DE2258079B2 - Verfahren zur Herstellung eines säureesterhydrochlorids - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines säureesterhydrochloridsInfo
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- C07D499/00—Heterocyclic compounds containing 4-thia-1-azabicyclo [3.2.0] heptane ring systems, i.e. compounds containing a ring system of the formula:, e.g. penicillins, penems; Such ring systems being further condensed, e.g. 2,3-condensed with an oxygen-, nitrogen- or sulfur-containing hetero ring
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Description
R-C=N-CH-CH CH,
C N C—CHj
O C
COOE
worin R eine auf dem Cephalosporingebiet übliche Acylgruppe ist und E für eine übliche Estergruppe
steht, mit einem Alkohol oderThiol und anschließende Hydrolyse des erhaltenen Iminoäthers, dadurch gekennzeichnet, daß das Iminochlorid in einem inerten organischen flüssigen Verdünnungsmittel in Gegenwart von Chlorwasserstoff mit
einem Alkohol oder Thiol der allgemeinen Formel
CHCH, XH
oder
\/Rl
Z1
oder
HX-CH- CH-XH
(IM)
worin bedeuten
Alkohol oder das Thiol 4 bis etwa 12 Kohlenstoffatome aufweist, oder
das sie gebunden sind, einen Cycloalkylrest mit 5 bis 8 Ringkohlsnstoffatomen,
Wund Z1 jeweils Wasserstoff oder einen Aikyirest
mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen,
Ri und Rjjeweils ein Wasserstoffatom oder einen
solchen Kohlenwasserstoffrest, daß das 1,3-Diol 3 bis etwa 15 Kohlenstoffatome
aufweist, und
Ri und R^jeweils ein Wasserstoffatom oder einen
solchen Aikyirest, daß das Molekül 2 bis etwa 12 Kohlenstoffatome aufweist,
ohne anschließende Behandlung mit Wasser umgesetzt wird.
Die Erfindung betrifft das im Anspruch näher bezeichnete Verfahren. Die hiernach erhältlichen
/-Amino-S-methyl-J-cephem^-carbonsäureesterhydrochloride sind als Ausgangsstoffe zur Herstellung
entsprechend wirksamer Cephalosporine vorteilhaft.
Bekannte Cephalosporin- und
Penicillinspaltungsverfahren
Verschiedene Veröffentlichungen, zum Beispiel von
B. Fechtig et al., HeIv. Chim. Acta, Bd. 51, 1108 (1968),
H. W. O. WeiDenburgcr und M. G. Van der Haven, Rec. Trav. Chim., 89, 1081 (1969), G. R. Fosker et al., J. Chem.
Soc. (C), 1971, S. 1917 und R. R. Chauvette et al., J. Org.
Chem. 36,1259 (1971), und Patentschriften, zum Beispiel
die US-PS 32 34 223, 35 75 970 und 35 49 628 beschreiben die Verwendung von Phosphorpentachlorid zur
chemischen Entfernung der als Seitenkette vorliegenden Acylgruppe aus Penicillinen und Cephalosporinen.
Diese Methoden liefern die betreffenden Acyclischen Grundverbindungen 6-Aminopenicillansäure (6-APA),
7-Aminocephalosporansäure (7-ACA), 7-Aminodesacetoxycephalosporansäure (7-ADCA) oder Derivate da
von, beispielsweise Ester und Salze.
Das Reaktionsschema, das den Mechanismus des PCIi-Spaltungsvtrfahrens erläutert, geht aus den unten
angegebenen chemischen Teilstrukturen hervor. Die Amidfunktion der Seitenkette wird bei Umsetzung mit
PCU und Base in ein Iminochlorid umgewandelt (Stufe 1). Das Iminochlorid reagiert anschließend mit einem
Alkohol unter Bildung eines Iminoäthers (Stufe 2), der
wiederum zu der Grundvcrbindiing und dem Seitenkettenfragment hydrolysiert wird (Stufe 3). Die Grundverbindung wird gewöhnlich aus ihrer Kcaklionsmischung
als Zwitterion oder als Sulfonsäuresalz, wenn die Carboxylgruppe durch eine !Estergruppe geschülzt oder
blockiert ist, isoliert. Wie in den oben genannten Veröffentlichungen angegeben ist, findet Stufe I in
einem Temperaturbereich von -40"C bis 6O0C je nach
den betreffenden Spaltungsrcuktionstcilnehmcrn statt. Stufe 2 erfordert sehr gioße Alkoholvolumen, und der
Temperaturbereich von -65 C. bis - 100C, der für eine
optimale Alkoholyse erforderlich ist, reflektiert, wahrscheinlich die Instabilität der Penicillin- oder Cophalosporingrundverbindung unter den sauren Bedingungen
in Alkohollösung.
(I)
PCI,
Base
(VI)
Imino-chlorid
Imino-chlorid
(2)
(VI) +R'—OH
(VII)
Imino-ather
Imino-ather
(3)
(VlI) -(-H2O
R C"=-O+H,N
O
(IV)
Suimmvcrbindurii:
Suimmvcrbindurii:
Einige .'.ieser Verfahren werden technisch bereits
auch zur Herstellung von Zwischenprodukten für die Erzeugung verschiedener Cephalosporinantibiotica,
beispielsweise Cefalotin, Cefaloridin, Cefaloglycin oder Cefalexin, genutzt. Sofern dieses Verfahren jedoch über
entsprechende Iminochloride der jeweils zu spaltenden 7-Acylaruidoverbindungen verlaufen, kommt es hierbei
— vor allern in Gegenwart mancher Alkohole — neben der gewünschten Bildung der entsprechenden 7-Aminoverbindungen
leider auch stets zu einer gewissen Rückbildung des jeweiligen Iminochlorids, wodurch die
Ausbeute beeinträchtigt und gleichzeitig ein Produkt
gebildet wird, das zur Abtrennung des unerwünschten Nebenprodukts gegebenenfalls noch aufwendigen Reinigungsoperationen
unterzogen werden muß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren zur Spaltung entsprechender Iminochloride
von 7-Acylamidodcsacctoxycephalosporanatestern zu schaffen, das praktisch ohne Rückbildung von
Iminochloridcn die gewünschten 7-Aminodesaccloxycephalospornnatesler
in hoher Ausbeute und Reinheit ergibt, und diese Aufgabe wird erfindungsgemäO in der
im Anspruch nühcr bezeichneten Weise durch Verwendung
der dort genannten speziellen Alkohole oder Thiole der allgemeinen l-'ormcl I, Il oder 111 zur
Spaltreaktion gelöst.
Hei bevorzugten Estergruppen, zum Beispiel dem p-Nitrobenzylester, scr ::idet sich das gebildete p-Nitrobenzyl-7-aminodesafetoxycephalosporinathydrochlorid
■ib und kann von dem organischen Lösungsmittel bzw.
der Reaktionsmischung leicht durch übliche Methoden abjetrennt werden. Bei diesem Verfahren sind große
Alkoholüberschüsse nicht erforderlich, und eine Behandlung mit Wasser ist unnötig. Ein optimales
Molverhältnis von 2 bis 3 Mol des α- oder j3-Üiols oder
-Dithiols der Formel II oder IM oder von J bis 6 Mol der
Verbindung der Formel I pro Mol des Iminochlorids ist alles, was erforderlich ist.
F i g. I zeigt ein Diagramm, in dem die Menge an Methanol in Mol (Abszisse) gegen die Menge an
Spaltungsprodukt in Prozent (Ordinate) aufgetragen ist und das den Einfluü der Menge an Methanol (in Mol) auf
die Ausbeuten des gewünschten Stammverbindungsesterjalzprodukts erläutert.
Fig. 2 zeigt ein Diagramm mit drei Kurven, in dem die Temperatur in Grad Celsius (Abszisse) gegen die
Ausbeute der erhaltenen Produkte in Prozent (Ordinate) aufgetragen ist, und das den Einfluß der Temperatur
bei Verwendung von Methanol /ur Umwandlung de-. Iminochlorids vo>. p-Nitrobenzyl-7-phenoxyacetumido-3-methyl-3cephem-4-carboxylat
(1) in Spaltungsprodukt IV (p-Nitrobenzyl-T-amino-J-methyl-J-cephem-4-carboxylat-hydrochlorid)
in Kurve A ot'er in Rückbildungsprodukt V (p-Nitrobenzyl-7-phenoxyaeetamido-J-methyl-3-cephem-4-carboxylat)
in Kurve B erläutert. Kurve A + B zeigt die Summe der Ausbeuten an
Spaltungsprodukt IV und Rückbildungsprodukt V.
F i g. 3 zeigt ein Diagramm, in dem das Molverhältnis
von Alkohol/Iminochlorid (Abszisse) gegen die er/ielte
Spaltung >n Prozent (Ordinate) für Methanol, n-Butanol
und Isobutanol aufgetragen ist. Die auf bestimmte Punkte der Kurven gerichteten Pfeile geben das
optimale Mol verhältnis für jeden Alkohol an.
F i g. 4 zeigt ein Diagramm, in dem die Temperatur in Grad Celsius (Abszisse) gegen die Menge an Spaltungsprodukt
(p-Nitrobenzyl-Z-amino-S-methyl-S-cephem-'lcarboxylat-hydrochlorid)
in Prozent (Ordinate) aufgetragen ist. Während Methanol (12,4 Mol) je nach der Temperatur der Alkoholyse unterschiedliche Ausbeuten
bei der Spaltungsreaktion liefert, wirkt Isobutanol (6 Mol) im Temperaturbereich von -10 bis 25°C
gleichmäßig gut.
F i g. 5 zeigt ein Diagramm, indem das Molverhältnis von Alkohol/Iminochlorid (Abszisse) gegen die erzielte
Spaltung in Prozent (Ordinate) für Methanol, n-Butanol
und 1.3-Propandiol aufgetragen ist. Die Pfeile, die auf
Punkte jeder Kurve gerichtet sind, geben das optimale Molverhältnis jedes Alkohols oder Diols an.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird kein Wasser benötigt. Das Verfahren kann über einen
breiten Temperaturbereich in flüssiger Phase ohne wesentliche Auswirkung auf die Ausbeute des gewünschten
7-Aminodesacetoxycephalosporinatestersalzes durchgeführt werden. Damit wurde gefunden, wie
die Rückbildung des Iminochlorids zu dem Acylamid beseitigt oder wenigstens wesentlich eingeschränkt
werden kann. Diese Nebenreaktion findet häufig statt, wenn manche Alkohole bei verschiedenen Temperaturen
nach bisher bekannten Methoden angewandt werden.
Die Anwendung der Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung von 7-Aminodesacetoxycephalosporinatsalzen
ist vorteilhaft, wenn der Ausgangsstoff das iminochlorid eines 7-Acylamidodesacetoxycephalosporinatesters
ist, der beispielsweise durch bekannte Penicillinsulfoxidesterringerweiterungsreaktionen aus
einem Penicillin erzeugt und in einen 7-Acyiamidodesacetoxycephalosporinatester
übergeführt wird (US-PS 32 75 626 und US-PS 35 91 585).
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das jeweilige Iminochlorid vorzugsweise mit 3
bis 6 Mol, insbesondere etwa 5 Mol, eines /?-disubstituierten
primären aliphatischen Alkohols oder Thiols der Formel I oder mit 2 bis 3 MoI, insbesondere 2,5 Mol,
eines Alkohols oder Thiols der Formel I oder mit 2 bis 3 Mol, insbesondere 23 Mol, eines Alkohols oder Thiols
der Formel II oder III pro MoI Iminochlorid in dem inerten organischen Reaktionslösungsmittel vermischt
und umgesetzt. Die Reaktionsteilnehmer können durch Zugabe des Alkenols oder Thiols zu der Iminochloridreaktionsmischung
oder durch Zusatz der Mischung aus Iminochlorid, inertem organischen flüssigem Verdünnungsmittel
und Chlorwasserstoff zu dem Alkohol oder Thiol vereinigt werden.
Der Chlorwasserstoff kann der Mischung durch das Phosphorpentachlorid oder ein anderes Chlorierungsmittel, das zur Herstellung des Iminochlorids verwendet
wird, zugeführt werden. In diesem Fall wird der Chlorwasserstoff durch Umsetzung zwischen Phosphorpentachlorid
und einem Teil des Alkohols erzeugt Der Chlorwasserstoff kann der Reaktionsmischung
auch durch getrennte Zugabe, zum Beispiel durch direkte Zugabe von Chlorwasserstoff, zugeführt werden.
Um eine optimale Bildung des Estersalzes der Grundverbindung als Produkt zu gewährleisten, soll
wenigstens ein chemisches Äquivalent Chlorwasserstoff und vorzugsweise ein molarer Überschuß an Chlorwasserstoff
angewandt werden.
Beispiele für inerte organische flüssige Verdünnungsmittel sind
Methylenchlorid, Chloroform,
Methylchloroform, Dichloräthan,
Tetrachlorkohlenstoff,
Methylchloroform, Dichloräthan,
Tetrachlorkohlenstoff,
Tetrahydrofuran, Dioxan,
Dimethoxyäthan, Benzol,
Toluol, Xylol oder
Chlorbenzol.
Dimethoxyäthan, Benzol,
Toluol, Xylol oder
Chlorbenzol.
κι Die als Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäße
Verfahren verwendeten 7-Acylamidodesacetoxycephaiosporinatesteriminochloride
können auf verschiedene Weise erhalten werden. Zur Herstellung dieser Stoffe kann natürliches oder halbsynthetisches Penicillin
π verwendet werden. Die brauchbaren Penicilline für
diesen Zweck sind Phenoxymethylpenicillin (Penicillin V), Benzylpenicillin, (Penicillin G) und andere
Penicilline, die technisch erzeugt werden. Zahlreiche Beispiele für Penicilline sind in der Literatur beschrie-
.'(i ben, beispielsweise in den US-PS 24 79 295 bis 24 79 297,
25 62 407 bis 25 62 411 und 26 23 876. Zu weiteren verwendbaren Penicillinen gehören beispielsweise
2-Thienylmethylpenicillin, Penicillin N, Phenylisopropylpenicillin,
Phenoxyisopropylpenicillin und Phenyl-1-
2=> äthylpenicillin. Zur Vorbereitung von Penicillinen für die
Verwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren kann oas Penicillin zu dem Penicillinsulfoxid oxydiert
und zu dem Penicillinsulfoxidesler verestert werden. Alternativ kann das Penicillin verestert und dann nach
in bekannten Methoden zu dem Penicillinsulfoxidester oxydiert werden. Der Penicillinsulfoxidester kann nach
dem verbesserten Umlagerungsverfahren von Morin und Jackson umgewandelt werden. Beispielsweise kann
er mit einer Sulfonsäure in Gegenwart eines tertiären
F, Carboxamids auf 80 bis 150° C erwärmt werden,
während aus der Reaktionsmischung Wasser entfernt wird, wie es in der US-PS 35 91 585 beschrieben ist, um
den 7-Acylamidodesacetoxycephalosporinatester zu erzeugen.
Der 7-Acylamidodesacetoxycephalosporinatester kann mit Phosphorpentachlorid oder anderen
Chlorierungsmitteln nach Methoden, wie sie in den oben genannten Patentschriften beschrieben sind, zu dem
Iminochlorid des 7-Acylamidodesacetoxycephalosporinatesters
umgesetzt werden.
Die Estergruppen, die bei der Umwandlung eines Penicillins in das Iminochlorid eines 7-Acylamidodesacetoxycephalosporinesters
als Ausgangsstoff für das erfindungsgemäße Verfahren angewandt werden, können beliebige Estergruppen sein, welche die Abscheidung
des 7-Aminodesacetoxycephalosporinatesterhydrohalogenidsalzes
als Produkt aus dem praktisch wasserfreien organischen flüssigen Medium, in dem es
erzeugt wird, unterstützen. Als Ausgangsstoffe lassen sich allgemein Iminochloride von 7-AcyIamidodesacetoxycephalosporinatestern
der allgemeinen Formel
CH2
I
C-CH3
I
C-CH3
Cl S
ί /
R-C=N-CH-C
I !
C N
O C
COOE
verwenden, worin R eine auf dem Cephalosporingebiet
übliche Acylgruppe ist und E für eine übliche
Estergruppe steht, wie Nitrobenzyl, C4-Ct-tert.-Alkyl,
Cs-Cr-tert.-Alkenyl, Cs-Cr-tert.-Alkinyl, Methoxybenzyl,
2,2,2-Trichloräthyl, Phthalomidomethyl, Siccinimidomethyl,
Benzhydryl oder Phenacyl. Zur Gewinnung von festen kristallinen Estersalzprodukten werden
vorzugsweise p-Nitrobenzylester zur Herstellung des Ausgar-gsstoffs und in dem erfindungsgemäßen Verfahren
angewandt. Aus wirtschaftlichen Gründen wird vorzugsweise das Iminochlorid des p-Nitrobenzylesters
von Z-Phenoxyacetamido-S-methylO-cephem-'i-carboxylat
(aus Penicillin V) oder das Iminochlorid des p-Nitrobenzyl-Z-phenylacetamido-S-methyl-S-cephem-4-carboxylats
(aus Penicillin G) verwendet. Für die Anwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren
kommen aber auch die Iminochloride von Estern und Desacetoxycephalosporin C [7-(5'-Aminoadipolyamido)-3-methyl-3-cephem-4-carbonsäure]
und seinen Derivaten zur Erzeugung der 7-Aminodesacetoxycephalosporinatestersalzprodukte
in Betracht.
Beispiele für 0-Diole der Formel II, die in dem
erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden können, sind
1,3-Propandiol.
1,3-Butandiol.
1.3-Pentandiol,
2,2-Dimethyl-1,3-propandiol.
2,2-DiäthyI-1,3-propandiol.
2,4-Pentandiol.
"',2-Diphenyl-l, 3-propandiol,
2,2-Bis(p-methylphcny I)-1,3-propandiol
und entsprechende Dithiole und gemischte Thiolalkoho-Ie.
und entsprechende Dithiole und gemischte Thiolalkoho-Ie.
Zu geeigneten alpha-Diolen der Formel III gehören
beispielsweise
Äthylenglycol,
1,2-Propylenglycol.
2.3-Butandiol,
1,2-Butandiol.
3,4-Pentandiol.
3,4-Hexandiol
und die entsprechenden Dithiole und gemischten Thiolalkohole.
Es wurde gefunden, daß dadurch, daß erfindungsgemäß die Rückbildung der Iminochloride zu der
7-Acylamidoverbindung. aus der das Iminochlorid
erzeugt wird, verhindert oder stark verringert wird, nahezu theoretische Ausbeuten (über 90%) an 7-Aminodesacetoxycephalosporinatesterhydrohalogeniden
erzielt werden können. Es wurde gefunden, daß durch Anwendung ausgewählter Diole, wie sie oben definiert
sind, ein verbessertes Spaltungsverfahren für die Penicillin- und Cephalosporinspaltung geschaffen wird,
das gegen Temperaturschwankungen nicht empfindlich ist, den Diolreaktionsteilnehmer besser nutzt und in
bevorzugten Fällen die gewünschten 7-Aminodesacetoxycephalosporinatesterhydrohalogenidsalze
als feste kristalline Substanzen, die direkt aus der Reaktionsmischung kristallisieren, liefert
Eine Festlegung auf eine bestimmte Theorie ist nicht beabsichtigt, es wird jedoch angenommen, daß diese
definierten Diole neben der Bildung des Iminoäthers, auf die bereits in der Literatur hingewiesen wird, zur
intramolekularen Bildung eines cyclischen Aminals führen. Wenn ein 0-Diol verwendet wird, ist das Aminal
ein Zwischenprodukt mit einem sechsgliedrigen Ring, und bei Verwendung eines alpha-Diols bildet sich ein
fünfgliedriger Ring. Auf den günstigeren sechsgliedrigen Ring, der sich mit dem /?-Diol bildet, ist
wahrscheinlich die geringe Zunahme der Ausbeute an Spaltungsprodukt gegenüber dem fünfgliedrigen Ring,
der mit dem alpha-Diol entsteht, zurückzuführen.
Im allgemeinen werden Ausgangsstoffe, Zwischenprodukte
und Produkte hierin nach dem Cephalosporansäure- oder Desacetoxycephalosporansäure-Nomenklatursystem
bezeichnet. Bekannte Antibiotica werden mit ihren Trivialnamen bezeichnet, falls es
solche gibt. Manchmal werden zur Vereinfachung bestimmte Ausgangsstoffe, Zwischenprodukte oder
Produkte nach dem »Penam«- oder »Cepham«-Nomenklatursystem bekannt. Die »Penam«-Nomenklatur für
die Penicilline ist von Sheehan, et al. in Journal of the American Chemical Society (JACS), 75, 3292, Fußnote 2
(1953) beschrieben worden. Dieses Nomenklatursystem wurde von Morin et al. in JACS, 84, 3400 (1962) auf
Cephalosporine übertragen. Nach diesem Nomenklatursystem bezeichnen »Penam« bzw. »Cepham« folgende
gesättigte Ringsysteme:
CH, -CH
CII,
) = C — N CH2
Penam
/ \
CH, C\{ CH2
CH, C\{ CH2
I " I I
) = C N CH,
Cepham
Die Bezeichnung »Cephem« gibt eine Cephamringstruktur an, die eine Doppelbindung enthält, deren
■»τ Stellung durch eine vorgestellte Zahl oder den Vorsatz
»Δ« mit einer hochgestellten Zahl vor dem Wort »cephem« bezeichnet wird, wobei die Zahl das
Kohlenstoffatom mit der niedrigsten Bezifferung benennt, das an der Doppelbindung beteiligt ist. So kann
so beispielsweise Penicillin V als 6-Phenoxyacetamido-2,2-dimethyI-penam-3-carbonsäure
benannt werden. Ein Produkt des Verfahrens nach der Erfindung, nämlich p-Nitrobenzyl-Z-aminodesacetoxycephalosporinathydrochlorid,
kann als p-Nitrobenzyl-T-amino-S-methyl-S-cephem-i-carboylathydrochlorid
benannt werden.
Durch die folgenden Beispiele wird die Erfindung weiter erläutert.
Herstellung von Ausgangsprodukten
A. In situ-Herstellung von Iminochlorid
1,01 ml (0,0125MoI) Pyridin und 0,0115 Mol Phosphorpentachlorid
werden unter Rühren zu einer Lösung von 4^4 g (0,0100 MoI) 4-Nitrobenzyl-7-phenoxyacet~
amido-S-methylO-cephem^-carboxylat in 50 ml Methylenchlorid
mit I5°C gegeben. Die erhaltene Lösung wird unter Ausschluß von atmosphärischer Feuchtig-
keit 2,5 Stunden bei 200C gerührt. Es wird angenommen,
daß diese Bedingungen für die Umwandlung in das Iminochlorid von 4-Nitrobenzyl-7-phenoxy-acetamido-3-methyl-3-cephem-4-carboxylat
optimal sind. Diese Arbeitsweise wird zur Erzeugung der Lösung, die 0,010
Mol des Iminochloridreaktionsteilnehmers enthält, für die folgenden Beispiele angewandt. Für die meisten der
folgenden Beispiele wird in dieser Weise hergestelltes Material verwendet.
ίο
Mit einem sekundären Alkohol bei 25°C werden die in Tabelle III gezeigten Ergebnisse erhalten. Die
sekundären Alkohole haben folgende allgemeinen Struktur:
CH-OH
B. Isolierung von Iminochlorid
Die Lösung von Teil (A) oben wird auf -15°C
gekühlt und mit 3,56 ml (0,044 Mol) Pyridin versetzt, worauf 5,0 ml (0,124 Mol) absolutes Methanol folgen.
Diese Lösung wird 10 Minuten bei -15 bis -100C
gerührt und dann in 50 ml kaltes, deionisiertes Wasser
Methylenchloridschicht wird viermal mit je 50 ml kaltem Wasser gewaschen und dann über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Die getrocknete Lösung wird im Vakuum eingeengt, und der Rückstand wird durch
Zusatz von wasserfreiem Äthyläther kristallisiert. Der entstandene Feststoff wird abfiltriert, mit Äthyläther
gewaschen und im Vakuum bei 50°C getrocknet. Die Ausbeute des Iminochlorids von 4-Nitrobenzyl-7-phenoxyacetamidoO-methylO-cephem^-carboxylat
beträgt 3,96g (79% Ausbeute), Schmelzpunkt 121 bis I22°C. Diese Verbindung wird durch Infrarot-, Ultraviolett-,
Kernresonanz- und Massenspektroskopie sowie durch Elementaranalyse charakterisiert.
Tabelle I | % Ausbeute | V |
Reagens | IV | Amid |
7-Aminostamm- | ||
verbindung- | ||
Estersalz | 89 | |
25 | ||
Wasser | 75 | 35 |
Methanol | 62 | 96 |
Isopropanol | - | 41 |
tert-Butanol | 52 | 35 |
Benzylalkohol | 52 | 91 |
p-Nitrobenzylalkohol | - | |
p-MethoxybenzylalkohoI | ||
Sekundärer Alkohol Mol
Alkohol
Theor.: C 55,04, H 4,02, N 8,37, S 6,39, Cl 7,06%; gef.: C 54,97, H 4,14, N 8,31, S 6,58, Cl 7,40%.
Einfluß verschiedener Alkohole (nach dem Stand der Technik)
0,50 g (1 mMol) des Iminochlorids von Teil B in 5,0 ml
trockenem Aceton bei ?5°C werden mit 3 mMol Wasser oder einem der in Tabelle 1 genannten Alkohole
behandelt. In jedem Fall kristallisiert 4-Nitrobenzyl-7-
amino-3-methyl-3-cephem-4-carboxylathydrochlorid, falls es entsteht, direkt aus und wird abfiltriert und
getrocknet. Jegliches 4-Nitrobenzyl-7-phenoxyacetamido-S-methyl-S-cephem^-carboxylat
(Produkt der Rückumlagerung) wird durch Einengen des Filtrats isoliert und aus 5 ml Methanol kristallisiert. Ausbeutewerte sind
in der folgenden Tabelle I zusammengefaßt.
R,
CII, CII, 0,060
CII, n-C,ll7 0.060
(-CH2-J4- 0,060
(-CH2-), 0.060
"ί. Spaltung
ιν
57 63
% Rückbildung
35 84 39
25
Die Tabelle zeigt, daß sekundäre Alkohole im allgemeinen
zu einer stärkeren Rückbildung /u Aeylamid führen.
Je nach der Art des Alkohols kann eine Spaltung des y->
Iminochlorids zu dem Ester der Grundverbindung oder eine Rückbildung zu dem eingesetzten Amid erfolgen.
Einfluß der Methanolkonzentration beim Verfahren des Standes der Terhnik
Methanol und n-Butanol sind zwei Alkohole, die in bekannten Verfahren für die Alkoholysestufe angewandt
worden sind. In diesen Reaktionen werden normalerweise hohe Überschüsse an Methanol und
n-Butanol verwendet. Das Diagramm von Fig. 1 zeigt, daß die Menge an Methanol, die für eine optimale
Spaltung bei 25°C benötigt wird, 12,4 bis 15 Mol pro
Mol Iminochlorid (wie in Beispiel IA oben beschrieben
>o hergestellt) beträgt.
Bei der Konzentration an Methanol, die gemäß F i g. 1 als optimal ermittelt wurde (12,4 Mol pro Mol
Iminochlorid), wurde die Temperatur der Methanolysereaktion abgeändert. Wie aus F i g. 2 zu ersehen ist, hat
eine Erhöhung der Temperatur eine Abnahme der Ausbeute an Spaltungsprodukt und eine entsprechende
Zunahme der Ausbeute des Amids (V) infolge der Rückbildungsreaktion zur Folge. Die Materialbilanz
(IV + V) bleibt im Bereich von -30 bis 20° C praktisch
bo konstant.
Vergleichs-Beispiel Reaktionstechnik
In den folgenden Tabellen Il (a) und II (b) sind die
Ergebnisse, die bei Abänderung der Art der Zugabe von
Methanol bei - 100C zu dem Iminochlorid bei
Anwendung eines MolverhSltnisses von 12,4 Mol Methanol pro MoI Iminochlorid erhalten werden, sowie
die Auswirkungen, die erfindungsgemäß unter Verwendung von lsobutanol auf die Ausbeuten an Spaltungsprodukt
IV unabhängig davon, wieviel Iminochlorid und Alkohol vermischt werden, erzielt werden, zusammengefaßt
und verglichen.
jtf-verzweigte primäre aliphatische Alkohole
R, (*)
CH-CH2-OH
bei 25° C
Tabelle II (a)
Methanol (-10 C)
(12,4 Mol Methanol/Mol Iminochlorid)
Technik
% Spaltung % Rückbildung
IV V
Normale Zugabe:
rasche Zugabe von Methanol 77,0
in einem Anteil
in einem Anteil
Tropfenweise Zugabe:
langsame tropfenweise Zufejbe 61,2
von Methanol während
20 bis 30 Minuten
Umgekehrte Zugabe:
Umgekehrte Zugabe:
langsame Zugabe von Imino- 82,6
chloridlösung zu Methanol
Tabelle Il(b)
12,4
31,8
5,8
lsobutanol (25 C) | Iminochlorid) |
(6 Mol Isobutanol/Mol | % Spaltung "i Rück bildung |
Technik | IV V |
94 | |
Normale Zugabe: wie oben |
92 |
Tropfenweise Zugabe: wie oben |
94 |
Umgekehrte Zugabe: wie oben |
|
Mol
Alkohol
Alkohol
% Spaltung
IV
% Rückbildung
CH,-CH,
C2IU
C2H,
C2IU
C2H,
CFI,-C2H,-C2H5
M-C4H1,
M-C4H1,
-(-CII2-L,-
-(-CII,-),-
-/i-Furyl-
-(-CII,-),-
-/i-Furyl-
0,06
0,06
0,06
0,06
0,05
0,06
0,06
0,06
0,06
0,06
0,05
0,06
0,06
94 92 91 "2 91 93
) (übt ;m, iliiU aus der Reaktionsmisclumg kein Riickbildungsprodukt
isoliert wurde.
Tabelle IV bestätigt die erfindungsgemäße Lehre, daß die ^-Verzweigung des primären aliphatischen Alkohols
die Rückbildungsreaktion bei der Alkoholyse eines Iminohalogenids völlig hemmt. Die Ausbeuten des
Spaltungsprodukts p-Nitrobenzyl-y-amino-S-methyl-J-cephem-4-carboxylathydrochlorid
(IV) liegen über 90%.
Dieses Beispiel zeigt die Ausbeuten an Spaltungsprodukt p-Nitrobenzyl-y-amino-ß-methyl-S-cepherrM-carboxylathydrochlorid,
die mit Isobutylalkohol bei 25°C in dem erfindungsgemäßen Spaltungsverfahren
mit verschiedenen 7-Acylseitenketten an dem Desacetoxycephalosporiniminochloridester
erzielbar sind.
In diesen Versuchen wird eine Lösung mit Λ010 Mol
des Iminochlorids des p-Nitrobenzylesters des angegebenen
Z-Acylamidodesacetoxycephalosporinatesters in
50 ml Methylenchlorid mit 0,060 Mol Isobutylalkohol bei 25°C behandelt. Die Mischung wird 1 bis 2 Stunden
gerührt, bis die Abscheidung des kristallinen Produkts vollständig ist. Die Gewichtsmenge des gewonnenen
kristallinen Produkts p-Nitrobenzyl-y-amino-S-methyl-J-cephem^-carboxylathydrochlorid
wird in den Anteil an Spaltprodukt in Prozent, bezogen auf die angewandte Gewichtsmenge des 7-Acylamidodesacetoxycephalosporinatesters,
umgerechnet. Es werden folgende Ergebnisse erhalten:
7-Acylseitenkette
(%) Spaltung
Dieses Beispiel zeigt die Ausbeuten an p-Nitrobenzyl-Z-amino-S-methyl-S-cephem^-carboxylathydrochlorid
(IV), die bei Umsetzung des Iminochlorids von p-Nitrobenzyl-T-phenoxyacetamido-methyl-S-cephem-4-carboxylat
(0,010 Mol) in Methylenchloridlösung mit verschiedenen 0-disubstituierten primären
aliphatischen Alkoholen bei 25° C erhalten werden.
CH3CO
C6H5CH2CO-CnH5
OCH2CO-
CH2CO-
95 97 93 94
95
13
14
ι, Diolen und Dithiolen bei -100C und bei :
Beispiel 3 umgesetzt, um für jede Reaktion den Anteil
In diesem Beispiel wird jeweils eine Lösung von 0,010 Spaltungsprodukt in % und den Anteil an Rückblick
Mol des ^Nitrobenzyl-T-phenoxyacetamido-S-methyl- produkt in % zu bestimmen. Die Ergebnisse sind ii
S-cephem-^carboxylatimmochlorids mit verschiedenen 5 folgenden Tabelle zusammengefaßt
(MoI)
Temp. "C IV
Spaltung
Rückbildung
HO—(CH,),- OH π = 2
η = 2 η = 3 >ΐ = 3
HO-CH2-CH-OH
(0,090) | -10 | 87 | 2 |
(0,090) | 25 | 86 | 3 |
(0,030) | -IO | 93 | — |
(0,030) | 25 | 94 |
(0,030)
25
91
HO—CH-CH-OH
I I
HjC CHj
HS-CH2-CH2-SH
(0,030)
(0,060)
25
25
90
90
In diesem Beispiel wird das p-Nitrobenzyl-Z-phenoxyacetamido-S-methyl-S-cephem^-carboxylateste
nochlorid mit jeweils 0,030 MoI einer Diolverbindung der Formel
\ Ζ1
HO —CH-C—CHOH
umgesetzt. Die Ergebnisse zeigt Tabelle VII.
Tabelle VII 1,3-Diolc bei 25 C
R,
IV V
% Spal- 7« Rücktung
bildung
II | Ii | H | H | 94 |
CH,- | CH,- | Il | H | 92 |
C,HS- | C,II,- | II | H | 95 |
C6H5- | C6Hj- | fl | H | 94 |
H | H | M | CH, | 94 |
Die Annahme, daß die Reaktion des Iminochlorids mit Diolen intramolekular erfolgt, wird weiter dadurch
gestützt, daß das gamma-Chloresternebenprodukt garn-
ma-Chlorpropylphenoxyacetat aus der Abspaltung
Phenoxyacetylseitenkette isoliert und identifiziert de.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch;Verfahren zur Herstellung eines 7-Amino-3-methyl-S-cephem-^carbonsäureesterhydrochlorids durch Behandlung eines Iminochlorids der allgemeinen FormelCl S
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