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Polstersitz od. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Polstersitz od. dgl.
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mit einem Sitzteil und einem mit eingebauter Rückenstütze versehenen
Rückenteil. Im Rahmen der vorliegendenErfindung werden unter dem Begriff Polstersitz
alle im Sitzt und Rückenteil gepolsterten Sitzmöbel, wie z. B. Sessel" Sitzsofas,
Garten- und Freizeitmöbel sowie Kraftfahrzeugsitzes verstanden.
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Rückenstützen haben die Auf gabe, die Wirbelsäule der sitzenden Person
zu stitzen, um Wirbelsäulendeformierungen, insbesondere Bandscheibenschäden, vorzubeugen
oder zumindest derartige bereits eingetretene Schäden durch entsprechende Stützung
des Rückens zu mildern.
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Wirbelsäulendeformationen, insbesondere Bandscheibenschäden, sind
heutzutage bereits als Zivilisationskrankheit zu bezeichnen, für deren Verbreitung
oft eine unzureichende anatomische Anpassung der serienmäßigen Fahrzeugsitze verantwortlich
ist. Aber auch Polstersitze im häuslichen Wohnbereich oder im Büro sind in der Ausführung
ihres Rückenteils dem Stützungsbedürfnis der Wirbelsäule nur unzureichend angepaßt.
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Bei bekannten Polstersitzen mit in den Rückenteil eingebauter Rückenstütze
ist diese in der Regel mehr oder weniger nachgiebig ausgestaltet aber stets fest
in das Rückenteil eingebaut. Der grundsätzliche Nachteil dieser Anordnung besteht
darin, daß solche Rückenstützen ihre Wirksamkeit nur bei sitzenden Personen eines
durchschnittlichen Körpergewichts und durchschnittlicher anatomischer Proportionen
entfalten können. So kann beispielsweise eine solehe Rükkenstütze einer Person hohen
Körpergewichts keinen ausreichenden Halt verschaffen, weil sie dem hohen Körpergewicht
so weit nachgibt, daß die Wirbelsäule in einem für eine anatomisch richtige Sitzhaltung
unzulässigem Ausmaß nach außen gekrümmt wird. Zu diesem Effekt tritt noch eine unter
dem hohen Körpergewicht erfolgende starke Deformation des Sitzteilpolsters hinzu,
wodurch die Rückenstütze der Wirbelsäule nicht mehr im gewünschten Bereich, nämlich
etwa in Beckenhöhe, anliegt, sondern darüber. Bei Personen geringen Körpergewichts
treten diese Nachteile in umgekehrter Form auf. Unter der von einem geringen Körpergewicht
auf die Rückenstütze ausgeübten kleinen Andruckkraft verformen sich solche Rückenstützen
kaum, wodurch sie von der sitzenden
Person als ausgesprochen lästig
empfunden werden, weil sie verhältnismäßig zu weit aus der Polsterfläche des Rükkenteils
hervorstehen. Außerdem kann auh bei geringem Körpergewicht die Stützung nicht im
richtigen Bereich der Wirbelsäule wirksam werden weil die Durchwölbung des Sitzteilpolsters
unter dem Einfluß eines geringen Körpergewichts zu gering bleibt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Polstersitz
der eingangs angegebenen Gattung so auszugestalten, daß die geschilderten Nachteile
unabhängig vom Körpergewicht und den anatomischen Proportionen der sitzenden Person
nicht auftreten.
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-Di Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch daß im Sitzteil
ein Übertragungskörper vorgesehen ist der mit der beweglich angeordneten Rückenstütze
in verbindung steht und diese nach Maßgabe des auf ihn lastenden Gewichts mehr oder
weniger stark an den Rücken der sitzenden Person andrückt. Nach dem Grundgedanken
der Erfindung bestimmt also das Körpergewicht der sitzenden Person die durch die
Rückenstütze auf die Wirbelsäule ausgeübte Andruckkraft selbst, so daß eine für
ein gesundes Sitzen unzulässig große Auswärtskrümmung der Wirbelsäule sicher verhindert
wird0 Da sich die Andruckkraft individuell auf das jeweilige Körpergewicht einstellt9
empfinden auch leichte Personen keinen unangemessen hohen Druck auf ihre Wirbelsäule.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Übertragungskörper
eine beweglich angeordnete Sitzplatte9 die an dem einen Arm eines in der Nähe seines
Scheitels an eine horizontale im Polstersitz ortsfeste Schwenkachse angelenkten
Winkelhebels befestigt ist, dessen anderer Arm fest mit der Rückenstütze verbunden
ist. Der Winkelhebel sorgt hier für eine zwangsläufige mechanische Übertragung der
durch das
Körpergewicht ausgelösten Bewegung der Sitzplatte auf
die beweglich angeordnete Rückenstütze. Die Armlängen der Winkelhebel werden zweckmäßig
nach Maßgabe der durchschnittlichen Körperproportionen unter Anpassung an die für
Polstersitze üblichen Verhältnismaße ausgebildet.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Ubertragungskörper und die Rückenstütze Jeweils Luftkissen sind, die über
mindestens einen Verbindungsschlauch miteinander kommunizieren. Hierbei wird infolge
des Körpergewichts aus dem im Sitzteil vorgesehenen Luftkissen über die Verbindungsschläuche
Luft in die als Luftkissen ausgebildete Rückenstütze verdrängt, wodurch diese sich
aufbläht und die Wirbelsäule angemessen stützt.
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Anstelle von Luftkissen können mit gleicher Wirksamkeit natürlich
auch flüssigkeitsgefüllte Kissen Verwendung iinden.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform mit Winkelhebel ist die Anordnung
vorteilhaft so getroffen, daß zwei parallel und mit Abstand zueinander angeordnete
Winkelhebel vorgesehen sind, deren längeren Arme an ihren Enden durch die Sitzplatte
und deren kürzeren Arme an ihren Enden durch die Rückenstütze miteinander verbunden
sind. Auf diese Weise entsteht ein starres Einsatzgestell, daß sich leicht herstellen
und einbauen läßt.
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Zweckmäßig sind hierbei die längeren Arme mit über die Scheitel hinausgeführten
Verlängerungen ausgestattet, die mit den kürzeren Armen über Versteifungsplatten
in fester Verbindung stehen, welche Jeweils eine Lagerbohrung für die Anlenkung
an die Schwenkachse aufweisen.
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Die Lagerung des beschriebenen Gestells erfolgt zweckmäßig so, daß
auf der hinteren Leiste des unteren Rahmengestells
des Polstersitzes
ein Lagerkörper befestigt ist, an den durch die Lagerbohrungen hindurchgeführte
Lagerbolzen od. dgl. zur Bildung der Schwenkachse angreifen.
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Der Polstersitz kann aber auch so ausgestaltet sein, daß an einer
die Seitenwangen des Rückenteils miteinander verbindenden oberhalb des unteren Rahmengestells
gelegenen Leiste ein Lagerkörper befestigt ist, an den durch die Lagerbohrungen
hindurchgeführte Lagerbolzen od. dgl. zur Bildung der Schwenkachse angreifen.
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Bei den bisher erwähnten aus Winkelhebeb> bestehenden Gestellen
sind diese zweckmäßig aus Holz gefertigt. Die Winkelhebel können aber auch jeweils
einstückig aus einem Metallprofil gebogen und an ihren kürzeren Armen jeweils mit
einer Lagerzunge versehen sein, die eine Lagerbohrung für die Anlenkung an die Schwenkachse
aufweist.
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Gemäß einer weiteren Alternative für die Ausbildung der Schwenkachse
ist vorgesehen, daß an den Seitenwangen des Rückenteils gegenüberliegend jeweils
ein Lagerkörper befestigt ist, an die durch die Lagerbohrungen hindurchgeführte
Lagerbolzen od. dgl. zur Bildung der Schwenkachse angreifen.
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Im Erfolg des Erfindungsgedankens befinden sich der Übertragungskörper
und ggf. die längeren Arme der Winkelhebel bei Sitzteilen mit Unter- und Oberpolster
zwischen beiden Polstern. Der Übertragungskörper tritt somit nach außen überhaupt
nicht in Erscheinung, sondern entfaltet seine Wirksamkeit erst bei Belastung mit
dem Körpergewicht der sitzenden Person.
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Falls jedoch das Sitzteil nicht mit zwei übereinander befindlichen
Polsterelementen ausgestattet ist, kann die Anordnung dadurch gekennzeichnet sein,
daß sich der
t»>ertragungskörper und ggf. die längeren Arme der
Winkelhebel bei Sitzteilen mit einteiligem Polster in einer im Polster angebrachten
Tasche od. dgl. befinden. Auch bei dieser Polstersitzausführung tritt somit der
Ubertragungskörper nicht nach außen in Erscheinung.
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Für eine Rückstellung der beweglichen Rückenstütze in ihre neutrale
Lage nach Entlastung des Sitzteils ist in vorteilhafter Ausbildung der Erfindung
vorgesehen, daß die Rückenstütze elastisch dehnbaren Gurten des Rückenteils anliegt.
Hierbei ist eine zusätzliche Anbringung solcher Gurte nicht erforderlich, weil die
Rückenteile üblicher Polstersitze ohnehin mit elastischen Gliedern versehen sind,
die dafür sorgen, daß sich auch das Rückenteil nach Entlastung in eine neutrale
Lage zurückverformt ffi Hierbei wird gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung die
Rückenstütze und damit über den Wlnkelhebel der Übertragungskörper zwangsläufig
in die Ruhestellung zurückbewegt.
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Für eine möglichst gute anatomische Anpassung von Sitzplatte und Rückenstütze
ist es von Vorteil, wenn die Sitzplatte an ihrer der sitzenden Person zugekehrten
Fläche konkav gewölbt ist, während die Rückenstütze an ihrer der sitzenden Person
zugekehrten Fläche im Querschnitt gesehen konvex gewölbt ist.
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Bei den bisher geschilderten Ausführungsformen der Erz in dung sind
stets zwei starr miteinander verbundene Winkelhebel für Jeden Polstersitz, sei es
nun ein Einzelsitz oder sei es ein Sitz aus mehreren Sitzbereichen eines Sitzsofas,
vorgesehen. In einer Weiterbildung der Erfindung kann die Anordnung aber auch so
vorgenommen werden, daß mehrere über die Sitzbreite verteilte parallel und
mit
Abstand zueinander angeordnete Winkelhebel vorgesehen sind, die unabhängig voneinander
beweglich an die Schwenkachse angelenkt sind. Diese Ausführungsform, die sich besonders
für den Einbau in Kraftfahrzeugsitze eignet, spricht selbsttätig auf Gewichtsverlagerungen
der sitzenden Person an, dergestalt, daß im Rückenteil die Andruckkraft der entsprechend
mehrteiligen Rückenstütze an der Stelle am größten ist, wo die durch die sitzende
Person auf das Sitzteil ausgeübte Kraft ihren Maximalwert hat. Bei Anwendung dieser
Ausgestaltung für Fahrzeugsitze erhält die sitzende Person bei GewichtsuerlagerUngen,
wie sie für das Durchfahren enger Kurven ganz typisch sind, eine zusätzliche seitliche
Stützung.
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Damit die Vielteiligkeit des Ubertragungskörpers und der Rückenstütze
bei dieser Ausführungsform für die sitzende Person praktisch unbemerkbar bleibt,
ist es vorteilhaft, wenn sich die Arme der lDinkelhebèl zu ihren äußeren Enden hin
zu der sitzenden Person zugekehrten Stützflächen verbreitem.
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Die Anlenkung der Winkelhebel dieser Ausführungsform an die Schwenkachse
geschieht zweckmäßig. so, daß die lVinkelhebel mit an ihrer der sitzenden Person
abgekehrten Scheitelseite angebrachten Lageraugen auf die Schwenkachse unter Zwischenlage
von Distanzhülsen aufgefädelt sind.
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Der Verwendung dieser Ausführungsform der Erfindung für Kraftfahrzeugsitze
steht auch nicht der wunsch entgegen, Kraftfahrzeugsitze als sog. Liegesitze auszugestalten.
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In diesem Fall sind die Winkelhebel so ausgebildet, daß die beiden
Arme der Winkelhebel getrennte Teile mit jeweils einem Lagerauge sind, die an den
Lageraugen winkelverstellbar zusammengefügt und auf die Schwenkachse gefädelt sind.
Hierbei ist es zweckmäßig, daß an jedem Winkelhebel
eines der Lageraugen
als Gabelkopf ausgebildet ist, der das andere Lagerauge von beiden Seiten umfaßt,
Die Winkelverstellbarkeit der beiden Arme der Winkell hebel läßt sich vorteilhaft
realisieren, indem konzentrisch zur Lagerbohrung des einen Lagerauges ein aus zwei
Abschnitten unterschiedlicher Breite bestehender kreisbogenförmiger Schlitz vorgesehen
ist, dem im anderen Lagerauge desselben Winkelhebels eine Zylinderbohrung gegenübersteht,
wobei durch die Schlitze und Zylinderbohrungen aller Winkelhebel eine axial verschiebbare
Stange hindurchgeführt ist, die alternierend mit Abschnitten eines größeren der
größeren Schlitzbreite etwa entsprechenden Durchmessers und mit Abschnitten eines
kleineren, der kleineren Schlitzbreite etwa entsprechenden Durchmessers versehen
ist. Bei dieser Ausführung läßt sich die Winkelverstellung auf einfache Weise durch
eine entsprechende axiale Verschiebung der Stange herbeiführen.
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Zweckmäßig entspricht hierbel die Länge des kreisbogenförmigen Schlitzes
mindestens dem Winkel, den das Rücken teil eines Kraftfahrzeugsitzes beim Verschwenken
in die Liegestellung zurücklegt. Der kreisbogenförmige Schlitz kann Jedoch in seiner
Länge auch größer ausgeführt werden, damit das Rückenteil des Kraftfahrzeugsitzes
in einer das Ein- und Aussteigen bei zweitürigen Kraftfahrzeugen erleichternde Weise
nach vorn gekippt werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Rückenstütze
nicht als unterhalb der Polsterfläche des Rückenteils befindliches Element ausgestaltet,
sondern die Rückenstütze ist als getrenntes Teil des Rückenteils ausgebildet und
zwischen dem Sitzteil und dem übrigen Rückenteil angeordnet. Hierbei ist also die
der sitzenden
Person zugekehrte Fläche der Rückenstütze sichtbar.
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Bei der weiter vorn geschilderten Ausführungsform mit Luftkissen,
ist es von Vorteil, wenn das Luftkissen der Rückenstütze in eine etwa U-förmige
der sitzenden Person zugekehrte im Rückenteil ortsfest angeordnete Mulde od. dgl.
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eingelegt ist. Somit ist sichergestellt, daß das die Rückenstütze
bildende Luftkissen unter Belastung durch die sitzende Person nicht ausweichen kann.
Bei der mit Luftkissen arbeitenden Ausführungsform der Erfindung ist der Verbindungsschlauch
zweckmäßig mit einem von außen zugänglichen Ventil ausgerüstet. Das eröffnet die
Möglichkeit, die Luftkissen mehr oder weniger stramm aufzublasen bzw. etwaige durch
Porösität eintretende Luftverluste zu ersetzen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand der Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt: Fig. 1 einen Schnitt durch
einen erfindungsgemäß ausgestalteten Polstersitz, Fig. 2 den Schnitt gemäß Fig.
1, jedoch unter Belastung durch eine sitzende Person, Fig. 3 in perspektivischer
Darstellung das im Polstersessel gemäß Fig. 1 und 2 verwendete Winkelhebel-Gestell,
Fig. 4 eine Seitenansicht des Gestells gemäß Fig. 3, Fig. 5 eine abgebrochen dargestellte
Rückansicht des Gestells gemäß Fig. 3, Fig. 6 die durch den strichpunktierten Ausschnittskreis
in Fig. 5 bezeichnete Einzelheit, dargestellt in einem größeren Maßstab und teilweise
aufgebrochen,
Fig. 7 einen Schnitt durch eine andere Ausirungtiform
des erfindungsgemäßen Polstersitzes, Fig. 8 einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Polstersitzes, Fig. 9 einen Schnitt durch eine gepolsterte
erz in dungsgemäß ausgebildete Garten liege, Fig. 10 den Schnitt gemäß Fig. 9, Jedoch
bei durch eine Person belasteter Gartenliege, Fig.11 in perspektivischer Ansicht
das bei der Gartenliege gemäß der Fig. 9 und 10 verwendete Winkelhebel-Gestell,
Fig. 12 einen Schnitt durch einen geschäumten Polster sitz, der mit Winkelhebeln
gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung versehen ist, Fig. 13 die abgebrochen
dargestellte Winkelhebelsituation gemäß Fig. 12 in perspektivischer Darstellung,
Fig. 14, 15 in einem größeren Maßstab die zusammenwirkenden Lageraugen eines erfindungsgemäßen
zweiteiligen Winkelhebels gemäß Fig. 12, 13 in abgebrochener Seitentnsicht, Fig.
16 einen axialen Teilschnitt durch das abgebrochen dargestellte zusammengesetzte
Lagerauge des Winkelhebels gemäß der Fig. 14 und 15, Fig. 17 einen abgebrochen irgestelten
Teilschnitt durch mehrere Winkelhebel gemäß der Fig. 14 bis 16 mit Winkelverstellvorrichtung,
Fig. 18, 19, 20 Schnitte durch einen mit den Winkelhebeln gemäß Fig. 14 bis 17 ausgerüsteten
Fahrzeugsitz mit unterschiedlichen Stellungen des Rückenteils, Fig. 21 einen Schnitt
durch einen Polstersessel, bei welchem die Rückenstütze als getrenntes Tell
ausgebildet
ist, Fig. 22 den Polstersessel gemäß Fig. 21 unter Belastung durch eine sitzende
Person, Fig. 23 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäß mit Luftkissen ausgestatteten
Polstersitz im unbelasteten Zustand und Fig. 24 den Polstersitz gemäß Fig, 23 im
belasteten Zustand.
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Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte aus einem Sitzteil 1 und einem
Rückenteil 2 aufgebaute Polstersessel besitzt ein unteres mit angezapften Beinen
3 yersehenes Rahmengestell 4. -Am Rahmengestell 4 sind Wellenbandfedern 5 und darüber
ein Federleinen 6 befestigt, Auf das Federleinen 6 sind ein Unterpolster 7 und ein
Oberpolster 8 aufgelegt, beide jeweils aus Schaumstoff bestehend. Das Rückenteil
2 wird von zwei am unteren Rahmengestell 4 befestigten, z.B.
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angezapften, Seitenwangen 9 gehalten. Die Seitenwangen 9 sind gegeneinander
durch eine daran befestigte obere Querleiste 10 ausgesteift. Weiterhin befindet
sich zwischen den Seitenwangen 9 ein Querstab 12, welcher der Befestigung des Bespannungsstoffes
für das Rückenteil 2 dient. In allen zu dieser Anmeldung -gehörenden Zeichnungen
sind die Bespannungsstoffe für Sitz- und Rückenteil aus Gründen der Zeichnungsvereinfachung
nicht dargestellt. Außerdem sind die aus den Zeichnungen ersichtlichen Polstersess-el
aus denselben Gründen ohne evtl; vorhandene die Beine 3 verdeckende Schabracken
und ohne ggf. vorgesehene Armlehnen dagestell. Über die irorderseite der Seitenwangen
9 sind mehrere dehnbare Gurte 13, sog. Stretchgurte, gespannt, Den Stretchgurten
liegt das im gezeigten Beispiel ebenfalls aus Schaumstoff bestehende Rückenpolster
14 auf. Der bis hierher beschriebene Polstersessel entspricht völlig dem Stand der
Technik. Nachfolgend wird die erfindungsgemäße Ausrüstung des Polstersitzes mit
einer beweglichen Rückenstütze näher beschrieben.
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Zwischen dem Unterpolster 7 und dem Oberpolster 8 befindet sich der
als Sitzplatte 15 ausgebildete Übertragungskörper, der mit der gepolsterten Rückenstütze
16 über den allgemein mit 17 bezeichneten Winkelhebel in mechanischer Verbindung
steht. Die allgemein mit 18 bezeichnete horlzontale in der Nähe des Scheitels des
Winkelhebels 17 angeordnete Schwenkachse lagert den Winkelhebel schwenkbar an einem
an der hinteren Leiste des Rahmengestells 4 befestigten Lagerkörper 11.
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Zur näheren Erläuterung des Winkelhebel-Gestells wird nunmehr zunächst
auf die Fig. 3 bis 6 Bezug genommen. Die beiden parallel zueinander angeordneten
Winkelhebel 17 sind an ihren längeren Armen 19 mit der Sitzplatte 15 beispielsweise
durch Schrauben befestigt, während ihre kürzeren Arme 20 die Rückenstütze 16 tragen,
mit der sie beispielsweise verschraubt sind. Die längeren Arme 19 sind mittels ihrer
Verlängerungen 21 über die Versteifungsplatten 22 mit den kürzeren Armen 20 verbunden.
Die Versteifungsplatten 22 sind beispielsweise an die Verlängerungen 21 und die
kürzeren Arme 20 angeschraubt und weisen an ihren äußeren Enden die Lagerbohrungen
23 für die Anlenkung des Winkelhebel-Gestells an die Schwenkachse 18 auf. Die Schwenkachse
18, in den Fig. 5 und 6 als strichpunktierte Mittellinie angegeben, wird von den
als Sechskantholzschrauben ausgeführten Lagerbolzen 24 gebildet, die unter Zwischenlage
von Scheiben 25 durch die Lagerbohrungen 23 hindurchgeführt und in den Lagerkörper
11 eingeschraubt sind. Fig. 6 veranschaulicht die Lage der Teile vor dem Einschrauben
der Lagerbolzen 24.
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Wie Fig. 2 veranschaulicht, drückt die sitzende Person 26 die Polster
des Sitzteils insbesondere im Auflagebereich des Gesäßes zusammen, wodurch die zwischen
Unter- und Oberpolster 7, 8 befindliche Sitzplatte 15 nach unten verschwenkt
wird
und ihrerseits die Rückenstütze 16 dem Rücken der sitzenden Person 26 andrückt.
Dabei kommt es zu der für ein anatomisch richtiges Sitzen typischen S-Linie im Rückenteil,
die sich aus einem konkaven oberen Bereich 27 und einem konvexen unteren Bereich'28
zusammen setzt. Im übrigen behindert das Winkelhebel-Gestell das Durchfedern der
Polster 7, 8 des Sitzteils 1 nicht. Nach Entlastung des Polstersessels drücken die
dehnbaren Gurte 13 die Rückenstütze 16 wieder in ihre in Fig. 1 dargestellte neutrale
Lage. Die Rückstellbewegung des Winkelhebel-Gestells wird auch von den bei Entlastung
wieder nach oben durchfedernden Wellenbandfedern 5 unterstützt.
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Zur Erläuterung der nachfolgenden Ausführungsbeispiele werden für
gleiche oder vergleichbare Teile die mit Bezug auf die Fig. 1 bis 6 eingeführten
Bezugszahlen verwendet.
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Der in Fig. 7 dargestellte Polstersessel unterscheidet sich von dem
in den Fig, 1 und 2 gezeigten im wesentlichen dadurch, daß die Polster 7, 8 des
Sitzteils 1 nicht unmittelbar dem unteren Rahmengestell 4,sondern einem darüber
befindlichen Auflagerahmen 29 auf liegen. Der.Auflagerahmen 29 trägt seinerseits
die Wellenbandfedern 5 und das Federleinen 6. Auflagerahmen 29 und Rahmengestell
4 sind vorn durch eine Blende 30 und hinten über die Seitenwangen 9 miteinander
verbunden. Der Polstersessel stützt sich in diesem Fall über Schwenkrollen 31 am
Fußboden ab. Die Bohrungen 32 dienen der Befestigung einer Armlehne (nicht gezeigt),
Im vorliegenden Beispiel sind die Winkelhebel 17 aus Metallprofilen geformt. Auch
bei dieser Ausführung sorgen Versteifungsplatten 22 für eine Anlenkung des Winkelhebel-Gestells
an die Schwenkachse 18. Der Lagerkörper 11
für die Schwenkachse
18 ist in diesem Fall an der oberhalb des unteren Rahmengestells 4 gelegenen die
beiden Seitenwangen 9 miteinander verbindenden Leiste 33 befestigt.
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Im übrigen entspricht die erfindungsgemäße Folstersitzausführung derJenigen,
die mit Bezug auf die Fig, 1 bis 6 vorstehend erläutert wurde.
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Fig. 8, aus welcher ein der Fig. 7 ähnlicher Polstersessel hervorgeht,
veranschaulicht eine modifizierte Ausführung des Winkelhebel-Gestells, bei welcher
die Winkelhebel 17 Jeweils einstückig aus einem Metaliprofil gebogen sind, Dabei
tragen ihre kürzeren Arme 20 Jeweils die Lagerzunge 34, welche mit Lagerbohrungen
für die Anlenkung an die Schwenkachse 18 ausgestattet sind. Die Anordnung der Schwenkachse
18 kann prinzipiell,wie mit Bezug auf Fig. 7 beschrieben, ausgestaltet werden, indem
eine die beiden Seitenwangen 9 miteinander verbindende Leiste eingezogen wird, an
welcher, wie beschrieben, ein Lagerkörper befestigt ist. Im in Fig. 8 gezeichneten
Fall sind jedoch zwei Jeweils gegenüberliegend an den Seitenwangen 9 befestigte
Lagerkörper 35 vorgesehen, an welche das Winkelhebelgestell etwa wie mit Bezug auf
Fig, 6 beschrieben angelenkt ist.
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Die Fig. 1, 7 und 8 demonstrieren, daß die Anwendung der Erfindung
nicht auf bestimmte Polstersesseltypen beschränkt ist. Es ist in Jedem Falle möglich,
ein Winkelhebel-Gestell vorzusehen. Die in den Fig. 7 und 8 dargestellten Sitzplatten
15 veranschaulichen übrigens die konkave Krümmung ihrer der sitzenden Person zugekehrten
Fläche. Die Rückenstütze 16 ist, wie auch schon z.B. aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich,
an ihrer der sitzenden Person sugekehrten Fläche konvex gewölbt, Die Fig. 9 bis
11 betreifen die Anwendung der Erfindung auf gepolsterte Freizeit- bzw. Gartenmöbel.
In Fig. 9 ist eine übliche gepolsterte Gartenliege dargestellt, bei welcher der
wiederum aus einem Sitzteil 1 und eine. Rückenteil
2 bestehende
Liegenkörper an einem aus Streben bzw.
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Beinen 36, 37, 38 und den Armlehnen 39 aufgebauten und über Rollen
40 fahrbaren Gestell befestigt ist. Der Liegenkörper umfaßt seinerseits ein unteres
Rahniengestell 4 und ein rückwärtiges Rahmengestell 41. Beide Rahmengestelle 4,
41 sind an den winkelförmigen Seitenwangen 9 befestigt, über die wiederum dehnbare
Gurte 13 gespannt sind. Den Gurten 13 liegt eine einteilige Polsterauflage 42 auf.
An der unteren Leiste des rückwärtigen Rahmengestells 41 befindet sich wieder der
Lagerkörper 11, an dessen Schwenkachse 18 das Winkelgestell angelenkt ist. Das Winkelgestell
umfaßt in diesem Ausführungsbeispiel zwei aus Metallrohr gebogene Winkelhebel 17,
deren Ausführung sich am besten aus Fig. 11 ergibt. Im Scheitel der Winkeihebel
sind Versteifungsplatten 22 eingeschweißt bzw. eingelötet, welche mit Lagerbohrungen
23 versehen sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel liegen sowohl die konkav gekrümmte
Sitzplatte 15 als auch die in diesem Fall ungepolsterte konvex gekrümmte Rückenstütze
16 dehnbaren Gurten 13 an. Die durchgehende Polsterfläche des Sitzteils 1 und des
Rückenteils 2 nimmt unter Belastung durch die Person 26 die in Fig. 10 gezeichnete
der menschlichen Anatomiegzuträgliche Lage ein, Die Erfindung läßt sich auch in
Verbindung mit Polstersesseln verwenden, die anstelle von Rahmengestellen und Seitenwangen
über einen aus Hartschaum hergestellten Korpus 43 verfügen, wie sich aus Fig. 12
ergibt. Im gezeichneten Beispiel ruht der Korpus 43 auf dem unteren Rahmengestell
4. Der Korpus ist so geformt, daß wiederum ein Sitzteil 1 und ein Rückenteil 2 gebildet
werden. Das Sitzteil 1 verfügt über ein Unterpolster 7 und über ein darüber gelegtes
für den ganzen Polstersessel einteiliges Oberpolster 44, das sowohl die Stirnseite
des Sitzteils bedeckt als auch über die rückwärtige Fläche des Rückenteils 2 geführt
ist. Die Verbindung
des Polsters 44 mit dem Korpus 43 erfolgt
über eingezogene Spannfäden 45, an deren äußeren Enden Einzugsknöpfe 46 bzw. Anker
47 befestigt sind. Derartige Polstersessel und Polstersofas mit Hartschaumkorpus
erfreuen sich steigender Beliebtheit. In diesem Fall sind über die Sitzbreite verteilt
mehrere Winkelhebel 17 vorgesehen, die unabhängig voneinander beweglich an die Schwenkachse
18 angelenkt sind.
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Die Arme 19 und 20 verbreitern sich zu ihren äußeren Enden hin zu
den Stützflächen 48 bzw. 49 (Fig. 13), Die in Scheitelnähe angebrachten Lageraugen
50 sind gegenüber den Armen 19, 20 über Rippen 51 bzw. 52 ausgesteift. Jedes Lagerauge
50 weist eine Lagerbohrung 23 auf. Die Schwenkachse 18, in diesem Fall eine etwa
über die Sitzbreite bzw. Soft länge durchgehende Fädelstange durchsetzt die Lagerbohrungen
23, wobei zwischen jeweils zwei Winkelhebeln die Distanzhülsen 53 auf die Schwenkachse
18 aufgefädelt sind. An einem Ende ist die Schwenkachse 18 mit einem Kopf 54 versehen,
während an ihrem anderen Ende ein Gewindeansatz 55 zum Aufschrauben einer Mutter
56 vorgesehen ist. Auf diese Weise kann die gefädelte Anordnung gesichert werden,
wobei die ebenen F1ächen der Lageraugen 50 zusammen mit den Stirnflächen der Distanzhülsen
53 für eine exakte Führung der Winkelhebel in vertikalen Ebenen sorgen. Die aus
einer Mehrzahl von Winkelhebeln bestehende gefädelte Anordnung ist in den Scheitel
zwischen Sitzteil und Rückenteil des Korpus 43 eingesetzt und kann zusätzlich am
Korpus befestigt sein (nicht dargestellt), Die längeren Arme 19 der Winkelhebel
befinden sich zwischen dem Unterpolster 7 und dem durchgehenden Polster 44, Wie
bereits eingangs erwähnt, bietet die in den Fig. 12, 13 gezeigte Ausführungsform
der Erfindung den besonderen Vorzug, daß der Rücken der sitzenden Person auch dann
ausreichend
gestützt wird, wenn diese ihr Gewicht relativ zum
Sitzteil 1 verlagert. Hierbei wird jeweils der Winkelhebel 17 belastet, der den
größten Gewichtsanteil empfängt, wodurch der zugeordnete kürzere Arm 20 des Winkelhebels-mit
seiner Stützfläche. 49 weiter. in Richtung der sitzenden Person. ausgeschwenkt wird.
liegen dieser besonderen Vorzüge ist diese Ausführung der Erfindung auch für die
Ausrüstung von Fahrzeugsitzen mit Rückenstützen geeignet. Die mit Bezug auf einen
Polstersessel beschriebene und in den Fig. 12, 13 gezeigte Anordnung kann daher
in dieser oder einer abgewandelten Form für Fahrzeugsitze Verwendung finden. Insbesondere
bei der Ausrüstung der rückwärtigen Fahrzeugsitze mit Rückenstützen, bei welchen
das Rückenteil stets fest angeordnet ist, könnaidie mit Bezug auf die Fig, 12, 13
beschriebenen Winkelhebel ohne weiteres verwendet werden.
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Bei der Ausstattung der vorderen Fahrzeugsitze mit Rückenstützen gemäß
der Erfindung ist jedoch auf die zumeist verschwenkbar angeordneten Rückenteile
Rücksicht zu nehmen.
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Hierbei ist zumindest eine Verschwenkbarkeit-in Fahrtrichtung gegeben,
damit insbesondere bei zweitürigen Fahrzeugen der Ein- und Ausstieg erleichtert
wird. Häufig sind jedoch an den Fahrzeugvordersitzen Liegesitzbeschläge angebracht,
wodurch die Rückenteile einen wesentlich größeren Schwenkweg zurück legen können.
Diesen Sachverhalten kann durch die nachfolgend unter Bezugnahme auf die Fig. 14
bis 20 beschriebenen Ausführungsform der Erfindung Rechnung getragen werden.
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Hierbei bestehen die Winkelhebel 17 aus getrennten Armteilen 19, 20,
die jeweils mit einem Lagerauge 50 oder einer Lageraugenhälfte ausgerüstet sind.
Beide Lageraugen werden mit ihren Lagerbohrungen 23 auf die Schwenkachse 18 aufgefädelt,
An jedem Winkelhebel ist eines der Lageraugen als Gabelkopf ausgebildet. Bei dem
in den Fig. 16, 17
gezeigten Beispiel ist das das Lagerauge des
längeren Arms 19 des Winkelhebels 17. Fig. 14 verdeutlicht die Lage des konzentrisch
zur Lagerbohrung 23 angeordneten und aus zwei Abschnitten 57 und 58 unterschiedlicher
Breite zusammengesetzten kreisbogenförmigen Schlitzes. Das Lagerauge 50 des Winkelhebelarms
20 ist dagegen lediglich mit der durchgehenden Zylinderbohrung 59 versehen, deren
Durchmesser etwa der Breite des Schlitzbereiches 58 entspricht. Durch die Schlitze
57, 58 und Zylinderbohrungen 59 aller Winkelhebel 17 ist die axial verschiebbare
Stange 60 hindurcbgetührt, wie am besten aus Fig. 17 ersichtlich ist, Die Stange
60 besteht aus alternierenden Abschnitten 61 und 62 unterschiedlichen Durchmessers.
Der Durchmesser der Abschnitte 61-ist nur geringfügig kleiner als die Breite des
Schlitzbereiches 58 bzw. der Durchmesser der Zylinderbohrung 59, während dert Durchmesser
der Abschnitte 62 nur geringfügig kleiner ist als die Breite der Schlitzbereiche
57. Zur Erläuterung der Funktion der Winkelverstellung zwischen den Aren 19 und
20 der Winkelhebel 17 wird nachfolgend insbesondere auf Fig. 17 Bezug genommen.
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Hieraus ist entnehmbar, daß die Schwenkachse 18 an beiden Seiten an
Platten 63 befestigt ist, die beispielswéise Bestandteil eines Sitzteilrahmens des
Fahrzeugsitzes sind.
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Die Stange 60 ist auf beiden Seiten durch Bohrungen 64 der Platten
63 hindurchgeführt. Auf der einen Seite stützt sich die Stange 60 über eine Schraubendruckfeder
65 an einer Platte 63 ab. Andererseits liegt die Schraubendruckfeder 65 einer an
der Stange 60 befestigten Ringschulter 66 an. Es ist ersichtlich, daß die Stange
60 gegen den Druck der Feder axial verschoben werden kann, wozu ein am anderen Ende
der Stange 60 angebrachter Betätigungsknopf 67 dient.
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Die in den Fig. 16 und 17 gezeigte Lage der Stange 60 relativ zu den
Lageraugen 50 der Winkelhebel edaubt nur ein Verschwenken
der
Rückenteile der Fahrzeugsitze nach vorn zur Einstiegs- bzw. Ausstiegserleichterung.
Herbei begrenzt die Länge des Schlitzbereiches 58 (Fig. 14) die Größe des Schwenkwinkels.
Soll jedoch ein Rückenteil in die Liegesitzposition verschwenkt werden, so ist zuvor
die Stange 60 gegen den Druck der Feder 65 zu verschieben, bis die Stangenabschnitte
61 nur noch in der einen Hälfte des als Gabelkopf ausgebildeten einen Lagerauges
ruhen. Der hierfür erforderliche Verschiebeweg ist in Fig. 16 durch die Maßlinie
68 angegeben. In dieser Stellung stehen den Schlitzbereichen 57 die Stangenabschnitte
62 gegenüber, so daß die Winkelhebelarme 20 in Richtung der Liegeposition der Fahrzeugsitze
frei verschwenkt werden können. Der mögliche Schwenkwinkel ist auch hier durch die
Länge der Schlitzbereiche 57 begrenzt, die jedoch so lang auszuführen sind, daß
die Fahrzeugsitze in volle Liegesitzposition gebracht werden können. Nach Verschwenken
des Rückenteils des Fahrzeugsitzes in die gewünschte Schwenklage kann diese Schwenklage
in üblicher Weise durch den zusätzlich am Fahrzeugsitz vorgesehenen Liegesitzbeschlag,
zumeist durch Anziehen einer Handmutter, fixiert werden. In dieser Stellung kann
die Feder 65 die Stange 60 nicht axial verschieben, weil die Abschnitte 61 nicht
in die engen Schlitzbereiche 57 eintreten können. Nach iederaufrichtung des Rückenteils
treten die Abschnitte 61 aber verursacht durch die Wirkung der Feder 65 selbsttätig
in die Schlitzbereiche 58 ein.
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Die Fig. 18 bis 20 veranschaulichen die mit Bezug auf die Fig. 14
bis 17 beschriebenen winkelverstellbaren Winkelhebel in ihrer Anwendung auf einen
Fahrzeugvordersitz, wobei Fig. 18 die normale aufgerichtete Position des Rückenteils
2 zeigt, während Fig. 19 die Liegeposition des Fahrzeugsitzes demonstriert. Fig.
20 dagegen verdeutlicht die Stellung
des zur Einstiegs- bzw. Ausstiegserleichterung
nach vorn geschwenkten Rückenteils 2.
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Die Fig. 21 und 22 ähneln der Fig. 8, Jedoch ist hierbei die Rückenstütze
16 als getrenntes Polsterteil des Rückenteils 2 ausgebildet, und bildet zusammen
mit diesem Polsterteil im unbelasteten Zustand des Sitzteils 1 eine durchgehende
Polsterfläche. Bei Belastung, die in Fig. 22 angedeutet ist, tritt die Rückenstütze
16 aus der erwähnten Polsterflffiche hervor, so daß insgesamt die schon mit Bezug
auf die Fig. 1 bis 8 geschilderte Stützwirkung für die Wirbelsäule der sitzenden
Person eintritt.
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In den Fig. 23 und 24 schließlich ist in das Sitzteil 1 ein vorzugsweise
aus einzelnen aber zusammenhängenden Zellen bestehendes Luftkissen 69 eingearbeitet.
Dieses Luftkissen 69 steht über den Verbindungsschlauch 70 mit dem im Rückenteil
2 vorgesehenen Luftkissen 71, das zusammen mit der U-förmigen Mulde 72 die Rückenstütze
bildet, in Verbindung, Die Mulde 72 ist ortsfest zwischen den Seitenwangen 9 des
Rückenteils 2 angeordnet. Die dehnbaren Gurte 13 über der Mulde 72 sorgen dafür,
daß das Luftkissen 71 im unbelasteten Zustand zusammengefaltet ist, wobei die Luft
in das im Sitzteil 1 befindliche Luftkissen 69 verdrängt ist. Erst bei Belastung
des Sitzteils 1 und damit des Luftkissens 69 tritt die Luft nach Maßgabe des Körpergewichts
der sitzenden Person über den Verbindungsschlauch 70 in das Luftkissen 71 und bläht
dieses auf, wodurch infolge der Abstützung des Luftkissens 71 in der Mulde 72 die
Wirkung einer Rückenstütze entsteht, wie sie in Fig. 24 im belasteten Zustand demonstriert
ist. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, die Eigenspannung des Luftkissens
71 so zu wählen, daß es im unbelasteten Zustand die Luft infolge seiner elastischen
Spannung in das entsprechend mit geringerer Eigenspannung
ausgestattete
Luftkissen 69 verdrängen kann. An den Verbindungsschlauch 70 ist das Ventil 73 angeschlossen,
welches ein mehr oder weniger starkes Aufpumpen der Luftkissen bzw. ein gelegentliches
Nachfüllen von Luft gestattet.
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Bei der in den Fig. 12 bis 20 dargestellten Ausführungsform der Erfindung
ist es für eine schonende Anlage zwischen den Stützflächen 48, 49 der Winkelhebel
17 und dem Polstermaterial, z. B. dem Schaumstoff, von Vorteil, wenn die Winkelhebel
aus einem geeigneten Kunststoff, z. B. Nylon, gespritzt sind und in ihrer Gestaltung
in Richtung der Ränder der Stützflächen 48, 49 hin zunehmend verjüngt und daher
in diesen Bereichen elastisch sind. Hierdurch können sich die Stützflächen in einem
gewissen Umfang stufenlos auf die durch die sitzende Person eingedrückten Mulden
elastisch anpassen.
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Ansprüche