DE227162C

DE227162C -

Info

Publication number: DE227162C
Application number: DENDAT227162D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 86 c. GRUPPE

Um beim Weben von Bunt- oder Bordürenware (Tüchern) an Karten zu sparen, hat man an mechanischen Webstühlen eine Einrichtung vorgesehen, welche beim Weben des einfachen Grundes die Weiterbewegung der Kartenkette unterbricht, während das Weiterrücken derselben immer wieder selbsttätig bewerkstelligt wird, sobald das Muster gewebt werden soll. Die bisher bekannten,

ίο diesem Zwecke entsprechenden Einrichtungen bestehen im wesentlichen aus zwei die Fortschaltung des Kartenprismas bewirkenden Klinken und den zur Bewegung derselben bestimmten Gestängen, wobei die eine Klinke durch einen Kartenanschlag ausgerückt wird, wenn der Grund gewebt werden soll, während nach Fertigstellung desselben die zweite Klinke den für das normale Weiterrücken der Kette notwendigen Zustand herstellt.

Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich nun auf eine derartige Kartensparvorrichtung für mechanische Webstühle und besteht im wesentlichen darin, daß zur Hervorbringung der Regelung der Fortschaltung des

»5 Kartenprismas lediglich eine Sperrklinke verwendet wird, wodurch die ganze Einrichtung wesentlich vereinfacht werden kann. Gemäß der Erfindung wird in die Bahn der in gewöhnlicher Weise auf- und abwärts bewegten, den Kartenzylinder weiterschaltenden Klinke ein bewegliches Ablenkungsorgan geschoben, welches, wenn der Grund gewebt werden soll, einerseits durch einen Kartenanschlag, andererseits durch eine im Maße der fortgeschrittenen Webarbeit bewegte Patronenscheibe derart geführt wird, daß sich die Klinke in einer vom Kartenzylinder abgelenkten Bahn bewegt und demnach ausgerückt ist. Dieselbe Klinke bewirkt dann wieder die Fortschaltung des Kartenprismas, wenn der Grund beendet und die Bordüre gewebt werden soll, indem das Ablenkungsorgan, von der Patronenscheibe beeinflußt, den unbehinderten Eingriff der Klinke in das Schaltrad des Kartenprismas zuläßt.

In der Zeichnung ist die Vorrichtung in den Fig. 1, 2 und 3 in Seitenansicht in verschiedenen Stellungen veranschaulicht. Fig. 4 zeigt eine Vorderansicht des Kartenzylinders mit der Schalteinrichtung.

Die in vertikaler Richtung auf- und abwärts bewegte Klinke α (Fig. 1 höchste, Fig. 3 tiefste Lage) schaltet das Zahnrad b des Kartenzylinders c um eine Karte weiter. An dem Kartenzylinder c liegt ein Hebel d an, weleher mit dem einen Arme eines am Webstuhle drehbar gelagerten Doppelhebels e verbolzt ist und durch eine Feder f an den Kartenzylinder angedrückt wird. Der andere Arm des Doppelhebels e besitzt eine Knagge g, die durch Gewichtswirkung an den Umfang einer Scheibe h angedrückt wird, welche in entsprechend langsame Umdrehung versetzt wird und Einschnitte besitzt, deren Abstand voneinander der Breite der herzustellenden gleichartigen Fond- oder Bordürenstreifen entspricht.

An dem Hebel d ist ein Arm * und an der Klinke α ein Arm k befestigt, welche derart zueinander angeordnet sind, daß der Arm i die Weiterschaltung des Kartenzylinders bei jeder Stellung der Knagge £ ttnhe-

Claims

einflußt läßt, während die Klinke α von dem Zahnrade b abgedrückt wird, sobald nach Einstellung der Wechsellade eine Karte mit einer Erhöhung I den Hebel d abdrückt und dieser durch seinen Arm i auf den Arm k der Klinke α einwirkt.

In Fig. ι ist die Einrichtung dargestellt in dem Augenblick des Einfaliens der Knagge g in einen Einschnitt der Scheibe h und höchster Stellung der Klinke a, während nach der Stellung Fig. 2 der Kartenzylinder c stillsteht, nachdem die Klinke α bei ihrer Bewegung durch den von der Kartenerhöhung / abgedrückten Hebel d von dem Zahnrade b abgelenkt wird. Ist die gewünschte Breite des gleichartigen Fond- oder Bordüren Streifens fertiggestellt, dann fällt die Knagge g in einen Einschnitt der rotierenden Scheibe h ein, und der Kartenzylinder wird weitergeschaltet.

Paten τ-An s PRU ch:

Kartensparvorrichtung für mechanische Webstühle, bei welcher das Weiterrücken der Kartenkette absatzweise unterbrochen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltrad (b) des Kartenzylinders (c) unter dem Einflüsse einer einzigen bewegten Klinke (a) steht, in deren Bahn bei gewünschtem Stillstande des Kartenzylinders ein an der mit Erhöhungen (I) versehenen Karte durch Federdruck geführter und von einer rotierenden, dem herzustellenden Gewebe entsprechenden Patronenscheibe (h) aus bewegter Ablenkungshebel (d, i) tritt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.