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Vorrichtung zur Befestigung und Arretierung längsverstellbarer Sitze
von Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen Die Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung zur Befestigung und Arretierung längsverstellbarer Sitze von Fahrzeugen,
insbesondere Kraftfahrzeugen, bestehend aus al Fahrzeugboden verankerten Fhhrungsbahnen,
auf denen der Sitz längsverschiebbar ist, und Ilrretiennitteln, die von Sitz aus
von Hand zu bedienen sind.
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Die heute üblichen Kraftfahrzeugsitze entsprechen ii allgemeinen nicht
den Anforderungen der Sicherheit. Zun Beispiel wird der Sitz bei einem mit höherer
Geschwindigkeit erfolgenden Frontalaufprall des Fahrzeuges aus seiner Verankerung
bzw. aus seiner Verstellarretierung herausgerissen. Sofern ein an der Fahrzeugkarosserie
verankertes
Sicherheitsgurtsystem vorgesehen ist, wird der Sitz
zwar durch dieses gehalten. Das Eigengewicht des Sitzes muß aber über die Gurte
auch noch von dem Fahrzeuginsassen abgefangen werden. Auf jeden Fall erfährt also
der Insasse bei Frontalaufprall eine zusätzliche Belastung durch den losgerissenen
Sitz. Bei einem Heckaufprall wird der Insasse durch das Abreißen des Sitzes und
das darauffolgende Kippen des Sitzes nach hinten bewegt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Befestigungs-
und Verstellvorrichtung der eingangs genannten Art für Fahrzeugsitze so zu konzipieren,
daß sie den bei Aufprallunfällen des Fahrzeuges auftretenden extremen Belastungen
standhält. Das Problem wird nach dem Grundgedanken der Erfindung dadurch gelöst,
daß als mit dem Sitz durch entsprechende Gleitstücke verbundene Führungsbahnen rohr-oder
stangenförmige Körper dienen, die durch an den Enden angreifende Verbindungsstücke
in einem gewissen Abstand vom Fahrzeugboden gehalten und an diesem befestigt sind
und daß auf mindestens einem der Führungskörper - diesen dabei allseitig umschließend
- mindestens eine Klemmplatte oder mindestens ein Klemmplatten-Paket längsverschiebbar
angeordent und jeweils um einen Punkt an der Unterseite des Sitzes oder einem mit
diesem fest verbundenen Teil schwenkbar ist und daß am Sitz eine VC.l Hand zu betätigende
Schwenk- und Haltevorrichtung für die Kleiriplatten bzw.
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Klemmplatten-Pakete vorgesehen ist.
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Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag sind Sitzbefestigung, - verstellung
und -arretierung in einfacher und vorteilhafter Weise vereint. Durch die fest am
Fahrzeugboden verankerten rohr- oder stangenförmigen Führungskörper ist einerseits
eine sichere Verbindung des Sitzes mit dem Fahrzeugkörper gewährleistet. Andererseits
kann durch einfaches Schrägstellen der Klemmplatten bzw. Klenanplatten-Pakete und
den dadurch bei Belastung bewirkten Verkleen am Fffhrungskörper eine Arretierung
des Sitzes an jedem beliebigen Punkt des Führungskörpers bewerkstelligt werden.
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Durch ebenso einfaches Geradstellen der Klemmplatten läßt sich die
Arretierung bei Bedarf wieder lösen und somit eine stufenlose Sitzverstellung längs
der FUhrungskörper erreichen.
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Obwohl durch den Grundgedanken der Erfindung die Anzahl der parallel
nebeneinander angeordneten Führungskörper in keiner Weise festgelegt werden soll,
erscheint es zumindest aus Symetriegründen und statischen oberlegungen heraus zweckiäßig,
in an sich bekannter Weise für Jeden Fahrzeugsitz zwei in Abstand voneinander angeordnete,
in Fahrtrichtung gerichtete Führungskörper und an beiden Fnnrungskörpern je mindestens
eine Klemmplatte oder mindestens ein Kle-platten-Paket vorzusehen. Ausgehend von
einer solchen Konzeption der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht ein weiteres
Merkmal der Erfindung darin, daß die als Arretiervorrichtung
vorgesehenen
Klemmplatten bzw. Kleizimplatten-Pakete in zum Fiilirungskörper senkrechter Stellung
zugleich als Gleitstücke für den Fahrzeugsitz dienen. Da in diesem Fall der Sitz
durch die Klennplatten an den Führungskörpern gehalten werden muß, ist es zweckmäßig,
die Klemmplatten bzw. Klemmplatten-Pakete jeweils durch ein Gelenk mit der Unterseite
des Fahrzeugsitzes zu verbinden.
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Erfindungsgemäß wird jedoch eine Trennung der Führungs- und Arretierfunktion
dahingehend bevorzugt, daß am Fahrzeugsitz beidseitig des oder der Klenmplatten
bzw. Klemmplatten-Pakete zusätzlich Gleitstücke zur Führung des Sitzes längs der
Führungskörper befestigt sind. In diesem Fall ist keine feste Verbindung zwischen
Klemmplatten und Sitz erforderlich, da diese Funktion nunmehr von den separaten
Gleitstücken übernolmnen wird. Es genügt daher, die Klemmplatten bzw. Klesmplatten-Pakete
jeweils in einem pfannenförmigen Klemmplattenlager an der Unterseite des Fahrzeugsitzes
zu lagern.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind auf dem Fuhrung"skörper
zwei im Abstand voneinander gehaltene, ein Paar bildende, gegeneinander schwenkbare
Kle-platten-Pakete angeordnet. Dadurch läßt sich der Sitz in beiden Richtungen fest
verriegeln. Das Klemmplatten-Paket-Paar kann an beiden, braucht aber nur an einem
der beiden Führungskörper vorgesehen zu sein. Zwecksmäßig ist jedes Kle-platten-Paket-Paar
in
einer symmetrisch ausgebildeten Doppellagerpfanne an der Unterseite des Fahrzeugsitzes
gelagert.
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Die Betätigung der Kleswplatten-Pakete läßt sich nach einer weiteren
Vorschlag dadurch in einfacher und wirksamer Weise vornehmen, daß zwischen den beiden
Klermplatten-Paketen, an der den Lagerstellen derselben entgegengesetzten Seite
ein drehbarer Nocken angeordnet ist. An der Welle des Betätigungsnockens ist zweckmäßig
ein Handhebel befestigt.
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Die Betätigung der Klermplatten-Pakete kann in der Weise erfolgen,
daß sie durch den Nocken aus der Vertikal stellung (gelöste Stellung) in ihre Schrägstellung
(Sperrstellung) geschwenkt und in dieser gehalten werden. frfindungsgeiäß wird Jedoch
bevorzugt, daß die beiden Kle-platten-Pakete durch eine vorgespannte Feder in aufeinander
zu geschwenkter verkanteter Stellung gehalten sind und der Nocken zur Schwenkung
der Klo-platten-Pakete in ihre Vertikal stellung (gelöste Stellung) dient. Diese
Ausführungsform erlaubt eine vergleichsweise kleine Ausbildung des Nockens, wodurch
auch das Betätigungsmoment bzw die aufzubringende Hand kraft auf ein erreichbares
Minimum reduzierbar ist.
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Ein die Verankerung der F5hrungskörper mit dem Fahrzeugkörper betreffendes
weiteres Merkmal der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß an den Enden der Führungskörper
Haltewinkel angreifen, die mit dem Bodenblech des Fahrzeuges
verbunden,
vorzugsweise verschraubt sind. Im einzelnen wird diesbezüglich weiterhin vorgeschlagen,
daß an den einander zugekehden senkrechten Flächen der Haltewinkel Klötzchen befestigt
sind, deren Querschnitt dem Innenquerschnitt des rohrförmigen FUhrungskörpers entspricht
und daß der rohrförmige Führungskörper beidseitig auf die Klötzchen aufgesteckt
ist.
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Die vorzugsweise rohrartigen Führungskörper und die von ihnen durchsetzten
Ausnehmungen in den Klemmplatten können durchaus Kreis- oder Ovalquerschnitt aufweisen.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird jedoch vorgezogen, daß der rohrförmige
Führungskörper und die von ihm durchsetzten Ausnehmungen Rechteckquerschnitt aufweisen
und die langen Seiten des Rechtecks senkrecht angeordnet sind. Ein derartiger Querschnitt
setzt den bei Aufprallunfällen auftretenden Biegebelastungen der Führungskörper
einen größtmöglichen Widerstand entgegen.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung lassen sich aus der
Zeichnung, in der Ausführungsbeispiele dargestellt sind, sowie aus der nachstehenden
Zeichnungsbeschreibung entnehmen.
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Es zeigt:
Fig. 1 eine Ausführungsform der erfindungsgeiiißen
Sitzbefestigungs-, -verstell- und -arretiervorrichtung in Seitenansicht, Fig. 2
in verkleinertem Maßstab links einen Schnitt längs der Linie A - A und rechts einen
Schnitt längs der Linie B - B in Fig. 1, Fig. 3 in schematischer Form anhand einer
Teilansicht entsprechend Fig. 1 die Wirkung der erfindungsgemäßen Klemmplatten,
Fig. 4 eine Darstellung entsprechend Fig. 3 bei stark belastetem Fahrzeugsitz (Frontalaufprall
des Fahrzeuges und Fig. 5 eine Darstellung entsprechend Fig. 3 und 4, jedoch mit
senkrecht gestellter Klemmplatte (Lösestellung).
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Nach Fig. 1 bezeichnet 10 einen Vordersitz eines Personen~ kraftfahrzeuges.
As Rahmen 11 des Sitzes 10 sind vorn und hinten beidseitig Jeweils Gleitstüeke 12,
13 angechweißt.
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Die Gleitstücke 12, 13 umgreifen zwei rohrförmige, im Querschnitt
rechteckige Führungskörper 14, 15 (Fig. 2) und
sind zusammen mit
dem Sitz 10 längs dieser Führungskörper 14, 15 verschiebbar. Der Sitz 10 ist auf
diese Weise in Fharzeuglängsrichtung stufenlos verstellbar.
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Wie weiterhin aus Fig. 1 ersichtlich, sind die Führungskörper 14,
15 an ihren Enden jeweils mit Haltewinkeln 16, 17 verbunden, die ihrerseits mit
dem Fahrzeugboden 18 mittels Schrauben 9 verschraubt sind. Die Haltewinkel 16, 17
tragen am oberen Ende ihrer einander zugekehrten senkrechten Flächen - jeweils befestigt
durch Schrauben 19 -Klötzchen 20, 21, die im Querschnitt dem Innenquerschnitt der
rohrförmigen Fährungskörper 14, 15 entsprechen. Auf die Klötzchen 20, 21, die an
den Haltewinkeln 16, 17 auch angeschweißt sein können, ist jeweils eines der Führungsrohre
(z. B. 14) aufgesteckt. Die Montage der Führungsrohre 14, 15 erfolgt dergestalt,
daß ein Haltewinkel (z. B. 16) bereits vorher am Bodenblech 18 befestigt ist. Der
zweite (17) wird dann befestigt, z. B. angeschraubt, wenn das Führungsrohr (z. B.
14) mit dem Sitz auf das Klötzchen 20 des ersten Haltewinkels 16 aufgesteckt und
das Klötzchen 21 des zweiten Haltewinkels 17 in das Rohr 14 eingesteckt ist.
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Um nun den Sitz 10 in seiner jeweiligen Lage auf den Führungsrohren
14, 15 arretieren zu können, sind je Führungsrohr 14 bzw. 15 zwei jeweils aus vier
Klemsplatten bestehende Kle platten-Pakete 22, 23 vorgesehen, die von den Führungsrohren
Jeweils
in Ausnehmungen 24, 25 durchsetzt werden.
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Die Ausnehoungen 24, 25 der Klel-,platten-Pakete 22, 23 sind zwar
ebenfalls rechteckig gestaltet wi die Führungsrohre 14,15 selbst (Fig. 2 und 3),
überwiegen aber die Querschnitte der letzteren um einen geringen Betrag, so daß
die Klesuplatten-Pakete 22, 23 gegenüber den Führungsrohren 14, 15 schräggestellt
bzw. verkantet werden können.
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Als Gelenkpfanne für die dabei von den Klei platten-Paketen ausgeführten
Schwenkbewegungen dient je Klemzplatten-Paket-Paar 22, 23 ein als symaetrisches
Doppellager ausgebildetes Kle-plattenlager 26, welches am Rahmen 11 bzw. einer Bodenplatte
des Sitzes 10 angeschweißt ist.
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In Fig. 1 sind die beiden Kleimplatten-Pakete 22, 23 in schräggestellter
Lage gezeigt, in der sie durch eine die beiden unteren Enden umfassende Klemmfeder
27 gehalten werden. Wie im einzelnen insbesondere aus Fig. 3 und 4 ersichtlich und
weiter unten noch näher erläutert, ist der Sitz 10 hierbei gegenüber den Führungsrohren
14, 15 in beiden Richtungen arretiert. Die Arretierung vermag lan dadurch zu lösen,
daß die Klemmplatten-Pakete in eine vertikale Lage geschwenkt werden (vgl. auch
Fig. 5>. Zu diesem Zweck ist zwischen Jedem Klemmplatten-Paket-Paar 22, 23 ein
Betätigungsnocken 28 angeordnet. Der Nocken 28 sitzt auf einer Welle 29, die in
an der Sitz-Unterseite 11 angeschweißen Lagerplatten 30 beidseitig des Sitzes 10
gelagert ist. An der Welle 29 greift ein Handhebel 31 an, durch den
die
Welle 29 mit dem daran befestigten Nocken 28 in Drehung versetzt werden kann. Der
Handhebel 31 wird durch eine Feder 32 und einen Anschlag 33 in seiner aus Fig. 1
ersichtlichen Stellung gehalten. Die Feder 32 kann - wie aus Fig. 2 ersichtlich
- auch als Haarnadelfeder 32a ausgebildet sein.
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Bewegt ian nun den Handhebel 31 entgegen der Wirkung der Feder 32
bzw. 32a nach oben, so werden die beiden Klemaplatten-Pakete 22, 23 durch den Nocken
28 unten auseinandergedrffickt und um ihre Lagerstellen 26 geschwenkt bis sie eine
senkrechte Stellung (5. Fig. 5) einnehmen. In dieser Stellung ist die Arretierung
aufgehoben und der Sitz 10 kann ungehindert längs der Fhhrungsrohre 14, 15 verschoben
werden.
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Ans Fig. 3, 4 und 5 geht nun die Wirkungsweise der erfindungsgeiäßen
Arretiervorrichtung hervor. Um die Wirkung zu verdeutlichen, sind hier die bereits
aus Fig. 1 und 2 ersichtlichen Teile - obzwar mit denselben Bezugsziffern versehen
- schematisch angedeutet. Einige Teile sind aus dem genannten Grund vereinfacht
dargestellt oder gänzlich weggelassen. So ist die Wirkungsweise der Vorrichtung
beispielsweise an einer einzelnen Kle-platte (mit 22 bezeichnet) demonstriert, welche
hier die beiden aus Fig. 1 ersichtlichen Klesuplatten-Pakete 22, 23 repräsentieren
soll.
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Fig. 3 veranschaulicht die VerhältniP»e bei Belastung der Klebplatte
22 nur durch die Klemmfeder 27 (hier als Schraubendruckfeder
dargestellt).
Die Klemmplatte 22 stellt sich unter der Federwirkung schräg und berührt mit den
Kanten A und B die entsprechenden Flächen des Führungsrohres 14, wobei eine kraftschlüssige
Verbindung entsteht.
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Nach Fig. 4 dagegen steht der Sitz 10 unter einer starken Belastung,
wie sie z. B. bei einem Frontalaufprall des Fahrzuges auftreten würde, Dadurch wird
auf die Klemmplatte 22 durch das Teil 26 (welches dem aus Fig. 1 ersichtlichen Kle-plattenlager
26 entspricht) eine starke zusätzliche Kraft ausgeübt (Pfeil C). Infolge dieser
Kraft C dringen die Kanten A, B der Xlemeplatte 22 in die betreffenden Oberflächen
des Fahrungsrohres 14 ein, und es kot dort jeweils zu einem Materialstau 34 bzw.
35. Dieser in Fig. 4 dargestellte MMaterialstaf oder besser ein Einschnitt der Kanten
A, B der Klenmplatte 22 in das Füarungsrohr 14 ergibt sich zumindest auch in der
oberen Hälfte der seitlichen Flächen des rechteckigen Führungsrohres 14. Dies ist
dadurch erklärlich, daß durch den Druck der Klemmplatte 22 auf die Oberseite des
Führungsrohres 14 dieses gewissersBen leicht gestaucht wird, wodurch die Seitenwinde
nach außen gedrückt werden. Die an sich schon durch den Materialstau 34, 35 an Ober-
und Unterseite des Führungsrohres 14 erzeugte Sperrwirkung wird dadurch weiter erhöht.
Ein Verschieben des Sitzes in Pfeilrichtung D ist somit nicht mehr möglich.
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In Fig. 5 ist nun die Stellung der Klemmplatte 22 gezeigt, in der
eine Sitzverstellung längs des Führungsrohres 14 mögiich ist (Pfeilrichtung D).
Durch Anheben des Handhebels 31 (Fig. 1) wurde der Nocken 28 in eine waagerechte
Lage gebracht und damit die Klemnplatte - nach Schwenkung um ihre Lagerstelle 26
- senkrecht gestellt. In dieser Stellung wird die Xleplatte 22 durch Lagerstelle
26, Nocken 28 und Feder 27 gehalten. Da ein ausreichendes Spiel zwischen den Begrenzungsflächen
der Ausnehmung 24 und den Oberflächen des Fiihrungsrohres 14 vorhanden ist, läßt
sich in dieser Stellung der Klemmplatte 22 der Sitz 10 ungehindert in Pfeilrichtung
D verschieben.
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Unter Umständen genügt auch eine Führungsbahn mit Klemmvorrichtung,
die z. B. in der Mitte angeordnet sein kann. Zweckmäßig sind dann jedoch seitlich
davon noch Führungs- oder Abstützmittel vorgesehen.
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Patentansprüche