DE230223C - Walzwerk mit planetenförmiger Bewegung der Arbeitswalzen - Google Patents
Walzwerk mit planetenförmiger Bewegung der ArbeitswalzenInfo
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- DE230223C DE230223C DE1909230223D DE230223DA DE230223C DE 230223 C DE230223 C DE 230223C DE 1909230223 D DE1909230223 D DE 1909230223D DE 230223D A DE230223D A DE 230223DA DE 230223 C DE230223 C DE 230223C
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21B—ROLLING OF METAL
- B21B23/00—Tube-rolling not restricted to methods provided for in only one of groups B21B17/00, B21B19/00, B21B21/00, e.g. combined processes planetary tube rolling, auxiliary arrangements, e.g. lubricating, special tube blanks, continuous casting combined with tube rolling
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metal Rolling (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei Walzwerken mit planetenförmiger Bewegung der Arbeitswalzen erfolgt die Formgebung
des Werkstückes durch Walzen mit unrunder oder kreisförmiger Arbeitsfläche. Walzen mit unrunder Arbeitsfläche müssen
durch ein besonderes Getriebe, mittels Federn oder durch Gewichte in ihre anfängliche Arbeitsstellung
gebracht werden. Schon die Einstellung aller Kaliber der Walzen hat sich als
ίο äußerst schwierig erwiesen, da bei den Walzen
mit unrunden Arbeitsflächen die beiden jeweilig zusammenarbeitenden Walzen genau
gleichzeitig die Bearbeitung des Werkstückes beginnen und auch zu Ende führen müssen,
wenn ein .brauchbares und verkäufliches Erzeugnis hergestellt werden soll. War aber die
Einstellung' der Kaliber wirklich einmal gelungen, so zeigten sich schon nach wenigen
Umdrehungen der Treibkörper so große Unterschiede in den Stellungen der Walzen, daß
man aufhören mußte, zu arbeiten. Jede Verdrehung des Triebwerkes der Treibkörper, das
Spiel und der Verschleiß des Getriebes und der Walzen, ihrer Lager und der Steuerung
hatte Unregelmäßigkeiten der Walzenstellung oder Stellung der Kaliber zur Folge, die die
Herstellung gleichmäßiger Röhren unmöglich machten. Das Planetenwalzwerk hat sich demgemäß
als so empfindlich' erwiesen, daß dauernd damit überhaupt nicht gewalzt werden konnte.
Aber auch bei Benutzung von Walzen mit kreisförmiger Arbeitsfläche stößt man auf
Schwierigkeiten, da solche Walzen infolge ihrer unveränderlichen Lagerung im Treibkörper nur
zum Strecken, aber nie.zum Glätten benutzt werden können. Daher hat man vorgeschlagen,
die Walzen der letzten Art im Treibkörper radial verschiebbar zu lagern und durch
; Schleuderkraft auf das Werkstück wirken zu lassen. Dabei sind die Bahnen, die die Auswärtsbewegung
der Walzen begrenzen, von Beginn der Aufschlagestelle der Walzen an
auf eine bestimmte Strecke mit der Werkstückachse parallel laufend geradlinig gestaltet,
so daß die Walzen, der Schleuderkraft folgend, sich über die Länge dieser Strecke auf dem
Werkstück abrollen und die beim Aufschlagen auf dasselbe gebildeten Wulste wieder glätten.
Die mit diesem Walzwerk erzielte Wirkung entspricht, da die Walzen aufschlagen, der
eines Hammerwerkes. Es ist aber bekannt, daß die Bearbeitung des Materials durch
Pressen eine nachhaltigere ist, da hierbei der auf der Elastizität beruhende Widerstand desselben
nicht mehr zu überwinden ist: Deshalb ist die Bearbeitung des Werkstückes durch die Preßwirkung der Walzen vorzuziehen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Walzwerk mit planetenförmiger Bewegung der
Walzen mit kreisförmigen Arbeitsflächen, bei dem die Walzen auf dem Teil ihres Umlaufs,
währenddessen die Bearbeitung des Werkstückes erfolgt, durch Leitstücke oder Kurvenscheiben
gegen das Werkstück gepreßt werden. Die Bearbeitung des Werkstückes wird demnach in erster Linie durch die Form der
Leitstücke und nicht durch die Schleuder- wirkung bestimmt. Druckbahnen, welche die
Arbeitswalzen gegen das Werkstück pressen, werden bereits bei Pilgerschrittwalzwerken mit
in einem hin und her bewegten Rahmen gelagerten Walzengruppen verwendet. Hierbei
handelt es sich jedoch um Walzwerke anderer Art. Für jede Walze ist eine besondere Druckbahn
vorgesehen, auf der sich die Walze hin und zurück abrollt. Die vorliegende Erfindung
besteht demgegenüber in der Anordnung
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von Leitstücken ο. dgl. bei einem Walzwerk mit plattenförmiger Bewegung der Walzen,
bei dem alle Walzen eines Treibkörpers durch dasselbe Leitstück gezwungen werden, das
Werkstück sachgemäß zu bearbeiten.
Die Zeichnung zeigt mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung. Fig, ι bis 3 zeigen
. die Walzen mit ihren Treibkörpern in Ansicht bzw. im Schnitt in drei verschiedenen Stel-Jungen.
Fig. 4 ist eine Seitenansicht der Walzentreibkörper mit den Walzenachsen. Fig. 5 ist ein Querschnitt durch die Treibkörper.
Fig. 6 - bis 8 zeigen Einrichtungen zur Einstellung der Leitstücke. Fig. 9 stellt eine
besondere Ausführungsform des Walzwerkes dar. In dem Walzgerüst a1 sind die Walzenträger
oder Treibkörper α drehbar gelagert. Zwischen den Scheiben «8 der Körper α sind die
Arbeitswalzen b auf Achsen c in dem Treibkörper α radial verschiebbar. Die Achsen c
brauchen an der Drehung der Walzen b nicht teilnehmen, denn diese können vielmehr, wie
im dargestellten Beispiel angenommen, auf ihren Achsen lose sitzen, die durch Stifte oder
in Lagerschlitzen gerade geführt und durch Federn g1 beständig nach innen gedrückt werden.
Am Gerüst a1 sitzen Gleitstücke d, die
im Bereich der Walzenachse c liegen.. Die Berührungsfläche der Leitstücke mit den
Achsen c sind so gestaltet, wie es die jeweilige Walzarbeit erfordert, und zwar vorteilhaft derart,
daß die Walzen auf den ersten Teil der Walzarbeit (Fig. 1 bis 2) das auf dem Dorn f
eingeführte Werkstück e strecken und auf dem zweiten Teil (Fig. 2 und 3) glätten. Der ablaufende
Teil der Leitstücke d würde somit eine Gerade darstellen. Zur Verminderung der
Reibung können die Endzapfen der Achsen mit losen Ringen ausgerüstet werden, die auf
den Leitstücken rollen.
Das Werkstück e wird mit dem Dorn f nach jedem Angriff der Walzen etwas vorgeschoben
und dabei zweckmäßig um 90° gedreht. Der Vorschub des Werkstückes kann
dem des Dornes gleich oder von ihm verschieden sein. Im letzteren Falle wird sich
das Werkstück beim Walzen vom Dorn abziehen oder auf denselben aufschieben. Die Bewegung und Drehung des Dornes mit dem
Werkstück erfolgt meist in den Pausen zwischen den Angriffen der Arbeitswalzen.
Dabei kann in bekannter Weise ein Spannwerk zwischen Dorn und. Dreh welle eingeschaltet
sein, so daß diese ständig getrieben werden kann.
Zur Erzielung verschiedener Wandstärken des zu bearbeitenden Rohres oder behufs Verwendung
derselben Leitstücke zur Herstellung von Rohren verschiedenen Durchmessers können
die Leitstücke einstellbar angeordnet sein. Sie werden dann vorteilhaft entweder mit
einem Ende (Fig. 6) am Gerüst a1 beweglich
gelagert und mit dem anderen Ende oder mit beiden Enden am kürzeren Arm eines Doppelhebels
h angelenkt. Der längere Arm dieses Hebels besitzt eine Mutter h1, durch die eine
Schraubenspindel h2 geführt ist; mittels dieser kann das Leitstück d nach Bedarf auch' während
des Betriebes z. B. zur Herstellung von Rohren mit abgesetztem Durchmesser und verschiedener Wandstärke ver- und eingestellt
werden. Die Einstellung der Leitstücke d kann auch dadurch bewirkt werden, daß dieselbe,
wie Fig. 7 zeigt, mit zur Walzrichtung senkrechten Schlitzen ausgerüstet werden, so
daß die Leitstücke vor Beginn der Walzarbeit der Werkstückachse näher oder weiter einstellbar
sind.
Da die dem Werkstück zugekehrte Fläche
der Leitstücke der Abnutzung am meisten ausgesetzt ist, so ist es vorteilhaft, den betreffenden
Teil d1 der Leitstücke d (Fig. 8) auswechselbar herzustellen.
Die Einrichtung des Walzwerkes kann auch so getroffen werden, daß, ähnlich wie bereits
früher für Pilgerwalzwerke vorgeschlagen, nur ein einziger Treibkörper α mit eingelagerten
Walzen gewählt wird (Fig. 9), der mit diesen Walzen das durch ein festes Gesenk k oder
einen Amboß unterstützte Werkstück bearbeitet. '
Claims (2)
1. Walzwerk zum Auswalzen, Formgeben oder Kalibrieren von hohlen und vollen
Körpern mit planetenförmiger Bewegung der sich in radial verschiebbaren Lagern drehenden Arbeitswalzen mit kreisförmiger '
Arbeitsfläche, wobei das Werkstück entweder durch zwei Treibkörper mit Arbeitswalzen
oder durch einen Treibkörper mit Arbeitswalzen in Verbindung mit einem Gesenk oder Amboß bearbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die nacheinander
zur Wirkung kommenden Walzen (b) auf dem Teil ihres Umlaufs, währenddessen
die Bearbeitung des Werkstückes erfolgt, durch allen Walzen derselben Treibkörper
(a) gemeinsame, an ruhenden Gestellen be- : festigte Leitstücke (d) gezwungen werden,
auf das Werkstück zu wirken.
2. Walzwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitstücke (d) einstellbar
gelagert sind, so daß während des Betriebes das Kaliber geändert werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE230223T | 1909-03-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE230223C true DE230223C (de) | 1911-01-18 |
Family
ID=39709264
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1909230223D Expired DE230223C (de) | 1909-03-31 | 1909-03-31 | Walzwerk mit planetenförmiger Bewegung der Arbeitswalzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE230223C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE971469C (de) * | 1951-12-18 | 1959-02-05 | Fritz Dr Singer | Walzenstreckmaschine |
DE1111584B (de) * | 1954-11-11 | 1961-07-27 | Innocenti Soc Generale | Planetenwalzwerk zum Auswalzen von Rohren |
DE102020209135A1 (de) | 2020-07-21 | 2022-01-27 | Sms Group Gmbh | Planetenwalzwerk |
-
1909
- 1909-03-31 DE DE1909230223D patent/DE230223C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE971469C (de) * | 1951-12-18 | 1959-02-05 | Fritz Dr Singer | Walzenstreckmaschine |
DE1111584B (de) * | 1954-11-11 | 1961-07-27 | Innocenti Soc Generale | Planetenwalzwerk zum Auswalzen von Rohren |
DE102020209135A1 (de) | 2020-07-21 | 2022-01-27 | Sms Group Gmbh | Planetenwalzwerk |
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