Anlagenkostei zur Folge und erleichtert den Wechsel der Scherblättei
sehr. Da bei den erfindungsgemäßen Scherblättern aucr
ein Schmieren der Scherblätter mit den üblicher Schmierölemulsionen entfallen kann, wird hiermit eir
wichtiger Beitrag zur umweltfreundlichen Gestaltunj von Arbeitsplätzen geleistet. Schmiermitteldämpfe unc
-Verschmutzungen entfallen.
In den Schneidenkörper wird intermittierend be jedem Schnitt Wärme eingeleitet Dort ist also ein«
hohe Wärmeeindringzahl besonders wünschenswert. Jt nach der gewählten Bemessung und Geometrie kanr
dies auch noch für die Lötschicht gelten. Fm Tragrahmer
aber findet mit zunehmendem Abstand von dei Schneidkante ein Übergang zu zumindest annähernc
stationärer Wärmeleitung statt, so daß dann eine hohe Wärmeleitfähigkeit anzustreben ist. Nach der Erfindung
können also der Schneidenkörper und/oder die Lötschicht und/oder der Tragrahmen in ihren Werkstoffen so ausgewählt werden, daß schwache Stellen in der
Werkstoffkette ausgeschaltet sind und das Scherblatt allen Belastungen gewachsen ist.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist das
eine Scherblatt um seine Längsachse schwenkbar und ist das andere Scherblatt um eine rechtwinklig zu seiner
Längsachse und parallel zu seiner Hauptebene angeordnete Achse schwenkbar. Dadurch können sich die
beiden Scherblätter selbsttätig in eine gemeinsame Schnittebene einstellen. An den Berührungspunkten der
Schneidkanten herrschen genau definierte, verhältnismäßig geringe Anpreßkräfte, wodurch eine Schmierung
entweder ganz überflüssig ist oder stark eingeschränkt werden kann.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
ist das eine Scherblatt an einer um ihre Längsachse schwenkbar in einem Gehäuse gelagerten Welle
befestigt, wobei an der Welle ein sich quer zu der Längsachse nach beiden Seiten erstreckendes Joch
befestigt ist und jedes Ende des Joches federnd an dem Gehäuse abgestützt ist. Dazu können Federelemente
mit einstellbarer Vorspannung verwendet werden, die einem Schwenken des Scherblattes um seine Längsachse einen definierten Widerstand entgegensetzen.
Der genauen Einstellung des Scherblattes dient es, wenn die Welle in dem Gehäuse auch axial verschiebbar
und einstellbar gelagert ist. Ferner kann das Gehäuse an einem Scherblatthalter quer zu der Längsachse der
Welle verschiebbar und einstellbar gelagert sein.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das andere Scherblatt an einer um ihre Längsachse
schwenkbar in einem Aufnahmestück gelagerten Welle befestigt und federnd an dem Aufnahmestück abgestützt. Dabei kann das Aufnahmestück dreidimensional
einstellbar mit einem Scherblatthalter verbunden sein.
In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 die Draufsicht auf eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Scherblattes,
F i g. 4 die Schnittansicht gemäß Linie IV-IV in F i g. 5 eines Schneidenkörpers mit nur einem dargestellten
Tragrahmen,
F i g. 6 einen Schneidenkörperquerschnitt aus F i g. 5 in vergrößerter Darstellung,
Fig.6A einen anderen Schneidenkörperquerschnitt
mit einer besonderen Verbindungsfläche,
F i g. 7 das Schneidenkörperpaar gemäß den F i g. 4
und 5 in weiter vorgeschrittener Betriebsstellung,
Fig.8 die Schnittansicht nach Linie VIU-VIII in
Fig-7,
Fig.9 einen Teil des Schneidenkörperquerschnitts gemäß F i g. 8 in vergrößerter Darstellung,
Fig. 10 die teilweise geschnittene Draufsicht auf ein
um seine Längsachse schwenkbares Scherblatt,
Fig. 12 die Stirnansicht gemäß Linie XII-XII in Fig. 10,
Fig. 13 eine teilweise geschnittene Seitenansicht
eines um eine waagerechte Querachse schwenkbaren und dreidimensional einstellbaren Scherblattes,
Fig. 15 die Schnittansicht nach Linie XV-XV in
Fig. Hund
F i g. 16 die teilweise geschnittene Stirnansicht gemäß LinieXVI-XVI in Fig. 14.
In F i g. I ist ein Scherblatt 20 mit einem Tragrahmen
21 und einem mit dem Tragrahmen 21 durch eine Lötschicht 23 verbundenen, V-förmigen Schneidenkörper 25 dargestellt.
Wie auch die F i g. 2 und 3 zeigen, ist der Tragrahmen 21 an seiner dem Schneidenkörper 25 gegenüberliegenden Stirnseite mit gegenüberliegenden Ausfräsungen 27
und 28 zur Schaffung einer Montagefläche 30 versehen, in der Bohrungen 31 für in Fig. IO dargestellte
Befestigungsschrauben 33 vorgesehen sind. Der Tragrahmen 21 ist von verhältnismäßig großer Dicke und
verjüngt sich zu dem Schneidenkörper 25 hin.
Der Schneidenkörper 25 ist von dreieckiger Querschnittstiäche und weist eine Distanzfiache 35 und eine
Drückfläche 37 sowie eine Schneidkante 39 auf. Ferner ist der Schneidenkörper 25 an den Enden seiner
V-Schenkel jeweils mit einer gerundeten Auflauffläche 40 versehen, die bei falscher Einstellung zweier
zusammenwirkender Scherblätter eine stumpfe Kollision und Zerstörung dieser beiden Scherblätter
verhindert. Am Scheitel des Schneidenkörpers 25 befindet sich ferner auf der Schneidkante 39 ein
Endschneidepunkt 43, der die letzte Faser eines in den F i g. 4 und 5 dargestellten Stranges 45 aus schmelzflüssigem Glas durchtrennt.
In den Fig. I, 2 und 3 besteht der Schneidenkörper
aus Hartmetall, die Lötschicht 23 aus Silberhartlot und der Tragrahmen 21 aus Berylliumbronze.
In den nachfolgenden Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
In F i g. 4 ist der Schneidenkörper 25 aus Hartmetall durch die Lötschicht 23 mit einem Tragrahmen 47 aus
verhältnismäßig dünnem Schnellstahl zu einem Scherblatt 50 verbunden.
Mit dem Schneidenkörper 25 wirkt ein weiterer Schneidenkörper 55 eines nicht weiter durchgezeichneten Scherblattes 57 zusammen. Der Schneidenkörper 55
weist eine Schneidkante 59, einen Endschneidepunkt 60, eine Druckfläche 63 und eine z. B. in F i g. 5 erkennbare
Distanzfläche 65 auf.
In den Fig.4 und 5 ist der Augenblick des Abschneidevorgangs dargestellt, in dem die Schneidkanten 39 und 59 schon teilweise in den Strang 45
eingedrungen sind, aber die Endschneidepunkte 43 und 60 gerade die Außenfläche des Stranges 45 berühren.
Die Schneidenkörper 25 und 55 berühren sich stets nur mit ihren Schneidkanten 39 und 59, und zwar entweder
in zwai Punkten, wie in Berührungspunkten 67 und 68, oder am Ende des Abschneidevorgangs in den beiden
Endschneidepunkten 43 und 60. Die Ebenen der Schneidkanten 39 und 59 fallen, wie Fig.5 zeigt,
zusammen und sind gegenüber der Waagerechten 70 um einen Führungswinkel 73 (F i g. 9) geneigt
Der Strang 45 bewegt sich normalerweise in der in F i g. 5 durch einen Pfeil 75 angedeuteten Richtung und
weist an seinem unteren Ende aufgrund der hohen Oberflächenspannung des schmelzflüssigen Glases eine
Rundung 77 auf.
In F i g. 6 ist für das Beispiel des Schneidenkörpers 25 ein Distanzwinkel 79 zwischen der Waagerechten 70
und der Distanzfläche 35 sowie ein Drückwinkel 80 zwischen der Druckfläche 37 und der Senkrechten 81
eingetragen. In Fig.6A ist eine Verbindungsfläche 82
von dreieckiger Querschnittsfläche zwischen Endkanten 83 und 84 der Distanzfläche 35 und der Druckfläche 37
vorgesehen.
In den F i g. 7, 8 und 9 sind die beiden Schneidenkörper 25 und 55 in einer gegenüber den F i g. 4 und 5
weiter vorgeschrittenen Abschneidestellung gezeigt, in der die Endschneidepunkte 43 und 60 nur noch einen
geringen Abstand voneinander haben, der Abschneidevorgang also bald beendet ist. Die Berührungspunkte 67
und 68 wandern bei Fortschreiten des Abschneidevor- ι ο gangs immer mehr aufeinander zu und fallen schließlich
mit den Endschneidepunkten 43 und 60 in einem Punkt zusammen.
Fig.9 zeigt, daß infolge des Führungswinkels 73 die
Endschneidepunkte 43 und 60 bis zu dem Augenblick is
des Durchtrennens der letzten Faser des Stranges 45 einen senkrechten Abstand 85 voneinander aufweisen.
Dieser Führungswinkel 73 hat außerdem zur Folge, daß sich die Schneidkante 59 während des Abschneidevorgangs auf der Schneidkante 39 hochschiebt und sich
umgekehrt die Schneidkante 39 auf der Schneidkante 59 nach unten schiebt. Dadurch wird stets eine genau
definierte Berührung der beiden Schneidkanten 39 und 59 miteinander und damit ein einwandfreier Schnitt
erzielt.
In den Fig. 10, 11 und 12 wirkt das Scherblatt 20 mit
einem entsprechenden Scherblatt 90 zusammen. Das Scherblatt 20 ist über ein Übergangsstück 93 mit einer
Welle 95 verbunden, die in Gleitlagern 97 und 98 eines Gehäuses 100 sowohl um ihre Längsachse schwenkbar
als auch axial verschiebbar gelagert ist. Die Axialverschiebung der Welle 95 geschieht durch eine Einstellschraube 103, die in ein Gewinde einer Stirnwand 105
des Gehäuses 100 eingeschraubt und mit einer Mutter 107 gekontert ist. Wie Fig. 10 zeigt, ist die Welle 95
gegenüber der Einstellschraube 103 frei drehbar durch Stifte 109, die in die Welle 95 eingetrieben sind und in
eine Ringnut 110 am Ende der Einstellschraube 103 hineinragen.
An der Welle 95 ist ein sich nach beiden Seiten erstreckendes Joch 113 befestigt, das sich an jedem
Ende an einem Federstift 115 und 116 abstützt. Jeder
Federstift, z.B. 115, weist einen Kopf 118 und einen
Schaft 119 auf, die in einem mit einer Bodenplatte 120 des Gehäuses 100 verbundenen Federelement 122
geführt sind. Der Kopf 118 stützt sich auf einem Federteller 123 des Federelements 122 ab.
Wenn nun die Welle 95 um ihre Längsachse schwenkt, wird einer der Federstifte 115 und 116, z. B. 115, samt
seinem Federteller 123 gegen die Kraft einer Feder 125 des Federelements 122 niedergedrückt Der Federstift
115 versucht ständig, die Welle 95 wieder in ihre in den
Fig. 10, 11 und 12 gezeichnete Normallage zurückzuführen.
Die Bodenplatte 120 des Gehäuses 100 ist längs Führungsschienen 128 und 129 eines Scherblatthalters
130 quer verschiebbar. Diese Verschiebung wird bewerkstelligt durch eine Einstellschraube 133, die in
einem Fortsatz 135 des Scherblatthalters 130 drehbar und axial festgelegt ist und in ein Gegengewinde einer
Seitenwand 137 des Gehäuses 100 eingreift In dem Scherblatthalter 130 ist ferner ein Langloch 139
vorgesehen, durch das eine Klemmschraube 140 hindurchragt, die in ein Gegengewinde der Bodenplatte
120 eingeschraubt ist. Mit der Klemmschraube 140 läßt
sich also jede durcHdie Einstellschraube 133 vorgenommene Quereinstellung des Scherblattes 20 sichern.
Der Scherblatthalter 130 weist eine Anschlußgabel 143 auf, die an einen an sich bekannten Scherenarm
angeschraubt werden kann.
In den Fig. 13, 14, 15 und 16 ist die Halterung und
Lagerung des Scherblattes 90 dargestellt.
Das Scherblatt 90 ist gemäß Fig. 13 an einer in einem
Aufnahmestück 148 schwenkbar gelagerten Welle 150 befestigt. Das Aufnahmestück 148 trägt im Abstand von
der Längsachse der Welle 150 einen festen Anschlagstift 153 und zwei beidseitig außerhalb angeordnete
Federstifte 155 und 156, die jeweils in einem Federelement 158 und 159 abgestützt sind. Wenn also
das Scherblatt 90 gemäß F i g. 11 mit dem Scherblatt 20 in Schneidberührung tritt, kann das Scherblatt 90 in
Richtung eines Pfeils 160 in Fig. 13 nach unten hin gegen die Kraft der Federn der Federelemente 158 und
i59 ausweichen, so daß sich an den Schneidkanten der
Scherblätter 20 und 90 eine symmetrische Berührung mit vorher bestimmbarer Preßkraft ergibt.
An einer Achse 163 des Aufnahmestückes 148 ist ein Sperrhebel 165 schwenkbar gelagert, nach dessen
Betätigung sich das Scherblatt 90 sehr leicht und schnell gegen ein anderes Scherblatt auswechseln läßt.
Das Aufnahmestück 148 ist in waagerechter Richtung verschiebbar an einem Zwischenstück 170 gelagert.
Diese Verschiebung geschieht durch eine Einstellschraube 173, die drehbar und axial festgelegt in einem
Auge 175 des Zwischenstückes 170 gehalten und in ein Innengewinde eines Fortsatzes 177 des Auinahmestükkes 148 eingeschraubt ist. Nach Beendigung dieser
Einstellung wird das Aufnahmestück 148 gegenüber dem Zwischenstück 170 mit einer Klemmschraube 180
gesichert, die durch ein Langloch in dem Zwischenstück 170 in das Aufnahmestück 148 eingeschraubt ist.
In einem Fortsatz 183 des Zwischenstückes 170 ist
eine Einstellschraube 185 drehbar und axial festgelegt gelagert. Die Einstellschraube 185 ragt durch ein
Langloch 187 in einem Scherblatthalter 190 hindurch und ist in eine Gewindebohrung eines Überga.igsstükkes 193 eingeschraubt. Wenn die Einstellschraube 185
gedreht wird, verschiebt sich in Fig. 13 das Zwischenstück 170 entlang Führungen 195 und 1% (F i g. 14) des
Übergangsstückes 193 nach oben oder nach unten. Die gewünschte Endstellung des Zwischenstückes 170 wird
durch eine nicht dargestellte Klemmschraube gesichert.
In einem Fortsatz 198 des Scherblatthalters 190 ist eine Einstellschraube 200 drehbar und axial festgelegt
gelagert Die Einstellschraube 200 ist in eine Gewindebohrung 201 des Übergangsstückes 193 eingeschraubt,
so daß das Übergangsstück 193 durch Drehen der Einstellschraube 200 in Richtung der Längsachse des
Scherblattes 90 eingestellt und durch eine nicht dargestellte Klemmschraube gesichert werden kann.
Der Scherblatthalter 190 ist über eine Anschlußgabel 203 in an sich bekannter Weise mit einem Scherenarm
kuppelbar. Durch die beschriebenen Einstellmöglichkeiten ist das Scherblatt 90 gegenüber der Anschlußgabel
203 in drei Koordinaten bzw. dreidimensional einstellbar.
Das Scherblatt 90 weist ähnlich wie das Scherblatt 20 einen Schneidenkörper 205 und einen Tragrahmen 207
auf.
Claims (18)
1. Vorrichtung zum Abschneiden von Posten von einem oder mehreren Strängen aus schmelzflüssigem Glas, bei der das Abschneiden jedes Postens mit
zwei relativ zueinander bewegbaren zusammenwirkenden Scherblättern erfolgt, wobei jedes Scherblatt
an seiner von dem anderen Scherblatt abgewandten Seite eine Druckfläche aufweist, die sich von einer
Schneidkante des Scherblattes unter einem Drückwinkel gegenüber der Senkrechten von dem
anderen Scherblatt weg erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Scherblatt (20; 50;
90) einen mit einem Tragrahmen (21; 47; 207) verbundenen Schneidenkörper (25; 55; 205) aufweist ι $
und daß jeder Schneidenkörper (25; 55; 205) an der seiner Druckfläche (37; 63) gegenüberliegenden
Seite eine Distanzfläche (35; 65) aufweist, die an der
Schneidkante (39; 59) beginnt und sich unter einem Distanzwinkel {79) gegenüber der Waagerechten
(70) von dem anderen Scherblatt weg erstreckt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Distanzwinkel (79) größer als 0°
und höchstens 5° ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Drückwinkel (80) zwischen
0 und 70° liegt
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schneidenkörper (25; 55; 205) aus einem Stoff mit hoher
WärmeeindringzaM und Verschleißfestigkeit und guter Wärmeleitfähigkeit, z. B. aus Hartmetall,
besteht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei wenigstens einem
der Schneidenkörper (25; 55; 205) die Schneidkante (39; 59), ausgehend von ihrem Endschneidepunkt
(43; 60) sich unter einem Führungswinkel (73) gegenüber einer waagerechten Ebene (70) von der
Schneidkante des anderen Schneidenkörpers weg erstreckt
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungswinkel (73) größer als 0°
und höchstens 2° ist
7.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet daß jeder Schneidenkörper (25; 55; 205) von dreieckiger Querschnittsfläche
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Schneidkante
(39; 59) gegenüberliegende, die Distanzfläche (35; 59) und die Drückfläche (37; 63) miteinander
verbindende Verbindungsfläche (82) profiliert ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche t bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein an den
Schniideflkörper (25;55; 205) angrenzender Bereich
des Tragrahmens (21; 47; 20?) aus einem Stoff mit hoher Wärmeeindringzahl und guter Wärmeleitfähigkeit besteht
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidenkörper (25; 55;
205) und der Tragrahmen (21; 47; 207) durch eine Lötschicht (23) mit hoher Wärmeeindringzahl und
guter Wärmeleitfähigkeit miteinander verbunden sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Lötschicht (23) aus Siiberhartlot besteht.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis U, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des
Tragrahmens (21; 207) wenigstens gleich der maximalen Höhe des Schneidenkörpers (25; 205) ist
und daß der Tragrahmen (21; 207) aus einem Stoff mit hoher Wärmeeindringzahl und guter Wärmeleitfähigkeit besteht
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Scherblatt
(20) um seine Längsachse schwenkbar ist und daß das andere Scherblatt (90) um eine rechtwinklig zu
seiner Längsachse und parallel zu seiner Hauptebene angeordnete Achse schwenkbar ist
14. Vorrichtung nadi Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet daß das eine Scherblatt (2f·) an einer
um ihre Längsachse schwenkbar in einem Gehäuse (100) gelagerten Welle (95) befestigt ist, daß an der
Welle (95) ein sich quer zu der Längsachse nach beiden Seiten erstreckendes Joch (113) befestigt ist
und daß jedes Ende des Joches (113) federnd an dem Gehäuse (100) abgestützt ist
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet daß die Welle (95) in dem Gehäuse
(100) auch axial verschiebbar und einstellbar gelagert ist
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (100) an
einem Scherblatthalter (130) quer zu der Längsachse der Welle (95) verschiebbar und einstellbar gelagert
ist
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet daß das andere
Scherblatt (90) an einer um ihre Längsachse schwenkbar in einem Aufnahmestück (148) gelagerten Welle (150) befestigt und federnd an dem
Aufnahmestück (148) abgestützt ist
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet daß das Aufnahmestück (148)
dreidimensional einstellbar mit einec Scherblatthalter (190) verbunden ist
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Owner name: SCHAAR, LOTHAR, DIPL.-ING., 3061 HEUERSSEN, DE |
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