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Alfred Angersbach 5765 Lanscheid und Adolf Reif 475 Unna Wand- und/oder
Deckensystem für den Innenausbau von Hochbauten Die Erfindung betrifft ein Wand-
und/oder Deckensystem für den Innenausbau von Hochbauten sowie ein Montageverfahren
für dieses System.
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Bekanntlich ist der konventionelle Innenausbau von Gebäuden, d.h.
insbesondere das Aufbringen des Wand- und Deckenputzes sowie das Anbringen der unterhalb
des Putz es zu verlegenden Versorgungsleitungen zeitaubend und teuer.
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Außerdem muß dieser konventionelle Innenausbau während der Wintermonate
häufig unterbrochen .werden, da die Verputzarbeiten bei zu tiefen Temperaturen im
allgemeinen nicht durchführbar sind.
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Es ist auch bereits bekannt, anstelle des Decken oder Wandputzes vorgefertigte
Platten aus verschiedenen Materialien zu verwenden, welche durch geeignete. Befeetigungsmittel
an den Rohwänden befestigt werden.
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Auch diese Art der Rohwandverkleidung ist jedoch relativ aufwendig
und führt zu gewissen Problemen im Zusammenhang mit den entstehenden Fugen sowie
der Erzielung genau ebener größerer Flächen. Eine weitere Schwierigkeit bei diesem
kannten System besteht darin, daß das nachträgliche Anbringen von Versorgungsleitungen,
insbesondere von elektrischen Leitungen und vor allem auch das Verlegen bereits
vorhandener Anschlüsse zu beträchtlichen Schwierigkeiten führt.
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Schließlich sind auch bereits sogenannte Spanndecken bekannt, bei
denen eine Kunststoff-Folie mit einer gewissen Dehnbarkeit zwischen Leisten verspannt
wird, die an der Decke oder an den Wänden befestigt sind. Das Verspannen dieser
Folien erfolgt unter Zuhilfenahme von Spanngeräten, welche es ermöglichen, die für
ein faltenfrei es Anbringen der Folie benötigten Spannungen zu erzeugen. Bei diesen
Deckenbespannungen kann zwar prinzipiell beispielsweise zur nachträglichen Anbringung
von Versorgungsleitungen oder sonstigen Anschlüssen die Folie vorübergehend gelöst
und nach Vornahme der erforderlichen Arbeiten wieder angebracht werden, aber dabei
erfordert sowohl das Lösen als auch das erneute faltenfreie Anbringen der Decke
im allgemeinen einen Fachmann, der über die notwendigen Geräte verfügt.
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Aufgabe der Erfindung ist es insbesondere, ein Wand- und/ oder Deckensystem
zu schaffen, das in überaus einfacher und wirtschaftlicher Weise eine vollständige
Fertigstellung unverputzter Räume ermöglicht, der individuellen Raumgestaltung dabei
weitgehende Freiheit beläßt, nachträgliche
änderungen sowohl hinsichtlich
der Wandgestaltung als auch der Anbringung von Versorgungsleitungen ohne Schwierigkeiten
auch für den Nichtfachmann möglich macht und dabei stets eine schnelle und von der
jeweiligen Witterung unabhängige Içloatage gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch unmittelbar an
unverputzten Wänden befestigte Krallenleisten und zwischen diesen Krallenleisten
mit einem vorgebbaren Abstand von den Wänden verspannten Gewebebahnen, die jeweils
einteilig vorkonfektioniert und an ihren Randbereichen mit den Krallenleisten verhakbar
sind.
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Die Verwendung von Geweben anstelle der bisher bekannten Folien und
insbesondere das allseitige Verhaken dieser Gewebe ermöglicht einerseits ein besonders
einfaches, manuell durchführbares Verspannen und andererseits die jederzeitige Teil-
oder Volldemontage zur Vornahme nachträglicher Arbeiten im Zusammenhang mit Versorgungsleitungen.
Der vorgegebene Abstand zwischen Gewebebahn und jeweiliger Wand, der vorzugsweise
im Bereich von einem halben bis zu einem Zentimeter liegt, ermöglicht es, daß in
diesem Zwischenraum Strdmkabel und sonstige Versorgungsleitungen zu Anschluß stellen
geführt werden können, daß diese nschlußstellen jederzeit verlegbar sind und dabei
praktisch keine Schmutzarbeiten ausgeführt werden müssen. Ein weiterer Vorteil der
allseitigen Verhakung besteht darin, daß die Gewebebespannung ohne Schwierigkeiten
vollständig abgenommen und gereinigt werden kann.
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Da das Anbringen - wie bereits erwähnt - überraschenderweise einwandfrei
von Hand vorgenommen werden kann, sind dabei keinerlei Fachleute erforderlich.
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Eine ganz besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, daß die Gewebebahnen aus Glasseide bestehen.
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Überraschenderweise können diese Gewebebahnen aus Glasseide besonders
einfach und exakt verspannt werden, obwohl die das Gewebe bildenden Fäden in sich
praktisch nicht dehnbar sind. Besonders vorteilhaft bei diesem Glasseidengewebe
ist ferner, daß es nach DIN 4102 nichtbrennbar ist und bei Feuer- und Hitzeeinwirkung
keinerlei Gasentwicklung auftritt. Des weiteren ist von besOnderer Bedeutung, daß
dieses Gewebe absolut sonnenstabil ist und keinerlei Gerüche annimmt, wodurch in
letzterer Hinsicht auch keine Nachteile im Vergleich zu den aufwendigen verputzten
Wänden in Kauf genommen werden müssen.
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Als weitere Vorteile des GlasseidenWewdebes sind anzuführen die Schmutzunempfindlichkeit
/ die Möglichkeit des einfachen Reinigens bzw. Waschens, wobei in der Reinigung
oder Wäsche kein Einlaufen auftreten kann.
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Bevorzugt besteht das Glasseidengewebe aus einem vermaschten Gewebe,
bei dem die einzelnen Bäden beispielsweise in der Art eines Maschendrahtes miteinander
verbunden sind.
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Diese spezielle Gewebeart zeichnet sich durch hohe Reißfestigkeit
aus, was nicht nur in den Randbereichen von Bedeutung ist, sondern auch in Bereichen
mit Einschnitten und dergleichen. Die erwähnte spezielle Gewebeart erbringt ferner
den Vorteil, daß die Gewebestruktur in sich besonders fest ist und trotzdem eine
definierte Porosität erhalten werden kann, die eine Atmungsaktivität gewährleistet
und eine Belüftung des Raumes hinter der Gewebebahn sicherstellt. Des weiteren kann
diese definierte Porosität vorteilhaft ausgenützt werden, wenn unter Verwendung
von Klima- und Lüftungsanlagen die gesamte Be-und
Entlüftung eines
Raumes praktisch durch das Gewebe vorgenommen wird. Von wesentlicher Bedeutung bei
der Gewebewahl ist, daß es sich um nicht brennbare Gewebe handelt. Damit wird nämlich
zusätzlich der überraschende Effekt erreicht, daß im Falle eines Brandes bei Verformung
der Krallenleisten der Gewebebelag abfällt und brandeindämmend Wirkung entfaltet.
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Vorteilhafterweise ist das Gewebe zumindest teilweise einseitig beschichtet,
wobei diese Beschichtung beispielsweise aus einer AluLiniunkaschierung oder aus
einer Isolierschicht bestehen kann. Eine reflektierende Beschichtung wird vorzugsweise
im Bereich von Heizkörpern zur besseren W&rmeausnutzung verwendet, und Isolierschichten
gewährleisten natürlich eine allgemein bessere Wärmedämmung und können sich auch
in akustischer Hinsicht vorteilhaft auswirken. Als Isolierschicht wird im Hinblick
auf feuerpolizeiliche iorderungen vorzugsweise Mineralwolle verwendet.
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Eine weitere besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
zeichnet sich dadurch aus, daß die jeweiligen Größen der vorkonfektionierten Gewebebahnen
derart gewählt sind, daß bezogen auf die montierten Krallenleisten sich ein allseitiger
tierstand, insbesondere von etwa 10 cm, ergibt.
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Dieses überstehen des Belages erbringt die Möglichkeit eines reibungslosen
Nachspannens, da dadurch das Loslösen von der Krallenleiste und das Nachspannen
von Hand oder mittels eines Spanngerätes erleichtert wird.
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Vorzugsweise besitzen die vorkonfektionierten Gewebebahnen als Montagehilfe
jeweils wenigstens eine gerade verlaufende und vorzugsweise von einer Naht gebildete
Spannlinie. Dadurch kann sichergestellt werden, daß das Gewebe nach der Verspannung
gleichmäßig läuft und nicht verschoben ist, was optisch stören könnte.
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Nachdem ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Systems darin
besteht, daß nach erfolgtem Verspannen bereits vollständig fertige Wände und Decken
zur Verfügung stehen und kein nachträgliches Tapezieren oder dergl. notwendig
ist,
werden die Gewebebahnen zweckmäßig auch strukturiert ausgebildet oder nach Tapetenart
bedruckt.
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Ein weiterer erwähnenswerter Vorteil des erfindungsgemäßen Systems
besteht darin, daß Unebenheiten der Rohwände und auch etwas ungenau aufgemauerte
Wände weder beim Anbringen des erfindungsgemäßen Systems noch nach dessen Montage
stören, da das erfindungsgemäße System selbst absolut ebene Wände und Decken gewährleistet.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich
dadurch aus, daß jede Krallenleiste wenigstens eine Wandauflagefläche und zumindest
einen von dieser Auflagefläche abgebogenen, an seinem freien Ende kamm-oder zahnförmig
ausgebildeten Schenkel besitzt und daß Befestigungsorgane für Abdeck-Sichtleisten
vorgesehen sind.
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Die Abdeck-Sichtleisten werden zweckmäßigerweise dabei stets derart
ausgebildet, daß sie ohne Schwierigkeiten montier- und demontierbar sind und jeweils
einen sauberen uebergang von einer Gewebebahn zur anderen gewährleisten.
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Die Erallenleisten werden im montierten Zustand somit von den Gewebebahnen
und den Abdeck-Sichtleisten praktisch völlig verdeckt.
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Vorzugsweise bilden die kamm- oder zahnförmig ausgebildeten Schenkelenden
gleichzeitig die Befestigungsorgane für schnåppelastische Abdeck-Sichtleisten. Auf
diese Weise wird eine äußerst wirtschaftliche und einfache Erallenleisten-ionstruktion
erhalten, wobei die'Schenkelenden hinsichtlich der Fixierung der Gewebebahnen und
der Abdeck-Sichtleisten eine Doppelfunktion ausüben.
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Jach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindung legen
die von der Wandauflagefläche abgebogenen Schenkel und/oder Befestigungsorgane zusammen
mit der Wandauflagefläche einen Hohlraum fest, der durch eine Abdeck-Sichtleiste
verschließbar ist. Insbesondere ist dieser Hohlraum zur Aufnahme von Befestiungseinrl
clitungen für Versorgungsleitungen oder zur direkten Aufnahme derartiger Versorgungsleitungen
ohne besondere Befestigungseinrichtungen bestimmt.
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Der sich so zwansläufig ergebende Versorgungsleitungskanal ist vor
allem deshalb besonders vorteilhaft, weil mittels dieses Kanals systembedingt praktisch
alle Stellen eines Raumes erreicht werden können und aus dem Kanal Stichleitungen
und dergleichen zu beliebigen Punkten an den Wänden oder Decken geführt werden können,
da für diese xeitungsführung der Raum zwischen den Gewebebahnen und der Ronwand
zur Verfügung steht. Wiederum vorteilhaft wirkt sicü hier das erfindungsgemäße System
aufgrund depxeinfachen Abnehmbarkeit der Gewebebahnen aus. Es leuchtet a;rc ein,
daß in vielen Fällen lediglich eine Teilabnahme Res Gewebes ausreichend ist, wobei
der verbleibende Gewebebereich in seiner Lage durch die Krallenleisten eindeutig
fixiert bleibt und damit im Gegensatz zu allen bisher bekannten Spannsystemen nachträgliche
Veränderungen an VersorOungs- oder Stromleitungen mit geringsten Schwierigkeiten
vorgenommen werden können.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus,
daß die Krallenleiste im Querschnitt U-förmig ist und dabei die beiden Schenkel
unter einem stumpfen Winkel von der Auflagefläche abgebogen sind und daß die kamm-
oder zahnförmig ausgebildeten freien Schenkelenden derart nach innen gebogen sind,
daß sie mit der zugehörigen Auflagefläche einen spitzen Winkel einschließen. Diese
Konstruktion ist vor allem aufgrund
ihrer Einfachheit, ihrer leichten
Handhabbarkeit und ihrer vielseitigen Verwendungsmöglichkeit vorteilhaft.
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Derart ausgebildete Krallenleisten besitzen im Falle der Verwendung
als Abschluß- und Verbindungsleisten eine ebene Auflagefläche, wobei die Verbindungsleisten
nicht nur eine direkte Führung und Halterung von Versorgungsleitungen gewährleisten,
sondern auch eine optische Einteilung großer Flächen in großfornlatige Kassetten
ermöglichen. Außerdem können Raumvorsprünge durch diese Verbindungsleisten ohne
weiteres nach dem erfindungsgemäßen System verspannt werden. Erwähnenswert ist auch,
daß diese Verbindungsleisten zusätzliche Aufhängemöglichkeiten von Gegenständen
an der Decke schaffen und erforderlichenfalls auch die Anbringung von Lichtleisten
im Raum vereinfachen.
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Im Falle der Verwendung einer derart ausgebildeten Krallenleiste als
Abschlußleiste für Raumöffnungen wie Türen, Fenster und dergl. eignet sich eine
derart ausgebildete Universalleiste ebenfalls sehr vorteilhaft, da einerseits mittels
der einschnappbaren Abdeck-Sichtleiste stets ein sauberer Abschluß erzielt wird
und andererseits bei Bedarf, z.B. bei Fensteranschlüssen, ohne Schwierigkeiten noch
eine Isolierschicht zur ergänzenden Abdichtung vorgesehen werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist dabei auch, daß die erfindungsgemäße Universal-Krallenleiste
bei Verwendung als Türanschlußleiste auch die Türzargenverkleidung an der Wand ersetzt.
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Obwohl die vorstehend beschriebene Krallenleiste praktisch für alle
Zwecke einsetzbar ist und damit grundsätzlich nur eine Leistenart benötigt wird,
kann jedoch gegebenenfalls als Inneneckleiste auch eine Ausführungsform mit abgewinkelter
Auflagefläche verwendet werden. Besonders günstig ist dabei, daß die tusgestaltungderart
getroffen werden kann, daß sowohl bei Erallenleisten mit ebener Auflagefläche für
Abschluß und Verbindungsleisten als auch bei Krallenleisten mit abgewinkelter Auflagefläche
für Innenleisten die gleiche Abdock-Sichtleiste verwendet werden kann. Die sich
dadurch
ergebenden Vorteile sind derart offensichtlich, daß sich
weitere Ausführungen dazu erübrigen.
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Die Inneneck-Xrallenleiste mit abgewinkelter Auflagefläche gewährleistet
nicht nur einen sauberen Inneneckabschluß, sondern stellt auch wieder einen Kanal
zur Leitungsführung zur Verfügung und stelLt überdies vor allem sicher, daß durch
die an ihren freien Schenkelenden vorhandenen Zahnreihen der Abstand der Gewebebahnen
zur Rohwand eindeutig vorgegeben und erhalten bleibt.
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Vorteilhafterweise ist innerhalb der Abdecks ahtleiste eine als Halterung
für Versorgungsleitungen dienende Klemmleiste vorgesehen, die elastisch ausgebildet
und in der Abwinklung zwischen Schenkel und freiem Krallenende verklemmbar ist.
Bei dieser Ausführungsform wird die vorhandene Abwinklung, welche vom Schenkel zur
Zahnreihe führt, ausgenutzt, wobei die Klemmleiste äußerst einfach ausgeführt sein
kann, da sie nur unter einer gewissen Vorspannung in diese Abwinklungen eingesetzt
werden muß und keiner besonderen Profilgebung bedarf.
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Außerhalb dieser Klemmleiste wird dann die Abdeck-Sichtleiste in der
üblichen Weise wiederum durch Schnappwirkung gehalten.
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Besonders vorteilhaft ist es, die Krallenleiste gleichzeitig als Fußbodenleiste
zu verwenden, wobei ihr bodenseitiger Schenkel zum Festklemmen eines Teppichs dienen
kann und dazu vorzugsweise zahnartig ausgebildet ist.
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Der saubere Abschluß zwischen Spannbelag und Fußboden wird wiederum
durch die Abdeck-Sichtleiste gewährleistet, wobei sich als zusätzlicher Vorteil
ergibt, daß der Zuschnitt des Bodenbelags nicht extrem sorgfältig vorgenommen werden
muß, da die Abdeck-Sichtleiste stets den einwandfreien Abschluß gewährleistet. Durch
die Doppelfunktion
der fußbodenseitig angebrachten Krallenleiste
als Halterung für den Spannbelag sowie gegebenenfalls für einen Spannteppich und
die dabei gleichzeitig erreichte Nöglichkeit des einfachen Anbringens einer Fußbodenleiste,
die gleichzeitig den Effekt der Abdeck-Sichtleiste für die Krallenleiste erbringt,
wird eine beträchtliche wirtschaftliche Ersparnis erzielt.
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Vorzugsweise sind in wenigstens einem der Schenkel der Krallenleiste
und/oder in der Abdeck-Sichtleiste Öffnungen vorgesehen, wobei dann der ELrallenlegisten-Hohlraum
mit Elima- und Lüftungsanlagen verbindbar ist. Es können auch gegenseitig verschiebbare
perforierte Siht-oder ibschlußleisten vorgesehen sein, die eine Einstellung der
Be- und Entlüftung ermöglichen. Da bei dieser Ausgestaltung der Erfindung die gesamte
Be- und Entlüftung unter dem Spannbelag vorgenommen werden kann, sind für K1ima-
und Lüftungsanlagen keine Wand- oder Deckenöffnungen mehr erforderlich und man hat
aufgrund der Verteilung der Krallenleisten im jeweiligen Raum die MUglichkeit, stets
die optimalen Luftzu- und -abführungsbereiche vorzugeben bzw. zu wählen.
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Die Luftdurchlässigkeit des gemäß der Erfindung-vorgesehenen Gewebes
erbringt bei Luftzu- und -abführungen auch eine großflächige Verteilung und dadurch
auch eine Vermeidung von Zugeffekten. Diese Luftdurchlässigkeit des Gewebes hat
aber auch noch den Vorteil, daß die Belüftung des Mauerwerks nicht im geringsten
beeinträchtigt wird.
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Nach einer ganz besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
begrenzen zwischen Krallenleisten verspannte Gewebebahnen Raumteilerwände, wobei
zweckmäßigerweise jede Raumteilerwand boden- und deckenseitig mittels im Querschnitt
U-förmiger Schienen befestigt
ist und die Schenkel dieser Schienen
zumindest einen Teil der Xrallenleisten bilden.
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Derart aufgebaute Raumteilerwände erbringen eine große Variabilität
in der Raumgestaltung, und zwar insbesondere bei nachträglichen Veränderungen von
Raumeinteilungen. Der Grund dafür und der Unterschied zu bekannten Raumteilerwänden
besteht vor allem darin, daß einerseits keinerlei Schmutz verursachende Verputzarbeiten
erforderlich sind und andererseits - und dies ist ein ganz entscheidender Vorteil
- die auch in derartigen Raumteilerwänden benötigten Versorgungsleitungen, z.B.
elektrischen Leitungen, ohne Schwierigkeiten vorgesehen werden können, da die Zuleitungen
in den Krallenleisten Aufnahme finden und hinter den Gewebebahnen genügend Raum
zur Verfügung steht, um die einzelnen Leitungen an den jeweils gewünschten Ort führen
zu können.
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Beachtet werden muß dabei auch noch, daß bei dem erfindungsgemäßen
System sich durch die Versetzung von Zwischen-oder Trennwänden ergebende Änderungen
in der Lage der Versorgungsleitungen und insbesondere in der Lage der Anschlüsse
stets ohne großen Aufwand vorgenommen werden können, da es gerade eine Eigenart
des erfindungsgemäßen Systems ist, daß in dieser Hinsicht äußerste Variabilität
besteht und keinerlei Aufschlagen von Wänden und dergl.
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erforderlich ist.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform einer Raumteilerwand nach der Erfindung
zeichnet sich dadurch aus, daß zwischen den boden- und deckenseitigen Schienen innerhalb
der durch die Krallenleisten gehaltenen Gewebebahnen wenigstens zwei in sich im
wesentlichen steife, beabstandete Platten vorgesehen sind, zwischen denen wiederum
Isoliermaterial angeordnet ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den boden- und deckenseitigen Schienen innerhalb der durch die Krallenleisten
gehaltenen Gewebd:ahnen wenigstens zwei beabstandete, elastische Spannwände vorgesehen
sind, zwischen denen vorzugsweise Isoliermaterial angeordnet ist.
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Es ist ersichtlich, daß sowohl hinsichtlich des verwendeten Isoliermaterials
als auch hinsichtlich des Plattenmaterials keinerlei Beschränkungen bestehen und
beispielsweise als Isoliermaterial Styropor, Mineralwolle, Zellplast und dergleichen
verwendbar ist, während für die Plattenelemente Spanplatten, Rigipsplatten, Dämmplatten,
Wellitplatten oder dergleichen in Frage kommen.
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Vorzugsweise sind die die Raumteilerwand fixierenden Schienen durch
starre, längenverstellbare Elemente zwischen Boden und Decke verspannt. Diese ßusgestaltung
ermöglicht insbesondere eine rasche montage und Demontage und erfordert beispielsweise
keinerlei Bohrarbeiten bei der Aufstellung einer Raumteilerwand.
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Ein vorteilhaftes Verfahren zum Spannen der Gewebebahnen für das Wand-
und/oder Deckensystem nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die vorkonfektionierte
Gewebebahn zunächst an Jeder Ecke der zu bedeckenden Fläche und anschließend an
wenigstens einer Stelle zwischen diesen Ecken an den Krallenleisten eingehängt wird,
daß daraufhin ausgehend von der Mitte zwischen jeweils zwei Einhängestellen das
Gewebe auf seinem gesamten Umfang mit den Krallenleisten verhakt wird und schließlich
das Gewebe in kurzen Abschnitten wieder aus der Krallenleiste gelöst, nachgespannt
und erneut eingehakt wird.
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Vorteilhafterweise werden zum Nachspannen jeweils Abschnitte von etwa
10 cm Länge gelöst und nach erfolgtem Nachspannen erneut in die Krallenleiste eingehakt.
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Zum Nachspannen wird dabei zweckmäßiger*eise ein an seinem freien
Ende etwa entsprechend den Krallen oder Zähnen der Krallenleisten ausgebildetes
Spanngerät verwendet, dessen Breite etwa gleich der Breite der Nachspannabschnitte
ist. Dadurch wird im jeweils abgelösten Bereich des Gewebes eine gleichmäßige apannung
erzielt, wodurch jegliche Faltenbildung von vornherein ausgeschlossen wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert;
in der Zeichnung zeigt: Fig. 1 eine perspektivische Teilschnittdarstellung zur Erläuterung
der Anbringung des Wand- und Deckensystems gemäß der Erfindung, die Fig. 2 und 3
schematische Darstellungen zur Erläuterung des Spannverfahrens gemäß der Erfindung,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer zum erfindungsgemäßen System gehörenden
Universal-Krallenleiste mit Abdeck-Sichtleiste, Fig. 5 eine schematische Darstellung
einer Inneneckleiste, Fig. 6 eine schematische Darstellung einer weiteren AU8-gestaltung
der grallenleiste nach Fig. 4, Fig. 7 eine schematische Darstellung einer weiteren
Ausführungsform von kombinierbaren Verbindungsleisten,
Fig. 8 eine
schematische Darstellung einer Außeneckleiste, Fig. 9 eine schematische Draufsicht
auf ein zur Verwendung bei dem erfindungsgemäßen System bestimmten Spanngerät, und
Fig. 10 eine schematische Schnittansicht einer Raumtoilerwand nach dem erfindungsgemäßen
System.
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Fig. 1 zeigt in schematischer Weise eine mögliche Art der Befestigung
einer Gewebebahn 1 an einer Krallenleiste 2, an der eine Abdeck-Sichtleiste 3 befestigbar
ist.
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Die Krallenleiste 2 ist mittels ihrer ebenen Auflagefläche 4 im Eckbereich
zwischen einer Wand 5 und einer Decke 6 an dieser Decke befestigt. Diese Krallenleiste
2 ist im Querschnitt im wesentlichen U-förmig, wobei die Schenkel 7, S an ihren
freien Enden als nach innen gebogene Zahnleisten 9, 10 ausgebildet sind, an denen
das Gewebe 1 eingehakt werden kann. Die Abdeck-Sichtleiste 3 besitzt an ihren freien
Enden eon Schnapporgane 11, 12, die mit den Zahnreihen 9, 10 in Eingriff treten
und dabei gleichzeitig eine Lagefixierung des Gewebes 1 bezüglich der Zähne sicherstellen
können. Deckteile 13 der Abdeck-Sichtleiste 3 erstrecken sich in Richtung der Gewebebahn
und gewährleisten einen optisch einwandfreien Abschluß.
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Durch das Verhaken des Gewebes 1 an der Krallenleiste 2 ergibt sich
der wesentliche Vorteil, daß die gespannten Gewebebahnen demontierbar und sogar
teildemontierbar sind, wenn beispielsweise eine Reinigung erfolgen soll oder in
dem Zwischenraum zwischen Rohdecke oder Rohwand und den Gewebebahnen Arbeiten, wie
z.B. Installationsarbeiten, vorgenommen werden müssen. Wesentlich ist dabei auch,
daß bei einer Teil demontage des Gewebes, d.h. bei einem teilweisen Ablösen des
Gewebes von der Zahnleiste 9, 10 beim erneuten Anbringen keine Schwierigkeiten hinsichtlich
Faltenbildung und dergleichen auftreten. Die leichte Demontierbarkeit läßt es auch
zu, daß die als Decken-oder Wandbeläge verspannten Gewebe nach Wunsch ausgewechselt
werden können, und zwar ohne das Erfordernis
komplizierter Geräte
und ohne besondere Fachkenntnisse.
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Die schematische Darstellung nach Fig. 1 zeigt lediglich die Art der
Verspannung eines Deckenbelages, aber diese Darstellung soll lediglich zur grundsätzlichen
Erläuterung des erfindungsgemäßen Systems dienen. Von ganz entscheidender Wichtigkeit
ist jedoch, daß das erfindungsgemäße System derart gestaltet ist, daß nicht nur
Deckenbeläge verspannt werden können, snndern sowohl Decken als auch Wände mit derartigen
Geweben unter Zuhilfenahme der speziellen Krallenleisten bespannt werden, wodurch
praktisch sämtliche Verputzarbeiten überflüssig werden. Dabei ist aufgrund der einfachen
Auswechselbarkeit der verspannten Gewebe eine individuelle Raumgestaltung erreichbar,
und zwar völlig unabhängig von dem vorhandenen Untergrund, wobei stets eine optisch
einwandfreie Sichtfläche erzielt werden kann.
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Die Art der Verspannung der Gewebebahnen gemäß der Erfindung ist schematisch
in den Fig. 2 und 3 dargestellt.
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Unabhängig davon, ob es sich um eine Decken- oder Wandbespannung handelt,
wird nach dem Anbringen der Krallenleisten der hinsichtlich der Größenabmessungen
vorgefertigte Gewebebelag manuell in jeder Ecke an der Krallenleiste eingehängt.
Dies ist in Fig. 2 schematisch gezeigt.
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Anschließend erfolgt entsprechend der Darstellung in Fig. 3 eine Befestigung
des Gewebes in den Bereichen zwischen jeweils zwei Ecken, worauf schließlich eine
umlaufende Befestigung an den Krallenleisten vorgenommen wird. In diesem Stadium
ist allerdings erst eine provisorische Befestigung erreicht, wobei noch ein gewisses
Durchhängen des Belages gegeben ist. Nun wird der Gewebebelag jeweils auf einer
Länge von ungefähr 10 cm gelöst und nachgespannt. Dieses Nachspannen
erfolgt
dadurch, daß der gelöste Belagabschnitt von der Krallenleiste abgezogen und vorzugsweise
mittels eines Spanngerätes wieder neu auf die Krallenleiste aufgespannt wird. Das
ebenfalls Krallen oder Zähne aufweisende Spanngerät wird dabei in den überstehenden
Bereich des Gewebes eingehakt. Ein derartiger überstehender Bereich ist erfindungsgemäß
bei allen vorkonfektionierten Gewebebahnen vorhanden und beträgt im allgemeinen
allseitig etwa 10 cm.
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Dieses bestehen des Gewebes erleichtert das Nachspannen, da das Gewebe
in diesem Falle nach dem abschnittsweisen Lösen von der Krallenleiste mit der Hand
festgehalten und damit ohne Schwierigkeiten wieder nachgespannt werden kann.
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Bei weniger elastischen Geweben, die auch aus mehreren zusammengenähten
Bahnen bestehen können, wird zuerst die mittlere Naht eingehängt. Von dieser mittleren
Einhängestelle aus wird seitlich zu den anderen Nähten und bis zu den Ecken des
zu verspannenden Gewebes gespannt. Anschließend erfolgt eine Spannung der Stirnseiten,
wobei sich gerade gespannte Nähte ergeben. Das gegenseitige Vernähen einzelner Bahnen
kann ohne Schwierigkeiten so erfolgen, daß die Nähte nach erfolgter Verspannung
nicht sichtbar sind.
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Uberraschenderweise wird durch diese Art des Verspannens aufgrund
des speziell verwendeten Gewebes eine faltenfreie Fläche stets ohne Schwierigkeiten
und sogar auch ohne Verwendung komplizierter Spanngeräte erzielt.
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Mitentscheidend für die Lösung der gestellten Aufgaben bei dem erfindungsgemäßen
Wand- und Deckensystem ist die
Wahl des Gewebematerials und der
Gewebeart. Erfindungsgemäß wird als Gewebe ein Glasseidengewebe verwendet, und dieses
Gewebe erfüllt in überraschender Weise praktisch sämtliche zu stellenden Forderungen,
da es nicht brennbar ist, bei Feuer- und Hitzeeinwirkung keine Gasentwicklung zeigt,
absolut sonnenstabil und schmutzunempfindlich ist, leicht gereinigt werden kann,
bei der Reinigung oder Wäsche nicht einläuft, verrottungsfest, hygienisch und vor
allem reißfest ist und keinerlei Gerüche annimijit.
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Unabdingbare Forderung an ein im Zusammenhang mit der Erfindung zu
verwendendes Gewebematerial ist seine Nichtbrennbarkeit. Damit kann auch sichergestellt
werden, daß eine brandeindämmende Funktion erhalten wird-, die sich dann ergibt,
wenn im Falle eines Brandes aufgrund einer Verformung der Krallenleiste das Gewebematerial
abfällt und dann aufgrund seiner Nichtbrennbarkeit brandeindämmende Wirkung entfaltet.
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Für die Befestigung von Lampenkonstruktionen, Steckdosen, Schaltern
und dergleichen werden in diesem Gewebe Einschnitte angebracht. Derartige Einschnitte
werden bevorzugt noch durch sogenannte Zackenelemente, w£e z.B.
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ringförmige Gebilde mit einseitig vorstehenden Zacken oder Stiften
verwendet, die am Ort des Einschnittes in den Belag gedrückt werden und damit jegliches
Nachreißen verhindern.
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Bevorzugt wird das Glasseidengewebe jedoch in einer vermaschten Ausführungsform
verwendet, wodurch eine extrem hohe Reißfestigkeit erzielt wird und trotz der in
sich praktisch nicht dehnbaren Fäden genau die Nachgiebigkeit erzielt werden kann,
die beim erfindungsgemaßen System optimale Wirkungen erbringt.
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Vorteilhafterweise wird das Glasseidengewebe einseitig mit einem Belag
aus Isolierwolle verbunden, um die Isolierung der Außenwände zu verbessern. Im Bereich
von Heiz-Körpern kann eine zusätzliche Alukaschierung des nicht brennbaren Gewebes
zur Reflektion der Wärme erfolgen.
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Die Eigenschaft der Nichtbrennbarkeit spielt verständlicherweise im
Bauwesen eine ganz entscheidende Rolle, und es muß in diesem Zusammenhang auch darauf
hingewiesen werden, daß die beim erfindungsgemäßen System verwendeten iifallenleisten
durchwegs aus Metall bestehen und somit hinsichtlich der Eigenschaft der Nichtbrennbarkeit
dem verwendeten Spannbelag angepaßt sind.
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Das erfindungsgemäße System gewährleistet auch eine dosierbare Schallabsorption
in den einzelnen Räumen, und zwar aufgrund der unmittelbar am Gewebe angebrachten,
beispielsweise aus Steinwolle bestehenden Isolierung oder aufgrund einer an der
Rohwand in geeigneter Weise befestigten akustisch wirksamen Schicht, welche dann
aufgrund des Spannbelages nicht sichtbar ist.
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Die Fig. 4 und 6 zeigen eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
einer Universal-Krallenleiste, die so ausgebildet ist, daß nur noch eine einzige
Art von Abdeck
-Sichtleisten benötigt wird, wodurch sich eine wesentliche
Vereinfachung und wirtschaftliche Ersparnis ergibt.
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Nach Fig. 4 ist die Krallenleiste 2 im Querschnitt etwa U-förmig,
wobei die beiden Schenkel 7, 8 unter einen stumpfen Winkel von der Auflagefläche
4 abgebogen sind.
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Die freien Enden der beiden Schenkel 7, 8, welche in Form einer Krallen-
oder Zahnleiste ausgebildet sind, sind derart nach innen gebogen, daß sie mit der
zugehörigen Auflagefläche einen spitzen Winkel einschließen oder sie sind bevorzugt
mit runder Krümmung nach innen gebogen, so daß ihre Enden in Richtung Auflagefläche
zeigen. Die Abdeckleiste 3 ist derart ausgebildet, daß sie mit Schnapprinnen 11,
12 an den Krallen oder Zahnleisten fixierbar ist.
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Da die Abdeck-Sichtleiste 3 aus einem elastischen Material besteht,
bereitet ihr Anbringen und Abnehmen keinerlei Schwierigkeiten. Bei angebrachter
Abdeck-Sichtleiste 3 entsteht ein Hohlraum 14, der zur Aufnahme von Versorgungsleitungen
geeignet ist und auch als Luftzuführ- und/ oder Luftabführkanal verwendbar ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist die Krallenleiste 2 bodenseitig angeordnet
und die Abdeck-Sichtleiste erfüllt dabei in der Hinsicht eine Doppelfunktion, daß
sie einerseits zur Abdeckung der Krallenleiste und andererseits als Bußbodenleiste
dient. Es leuchtet auch ein, daß bei Verwendung der in Fig. 4 gezeigten Leiste das
Verlegen von Deppichböden erleichtert wird, da die Abdeck-Sichtleistessets einen
einwandfreien Abschluß gewährleistet und ungenaue Teppichbodenzuschnitte ausgleicht.
Die beschriebene Krallenleiste stellt eine Universalleiste dar, d.h. daß sie für
alle Zwecke verwendbar ist und beispielsweise bei Einsatz als Türanschlußleiste
auch die Türzargenverkleidung an der Wand überflüssig wird, da diese Funktion von
der Abdeck-Sichtleiste übernommen wird.
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Die-Krallenleiste nach Fig. 5 unterscheidet sich von der Krallenleiste
nach Fig. 4 dadurch, daß sie als Inneneckleiste ausgebildet und demgemäß die Auflagefläche
4 abgewinkeltist. Wesentlich ist jedoch, daß die Abdeck-Sichtleiste 3 für eine Leiste
nach Fig. 5 identisch zu der Abdeck
-Sichtleiste 3 für eine Krallenleiste
nach Fig. 4 ist.
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Bei der Erallenleiste nach Fig. 5 sind schematisch in den Schenkeln
Öffnungen 30 angedeutet, welche zur Zu-und Abführung von Luft dienen, wenn der Hohlraum
14 in Zusammenhang mit Lüftungs- bzw. Klimaanlagen genützt wird. Es ist jedoch auch
möglich, derartige Offnungen in der Abdeck-Sichtleiste 3 anzubringen.
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Im hohlraum 14 ist in Fig. 5 ein Halterohr 16 angebracht, das geschlitzt
ausgebildet und elastisch ist und es somit ermöglicht, daß man Versorgungsleitungen,
z.B. elektrische Leitungen in dieses Rohr 16 einbringt. Der Hohlraum 14 kann somit
gleichzeitig als Luftführungskanal und beispielsweise unter Verwendung zusätzlicher
Haltevorrichtungen als Leitungskanal für Versorgungsleitungen verwendet werden.
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Fig. 6 zeigt in schematischer Weise eine Krallenleiste mit innerhalb
der Abdeck-Sichtleiste 3 angeordneter Halteschiene 15. Diese Halteschiene 15 besitzt
eine Eigenelastizität und wird in den Abwinklungen der Seitenschienen gehalten.
Sie dient dazu, den Hohlraum 14 unabhängig von der Abdeck-Sichtleiste 3 zu verschließen
bzw. den Gesamthohlraum gegebenenfalls zu unterteilen, um auf diese Weise beispielsweise
zwei Führungskanäle zu erhalten.
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In Fig. 7 ist eine weitere Ausführungsform einer Krallenleiste dargestellt,
wobei speziell zwei relativ zueinander derart angeordnete Krallenleisten gezeigt
sind, daß eine Inneneckleiste gebildet wird. Somit ist zu erkennen, daß die einzelnen
Krallenleisten beispielsweise als Fußboden-oder Anschlußleisten eingesetzt werden
können und gleichzeitig zu einer Inneneckleiste zusammengefaßt werden können. Die
Abdeck-Sichtleisten 3 liegen im Falle der Bildung einer Inneneckleiste an diesem
Inneneck aneinander und gewährleisten somit optisch wiederum einen einwandfreien
Abschluß. Zur Halterung der Abdeck-Sichtleisten 3 sind
bei dieser
Ausführungsform noch spezielle Befestigungsorgane 19 vorgesehen, an denen geeignet
ausgebildete Klemmaufnahmen 18 der Abdeck-Sichtleisten einrasten können.
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Lediglich um zu zeigen, in welcher Weise der Gewebe-Spannbelag über
Außenecken geführt wird, ist in Big.b eine Außeneckleiste 20 dargestellt, die praktisch
aus einem an dem Außeneck zu befestigenden Abstandsstück besteht. Grundsätzlih können
innerhalb derartiger Außeneckleisten auch Leitungsführungen erfolgen.
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Im Zusammenhang mit der Beschreibung des Spannverfahrens wurde bereits
ein Spanngerät erwähnt, das zum besseren Verständnis in Fig. 9 in schematischer
Weise. dargestellt ist. Dieses Spanngerät besteht aus einem einfachen Handgriff
23 und einer Spannschaufel 22, die an ihrem freien Ende eine Zahnreihe 21 aufweist.
Diese Zahnreihe 21 wird bei dem abschnittsweise vor sich gehenden Nachspannen in
das Gewebe gedrückt, wodurch dann der nachzuspannende Abschnitt faltenfrei nachgezogen
und wieder in die Krallenleiste eingehängt werden kann.
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Dieses Spanngerät kann auch als Winkelhebelgerät ausgebildet werden,
wobei dann zweckmäßigerweise der an der Spannschaufel 22 anzusetzende Hebel derart
konstruiert wird, daß er an einem Teil der Krallenschiene angesetzt oder abgestützt
werden kann, um dann unter Ausnützung der Hebelwirkung ein besonders straffes Festziehen
der nachzuspannenden Bahn unter Aufwand geringer Kräfte zu ermöglichen.
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Ein besonders vorteilhafter Bestandteil des erfindungsgemäßen Systems
ist in Fig.10 gezeigt. Diese Fig. 10 gibt in schematischer Weise eine Raumteilerwand
im Querschnitt wieder, welche beidseitig von Gewebebahnen 1 begrenzt ist,
welche
sowohl boden- als auch deckenseitig in Krallenleisten eingehängt sind, wobei die
bodenseitigen Brallenleisten einerseits und die deckenseitigen Krallenleisten andererseits
mittels durchgehender Schienen 25 bzw. 24 zu einer Einheit zusammengefaßt sind.
Im Falle des Aufbaus einer Raumteilerwand 26 müssen daher lediglich die auch die
Erallenleisten umfassenden Schienen 24, 25 mit den dazwischenliegenden Wandelementen
27 und der gegebenenfalls zwischen den Wandelementen vorgesehenen Isolierung 28
fixiert werden, worauf dann nach Verspannung der Gewebebahnen 1 und dem Anbringen
der Abdeck-Sichtleisten 3 die fertige Trenn- oder Teilwand vorliegt.
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Von ganz wesentlicher Bedeutung ist dabei, daß aufgrund der durch
die Krallenleisten und die Abdeck-Sichtschienen festgelegten Hohlräume ohne Schwierigkeiten
an jede beliebige Stelle Versorgungsleitungen geführt werden können, ohne daß irgendwelche
Wände aufgeschlagen oder durchbohrt werden müssen.
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Zwisc hen den Spanngeweben 1 einer derartigen Raumteilerwand 26 können
prinzipiell alle möglichen, den jeweiligen Anforderungen entsprechenden Wandaufbauten
vorgesehen werden. Beispielsweise kann direkt innerhalb der Spanngewebe eine doppelwandige
Plattenanordnung, z.B. aus Rigips, Spanplatten, Weichfaserplatten, Hartfaserplatten,
Dämmplatten oder auch eine Wellitplattenanordnung vorgesehen werden, und es ist
möglich, zusätzliche Isoliermaterialien oder schalldämmende DIaterialien zwischen
diesen Platten vorzusehen. Dabei würde sich insbesondere Styropor oder liLneralwolle
eignen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform verwendet keinerlei in sich stabile
Elemente wie Platten und dergl., sondern benützt innerhalb der Spanngewebe 1 wiederum
gespannte Matten, die an den boden- und deckenseitigen Schienen
befestigt
sind.
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Um zu vermeiden, daß bei der Befestigung der boden- und deckseitigen
Schienen 24, 25 Befestigungslöcher gebohrt werden müssen, können in der Trennwand
auch in sich stabile, längenverstellbare Spannglieder angebracht werden, welche
die Schienen 24, 25 gegenseitig verspannen bzw.
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gegen den Boden oder die Pecke pressen. Damit wird eine besonders
hohe Variabilität und eine einfache Montage erreicht.
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Schließlich sei noch erwähnt, daß das Anbringen von Beleuchtungskörpern
und dergl. bei dem erfindungsgemäßen System keine Schwierigkeiten bereitet, da der
Abstand des Spanngewebes von der Rohwand relativ gering ist , z.B.
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1/2 bis 1 cm, und deshalb ohne weiteres zwischen Spanngewbe und Rohwand
Abstandshülsen, Distanzleisten und dergleichen eingesetzt werden können.
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Das erfindungsgemäße System erbringt eine hohe Variabilität in der
Raumgestaltung, ermöglicht ohne Schwierigkeiten nachträgliche Installationsänderungen,
ist unabhängig von Jahreszeit und Witterung montierbar und eignet sich sowohl zum
Einsatz bei Neubauten als auch zur Umgestaltung und Renovierung von bereits bestehenden
Bauten. Die sich überdies noch ergebenden Vorteile wurden in der vorstehenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen erläutert.
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- Patentansprüche -