DE2302485A1 - Zahnpasta - Google Patents
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Description
Zahnpasta
Gegenstand der Erfindung ist eine Zahnpasta, die beim Kontakt mit der Mundhöhle eine außergewöhnlich schnelle
und lang anhaltende Frischewirkung hervorruft.
Es sind bereits zahlreiche Versuche unternommen worden, derartige Zahnpasten herzustellen.
So wurde gefunden, daß man Zahnpasten einen intensiven Prischeeffekt verleihen kann, wenn man ihnen einen gewissen
Anteil an Chloroform zusetzt. Solche Zahnpasten haben beim Verbraucher aufgrund dieser Eigenschaft auch
schnell Anklang gefunden.
In der Zwischenzeit hat sich jedoch gezeigt, daß der Einsatz von Chloroform in Zahnpasten auch gewisse
Schwierigkeiten mit sich bringt. So wurde, insbesondere bei Verwendung von Aluminiumtuben, die nicht mit einem
Innenschutzlack versehen waren, häufig eine Korrosion an der Tubeninnenflächepeobachtet, die u.a. auf die Einwirkung
von Chloroform zurückgeführt wurde. Auch wurde behauptet, daß Chloroform auf aus Kunststoffmaterial bestehende
Zahnprothesen quellend wirken bzw. Spannungsrisskorrosion verursachen soll. Es erschien deshalb angezeigt,
Aromastoffe oder -gemische zu entwickeln, die zwar eine dem Chloroform ähnliche Frischewirkung in der
Mundhöhle aufweisen, aber die oben geschilderten Nachteile nicht besitzen.
Die erfrischende Wirkung von Menthol, aufgrund deren dieser Stoff in vielen Kosmetika, insbesondere auch Zahnpasten
und Mundwässern, Verwendung findet, ist dem Fachmann seit langem geläufig.
Diese Wirkung ist jedoch deshalb nicht optimal ausnutzbar, weil bei Überschreiten einer bestimmten Konzentrationsgrenze
der Geschmack einer größere Mengen an Menthol enthaltenden Zahnpasta als zu scharf bzw. zu bitter empfunden
wird.
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Es wurde nun gefunden, daß man die erfrischende Wirkung des Menthols in höheren Konzentrationen in Zahnpasten
dann ausnutzen kann, ohne daß diese störenden Nebenwirkungen auftreten, wenn man dem Menthol geringe Mengen
an Äthanol zusetzt.
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist somit eine Zahnpasta auf Basis der üblicherweise in solchen Produkten
anwesenden Träger- und Zusatzmaterialien, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie etwa 1 bis etwa 12, vorzugsweise
etwa 2 bis 8 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung eines Gemisches aus Menthol und Äthanol (augedrückt als konzentrierter
Alkohol) im Gewichtsverhältnis von etwa 1 : 2 bis etwa 1 : 20 enthält.
Eine solche Zahnpasta zeigt beim Gebrauch in der Mundhöhle eine klare und anhaltende Frische, ohne daß die
bei derartig hohen Mentholkonzentrationen zu erwartende scharfe und bittere Geschmachbeeinträchtigung auftritt.
Der Zusatz von Äthanol zu Zahnpasten ist an sich bereits bekannt, jedoch erfolgt dieser Zusatz vorwiegend aufgrund
der reinigenden sowie adstringierenden und angeblich zahnbelag- und zahnsteinlockernden Wirkung des Äthanols,
wobei jedoch wesentlich höhere Äthanolmengen, insbesondere von-mindestens 30% der Gesamtzusammensetzung an Zahnpasta,
Verwendung finden. Solche Zahnpasten sind beispielsweise in der deutschen Patentschrift Nr. 974 958 beschrieben.
Mit den erfindungsgemäßen Zahnpasten, die Äthanol und Menthol
in einem bestimmten Gewichtsverhältnis zueinander als synergistische Geschmackskomponente enthalten, sind diese
aus dem Stand der Technik bekannten äthanolhaltigen Zahnpasten jedoch nicht zu vergleichen.
Das Menthol kann ganz oder teilweise als natürliches oder synthetisches Menthol zugesetzt werden. Es ist jedoch möglich
und im allgemeinen zweckmäßig, einen Teil des Menthols als Bestandteil weiterer Aromastoffe einzusetzen, beispielsweise
als Pfefferminzöl«
-" 3 409831/1029
Als weitere Aromabestandteile können allein oder im Gemisch beispielsweise Krauseminzöl, Citronellol, Geraniol,
isalicylsäureester, Phenyläthylalkohol, Vanillin, Äthylvanillin, Eugenol, Citronenöl und ähnliche mitverwendet
werden.
Der Anteil des Gesamtaromas in der Zahnpasta einschließlich des synergistischen Gemisches aus Menthol und Äthanol
liegt bei etwa 1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise etwa 2 bis 10 Gew¥-% der Gesamtzusammensetzung.
Die erfindungsgemäßen Zahnpasten enthalten die. üblicherweise
in solchen Produkten vorhandenen Trägermaterialien. Als solche sind in erster Linie Poliermittel, Feuchthaltemittel,
Binde- und Verdickungsmittel sowie oberflächenaktive Substanzen zu nennen.
Geeignete Poliermittel sind beispielsweise Calciumcarbonat, die verschiedenen Calciumphosphate wie Dicalciumphosphat
bzw. dessen Dihydrat, Calciumpyrophosphat, Tricalciumphosphat,
unlösliche Alkalimetaphosphate, beispielsweise Natriumpolymetaphosphat, Aluminiumoxid und dessen
Trihydrat, Kaolin, Magnesiumphosphat, Magnesiumcarbonat, pulverförmige Kunststoffe, beispielsweise Polyvinylchlorid,
Polyamide oder Polymethylmeij^crylat, Aluminiumsilikat, Zirkoniumsilikat
etc. Es können auch Gemische dieser Stoffe untereinander bzw. mit anderen bekannten, hier nicht genannten
Poliermitteln eingesetzt werden.
Wenn die erfindungsgemäße . Zahnpasta als durchsichtiges
oder durchscheinendes Gel vorliegen soll, empfiehlt sich der Einsatz eines dehydratisierten Siliciumdioxidgels mit
einer Teilchengröße von 2 bis etwa 20 Mikron als polierender bzw. gelbildender Bestandteil. Derartige Produkte
werden unter dem Namen "Syloid" von der Firma Grace GmbH, Bad Homburg, vertrieben.
Als geeignete Binde- und Verdickungsmittel in Zahnpasten seien insbesondere die bekannten Cellulosederivate, wie
Carboxymethylcellulose, Hydroxyalkylcellulosen, Methylcel-
409831/1029
lulose, Äthylcellulose, weiterhin die Alkalisalze der
Polyacrylsäure/ Polyvinylpyrrolidon, natürliche und synthetische Guinmen, beispielsweise Irish Moos, Tragant
u.a. genannt.
Als Feuchthaltemittel eignen sich besonders Glycerin,
Sorbit, Mannit, Propandiol und 1,4-Butandiol. Falls eine Schaumwirkung der erfindungsgemäßen Zahnpasten
erwünscht ist, werden diesen oberflächenaktive Substanzen zugesetzt. Bevorzugt werden Alkalisalze höherer
Alkylsulfate, beispielsweise Natriumlaurylsulfat, höhere aliphatische Acylamide von niederen aliphatischen
Aminocarbonsäuren, beispielsweise Natriumlauroylsarkosinat, Natriummyristoylsarkosinai, Kaliumpalmitoylsarkosinat,
Alkalisalze sulfatierter Monoglyceride von höheren Fettsäuren, Alkalisulfoacetate, höhere Fettsäureester des
1,2-Dihydroxipropansulfonats, Aminoxyde, beispielsweise
Lauryldimethylaminoxyd, quartäre Ammoniumverbindungen, Betaine oder höhere N-Alkylaminocarbonsäuren.
Zahnpasten enthalten vorzugsweise ein Konservierungsmittel, beispielsweise p-Hydroxybenzoesäureester oder andere Phenolderivate
wie Bromchlorophen, quartäre Ammoniumverbindungen wie Cetyltrimethylammoniumbromid, 5,5'-Di-p-chlorphenyl-l/1'-hexamethylendibiguanid
und dessen anorganische bzw. organische Salze, insbesondere das Dihydrochlorid oder das Digluconat, 5-Amino-5-methyl-l,3-bis-(2-äthylhexyl)-hexahydropyrimidin,
Propylgallat und ähnliche Stoffe.
Die erfindungsgemäßen, mit dem neuen synergistischen Aromagemisch
ausgestatteten Zahnpasten können weitere Wirkstoffe, beispielsweise die bekannten kariesprophylaktischen
Fluorverbindungen, Vitamine, Pflanzenextrakte, beispielsweise Neemextrakt, Enzyme, die auf Zahnbelag abbauend wirken
bzw. die Bildung von Zahnbelag verhindern, Adstringentien, Farbstoffe, Komplexbildner oder gefärbte, zu der
Farbe der Pastengrundmasse in Kontrast stehende Partikelchen, beispielsweise aus Wachs oder Bindemitteln mit wasserunlöslichen
Pigmenten hergestellt, enthalten.
409831/1029 "5"
-Ί,
Im folgenden werden einige Rezepturbeispiele für in den Rahmen der Erfindung fallende Zahnpasten gegeben; die angegebenen
Prozentzahlen beziehen sich sämtlich auf Gewichtsprozente.
Beispiel 1
Zahnpasta
Zahnpasta
Aromagemisch 1,00 %
Äthanol, cone. 2,00 %
Calciumcarbonat 40,00 %
Glycerin . 30,00 %
Äthyl-p-hydrox^benzoat 0,20%
Natriumlauroylsarkosinat X,80 %
Saccharin-Natrium 0,10 %
Carboxymethylcellulose 1,90 %
Wasser 23,00 %
Das Aromagemisch bestand aus:
56,0 % amerikan. Pfefferminzöl (Mentholgehalt ca. 50%)
38,O % Menthol
5vO % KrauseminzÖl
1,0 % Orangenöl, terpenarm
Beispiel 2 | Glycerin | 2,00 |
Zahnpasta | Irish Moos | 6,00 |
Aromagemisch | Saccharin-Natrium | 35,50 |
Äthanol,cond. | Natriumlaurylsulfat | |
Dicalciumphosphatdihydrat | Bromchlorophen | 8,50 |
unlösl. Natriummeta | Farbstofflösung, grün | 24,50 |
phosphat | Natriummonofluorphosphat | 1,50 |
Wasser | 0,10 | |
1,50 | ||
0,20 | ||
0,20 | ||
0,80 | ||
19,'2O |
409831/1029 - 6 -
23Ü2485
Das Aromagemisch bestand aus:
42,0 % amerikan. Pfefferaiinzöl (Mentholgehalt ca. 50%)
52,0 % Menthol .
.. 5,0- % Kaiauseminzöl
1,0% Orangenöl, terpenarm
1,0% Orangenöl, terpenarm
Beispiel 3
Transparente Zahnpasta
Transparente Zahnpasta
Aromagemisch l,5O %
Äthanol, cone. 5,50 %
dehydratisiertes
Siliciumdioxid-Gel
(mittlere Teilchengröße
9 Mikron, Oberfläche 29O
m2/g) . 18,5O %
Äthyl-p-hydrox^benzoat - O,2O %
Irish Moos O,5O %
Sorbit, 70%-ig 5O,OO %
Glycerin ΙΟ,ΟΟ Λ
Polyäthylenglykol 6OO 3,OO %
Saccharin-Natrium O,1O %
Natriumfluorid ' O,30 %
Farbstofflösung, rot O,2O %
Natriumlaurylsulfat 1,20 %
Wasser . 9,OO %
Das Aromagemisch bestand aus:
20,0 % amerikan. Pfefferminzöl (Mentholgehalt ca. 50%)
58,5 % Menthol
12,0 % Anethol
2,0 % ital. Zitronenöl
L1,0 % tunes. Rosmarinöl
L1,0 % tunes. Rosmarinöl
1,5 % Methylsalicylat
.'-5,0 % Wacholderbeerenol
.'-5,0 % Wacholderbeerenol
•w "7 —
409831/1029
Beispxel 4 | 1,45 |
Transparente Zahnpasta | 4,10 |
Aromagemis ch | 17,00 |
Äthanol, cone. | 0,15 |
dehydratisiertes Siliciumdioxid-Gel |
1,00 |
Chlorhexidindigluconat | 50,00 |
Ammoniumsalz der Polyacrylsäure |
10,50 |
Sorbit, 70%-ig | 0,10 |
Glycerin | 0,20 |
Saccharin-Natrium | 1,70 |
Fänbstofflösung, blau | 2,50- |
Natriumlaurylsulfat | 11,30 |
Polyäthylenglykol 600 | |
Wasser | |
Das Aromagemisch bestand aus:
50,0% amerikan. Pfefferminzöl (Mentholgehalt ca. S
50,0% Menthol.
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Claims (1)
- PatentanspruchZahnpasta, enthaltend die üblicherweise in solchen Produkten anwesenden Trägermaterialien, dadurch gekennzeichnet, daß sie etwa 1 bis etwa 12, vorzugsweise etwa 2 bis etwa 8 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung eines Gemisches aus Menthol und Äthanol im Gewichtsverhältnis von etwa 1 : 2 bis etwa 1 : 20 enthält.409831/1029
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