DE2263782A1 - Vorrichtung zur reduktion von in waessriger phase enthaltenem plutonium und/oder uran - Google Patents
Vorrichtung zur reduktion von in waessriger phase enthaltenem plutonium und/oder uranInfo
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Description
GESELLSCHAFT FLR 1Ur livuh:, d^n 16. November VJ12
KERNFORSCHUNG MBH FLA 72/07 Ga/Ku.
Vorrichtung zur Reduktion von in wäßriger Phase enthaltenem Plutonium und/oder Uran
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reduktion von in wäßriger
Phase enthaltenem Plutonium und/oder Uran mittels Elektrolyse, die zwischen an einer Stromquelle angeschlossenen Elektroden
erfolgt.
Bei der Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen fällt unter anderem
eine salpetersaure Lösung von Plutonium und Uran an. Das Plutonium
derartiger Lösungen soll vom Uran möglichst getrennt bzw. angereichert werden. Die salpetersaure Plutonium-Uran-Lösung wird dazu aus
Rationalisierungsgründen zunächst auf ein geringes Volumen eingeengt, in dieser konzentrierten Lösung das Plutnoum elektrolytisch zu
Plutonium(III) reduziert und anschließend durch Fällung als Plutonium
(III)-Oxalat abgetrennt. Für die Fällung und daher auch für die vorangehende Elektrolyse, ist eine möglichst große Konzentration
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-V-
freier Salpetersäure· anzustreben. Geringe Mengen mitgeführtos Uran
sind toleriorbar.
\?,s i«t di<; eloktrolytische Reduktion von Plutonium (TV) -Uranium (VI) ~
Lösungen in 1 m Salpetersäure bekannt (Britische Patont.'»ehrift Ia-.
1 096 592). Jedoch gibt oa koine Hinweise darauf, daß die Möglichkeit
der Plutonium(IV)/(III)-Reduktion in starker Salpetersäure bereits
erfolgreich durchgeführt wurde. Bedenken bestehen auch in der Fachwelt
hinsichtlich der Beständigkeit des Plutonium(III) in starker Galf^ter-Sciure.
So v;ird z.B. bezüglich der Beständigkeit des Plutonium (III)
in der wäßrigen Phase eines Mischabsetzers 3mIINO3 als oberste Toleranzgrenze
eingesehen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine für den technischen Betrieb geeignete Vorrichtung zu entwickeln, mittels welcher die
quantitative Plutonium(IV)/(III)-Reduktion einstufig und kontinuierlich
vorgenommen werden kann. Einstufig bedeutet hier, daß die PIut on ium(IV)/(111)-Redukt i on in einer einzigen Elektrolysezolle (Stufe)
quantitativ wird. Außerdem nuß eine gewisse Beständigkeit des Plutonium
(III) in der reduzierten Lösung gewährleistet und die Elektrolysezelle
unter Verwendung einer großflächigen Reduktionselektrode
geometrisch kritikalitätssicher sein.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die
Elektroden in einem den Elektrolyseraum enthaltenden Becher mit Deckel angeordnet und voneinander von einem den Becher in zwei
Räume aufteilenden Diaphragma getrennt sind, daß das Diaphragma einen ersten Zylindermantel und die als Anode dienende Elektrode
einen zweiten Zylindermantel bilden, die im Abstand voneinander um die als Kathode dienende Elektrode aufgestellt sind, und daß
die Kathode aus mehreren Einzelblättern besteht, die fächerförmig um eine der Anode und dem Diaphragma gemeinsame Mittelachse befestigt
sind.
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In einer Weiterführung der Erfindung kann im Deckel die Achse
eines Flügelrühres gelagert sein, dessen Flügel im Innenraum
der Kathode umlaufend bewegbar sind. Weiterhin ist es möglich, in der Mittelachse einen Überlauf für die wäßrige Phase anzuordnen.
Eine Ausführungsform der Erfindung kann vorsahen, daß-die Anode aus
einem"platinierten und gelochten Zylinder aus Titanblech, das
Diaphragma aus Ton und die Kathode aus Titanblech besteht.
Eine Ausführungsform der Erfindung kann ein Verfahren unter Verwendung
der erfindungsgeraäfien Vorrichtung vorsehen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß der wäßrigen Phase mit dem Plutonium unc dem Uran eine Mischung von 3,3 m/l Hydrazin und 1,5 M/l freie
Salpetersäure als Stabilisator zugemischt wird.
Es wurde in Versuchen gefunden, daß die elektrolytlibelle Plutonium (IV)/
(III)-Reduktion an der erf indungsgernäßen Titankathode in 5 molarer und 7,5 molarer Salpetersäure in Gegenwart von 0,2 molarem Hydrazin
vollständig wird und selbst in 10 molarer Salpetersäure noch erfolgt.
Aus den Redoxpotentialen ist abzuleiten, daß die elektrolytische
Plutonium-Reduktion in Gegenwart von Uran selektiv und vollständig möglich ist. Das anzulegende Kathodenpotential muß dabei negativer
als das Plutonium(IV)/(III)-Redoxpotential von + 0,982 Volt und positiver als das Uran (VI)/(IV)-Redoxpotential von 0,334 Volt
sein. Unter bestimmten(konstant zu haltenden Bedingungen resultiert
dann eine Lösung, die nur Plutonium(III) und Uran (VI) enthält. Zu
diesen Bedingungen gehören das Kathodenpotential, die Elektrolytkonzentration,
die Elektrolyteinspeisung je Zeiteinheit, die Elektrolytbewegung sov?ie die Temperatur in der Elektrolysezelle. Diese
Bedingungen hängen ihrerseits von den Schwankungen der Netzspannnung,
der Temperatur der umgebenden Luft und einer eventuellen Vorkühlung des Elektrolyten ab.
_4_ SAD ORlGlNAL 409827/0896
Die Beständigkeit dor Plutonium(III)-Lösung ist außerdem durch
in der Lösung enthaltenes Uran(IV) zu erreichen. Das Uran(IV)
wird dadurch erhalten, daß bei. einem Kathodenpotential reduziert
wird, das außer der Plutonium (IV) /(Hl) -Reduktion auch die Uran (VI)/ (IV)-Reduktion erlaubt. Das hat weiter den Vorteil, daß die primäre
Plutonium(IV)/(HI)-Reduktion durch das gleichzeitig entstehende
Uran(IV) in einer Sekundärreaktion beschleunigt und in einer endlicher:
Zeit quantitativ wird. Die Elektrolyse wird durch Anlegen einer optimalen Spannung so geleitet, daß der reduzierte Elektrolyt
außer Plutonium(III) und Uran (VI) auch etwas Uran(IV) enthält.
Die Erfindung wird im folgenden mittels eines Ausfuhrungsheispiels
anhand der Figur näher erläutert.
Die Vorrichtung nach dor Figur bestellt aus einem Becher 1, der
Elektrolysezelle, mit dem Deckel 2. Becher 1 und Deckel 2 bestehen in bevorzugter Weise aus einem säurenbeständigen Kunststoff. Der
Elektrolyseraum 3,4 ist durch ein Keramik-bzw. Tondiaphragma 5 in zwei Teilräume 3 und 4 unterteilt. Das Diaphragma 5 besteht
aus einem Zylinder, dessen eine Stirnseite 6 in einer Nut 7 im Boden 8 des Bechers 1 eingefügt und dort befestigt ist und
dessen andere Stirnseite 9 in einer Nut 10 im Deckel 2 beim Aufsetzen des Deckels 2 auf den Becher 1 einrastet. Die im äußeren
Zellenraum 3 befindliche Anode besteht aus einem beidseitig mit 2,5 ,u-platinbedeckten und gelochten Zylinder aus 1 mm Titanblech,
der mittels eines Bördelrandes 12 und Titanschrauben 13 am Zellenboden 8 befestigt ist. Die Anode 11 weist im Abstand von 14 mm
voneinander drei waagrechte Lochreihen von je 12 Löchern mit 4 rnm
Durchmesser auf. Die Anode 11 erstreckt sich in ihrer Höhe nicht über den gesamten Innenraum der Zelle 3,4. Sie ist konzentrisch
um eine Mittelachse 14 angeordnet, genau wie der Zylinder des Diaphragmas 5 und die .Kathode 15.
Die Kathode 15 aus 1 mm Titanblech ist einem Mühlenrad ähnlich geformt
bzw. gefächert. Die Verbindungen zwischen ihren Lamellen 16 und 17 (nur zwei dargestellt) und ihren Stirnseiten 18 und 19 sind
schutzgasgeschweißt. Die Stirnseiten 10 und 19 werden jeweils von
einem Ring gebildet, wobei der Ring 19 mittels Titanschrauben 2o
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ebenfalls am Boden 8 befestigt ist. Die Höhe der Kathode 15 entspricht
der Höhe der Anode 11.
Das Elektrolytniveau wird durch einen axialen Überlauf 21 in it
Innenbohrung 22 und Auslauf 23 konstant cjehalten.
Die Elektrolytumwälzung erfolgt mit einen Zwei-Flügelrührer
aus Titan, dessen Welle 25 durch zwei Edelstahlkugellager 26 und
im Deckel 2 bzw. einem Stutzen 20 stabilisiert ist. Die beiden Flügel 29 und 30 bewegen sich bei den Drehungen dor Welle 25
im Zwischenraum zwischen Überlauf 21 und Kathode 15.
Das Einfüllen des Anolyten in den Raum 3 wird über einen am Zellendeckel
2 befestigten Stutzen 31 vorgenommen, welcher mit. eine-a
Deckel 32 verschließbar ist. Während der Elektrolyse erlaubt dieser Stutzen 31 den Auslaß des anodischen Sauerstoffs, wozu eine Auslaßöffnung 33 im Deckel 32 vorgesehen sein kann.
Zwei weitere Bohrungen 34 und 35 im Deckel 2 sind für die elektrischen
Zuleitungen (nicht dargestellt) zu den Elektroden 11 und 15 vorgesehen.
Diese Leitungen (Platindraht zur Anode 11 und Titandraht zur Kathode 15)sind mittels der Bodenschrauben 13 und 20-leitend
angeschlossen. Der Anodenraum 3 kann über einen Zweiweghahn (nicht
näher dargestellt) über die Entleerung 36 im Boden 8 entleert: werden. Die Entleerung des Kathodenraumes 4 erfolgt über die Entleerung
37 im Boden 8 über einen Dreiweghahn 38, der auch die kontinuierliche Einspeisung des Elektrolyten erlaubt.
SAD ORiQiNAL
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Claims (11)
1. Vorrichtung zur Reduktion von in wäßriger Phase enthaltenem
Plutonium und/oder Uran mittels Elektrolyse, die zwischen an
einer Stromquelle angeschlossenen Elektroden erfolgt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektroden (11,15) in einem den Eloktrolyseraum
(3,4) enthaltenden Becher (1) mit Deckel (2) angeordnet und voneinander von einem den Becher (1) in zwei Teilräume (3
und 4) aufteilenden Diaphragma (5) getrennt sind, daß das Diaphragma (5) einen ersten Zylindermantel und die als Anode (11)
dienende Elektrode einen zweiten Zylindermantel bilden, die im Abstand voneinander um die als Kathode (15) dienende Elektrode
aufgestellt sind, und daß die Kathode (15) aus mehreren Einzelblättern (z.B. 16 und V ) besteht, die fächerförmig um eine der
Anode (11) und dem Diaphragma (5) gemeinsame Mittelachse (14) befestigt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mittelachse (14) ein Überlauf (21) für die wäßrige Phase
angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Deckel (2) die Welle(25) eines Flügelrühres (24) gelagert ist,
dessen Flügel (29,30) im Innenraum (4) der Kathode (15) umlaufend bewegbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Stirnseite (9) des Diaphragmas (5) beim Aufsetzen des
Deckels (2) in eine Nut (10) einführbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Überlauf (21) von einem Stutzen gebildet ist, der eine Innenbohrung
(22) und eine mit dieser verbundene Entleerung (23) im Boden (8) besitzt.
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BAD
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelblätter (16,17) der Kathode (15)
mindestens an einer der beiden Stirnseiten (18 oder 19) an einem Ring befestigt sind.
Ί: Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anode (11), die untere Kante (6) des Diaphragmas (5) und die Kathode (15) am Boden (8) des Bechers
(1) befestigt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß im Deckel (2) und im Boden (8) Zu- und
Abläufe (31,36,37) für den Anolyten und Katholyten eingefügt sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anode (11) aus einem platinierten und gelochten Zylinder aus Titanblech, das Diaphragma (5) aus Ton
und die Kathode (15) aus Titanblech bestellt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß am Auslaß (37) des Katholyten ein Kahn (38)
für die kontinuierliche Einspeisung des Elektrolyten angeordnet ist.
11. Verfahren unter Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 1 oder
einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der wäßrigen Phase mit Plutonium und Uran eine Mischung von 3,3 m/l Hydrazin
und 1,5 m/1 freie Salpetersäure als Stabilisator zugemischt wird.
40 9 827/0896
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