DE2260471A1 - Bremszylindereinrichtung fuer eine zweikreisbremse - Google Patents
Bremszylindereinrichtung fuer eine zweikreisbremseInfo
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Description
Anmelder: The Weatherhead Company, 300 East 131 Street, Cleveland, Ohio, USA
Bremszylindereinrichtung für eine Zweikreisbremse
Die Erfindung betrifft eine Bremszylindereinrichtung für eine Zweikreisbremse entsprechend
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Zweikreisbremsen enthalten meist einen Hauptzylinder mit zwei Druckkammern, von
denen jede mit einem getrennten Kreis verbunden ist. Beispielsweise bei Kraftfahrzeugen
werden durch den einen Kreis die Bremsbacken der Vorderräder und durch den anderen
Kreis die Bremsbacken der Hinterräder betätigt. Bei anderen bekannten Zweikreisbremsen
werden dagegen durch jeden der beiden Kreise sowohl die Bremszylinder der Vorderräder
als auch die Bremszylinder der Hinterräder betätigt,, Der Zweck dieser Zweikreisbremsen
besteht bekanntlich darin, daß beim Ausfall des einen Kreises der zweite Kreis wirksam
bleibt. Bei bekannten Zweikreisbremsen dieser Art wird jedoch als nachtei lig angesehen,
daß keine Einr ichtung zur mechanischen Betätigung der Bremszylindereinrichtung vorhanden
ist, die bei einem Totalausfall betätigt werden könnte oder die als Parkbremse benutzbar
ist.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Bremszylindereinrichtung der eingangs genannten Art mit einer zusätzlichen, mechanisch belätigbaren Einrichtung zu versehen. Diese
Aufgabe wird durch das Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
Eine Zweikreisbremse gemäß der Erfindung enthält zwei von einander unabhängige hydraulische
Kreise zur Betätigung der Bremszylinder durch beide Kreise. Außer durch jeden der beiden Kreise können die Bremszylinder unabhängig davon mechanisch betätigt
werden,
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Wenn die mechanische Hilfseinrichtung betätigt wird, bleibt sie so lange wirksam, bis
ein ausreichender Druck in einem der Kreise vorhanden ist. Aus Sicherheitsgründen wird
die Bremszylindereinrichtung in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung so ausgebildet,
daßdie mechanische Bremseinrichtung nicht gelöst werden kann, wenn beide hydraulischen
Kreise ausgefallen sind, oder wenn sich das Bremssystem in einem Zustand der Belriebsunsicherheit
befindet, beispielsweise bei zu starker Abnutzung oder fehlerhafter Wartung. Ein Fahrzeug mit einer derartigen Bremseinrichtung kann deshalb weder versehentlich noch
vorsätzlich gefahren werden, wenn es sich in einem gefährlichen Betriebszustand befindet.
Bei dem bevorzugten Ausfuhrungsbeispiel sind in der Gehäusebohrung zwei Kolben tandemartig
angeordnet. Jeder Kolben wird durch Druck in dem zugeordneten Kreis in Bremsrichtung
betätigt. Ein auf einen der Kolben ausgeübter Druck verursacht eine Bremskraft auf
ein gemeinsames Bremsglied, wobei der hintere Kolben seine Kraft über den vorderen Kolben
ausübt. Die Tandem-Anordnung ermöglicht, daß mindestens einer der Kolben wirksam
ist, selbst wenn einer der beiden Kreise ausgefallen sein sollte.
In Tandem-Anordnung mit den beiden Bremskolben ist eine mechanisch betätigbare Kolbeneinrichtung
vorgesehen, die Über die beiden Bremskolben eine Bremskraft auf das Bremsglied
ausüben kann und als Parkbremse oder.Notbremse dient. Vorzugsweise steht die mechanisch
betätigbare Kolbeneinrichtung unter Federdruck, so daß bei Freigabe eines Verriegelungsglieds
für die Feder durch die Feder eine Bremskraft ausgeübt wird. Dadurch
kann die Bremskraft beibehalten werden, bis in mindestens einem der beiden Kreise ein solcher
Druck aufgebaut ist, daß dadurch die Feder wieder zusammengedruckt werden kann. Bei dem bevorzugten AusfUhrungsbeispisl der Erfindung wird durch diesen Druck die zusätzliche
Kolbeneinrichtung automatisch in eine verriegelte und nicht wirksame Lage zurückgestellt.
Eine derartige Einrichtung ist besonders für Kraftfahrzeuge mir Scheibenbremsen
für alle vier Räder vorteilhaft, weil die mechanisch betätigbare Kolbeneinrichtung ein
einziges Park - Bremssystem oder ein Notbremssystem darstellt, welches unabhängig von
dem hydraulischen System ist.
Die wesentlichen Merkmale der Erfindung sind deshalb in einer Zweikreisbremse zu sehen,
bei denen die Bremszylinder entweder durch zu mindest einen der beiden hydraulischen
Kreise betätigt werden, oder bei einem Totalausfall oder für normale Parkzwecke durch
eine zusätzliche mechanische Einrichtung. Die Bremszylindereinrichtung enthält zwei
Kolben in land em-Anordnung, von den en jeder in Abhängigkeit von dem Druck in dem
betreffenden Kreis eine Bremskraft auf en gemeinsames Bremsglied ausüben kann, in dem
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die durch den hinteren Kolben ausgeübte Kraft über den vorderen Kolben übertragen wird.
Ebenfalls in Tandem-Anordnung zu diesen Kolben ist eine faderbelastete Kolbeneinrichtung
vorgesehen, durch die eine mechanische Bremskraft über die beiden Kolben ausgeübt werden
kann. Die Anordnung ermöglicht, daß die hydraulische Schaltung automatisch auf Betriebssicherheit
geprüft wird, wenn eine Betätigung zum Aufheben der Federkraft erfolgt.
Anhand der Zeichnung soll die Erfindung beispielsweise näher erläutert werden.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Zweikreisbremse mit einer Einrichtung
gemäß der Erfindung;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Bremszylindereinrichtung gemäß der Erfindung; und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des Verriegelungsglieds in Figur 2.
Fig. 1 zeigt ein Zweikreis-Bremssystem 10 zur Betätigung der Bremsen an Vorderrädern
Π und Hinterrädern 12 an einem Kraftwagen. Durch eine zusätzliche Seilverbindung 13
können die Bremsbacken der Hinterräder 12 unabhängig von der Arbeitsweise des hydraulischen
Bremssystems 10 betätigt werden.
Das Zweikreis-Bremssystem 10 enthält einen Hauptzylinder 16 an sich bekannter Konstruktion,
der zwei Druckkammern in Tandem-Anordnung oder dergleichen aufweist. In bekannter
Weise wird normalerweise in jeder Kammer der gleiche Druck erzeugt, wenn ein Bremspedal
17 betätigt wird. An jeder Kammer ist ein Auslaß 18, 19 vorgesehen. Die Auslässe
18, 19 sind mit einem unabhängigen hydraulischen Kreis 21 bzw. 22 mit den Bremszylindereinrichtungen
23 und 24 der Vorräder 11 und Hinterräder 12 verbunden. Bei'jedem der
beiden Kreise 21 und 22 sind also alle Bremszylindereinrichtungen 23, 24 betätigbar. In
jedem Kreis 21,22 ist ein Reduzierventil 26, 27 zwischen dem Hauptzylinder und den
Bremszylindereinrichtungen 24 der Hinterräder 12 vorgesehen, um den Druck in den hinteren
Bremszylindereinrichtungen 24 relativ zu dem Druck zu verringern, der den vorderen
Bremszylindereinrichtungen 23 in extremen Bremssituationen zugeführt wird, wobei
ein beträchtlicher Anteil des Gewichts des Fahrzeugs von den Hinterrädern auf die Vorderräder
übertragen wird. Wie im folgenden noch näher erläutert werden soll, gewährleistet
die Redundanz der Schaltung das alle Bremszylindereinrichtungen 23 und 24 betätigt
werden, selbst wenn einer der beiden Kreise 21, 22 wegen des Bruchs einer Ölleitung
ausfällt oder wenn aus sonstigen Gründen ein Druckverlust und/oder Ölverlust auftritt. Gewünschtenfalls kann eine Nachweiseinrichtung zur Feststellung einer Druckdifferenz
Verwendung finden, die einen Schalter zur Betätigung einer Warnlampe enthält, welcher Schalter mit den beiden Kreisen 21,22 verbunden ist und ermöglicht, daß ein
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zu geringer Druck in einem der beiden Kreise angezeigt wird.
Fig. 2 zeigt eine Bremszylindereinrichtung 24 gemäß der Erfindung, die an den Hinterrädern
12 angeordnet ist. Die Bremszylindereinrichtung 24 besteht aus einem Gehäuse 31 mit einer Längsbohrung 32 mit einem in der Hauptsache gleichförmigen Durchmesser,
Ein Arm 33 an dem Gehäuse 31 ragt von einem Ansatz 34 an dem Gehäuse vor und bildet
eine Fläche 35, die senkrecht zu der Achse der Bohrung 32 liegt. Ein erster Kolben 37
ist gleitend verschiebbar in einem Ende der Bohrung 32 angrenzend an den Arm 33 angeordnet.
Hinter dem ersten Kolben 37 ist ein zweiter Kolben 38 in der Bohrung 32 verschiebbar
angeordnet. Angrenzend an den zweiten Kolben 38 ist ein Kolben 39 mit einem kreisförmigen
Querschnitt gleitend verschiebbar in der Bohrung in Tandem-Anordnung vorgesehen.
Zwischen den beiden Kolben 37, 38 ist ein zylindrischer Vorsprung 40 mit verringertem
Durchmesser an dem zweiten Kolben ausgebildet. Der Vorsprung 40 bestimmt
einen minimalen Abstand zwischen den beiden Kolben 37 und 38, so daß eine Druckkammer
41 zwischen gegenüberliegenden 9irn fläch en 42 und 43 der beiden Kolben 37 und
38 und der Bohrung 32 begrenzt ist. Ein entsprechender zylindrischer Vorsprung 46 erstreckt
sich zwischen dem zweiten Kolben 38 und dem Kolben 39, um einen Mindestabstand zwischen diesen beiden Kolben herzustel len und eine zweite Druckkammer 47
zwischen den Stirnflächen 48 und 49 der Kolben 38 und 39 zu bilden« Wahlweise können
die Vorsprünge 40,46 einstückig mit dem gegenüberliegenden Stirnflächen 42 bzw, 48
ausgebildet sein, oder als getrennte Elemente vorgesehen werden, welche dieselbe axiale
Abmessung wie die dargestellten einstückig ausgebildeten Vorsprünge aufweisen.
Eine radiale Bohrung 51 in der Wand des Gehäuses 31 steht mit der Druckkammer 41 in
Verbindung. Die radiale Bohrung 51 ist mit einem Innengewinde versehen, in das ein Anschlußstück
52 der Leitung des einen Kreises 22 eingeschraubt ist, um den Hauptzylinder 16 mit der Druckkammer 41 zu verbinden. Eine entsprechende radiale Bohrung 53, die
mit der Kammer 47 in Verbindung steht, hat ebenfalls ein Innengewinde, in das ein Anschlußstück
54 eingeschraubt ist, um eine Verbindung mit dem anderen Kreis 21 und dem Hauptzylinder 16 herzustellen. Jedem Kolben 37, 38 und dem Kolben 39 ist mindestens
ein O-Ring 56,57,58 aus Gummi oder elastomeren Material zugeordnet, um einen ölaustritt
in axialer Richtung der Kammern 41 und 47 zu verhindern. Die Dichtungen 56, 57 und 58 sind vorzugsweise in Umfangsnuten in der Bohrung 52 zum Zwecke der Vereinfachung
der Herstellung der Bremszylindereinrichtung 24 angeordnet. Die Dichtungen können
jedoch auch in Nuten in den Kolben angeordnet sein, um die Abdichtung zu bewirken»
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Der Kolben 39 wird in der axialen Lage durch ein Sperrglied 66 (Figo 2) arretiert. Das
Sperrglied 66 ist in einem radialen Schlitz 67 angeordnet, der sich durch die Wand des
Gehäuses 31 zu der Bohrung 32 erstreckt. Wie in Fig„ 3 dargestellt ist, besteht das
Sperrglied 66 aus einem flachen Joch 68 mit zwei Armen 69, an denen eine Qfuerstrebe
71 durch Bolzen 72 befestigt ist. Der Schlitz 67 erstreckt sich durch das Gehäuse 31 so
weit, daß eine Kante 74 des Jochs 68 auf der Endwand des Schlitzes aufliegt, der vorzugsweise
in einer ebenen Fläche endet, in der die Achse der Bohrung 32 liegt. An dem Kolben 39 ist eine Umfangsnut 76 zur Aufnahme des Jochs 68 ausgebildet. Das Joch 68
wird normalerweise in dieser Nut 76 durch eine Druckfeder 77 zwischen dem Gehäuse
3} und der Querstrebe 71 zurückgehalteno Das Sperrglied 66 ist in dem Schlitz 67 radial
nach außen weit genug verschiebbar, damit es aus der Umfangsnut 76 des Kolbens 39
herausgezogen werden kann. Eine Seilklemme 79 am einen Ende des Seilzugs 13 ist an
dem Sperrglied 66 durch einen Stift 81 in einer Öffnung 82 in dem Joch 68 befestigt.
Eine verhältnismäßig starre Druckfeder 86 liegt an einer radialen Schulter 87 des Kolben
39 an und drückt den Kolben zu dem mittleren Kolben 38. In das Gehäuse 31 ist am Ende
der Bohrung 32 ein Stopfen 88 eingeschraubt, welcher eine Anlagefläche für die Feder
bildet. Eine Bremsscheibe 91 ist an dem Arm 33 in an sich bekannter Weise befestigt und
eine entsprechende Bremsscheibe 92 ist in bekannter Weise an der Stirnfläche des ersten
Kolbens 37 befestigt. Die Bremszylindereinrichtung 24 ist an dem Chassis des Fahrzeugs
angeordnet, so daß die Bremsscheiben 91 und 92 ein Glied 93 umgeben, daß sich mit dem
Rad dreht. Es kann irgendeine bekannte Stützanordnung für die Einrichtung 24 Verwendung
finden, wobei das Gehäuse 31 entlang seiner Längsachse relativ zu dem sich drehenden
Glied 93 verschiebbar ist, wenn der erste Kolben 37 die Bremsscheibe 92 gegen das rotierende
Glied bewegt, so daß die andere Bremsscheibe 91 ebenfalls in Berührung mit dem
rotierenden Glied 93 gebracht wird.
Daesin der Fahrzeugtechnik üblich.ist, mechanische Hi^fsbremsen nur für die Hinterräder
vorzusehen, müssen die Bremszlyindereinrichtungen 23 für die Vorderräder nicht den zusätzlichen
Kolben 39 und die zugeordneten Teile enthalten. Die Bremszylinder 23 können wie die hinteren Bremszylinder 24 ausgebiIdet sein, sind aber mit einer Endwand anstelle
des Kolbens 39 versehen, um die Kammer 47 abzuschließen. Andererseits können
dieselben Bremszylindereinrichtungen 24 auch für die Vorderräder vorgesehen werden,
wenn die mechanische Bremswirkung auf alle Räder ausgeübt werden soll.
Im Normalfall wird das Bremspedal 17 herabgedrückt, damit der Hauptzylinder 16 über
die Auslässe 18,19 praktisch den gleichen Druck in den Kreisen 2.1 und 22 aufbaut. Das
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Dfucköl wird dann in die beiden Kammern 41 und 47 gedrückt, an die die Kreise 21 bzw.
22 angeschlossen sind. Durch den Druck in der ersten Kammer 4] wird der vordere Kolben
37 nach links verschoben, damit die Bremsscheiben 91 und 92 an dem rotierenden Glied
93 angreifen und abbremsen. Der Druck in der zweiten Kammer 47, der gleich demjenigen
in der ersten Kammer 41 ist, bewirkt, daß der zweite Kolben 38 zwischen diesen Kammern schwimmt. Die durch den Druck in der zweiten Kammer 47 auf die Stirnfläche
49 des Kolbens 39 ausgeübte Kraft, die von dem zweiten Kolben 38 weggerichtet ist,
wird von dem Sperrglied 66 aufgenommen.
Wenn der Kreis 21 oder die der zweiten Kammer 47 zugeordnete Kammer des Hauptzylinders
ausfällt, daß der Kammer 47 beim Herabdrücken des Bremspedals 17 kein Drucköl zugeführt
wird, ermöglicht der andere Kreis 22 die volle Bremswirkung. Der Druck in dem anderen Kreis 22 und in der ersten Kammer 41 bewirkt, daß der zweite Kolben 38 zu dem
Kolben 39 verschoben wird, bis er an dessen Vorsprung 46 anschlägt. Dann wird der erste
Kolben 37 durch den Druck nach links in der Bremsrichtung verschoben, so daß die Bremsscheiben
91 und 92 mit dem rotierenden Glied 93 in Reibungseingriff gelangen. Wenn in der ersten Kammer 41 bei Betätigung des Bremspedals 17 kein Druck aufgebaut wird, weil
der zugeordnete Kreis 22 oder die Hauptzylinderkammer ausgefallen sind, druckt der
Druck in der zweiten Kammer 47 den zweiten Kolben 38 nach links, bis der Vorsprung
40 an der Stirnfläche 42 des ersten Kolbens 37 anliegt. Durch eine weitere Verschiebung
des zweiten Kolbens 38 wird der erste Kolben 37 in eine Lage bewegt, in der die Bremsscheiben
91 und 92 an dem rotierenden Glied 93 angreifen.
Aus den obigen Ausführungen ist ersichtlich, daß die Bremszylindereinrichtung 24 vollständig
betätigt wird, wenn in mindestens einer der Kammern 41 oder 47 ein Druck aufgebaut
wird, selbst wenn die andere Kammer nicht unter Druck gesetzt wird. Wenn die vorderen Bremszylinder 23 wie die hinteren Bremszylindereinrichtungen 24 ausgebildet
sind, werden alle Räder durch einen der getrennten Kreise 21, 22 vollständig abgebrem st,
unabhängig davon, ob einer der Kreise ausgefallenist.
Die BremszyJindereinrichtung 24 kann als Parkbremse oder als Notbremse mechanisch betätigt
werden, in dem ein Hilfspedal 94 oder eine sonstige Einrichtung dieser Art betätigt
wird, um den Seilzug 13 unter Spannung zu setzen. Durch eine ausreichende Spannung
in dem Seilzug 13 wird das Sperrglied 66 in radialer Richtung aus der Nut 76 herausgezogen,
um dadurch den Kolben 39 freizugeben, so daß die Feder 86 den Kolben gegen
den mittleren Kolben 38 drücken kann, der den vorderen Kolben 37 und die Bremsscheiben
91, 92 gegen das rotierende Glied 93 drückt. Diese Teile sind so proportioniert, daß
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die Borhungen 51 und 53 durch die Bewegung des mittleren Kolbens 38 oder des Kolbe ns
39 nicht verschlossen werden, so daß diese Bohrungen in Verbindung mit den Kammern 41
und 47 bleiben.
Die durch die Feder 86 ausgeübte Bremskraft kann aufgehoben werden, in dem der Kolben
39 in die in Fig. 2 dargestellte verriegelte Lctje zurückgeschoben wird. Dies kann dadurch
erfolgen, daß das Pedal 94 freigegeben wird und dadurch die Spannung des Seilzugs aufgehoben
wird und dann das Bremspedal 17 herabgedrückt wird. Ein gleicher Druck in den Kreisen 21 und 22 verursacht, daß der mittlere Kolben 38 zwischen den Kammern 41 und
47 schwimmt, während der Kolben 39 nach rechts durch den Druck in der Kammer 47 gedrückt
wird, wenn die ausgeübte Kraft die Federkraft der Feder 86 übersteigt« Die Feder
77 des Sperrglieds bewegt das Sperrglied 66 automatisch in die Nut 76, wenn die Nut
bei der Rückverschiebung mit dem Sperrglied ausgerichtet ist.
Der Kolben 39 kann unabhängig von dem Ausfall eines der Kreise 21 oder 22 in derselben
Weise zurückgestellt oder verriegelt werden, wie oben in Verbindung mit der Funktion
der Bremszylindereinrichtung 24 beschrieben wurde. Wenn in der ersten·.Kammer
41 kein Druck vorhanden ist, wird durch den Drucken der zweiten Kammer 47 der Kolben
39 zurück in seine verriegelte Lage bewegt. Wenn kein Druck in der zweiten Kammer
47 vorhanden ist, verursacht der Druck in der ersten Kammer 41, daß der Kolben 38
den Kolben 39 in die zurückgezogene Lage verschiebt,
Es ist ein wichtiges Sicherheitsmerkmal der Einrichtung gemäß der Erfindung, daß nach
einer mechanischen Betätigung zum Abbremsen des rotierenden Glieds 93 durch Freigabe
des Kolbens 39 dieser Kolben nicht wieder verriegelt wird, wenn kein ausreichender Druck
ineiner der Kammern 41 oder 47 aufgebaut wird. Wenn der Druck in beiden Kreisen nicht
ausreicht, oder wenn der Hauptzylinder keinen ausreichenden Druck an beide Kreise liefert,
kann die Kraft der Bremsfeder 86 nicht aufgehoben werden, falls keine Maßnahmen zur Beseitigung des vorhandenen Fehlers getroffen werden. Deshalb erfolgt eine Sicherheitsprüfung
des hydraulischen Bremssystems immer dann, wenn die mechanische Bremseinrichtung
gelöst wird.
Zu dem beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind eine Reihe weiterer
Ausführungen und Abwandlungen möglich. Beispielsweise ist es nicht erforderlich,
daß der Hauptzylinder normalerweise einen gleichen Druck in den beiden Kreisen 21 und
22 liefert, um eine geeignete Betätigung der Bremszylinder 24 zu ermöglichen. Die Bremszylinder
24 arbeiten in einer der beschriebenen Weise entsprechenden Weise, wenn einer
.< U H B 1 b / Ü B 4 3
der Kreise 21 oder 22 einen proportional größeren Druck als der andere hat. In einem
derartigen Fall kann es wünschenswert sein, die Querschnittsflächen der betreffenden
Bohrungen und Stirnflächen der Kolben 37 und 38 entsprechend dem Druckverhältnis in
den Kammern 41 und 47 zu ändern, so daß der mittlere Kolben 38 normalerweise schwimmen
kann. Ferner kann der Bremszylinder 24 in einem Hybridsystem Verwendung finden, wobei die Bremstrommeln für gewisse Räder benutzt werden. Der hydraulische Kreis muß
auch nicht für alle Räder redundant sein, da nur isolierte Druckleitungen fUr die Räder
erforderlich sind, für die Bremszylindereinrichtungen 24 gemäß der Erfindung Verwendung
finden.
Patentansprüche
ι S /0 δ 4 3
Claims (5)
1. Bremszylindereinrichtung für eine Zweikreisbremse, in deren Gehäuse eine Längsbohrung
32 vorgesehen ist, zwei Kanäle in einem axialen Abstand entlang der Bohrung, ein in der
Bohrung verschiebbarer erster Kolben mit einer Stirnfläche, die dem durch den einen Kanal
zugeführten Druck ausgesetzt ist, so daß der Druck in dem ersten Kanal eine axiale Kraft
auf den ersten Kolben α usübt, mit einem in der Bohrung angeordneten zweiten Kolben
mit einer Stirnfläche, die dem durch den zweiten Kanal zugeführten Druck ausgesetzt ist,
so daß dieser Druck eine axiale Kraft in derselben Richtung wie die erste Kraft ausübt,
wobei der erste Kolben axiale Kräfte auf ein Bremsglied überträgt und wobei eine Einrichtung
zur Übertragung axialer Kräfte von dem zweiten Kolben auf den ersten Kolben vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine mechanische Hilfseinrichtung
(39,86) vorgesehen ist, durch die eine axiale Kraft auf den zweiten Kolben (38) ausübbar
ist, um diese Kraft auf den ersten Kolben (37) über eine Übertragungseinrichtung (46)
und auf das Bremsglied (91,92) auszuüben.
2. Bremszylindereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennze i ch ne t, daß die
Hilfseinrichtung eine Feder (86) enthält, durch die die mechanische Kraft ausgeübt wird.
3. Bremszylindereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennze i ch net, daß eine
Einrichtung (49) vorgesehen ist, um die Kraft der Feder (86) zu überwinden, wenn in einem
der Kanäle (51,53) ein Druck aufgebaut wird, um dadurch die Feder in eine nicht wirksame
Lage zu bringen.
4„ Bremzylindereinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennze i ch net, daß ein
Sperrglied (66) vorgesehen ist, welches die Feder (86) in der nicht wirksamen Lage
arretiert.
5. Bremszylinder einrichtung nach Anpruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hilfseinrichtung einen Kolben (39) enthält, der entta ng der Achse der Bohrung verschiebbar
ist.
6ο Bremszylindereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennze i ch net, daß das
Sperrglied ein Element (68) enthält, das in radialer Richtung in den Bewegungsweg des
Kolbens (39) verschiebbar ist.
3Ud826/O8"43
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