DE226403C

DE226403C -

Info

Publication number: DE226403C
Application number: DENDAT226403D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-M 226403-KLASSE 65 a. GRUPPE

FRIED. KRUPP AKT-GES. GERMANIAWERFT in KIEL-GAARDEN.

Unterseeboot mit Antrieb durch Verbrennungskraftmaschinen, deren nicht kondensierbare Gase in druckfeste Behälter gepreßt werden.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Oktober 1907 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf solche Unterseeboote, die ihren Antrieb sowohl bei der Oberwasserfahrt als auch bei der Unterwasserfahrt durch ein und dieselbe Verbrennungskraftmaschine erhalten, deren nicht kondensierbare Abgase während der Unterwasserfahrt in druckfeste Behälter gepreßt werden. Bei den bekannten Unterseebooten dieser Art sind die die Abgase aufnehmenden Behälter

ίο mit einem Sicherheitsventile versehen, durch das die Abgase ins Wasser entweichen können, wenn der in den Behältern herrschende Druck ein bestimmtes Maß überschreitet. Von diesem Zeitpunkte an würden die außenbords geleiteten Abgase in regelmäßigen, dem Taktspiele des Kompressors entsprechenden Zwischenräumen in Form von Gasblasenreihen an die Wasseroberfläche aufsteigen.

Das Aufsteigen der Gasblasen ist nun erfahrungsgemäß an der Wasseroberfläche in Gestalt eines bläulichweißen Nebels selbst auf große Entfernungen noch deutlich wahrnehmbar und gibt den feindlichen Schiffen ein zuverlässiges. Mittel an die Hand, die An-Wesenheit eines Tauchbootes zu erkennen und Schlüsse über die Fahrtrichtung und Fahrtgeschwindigkeit des Bootes zu ziehen. Der Feind ist infolgedessen in der Lage, Maßnahmen zur Abwehr des Angriffes oder zu einem Gegenangriffe zu treffen.

Die Erfindung bezweckt nun, ein' Unterseeboot der eingangs erwähnten Art zu schaffen, das Einrichtungen besitzt, mit deren Hilfe man dem Feinde das Erkennen der Anwesenheit des Bootes sowie seiner Fahrtrichtung und Geschwindigkeit unmöglich machen oder doch außerordentlich erschweren kann.

Dieser Zweck wird der Erfindung gemäß durch derartige Einrichtungen an den zur Aufnahme der Abgase bestimmten druckfesten Behältern erreicht, daß die Abgase während der Unterwasserfahrt in größeren, innerhalb der Druckgrenze ■ der Behälter je nach der Gefechtslage zu bestimmenden zeitlichen Zwischenräumen und jedesmal in größeren Mengen auf einmal ausgestoßen werden können.

Die für diesen Zweck erforderlichen Einrichtungen können vom Fachmanne ohne weiteres getroffen werden; sie können beispielsweise aus einer von den .druckfesten Behältern außenbords führenden weiten Rohrleitung bestehen, die mit einem Absperrorgane versehen ist. Die Weite der Rohre und die Öffnungsweite des Absperrorganes sind hierbei selbstverständlich so zu bemessen, daß eine große Gasmenge auf einmal austreten kann. Das öffnen der Absperrorgane erfolgt am einfachsten von Hand.

Bei dem beschriebenen Unterseeboote ist zunächst die Möglichkeit gegeben, das Ent-

weichen der Gase in unmittelbarer Nähe feindlicher Schiffe zeitweise ganz zu unterdrücken und die Gase erst entweichen zu lassen, wenn das Boot sich wieder in größerer Entfernung von dem feindlichen Fahrzeuge befindet. Selbst wenn aber die Druckzunahme in den Behältern zwingen würde, die Gase in der Nähe des Feindes auszustoßen so ist der Feind doch keinesfalls in der Lage, aus der ίο einmaligen Aufwallung der Wasseroberfläche und der zusammenhängenden Gaswolke Schlüsse über die Fahrtrichtung Und Fahrtgeschwindigkeit des Bootes zu ziehen und Torpedos mit Sicherheit zu lanzieren.

Claims

Paten t-An SPRU c η :

Unterseeboot mit Antrieb durch Verbrennungskraftmaschinen, deren nicht kondensierbare Gase in druckfeste Behälter gepreßt werden, gekennzeichnet durch derartige Einrichtungen an den druckfesten Behältern, daß die Abgase während der Unterwasserfahrt in größeren, innerhalb der Druckgrenze der Behälter je nach der Gefechtslage zu bestimmenden zeitliehen Zwischenräumen und jedesmal in größeren Mengen auf einmal ausgestoßen werden können.