DE229451C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 229451 -KLASSE 45 #. GRUPPE

C. KRÄTZIG & SÖHNE in JAUER, Schles.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Juni 1908 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Schöpfrad für Kartoffel-Legmaschinen, und zwar besonders für solche, bei denen mittels eines Grabsternes Löcher zur Aufnahme der vom Schöpfrad zugeführten Kartoffeln ausgehoben werden.

Es sind bereits Schöpfräder bekannt geworden, welche auf ihrem Umfange zweiteilige, unter Federwirkung stehende Löffel tragen,

ίο welche die Kartoffeln einzeln aus dem Vorratsbehälter entnehmen, festhalten und an der geeigneten Stelle durch Anschlagen infolge Auslösung freigeben. Bei Verwendung dieser bekannten Maschinen hat sich jedoch herausgestellt, daß sie nur unvollkommen arbeiten, indem die Löffel ein sicheres Erfassen von Kartoffeln verschiedener Größe nicht gewährleisten und somit in einzelne Pflanzlöcher keine Kartoffeln gelangen.

Gegenstand der Erfindung ist nun ein Schöpfrad, bei welchem der erwähnte Ubelstand dadurch vermieden werden soll, daß federnde Stempel in Verbindung mit festen Löffeln zur Verwendung gelangen, die stets ein sicheres Erfassen der Kartoffeln beliebiger Größe verbürgen. Die Stempel zeigen winkelförmigen Querschnitt Und sitzen an dem einen Ende eines drehbaren Winkelhebels, dessen anderes unter Federwirkung stehendes Ende von einer festen Führungsschiene derart beeinflußt wird, daß die Stempel zum richtigen Zeitpunkt die vom zugehörigen Löffel aufgenommene Kartoffel sicher, aber ohne Schlagwirkung erfassen und sie unmittelbar über dem Pflanzloch wieder freigeben.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt

Fig. ι eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Schöpfrades,

Fig. 2 einen zugehörigen achsialen Schnitt und

Fig. 3 eine teilweise Oberansicht auf den Umfang des Schöpfrades.

Das Schöpfrad α besitzt auf seinem Umfange Löffel oder Schaufeln b, welche bei der Drehung des Schöpfrades α die Kartoffeln c aus dem Vorratsbehälter d entnehmen. An dem Ring e des Schöpfrades sind ferner die Winkelhebel f drehbar befestigt, deren innere Enden unter Vermittlung von Zugfedern g an Ansätze 0. dgl. h des Ringes angeschlossen sind und an den Enden ihrer freien Hebelarme quer gerichtete Stempel η tragen, die winkel- oder V-förmigen Querschnitt besitzen und durch entsprechende dreieckförmige Öffnungen k im Umfangsreifen m des Schöpfrades nach außen hindurchtreten können. Können sich die Winkelhebel f frei bewegen, so werden sie unter der Einwirkung' ihrer Zugfedern g derart gedreht, daß sich die Stempel η gegen die Schaufeln oder Löffel δ.des Schöpfrades mit leichtem Drück anlegen.

Außerdem ist im Innern des Schöpfrades α ein Ringteil p am Rahmen der Maschine in geeigneter Weise befestigt, gegen den die Winkelhebel bei jeder Umdrehung des Schöpfrades treffen, so daß sie entgegen der Wirkung ihrer Zugfedern einwärts gedreht werden und die Stempel sich in das Schöpfrad zurückziehen. Der Ringteil p ist nun derart mit Bezug auf das

Schöpfrad angeordnet, und besitzt eine solche Größe, daß jeder Winkelhebel f ihn in dem Augenblick verläßt, wenn der zugehörige Schöpflöffel δ eine Kartoffel aus dem Vorratsbehälter entnommen hat, so daß sich der Stempel η unter nur leichtem Druck gegen die Kartoffel legt und sie sicher während des Umganges des Schöpfrades festhält, unabhängig von ihrer besonderen Form. In dem Augenblick, in welchem die Kartoffel sich unmittelbar über dem für sie ausgehobenen Loch befindet, trifft das innere Ende des Winkelhebels f gegen den Ringteil -p, das ihn ausschwingt, damit die Kartoffel frei in ihr Loch fallen kann. Gerade die vorliegend gewählte Form des Stempels η ermöglicht ein sicheres Erfassen der Kartoffeln, die natürlich hinsichtlich ihrer Form und Größe beständig wechseln, so daß auch in jedes Pflanzloch sicher eine Kartoffel gelangt. Andererseits ist die Wirkung der Stempel keinesfalls eine derartige, daß eine Zerstörung der einzelnen Kartoffeln bzw. ihrer Augen eintritt, vielmehr legen sich die Stempel beim Abgleiten des inneren Hebelarmes von dem Ringteil p nur mit leichtem Preßdruck gegen die einzelnen Kartoffeln, halten sie aber genügend fest gegen die Löffel b, so daß jedes nachträgliche Abrutschen der Kartoffeln ausgeschlossen ist. Ebenso ist hierbei vermieden, daß gleichzeitig mehrere Kartoffeln erfaßt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Schöpfrad für Kartoffel-Legmaschinen, und zwar sowohl für einfache als auch für ein- und mehrreihige Kartoffel-Pflanzloch-, -Leg- und-Zudeckmaschinen, gekennzeichnet durch winkelförmige Stempel (ti), die an federnden, von einem Ringteil beeinflußten Winkelhebeln (f) sitzen, derart, daß sie sich mit ihrer Stirnfläche unter leichtem Preßdruck gegen die von den zugehörigen festen Löffeln (b) aus dem Vorratsbehälter (d) entnommenen Kartoffeln legen und sie bei Auslösung durch den Ringteil (p) unmittelbar über dem Pflanzloch freigeben.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.