DE2263300B2 - Verfahren zur Herstellung von Copolymeren des Trioxans - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Copolymeren des TrioxansInfo
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Description
O-
(CH)
H2C
/
0-(CH2CH2O),
0-(CH2CH2O),
CHR'
Es ist bereits bekannt, durch Copolymerisation von Trioxan mit bestimmten cyclischen Äthern oder
cyclischen Acetalen und gegebenenfalls nachfolgende Entfernung instabiler Anteile zu thermoplastisch verarbeitbaren
Polymeren mit ausgezeichneter Thermostabi-IiUU und wertvollen mechanischen Eigenschaften zu
geladen (vgl. z. B. DE-AS 14 20 283 und 14 45 273).
Es ist ferner bekannt, durch Aufbewahren von homogenen, flüssigen Mischungen aus Trioxan, Comonomeren
oder Präpolymeren und kationisch wirksamen Katalysatoren bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes
dieser Mischungen, schnelles Abkühlen dersel-
verwendet wird, in der R und R' gleich oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom
einen Phenylrest oder einen aliphatischen Alkylrest mit I bis 5 Kohlenstoffatomen bedeuten und χ eine
ganze Zahl von I bis 7 und y Null ist oder * gleich I undy\, 2 oder 3 ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abkühlen auf eine Temperatur von
+ 40 bis -200C erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Abkühlen innerhalb einer Zeitspanne
von 0,1 Sekunden bis 3 Minuten erfolgt.
5. Verwendung der Copolymeren gemäß Anspruch I bis 4 zur Herstellung von Formmassen
unter Zugabe von Wärmestabilisatoren, Oxidationsstabilisatoren und/oder Lichtstabilisatoren in einer
Menge von insgesamt 0,1 bis 10 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Gesamtmischung.
ben bei Trübungsbeginn auf Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes und gegebenenfalls wiederholtes
Erwärmen und Abkühlen zu Copolymeren mit erhöhten Molekulargewichten und verbesserter Fließfähigkeit zu
gelangen (vgl DE-AS14 95 718 und DE-OS 15 95 435).
Ebenfalls ist bekannt, homogene Mischungen aus geschmolzenem Trioxan und Katalysator durch schnelles
Abkühlen vor Beginn einer Polymerisation erstarren zu lassen und die Polymerisation durch anschließendes
Tempern bei Temperaturen zwischen 25 und 62° C in festem Zustand erfolgen zu lassen (vgL DE-AS
15 95 507).
Den vorgenannten Verfahren zur Copolymerisation von Trioxan haften jedoch verschiedene Nachteile an.
So tritt bei dem Verfahren gemäß der DE-AS 14 20 283 während der Polymerisationsreaktion Gewichtsverlust
durch Abgasen von Monomeren und Forma.'Jehyd auf.
Diese Verluste sind gewöhnlich unvermeidlich, wenn im Polymerisationsgut während der exothermen Polymerisationsphase
Temperaturen von mehr als 80 bis 9O0C,
insbesondere von über 1000C auftreten. Die Monomerverluste
können hierbei bis zu etwa 20 Gew.-% betragen.
Bei einer Copolymerisation gemäß der DE-AS 14 95 718 ist das Vorliegen von Präpolymeren unbedingte
Voraussetzung: Entweder wird eine Mischung aus Trioxan, Comonomerem und Katalysator bis zum
Auftreten einer ersten Trübung oberhalb ihres Schmelzpunktes aufbewahrt, wobei die Trübung das Ende der
Präpolymerisationsperiode und den Beginn der eigentlichen Polymerisation anzeigt, oder aber es wird ein
unmittelbar in einem gesonderten Arbeitsgang hergestelltes Präpolyrneres eingesetzt Erst wenn diese
Voraussetzung erfüllt ist, darf der Ansatz abgekühlt werden; anderen falls werden sehr geringe Ausbeuten
erzielt. Als wei' rer Nachteil des vorgenannten Verfahrens muß die Notwendigkeit angesehen werden,
daß im Interesse optimaler Ausbeuten der Phasenübergang flüssig/fest mehrmals durchlaufen werden muß.
Auch für das Verfahren gemäß der DE-OS 15 95 435
ist die Bildung von Präpolymeren unerläßlich, denn die zunächst flüssige Mischung aus Trioxan, Comonomerem
und Katalysator muß sofort nach eingetretener Trübung abgeschreckt werden. Erst von diesem Zeitpunkt an
werden die Polymeren aufgebaut, d. h. jetzt erst beginnt die eigentliche Polymerisation. Dieses Verfahren hat
den Nachteil, daß das Ende der Inkubationszeit, das durch die beginnende Trübung der Polymerisationsmischung
angezeigt wird, exakt bestinVrit werden muß. damit nicht, falls die sofortige Kühlung unterbleibt, die
exo'herme Polymerisationsrciktion abläuft, die häufig
nahezu momer'an eintritt. Ferner läßt sich dieses Verfahren nur in solchen Vorrichtungen durchführen,
die aus durchsichtigem Material gestehen, da sonst der Trübungspunkt optisch nicht erkennbar ist.
Gemäß dem in der DE-AS 15 95 507 beschriebenen Verfahren erfolgt eine Homopolymerisation von Trioxan
in fester Phase. Dieses Verfahren ist deshalb nachteilig, weil es Polymerisationszeiten von mehreren
Stunden erfordert und außerdem nur niedrige Ausbeuten zuläßt.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Copolymeren des Trioxans durch
Polymerisieren von 99,9 bis 90 Gewichtsprozent Trioxan und 0,1 bis 10 Gewichtsprozent eines cyclischen
Acetals in Gegenwart eines kationisch wirksamen Katalysators, wobei Trioxan, cyclisches Acetal und
Katalysator bei einer Temperatur von 62 bis I15°C
homogen vermischt werden, die entstandene flüssige
Mischung anschließend durch Abkühlen verfestigt, dann polymerisiert und schließlich in bekannter Weise
aufgearbeitet wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
die homogene Vermischung von Trioxan, cyclischen! Acetal und Katalysator innerhalb von höchstens 5
Sekunden, die anschließende Verfestigung der flüssigen Mischung durch Abkühlen innerhalb von höchstens 5
Minuten und vor Auftreten einer Trübung und alsdann die Polymerisation bei einer Temperatur von etwa 62" C
bis 1300C unter Beibehaltung des festen Aggregatzustandes
durchgeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird zweckmäßigerweise
mit gereinigtem Trioxan durchgeführt; die Reinigung erfolgt üblicherweise durch Destillation oder
Kristallisation. Der Reinheitsgrad des Trioxans soll mindestens 99,5, vorzugsweise mindestens 993 Prozent
betragen; der Gehalt an Wasser und/oder Ameisensäure soll unter 100, vorzugsweise unter 50 Teile pro 1
Million Teile Trioxan liegen, und das Trioxan soll praktisch frei von basischen Substanzen, z. B. Aminen,
sein.
Im Rahmen der Erfindung werden als cyclische Acetale vor allem von Trioxan verschiedene, cyclische
Formale mit 5 bis 11, vorzugsweise 5 bis 8 Ringgliedern
verwendet. Insbesondere eignen sich cyclische Formale von «,ω-Diolen mit 2 bis 8, vorzugsweise 2 bis 4
Kohlenstoffatomen, deren Kohlenstoffkette in Abständen von mindestens 2 Kohlenstoffatomen durch ein
Sauerstoffatom unterbrochen sein kann. Bevorzugt verwendbar sind cyclische Formale der Formel
O-
(CH),
H3C
CHR'
0-(CH2CH2O),
in der R und R' gleich oder verschieden sind und jeweils
ein Wasserstoffatom, einen Phenylrest oder einen aliphatischen Alkylrest mit I bis 5, vorzugsweise 1, 2
oder 3 Kohlenstoffatomen bedeuten, und χ eine ganze Zahl von 1 bis 7, vorzugsweise i bis 5, und y Null ist oder
χ gleich 1 und y\, 2 oder 3 ist.
Als Beispiele für cyclische Acetale seien genant I3-Dioxolan, 13-Dioxan, 1,3-Dioxepan, 1,3-Dioxocan,
1.3-Dioxonan, 1,3,6-Trioxocan, 4-Methyl-l,3-dioxolan
und 4-Phenyl-l,3-dioxolan.
Die Menge des verwendeten Trioxans beträgt im allgemeinen 99,9 bis 90, vorzugsweise 993 bis 95
Gewichtsprozent, während das cyclische Acetal in einer Menge von 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,5 bis 5
Gewichtsprozent eingesetzt wird. Besonders bevorzugt sind Mischungen aus 99 bis 97 Gewichtsprozent Trioxan
und 1 bis 3 Gewichtsprozent eines cyclischen Acetals.
Für die Herstellung von Polymeren mit bestimmten Molekulargewichtsbereichen ist es zweckmäßig, die
Polymerisation in Gegenwart eines Reglers durchzuführen. Hierfür eignen sich vor allem Formaldehyd-dialkylacetale
mit 3 bis 9, vorzugsweise 3 bis 5 Kohlenstoffatomen, z. B. Formaldehyd-dimethylacetal, -diäthylacetal,
-dipropylacetal und -dibutylacetal, sowie niedere aliphatische Alkohole, vorzugsweise Alkenole mit I bis 4
Kohlenstoffatomen, z. B. Methanol, Äthanol, Propanol und Butanol. Der Regler wird üblicherweise in einer
Menge bis zu 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 0,05
bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge
der Monomeren, eingesetzt.
Als kationisch wirksame Katalysatoren werden (1) Protonsäuren, z, B. Perchlorsäure, (2) Ester von
Protonsäuren, insbesondere Ester der Perchlorsäure mit
niederen aliphatischen Alkoholen, z. B. Perchlorsäuretert-butylestcr,
(3) Anhydride von Protonsäuren, insbesondere gemischte Anhydride der Perchlorsäure und
einer niederen aliphatischen Carbonsäure, z. B. Acetylperchlorat,
(4) Lewis-Säuren, insbesondere Halogenide von Bor, Zinn, Titan, Phosphor, Arsen und Antimon, z. B.
Bortrifluorid, Zinntetrachlorid, Titantetrachlorid, Phosphorpentachlorid,
Phosphorpentafluorid Arsenpentaflucid und Antimonpentafluorid, und (5) Komplexverbindungen
oder slazartige Verbindungen, vorzugsweise Ätherate oder Oniumsalze von Lewis-Säuren, z. B.
Bortrifluorid-diäthylätherat, Bortrifluorid-di-n-hutylätherat,
Triäthyloxoniumtetrafluoroborat, Trimethyloxoniumhexafluorophosphat,
Triphenylmethylhexafluoroarsenat Acetyltetrafluoroborat. Acetylhexafluorophosphat
und Acetylhexafluoroarsenat, verwendet
Die Menge der in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Katalysatoren ist vor allem von der Stärke
ihrer Wirksamkeit abhängig; im allgemeinen werden die Katalysatoren in einer Gewichtsmenge von 0,1 bis 2000,
vorzugsweise 0,2 bis 50JVTeUe pro 1 Million Teile der zu
polymerisierenden Monomeren verwendet. Gut wirksame Katalysatoren wie Bortrifluorid werden zweckmäßigerweise
in einer Gewichtsmenge von 10 bis 150,
J» vorzugsweise 20 bis 100 Teile pro 1 Million Teile der zu
polymerisierenden Monomeren eingesetzt. Für Komplexverbindungen oder salzartige Verbindungen der
genannten Katalysatoren gelten die entsprechenden molaren Mengen. Sehr stark wirksame Katalysatoren
ij wie Perchlorsäure werden in einer Menge von 0,2 bis 10,
vorzugsweise 03 bis 5 Teile pro 1 Million Teile Monomere verwendet. Die jeweils günstigste Katalysatormenge
kann durch wenige Vorversuche leicht ermittelt werden; sie ist richtig bemessen, wenn sich die
4n Polymerisationsmischung vor Auftreten einer Trübung
durch Kühlung vollständig verfestigen und beim Erwärmen auf Polymerisationstemperatur in fester
Phase polymerisieren läßt.
Im allgemeinen empfiehlt es sich, die Katalysatoren in
4") verdünnter Form anzuwendet·. Gasförmige Katalysatoren
werden mit einem Inertgas, z. B. Stickstoff und Edelgasen, wie Argon, verdünnt, während flüssige oder
feste Katalysatoren ii. einem inerten Lösungsmittel gelöst werden. Als Lösungsmittel sind insbesondere
")() aliphatische oder cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe,
halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, sowie nitrierte aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe
geeignet. Als Beispiele seien genannt Cyclohexan, Methylenchlorid, Äthylenchlorid, Nitromethan und
v> Nitrobenzol. Das Gewichtsverhältnis von Katalysator zu Verdünnungsmittel beträgt üblicherweise 1:5 bis
I : 10 000, vorzugsweise I : 10 bis 1 : 100. Sehr stark
wirksame Katalysatoren werden zweckmäßigerweise im Verhältnis von 1 : 5 000 bis 1 : 20 000 verdünnt.
ω Die Durchführung des erfindungsgemäßen Polymerisationsverfahrens
erfolgt vorteilhaft unter einer Inertgasatmosphäre und unter Ausschluß von Feuchtigkeit;
als Inertgase sind z. B. Edelgase, wie Argon, sowie Stickstoff, geeignet.
Die Mischung der Monomeren mit dem Katalysator soll möglichst schnell und homogen erfolgen, d. h.
innerhalb von höchstens 5 Sekunden, vorzugsweise innerhalb von höchstens 2 Sekunden. Der Miischvor-
gang erfolgt bei einer Temperatur, die oberhalb des Schmelzpunktes und unterhalb des Siedepunktes des
Monomerengemisches liegt, d. h. bei einer Temperatur
von etwa 62 bis 115° C, vorzugsweise von 62 bis 80" C.
Das Abkühlen und Verfestigen der flüssigen Polymerisationsmischung
soll ebenfalls möglichst schnell erfolgen. Im allgemeinen ist hierzu eine Zeitspanne von
höchsten·; 5 Minuten ausreichend; sie variiert je nach
Art und Menge des Katalysators sowie nach Art, Reinheit und Menge der Monomeren insbesondere von
0,1 Sekunden bis 3 Minuten, vorzugsweise von 1 bis 60 Sekunden. Zur Verfestigung der flüssigen Polymerisationsmischung
genügt das Abkühlen auf eine Temperatur, die unterhalb des Schmelzpunktes der Mischung
liegt Es ist jedoch vorteilhaft, die Mischung durch Abkühlen auf eine Temperatur von +40 bis -200C,
vorzugsweise + 20 bis 0° C abzuschrecken.
Ein schnelles Abkühlen der flüssigen Polymerisationsmischung kann z.B. dadurch erzielt werden, daß die
Schmelze in innige Berührung mit gekühlten Flächen gebracht wird. Dies kann z. B. in geküh/ten Schläuchen,
auf Platten, Bändern oder in Behältern erfolgen. Es ist zweckmäßig, daß die Schichtdicke des Gemisches einige
cm nicht überschreitet Besonders günstige Ergebnisse werden bei Schichtdicken von 0,1 bis 20 mm, vorzugsweise
von 1 bis 10 mm erhalten. Das Abkühlen der Mischung kann ebenso in gekühlten Extrudern oder
Knetern erfolgen. In jedem Fall muß die Kühlwirkung ausreichen, die flüssige Polymerisationsmischung in der
zur Verfügung stehenden Zeitspanne nach Katalysatorzugabe und vor Auftreten einer ersten Trübung
abzukühlen und erstarren zu lassen. Die erstarrte Mischung wird alsdann ohne aufzuschmelzen bei einer
Temperatur von 62 bis 130° C, vorzugsweise 70 bis
1000C, polymerisiert. Ein wiederhholtes Erwärmen und
Abkühlen bleibt hierbei ohne Einfluß auf Ausbeute und Produkteigenschaften.
Zur Entfernung instabiler Anteile werden die Copolvmeren einem thermischen oder hydrolytischen
kontrollierten, partiellen Abbau bis zu primären Alkoholendgruppen unterworfen (vgl. z. B. DE-AS
14 45 273 und 14 45 294). Dieser Abbau erfolgt vorzugsweise unter einer Inertgasatmosphäre.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Formmasse werden die Copolymeren des """rioxans — vorzugsweise
in Gegenwart von Stabilisatoren gegen den EinfluE von Wärme, Sauerstoff und Licht — in der Schmelze
homogenisiert. Dieser Vorgang erfolgt vorzugsweise in einem Extruder bei einer Temperatur oberhalb des
Schmelzpunktes des Polymeren bis zu 250°C, vorzugsweise
von 180 bis 210° C.
Als Wärmestabilisatoren eignen sich z. B. Folyamide, Amide mehrbasiger Carbonsäuren, Amidine, Hydrazine,
Harnstoffe, Poly(N-viny!lactarr.e) und Erdalkalisalze
von Carbonsäuren, als Oxidationsstabilisatoren werden Phenole, insbesondere Bisphenole, und aromatische
Amine und als Lichtstabilisatoren «-Hydroxybenzophenon- und Benzotriazolderivate verwendet, wobei die
Stabilisatoren in Mengen von insgesamt 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf
die Gesamtmischung, eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäß erhaltene Formmasse läßt sich mechanisch, z. B. durch Zerhacken oder Mahlen, zu
Granulaten, Schnitzeln, Flocken oder Pulver zerkleinern. Sie isi thermoplastisch verformbar und (iurch
übliche Verfahren, z. B. durch Spritzgießen oder Strangpressen, vei arbeitbar. Sie eignet sich als technischer
Werkstoff zur Herstellung von Halbzeug und Fertigteilen wie Formkörpern, z. B. Barren, Stäben,
Platten, Filmen, Bändern und Rohren, sowie Haushaltsartikeln, z. B. Schalen und Bechern, und dimensionsstabilen
und maßhaltigen Maschienenteilen, z. B. Gehäusen, Zahnrädern, Lagerteilen und Steuerelementen.
Beispiele 1 bis 15
Von einer Mischung aus 98 Gewichtsteilen Trioxan, 2 Gewichtsteilen Dioxolan und 0,2 Gewichtsteilen Methy-IaI,
die auf einer Temperatur von 700C gehalten wird, werden jeweils 100 g in eine dünnwandige, flache
Aluminiumtube gefüllt; die Aluminiumtube hat die Abmessungen 15 cm χ 6 cm χ 1 cm. Nach Zugabe von
75 Teilen Bortrifluorid-di-n-butylätherat pro 1 Million
Teile Monomere, das mit Cyclohexan im Gewichtsverhältnis 1 :80 verdünnt worden ist, und sofortigem
Verschließen der Tube wird diese 3 Sekunden lang kräftig geschüttelt und dann in eine Eis/Wasser-Mischung
von 0°C gestellt Nach 3 Minuten wird die Tube eine bestimmte Zeitlang in ein Heizbad mit bestimmter
Temperatur gestellt (vgl. Tabelle 1).
Nach Ablauf der jeweiligen Polymeristaionszeit wird die Tube auf O0C gekühlt; das »Rohpolymerc« wird aus
dtr Tube entfernt und zu einem feinen Pulver vermählen. Es wird 30 Minuten lang in 1 1 Methanol, das
5 ml Monoäthanolamin enthält, ausgekocht, dann bei Raumtemperatur abgesaugt und mit Methanol gewaschen
und schließlich bei einer Temperatur von 70" C
unter Stickstoff getrocknet. Zur Entfernung instabiler Anteile wird das getrocknete Polymere 30 Minuten lang
in 1,5 I Benzylalkohol, der 5 ml Triäthanolamin enthält, auf eine Temperatur von 150°C erhitzt. Nach dem
Erkalten der Lösung wird das Polymere durch Zusatz von 1 1 Methanol ausgefällt, dann abgesaugt, mit
Methanol gewaschen und nochmals mit 1 1 Methanol ausgekocht. Nach Absaugen wird das Polymere
schließlich bei einer Temperatur von 700C und einem Druck von 200 Torr unter Stickstoff getrocknet und zur
Bestimmung der Ausbeute gewogen. Weitere Einzelhei-
4" ten und die Ergebnisse der Untersuchung bestimmter
Eigenschaften sind aus Tabelle 1 ersichtlich.
Die reduzierte spezifische Viskosität (RSV) des Polymeren wird an einer 0.5gewichtsprozentigen
Lösung des Polymeren in y-B.ityrolacton, das 2
Gewichtsprozent Diphenylamin enthält, bei einer Temperatur von 140°C gemessen. Der Schmelzindex /2
bzw. /20 wird nach DIN 55 753 bei einer Temperatur von
190°C und einer Belastung von 2,16 kg bzw. 21,6 kg an dem Polymeren ermittelt, nachdem dieses mit einer
so Mischung aus 0,1 Gewichtsprozent Dicyandiamid und
0,5 Gewichtsprozent Bis(2-hydroxy-3-tert.-buty! 5-methyl-phenyl)-meth&n,
jeweils bezogen auf die Menge des Polymeren, stabilisiert worden ist. Das Schmelzindexverhältnis
iio//j gilt als Maß für die Änderung des
Fließverhalteiis in Abhängigkeit νοΛί Druck. Als
Polymerisationszeit (PZ) wird die Dauer der Erwärmung in einem thermokonslanten Heizbad bezeichnet.
Unter Gewichtsverlust ist die gewichtsmäßige Abnahme der Polymerisationsmischung zu verstehen, die von
der Mischung der Komponenten bis zum Ende der Polymerisationszeit eintritt.
Vergleichsbeispiele A bis G
Die Vergleichsbeispiele werden wie die Beispiele 1 bis 15 ausgeführt, jedoch mit der Abweichung, daß die Tube
nach Vermischung von Monomeren und Katalysatorlösung ohne Abkühlung sofort in ein Heizbad gestellt
wird. Die Polymerisationsmischurig erstarrt erst nach
Ablauf einer gewissen Verzögerungsperiode ab Zugabe des Katalysators (VP).
Tabelle 1
Beispiel | VP | PoIy.- | PZ | Gew.- | Ausbeute | RSV | (g/10 min) | '2 | 0,71 | ,4 | 'V'2 |
Temp. | verlusl | 46,0 | 0,84 | ,1 | |||||||
(see) | ( Π | (min) | (%) | (%) | (dl/g) | 48,2 | 0,85 | ,75 | |||
I | _ | 65 | 30 | 0 | 83,0 | 1,20 | 44,1 | 1,14 | ),47 | 65 | |
2 | - | 70 | 15 | 0 | 84,0 | 1,19 | 70,3 | 3,9 | ,4 | 57 | |
3 | - | 70 | 30 | 0 | 86,4 | 1,28 | 177 | 0,48 | ,55 | 52 | |
4 | - | 80 | 10 | 0 | 82,0 | 1,09 | 37,4 | 1,00 | ,4 | 62 | |
5 | - | 80 | 20 | 0 | 86,5 | 0,96 | 94,3 | 0,87 | 25,8 | 46 | |
6 | - | 90 | 5 . | 0 | 84,7 | 1,30 | 6i | 26 | 78 | ||
7 | - | 90 | 10 | 0 | 82,8 | 1,20 | 87 | 31,5 | 94 | ||
8 | - | 100 | 5 | 1 | 8J,0 | 1,2/ | 91,2 | 48 | 70 | ||
9 | - | 100 | 10 | I | 82,8 | 1,13 | 89,0 | ( | 29 | 62 | |
10 | - | 110 | 5 | 1 | 83,0 | 1,26 | 23,3 | - | 83 | ||
11 | - | 110 | 10 | 2 | 81,9 | I.Il | 77,3 | _ | 51 | ||
12 | - | 120 | 2,5 | 1 | 80,6 | 1,45 | 91,5 | 50 | |||
13 | - | 120 | 5 | 1 | 81,1 | 1,26 | 73,1 | 55 | |||
14 | - | 120 | 10 | 6 | 78,2 | 1,32 | 659 | 59 | |||
15 | - | 130 | 5 | 6 | 77,8 | i.,12 | 834 | 52 | |||
A | 15 | 70 | 30 | 1,3 | 79,8 | 0,62 | 964 | 25,5 | |||
B | 12 | 80 | 20 | 8 | 80,4 | 0,64 | 1287 | 32 | |||
C | 10 | 90 | 10 | 11 | 73,4 | 0,64 | 590 | 31 | |||
D | 10 | 100 | 5 | 17 | 70,7 | 0,51 | - | 27 | |||
E | - | 110 | 5 | 21 | 66,5 | 0,60 | _ | 20 | |||
F | - | 120 | - | 100 | 0 | - | - | ||||
G | _ | 130 | _ | 100 | 0 | _ | |||||
Beispiele 16 bis 18
Analog den Beispielen 1 bis 15 werden jeweils 98 g Trioxan und 2 g eines cyclischen Acetals in Gegenwart
unterschiedlicher Mengen von Bortrifluorid-di-n-butylätherat
als Katalysator und unterschiedlicher Mengen von Methylal als Regler bei einer Polymerisationszeit
\on 10 Minuten und einer Polymerisationstemperatur von 90°C polymerisiert. Die Aufarbeitung der Rohpolymeren
erfolgt ebenfalls gemäß den vorgenannten Beispielen. Die Einzelheiten und Ergebnisse der
Beispiele zeigt Tabelle 2.
Vergleichsbeispiele H bis K
Die Vergleichsbeispiele werden wie die Beispiele 16 bis 18 ausgeführt, jedoch mit der Abweichung gemäß
Vergleichsbeispielen A bis G.
Cvclisches Acetal
Katalysator Regler Ausbeute
(Teile pro M Teile (Teile pro M Teile (%)
Monomere)
Monomere)
Beispiele 19 bis 21
Analog den Beispielen 1 bis 15 werden jeweils 98 g Trioxan und 2 g 13-DioxoIan in Gegenwart von 03 g
RSV
(dl/g)
16 | 1,3-Dioxan | 200 | 500 | 81,0 | 1,40 |
17 | 1,3-Dioxepan | 125 | 3000 | 80,1 | 1,10 |
18 | 4-M ethyl-1,3-dioxolan | 200 | 500 | 57,5 | 0,67 |
H | 1,3-Dioxan | 200 | 500 | 75,2 | 0,83 |
J | 1,3-Dioxepan | 125 | 3000 | 76,0 | 0,62 |
K | 4-M ethyl-1,3-dioxolan | 200 | 50ö | 53,8 | 0,45 |
Methylal als Regler mit Hilfe verschiedener Katalysatoren bei einer Polymerisationszeit von 20 Minuten und
einer Polymerisationstemperatur von 80° C polymeri-
ίο
siert Die Aufarbeitung der Rohpolymeren wird ebenfalls gemäß den vorgenannten Beispielen vorgenommen. Die Einzelheiten und Ergebnisse der Beispiele
sind aus Tabelle 3 ersichtlich.
Die Vergleichsbeispiele werden wie die Beispiele 19 bis 21 ausgeführt, jedoch mit der Abweichung gemäB
Vergleichsbeispielen A bis G.
Beispiel | Katalysator | Verdünnungsmittel | VP | Gewichts verlust |
Ausbeute | RSV |
(Teile pro M Teile | (Teile pro M Teile | (see) | (%) | (%) | (dl/g) | |
Monomere) | Monomere) | |||||
19 | Bortrifluorid 60 | Stickstoff 600 | _ | 0 | 85 | 1,12 |
20 | Triphenylmethyl- | Äthylenchlorid 10000 | - | 0,5 | 82 | 0,97 |
hexafluorphosphat 500 | ||||||
?1 | Perchlorsäure (70%) | 1.4-Dioxan | - | 0 | 79 | 1,05 |
0,5 | 5000 | |||||
L | Bortrifluorid 60 | Stickstoff 600 | 15 | 6 | 78 | 0,73 |
M | Triphenylmethyl- | Äthylenchlorid 10 000 | 25 | 7,5 | 75 | 0,65 |
hexafluorophosphat 500 | ||||||
N | Perchlorsäure (70%) | 1,4-Dioxan 5 000 | 7 | 8 | 73 | 0,68 |
0,5 |
B e i s ρ i e 1 e 22 bis 27
Analog den Beispielen 1 bis 15 werden unterschiedliche
Mengen von Trioxan und Dioxolan in Gegenwart von 0,3 g Methylai als Regler mit Hilfe verschiedener
Mengen von Bortrifluorid-di-n-butylätherat (mit Cyclohexan
im Verhältnis 1 :80 verdünnt) als Katalysator bei einer Polymerisationszeit von 10 Minuten und einer
Polymerisationstemperatur von 900C polymerisiert Die
Rohpolymeren werden ebenfalls gemäB den vorgenannten
Beispielen aufgearbeitet Die Einzelheiten und Ergebnisse der Beispiele sind in Tabelle 4 zusammengejo
stellt
Vergleichsbeispiele O bis T
Die Vergleichsbeispiele werden wie die Beispiele 22 bis 27 ausgeführt, jedoch mit der Abweichung gemäß
J5 Vergleichsbeispielen A bis G.
Beispiel | Trioxan | Dioxolan | Katalysator | VP | _ | Gewichts | Ausbeute | RSV |
- | verlust | |||||||
(g) | fg) | (Teile pro M | (sec) | - | (dl/g) | |||
Teile Monomere) | - | |||||||
22 | 99,5 | 0,5 | 100 | - | 0,4 | 77,6 | 1,28 | |
23 | 99 | 1 | 100 | - | 0,4 | 77,7 | 1,10 | |
24 | 98 | 2 | 100 | 15 | 0,3 | 79,2 | 1,14 | |
25 | 97 | 3 | 125 | 22 | 0,8 | 78,1 | 0,92 | |
26 | 95 | 5 | 150 | 40 | 0,9 | 83,3 | 0,97 | |
27 | 90 | 10 | 300 | 42 | 0,3 | 89,0 | 0,78 | |
O | 99,5 | 0,5 | 100 | 170 | 9,1 | 69,4 | 0,60 | |
P | 99 | 1 | 100 | 25 | 6,2 | 73,5 | 0,68 | |
Q | 98 | 2 | 100 | 5,2 | 73,2 | 0,52 | ||
R | 97 | 3 | 125 | 8,6 | 76,9 | 0,41 | ||
S | 95 | 5 | 150 | 5,5 | 75,0 | 0,54 | ||
T | 90 | 10 | 300 | 7,8 | 82,4 | 0,48 |
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Copolymeren des Trioxans durch Polymerisieren von 99,9 bis 90
Gewichtsprozent Trioxan und 0,1 bis 10 Gewichtsprozent eines cyclischen Acetals in Gegenwart eines
kationisch wirksamen Katalysators, wobei Trioxan, cyclisches Acetal und Katalysator bei einer Temperatur
von 62 bis 115°C homogen vermischt werden,
die entstandene flüssige Mischung anschließend durch Abkühlen verfestigt, dann polymerisiert und
schließlich in bekannter Weise aufgearbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die homogene
Vermischung von Trioxan, cyclischen! Acetal und Katalysator innerhalb von höchstens 5 Sekunden,
die anschließende Verfestigung der flüssigen Mischung durch Abkühlung innerhalb von höchstens 5
Minuten und vor Auftreten einer Trübung und als dann die Polymerisation bei einer Temperatur von
etwa 62 bis 1300C unter Beibehaltung des festen Aggregatzustandes durchgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als cyclisches Acetal eine Verbindung
der Formel
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