DE229055C - - Google Patents

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DE229055C
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Germany
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air
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saturated
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D6/00Other treatment of flour or dough before baking, e.g. cooling, irradiating, heating
    • A21D6/003Heat treatment

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Cereal-Derived Products (AREA)

Description

KAISERLICHES /k
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVr 229055 -KLASSE Ic. GRUPPE
und dessen Nebenprodukten.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Juli 1908 ab.
Das A^erfahren besteht darin, daß die Mehle oder deren Nebenprodukte in innige Berührung bzw. Vermischung mit Luft gebracht werden, die mit Wasser gesättigt bzw. in der Wasser in feinster Verteilung enthalten ist. Dabei wird vorteilhaft gleichzeitig eine Erhöhung der Temperatur dieser Luft über die Temperatur des zu behandelnden Mehles bzw. des umgebenden Raumes hinaus vorgenommen.
Es ist bereits versucht worden, die Backfähigkeit von Mehlen dadurch zu erhöhen, daß man sie mit erwärmter Luft in Berührung bi achte oder sie unter tunlichster Vermeidung von Wasserverlusten erwärmte. Diese Ver-. fahren haben jedoch ein günstiges Resultat nicht ergeben, weil bei Anwendung von Wärme die gleichzeitige Anwendung bzw. Zuführung von Feuchtigkeit fehlte, die eine entj scheidende Rolle bei der Beeinflussung der Stoffe spielt, von denen die Backfähigkeit der Mehle abhängt.
Bei dem vorliegenden Verfahren muß das Wasser natürlich in so feiner Verteilung in der zur Behandlung verwendeten Luft enthalten sein, daß eine Klumpenbildung· im Mehl nicht eintreten kann. Die Einwirkung der Feuchtigkeit auf die Mehle wird wesentlich ■ gesteigert, wenn, wie. bereits erwähnt, gleichzeitig die Temperatur der Luft über die Temperatur der behandelten Mehle hinaus erhöht wird, vorausgesetzt natürlich, daß die Temperatursteigerung nicht so groß ist, daß dadurch eine tiefgehende Veränderung der Bestandteile des Mehles herbeigeführt wird. Die günstigsten Verhältnisse zur Ausübung des Verfahrens ergeben sich, wenn die Temperatur der feuchten Luft zwischen 20 und 6o° C. liegt. Bei dieser Behandlung steigert sich der Feuchtigkeitsgehalt der Mehle nur um einen ganz geringen Betrag, so daß als sicher anzunehmen ist, daß diese Steigerung des Wassergehaltes an sich auf die Erhöhung der Backfähigkeit keinen Einfluß ausübt. Vielmehr scheint der günstige Einfluß auf die Backfähigkeit der Mehle auf einer Qualitätsänderung des Klebers zu beruhen. Eingehende Versuche haben nämlich gezeigt, daß der Kleber des behandelten Mehles elastischer und dehnbarer ist als der des unbehandelten Mehles. In Übereinstimmung damit weisen die Teige aus behandelten Mehlen auch eine größere Zähigkeit auf. Beim Backen ergibt sich, daß die aus behandeltem Mehl hergestellten Backwaren eine bessere Bräunung der Kruste und ein größeres Volumen besitzen gegenüber den aus unbehandeltem Mehl hergestellten Gebacken.
Um nun geeignete, mit Wasser gesättigte Luft zu gewinnen, und um gleichzeitig die das Verfahren begünstigende Temperaturerhöhung zu erzielen, verfährt man am besten in der Weise, daß die vorher erhitzte Luft mit Wasser in Berührung gebracht bzw. mit
Wasserdampf vermischt wird. Die so gewonnene feuchte Luft Avird darauf mit dem Mehl in Berührung gebracht. Zweckmäßig wird sie aber vorher noch durch Wasserab-Scheidevorrichtungen geleitet, um alle in ihr ev. enthaltenen größeren Wassertröpfchen zu entfernen. Unter normalen Verhältnissen wird die Temperatur der feuchten Luft nicht über 6o° C. erhöht. Bei Temperaturen von 80 bis 900 C. können zwar gute Resultate noch erzielt werden, dabei ist aber das Bestreben zur Kondensation, falls die Abkühlung nicht ganz allmählich erfolgt, so stark, daß sich leicht Wassertröpfchen bilden, die dann eine ungleichmäßige Anfeuchtung des Mehles und eine daraus resultierende Klumpenbildung verursachen.
Praktisch wird das Verfahren so ausgeübt, daß der Luftstrom zunächst mit Hilfe von Heizrohren auf eine erhöhte Temperatür, beispielsweise auf 100 bis I2O° C. gebracht und dann in einen mit Wasserstaub gefüllten Raum geleitet wird, in dem beispielsweise eine Temperatur von 25 bis 45° C. herrscht. Dabei fällt die Temperatur der nunmehr mit Wasser gesättigten Luft auf etwa 30 bis 500 C. Diese feuchte Luft wird mit dem Mehl innig vermischt, wobei sich eine Anreicherung der Feuchtigkeit des Mehles um etwa 0,6 Prozent ergibt und die Temperatur des Mehles um etwa io° C. steigt.
Nach dem eben beschriebenen Verfahren können sowohl ältere gelagerte als auch direkt aus der Mühle kommende Mehle behandelt werden. Die Temperatur kann dabei je nach Bedarf erhöht oder erniedrigt werden. Die günstigsten Verhältnisse haben sich bei Temperaturen ergeben, die zwischen 20 und 6o° C. liegen.
In der Zeichnung sind zwei Vorrichtungen zur Ausführung des Verfahrens dargestellt.
Fig. ι zeigt im Längsschnitt eine Vorrichtung, die sich in konstruktiver Hinsicht, jedoch nicht prinzipiell, von der Vorrichtung der Fig. 2 unterscheidet, die ebenfalls im Längsschnitt dargestellt ist.
Mit ι ist ein Ventilator bezeichnet, der die Luft durch einen geeigneten Kanal in die Heizvorrichtung 2 drückt, in welcher sie auf eine bestimmte Temperatur vorgewärmt wird. Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 gelangt die Luft von der Heizvorrichtung 2 direkt zu einem treppenförmigen Rost, der aus einzelnen Stufen 6 besteht, über welche aus einer Wasserzuführungsvorrichtung 5 dauernd Wasser in einer dünnen Schicht herabrieselt, welches durch ein Rohr 4 nach außen wieder abfließen kann. Von dieser Wasserzuführungsvorrichtung gelangt die nunmehr mit Feuchtigkeit gesättigte Luft durch einen Kanal 3 in den Mischraum 10, welchem durch eine Öffnung 12 auch das zu behandelnde Mehl zugeleitet wird. Das Mehl wird durch eine Schnecke 11 oder durch eine andere geeignete Transportvorrichtung weiterbewegt und durch ein Rohr 16 abgeführt. Aus dem Raum 10 wird die Luft durch einen Kanal 15 fortgeleitet, nachdem das etwa verstaubte Mehl sich zuvor größtenteils wieder gesetzt hat.
Bei der Ausführung nach Fig. 2 wird die Luft von dem Heizapparat 2 in einen Raum 3 geleitet, in welchen durch Düsen 4, die an ein Druckwasserrohr 5 angeschlossen sind, Wasser in ganz fein verteiltem Zustande eingespritzt wird. Die mit dem Wasserdampf vermengte Luft wird gegen ein oder mehrere Siebe 6 geleitet, wodurch alle größeren Wassertröpfchen aus der Luft abgeschieden werden; das abfließende Wasser wird in einer Rinne 8 aufgefangen und durch ein Abzugsrohr 9 fortgeleitet. Der Boden des Kanals besitzt eine Vertiefung 7, durch die verhindert wird, daß das Wasser nach dem Mehlraum hin ablaufen kann. Durch das Sieb 6 hindurch gelangt die mit Feuchtigkeit gesättigte Luft in den Mischraum 10. In diesen mündet eine Zuleitung 12 für das Mehl, welche mit einer geeigneten Transportvorrichtung 13 ausgestattet ist. Das Mehl fällt in dünner Schicht durch die Zuleitung 12 in den Raum 10 hinab; dabei wird die mit Feuchtigkeit gesättigte Luft durch dasselbe hindurchgeblasen. In dem Raum 10 ist eine Schnecke 11 angeordnet, welche das Mehl durch eine Ableitung 16 fortschafft. Am Ende des Raumes befindet sich für die Luft eine Ableitung 15 und vor derselben eine Klappe 14, die einstellbar ist und zur Regelung des Luftzuges dient. Der Raum 10 muß selbstverständlich so groß sein, oder es müssen in ihm geeignete Vorrichtungen angebracht sein, damit die mit dem Mehl gemischte Luft zur Ruhe kommt und das Mehl sich wieder zu Boden senken kann.

Claims (5)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Erhöhung der Backfähigkeit des Mehles von Körnerfrüchten und dessen Nebenprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehle oder deren Nebenprodukte mit Luft innig gemischt werden, die mit Feuchtigkeit gesättigt ist.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der zur Behandlung verwendeten feuchten Luft über die Temperatur des zu behandelnden Mehles bzw. des umgebenden Raumes hinaus erhöht wird.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehle oder deren Nebenprodukte
mit einem mit Feuchtigkeit gesättigten Luftstrom behandelt werden, dessen Temperatur zwischen 20 und 6o° C. liegt.
.. 4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zuführungsleitung für die Luft ein Heizapparat und hinter diesem ein Regenapparat angeordnet ist, so daß die zugeleitete Luft nach der Erhitzung durch den Heizapparat mit Feuchtigkeit gesättigt wird.
5. Ausführungsform der Vorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem Heizapparat ein Mischraum angeordnet ist, in den Wasser in fein verteiltem Zustande eingespritzt wird, und daß hinter diesem Mischraum eine Siebplatte vorgesehen ist, durch welche die erhitzte und mit Feuchtigkeit gesättigte Luft hindurchtreten muß, zum Zwecke, vor der \Aermischung mit dem Mehl alle überschüssigen Wasserteilchen abzuscheiden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1002255B (de) * 1953-01-13 1957-02-14 Brabender O H Verfahren und Vorrichtung zum Verbessern der Backeigenschaften von Brotgetreidemahlprodukten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1002255B (de) * 1953-01-13 1957-02-14 Brabender O H Verfahren und Vorrichtung zum Verbessern der Backeigenschaften von Brotgetreidemahlprodukten

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